LADEPROBLEM Ein dickes Lob an das going-electric-Forum

Alles rund um die Batterie und Reichweite des Renault ZOE

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Ein dickes Lob an das going-electric-Forum

Schon seit geraumer zeit und erst recht seit dem ich meine Zoe habe, beobachte ich das Forum von going-electric. Nicht nur hat mir das Forum bei der Kaufentscheidung geholfen. Auch bei vielen anderen Kleinigkeiten sind mir die vielen Tipps und Anregungen hier ein große Hilfe gewesen. Sei es die Teilenummer für die fehlenden Abdeckkappen in den Griffmulden, sei es die Entscheidung über den Typ Ladebox, immer konnte ich hier genug Infos bekommen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Vor einigen Tagen ist jetzt aber etwas Besonderes passiert. Besonders ärgerlich, was die „Hilfe“ der ZE Assistance angeht, besonders erfreulich, was Informationen aus dem Forum betrifft. Deshalb möchte ich dieses Ereignis einmal kurz berichten, verbunden mit einem großen Dank an Alle, die hier ihren Teil am Info-Austausch beitragen.

Ausgangssituation:
Ich wollte nachmittags mit der Zoe etwa 100 km zu einem Konzert fahren, vor Konzertbeginn noch schnell eine knappe Stunde bei McD aufladen und etwas Kaffee „tanken“ (22kW) und dann nach dem Konzert um Mitternacht wieder zurückschippern. Der Plan war gut, die Autobahn leer, ich war pünktlich bei McD, holte mir Kaffee und Ladekarte und dann nahm das Unglück seinen Lauf.

Das Unglück
Kaum den Ladevorgang aktiviert, macht es laut „Klack“ und die Zoe brach den Ladevorgang ab. Die Fehlermeldung war „Tempopilot überprüfen“ und „Batterieladung unmöglich“. Ich machte das Auto aus, wartete zweimal eine Viertelstunde und probierte es wieder. Die Fehlermeldung war geblieben. Eine erreichbare Ladesäule gab es leider nicht in der Nähe, jedenfalls nicht laut Open-Charge-Map und Plugfinder. Also rief ich die ZE Assistance an…
(in irgendeinem Indiana-Jones-Film gab es einmal eine kleine nervige Nebenfigur, die an einer Stelle mit überschnappender Stimme ruft: Großer Fehler Mr. Jones, großer Fehler! Der Leser mag sich bitte genau jetzt diese Figur und ihren lauten Ausruf vorstellen…)

Die Z E Assistance
Der freundliche Herr von der ZEA konnte mir leider nicht weiterhelfen. Von irgendwelchen technischen Details verstand er rein gar nichts und meinte, dass ich mich nur noch abschleppen lassen könne. Mein Einwand, dass das Auto problemlos fährt, halt nur nicht aufladen kann, ließ er nicht gelten. Es könne sich ja auch um einen schweren Schaden handeln, also solle ich das Auto bitte stehen lassen. Er würde einen Abschleppservice kommen lassen, der mich zum nächstgelegenen ZE-Stützpunkt bringen würde. Nur blöd, dass er die Adresse des Autohauses mit meinem Standpunkt verwechselte. Nach vielen Telefonaten und zwei Stunden Wartezeit kam der Abschleppwagen.

Es kommt noch besser
Der Schlepperfahrer freute sich wie Bolle, dass er mal ein E-Auto sah und war richtig begeistert. Während einer netten Unterhaltung fuhr er mich also zum Renault-Autohaus und lud mich dort ab. Leider war das Autohaus inzwischen geschlossen, so dass da keinerlei Hilfe mehr zu erwarten war. Naiv wie ich bin, hatte ich gedacht, dass die vielleicht bis 19.00 Uhr arbeiten, schließlich hatten die doch bestimmt von der ZEA Bescheid bekommen, oder? Oder nicht, wie sich herausstellte. Also wieder die ZEA angerufen und mein Leid mit einer netten Dame erörtert. Die wollte mir einen Leihwagen schicken, für zwei Tage. Die Zoe sollte ich stehen lassen und nach erfolgter Reparatur wieder abholen. Das mit dem Leihwagen wäre in weniger als zwei Stunden erledigt. Das Problem war leider, dass ich drei tage später in Urlauf fahren wollte, mit der Zoe, Leihwagen half mir also wenig.

Die rettende Idee
Ich vertröstete die nette ZEA Dame auf später, setzte mich in gemütliche Zoe und stöberte –Smartphone und Internet sei Dank – im going-electric-Forum. Alles was ich wissen musste, stand dort drin. Ich machte die Zoe noch einmal an, der Fehler war (wie im Forum prophezeit) verschwunden. Wie gerne hätte ich jetzt am Renault Autohaus an der öffentlich zugänglichen Ladesäule aufgeladen und wäre weitergefahren. Aber die war besser gesichert als Fort Knox. Keine Telefonnummer, kein RFID-Leser, Nichts, womit man sich irgendwie das Teil hätte freischalten können. Schon tragisch, dass es für die eigenen Kunden von Renault keinerlei Entgegenkommen bezüglich Aufladen an der eigenen Infrastruktur gibt.

Und jetzt?
Der Schlepper hatte mich knapp in die Reichweite einer popeligen 11kW Ladesäule geschleppt. Nach weiteren 5 Minuten Überlegungsfrist sagte ich mir „Sch… drauf, notfalls überredest Du die nette ZEA Dame zu einem zweiten Schlepper!“ und machte mich auf den Weg zur Ladesäule. Jetzt weiß ich auch, was man mit dem Begriff „Range Anxiety“ meint 
Ohne Reichweitenanzeige (weil fast leer) kam ich an einer kleinen RWE Säule an. Den 10er Schlüssel hatte ich schon rausgelegt, um die Zoe notfalls mittels Abklemmen der 12V-Batterie zur Ordnung zu rufen (alles aus dem Forum). Mit klopfendem Herzen also das Kabel angeschlossen und freigeschaltet, Bingo, die Zoe trank durstig ohne sich zu verschlucken. Statt der vereinbarten Stunde und den geplanten 11 kW waren es übrigens 68 Minuten und die Ladeleistung muss auch etwas höher gewesen sein. Jedenfalls war die Zoe hinterher bei 64%.

Happy End?
Mit dieser Teilladung schaffte ich es immerhin zur zweiten Konzerthälfte und dann im Windschatten eines LKWs auch gerade noch bis nach Hause. Die Ladeanzeige war zwar wieder weg, aber ich war inzwischen so entspannt, kein Problem. Mit der netten ZEA Dame hatte ich ausgemacht, mich noch einmal zu melden. Also rief ich dann um Mitternacht noch einmal bei ihr an, erwischte aber nur einen eher lustlosen und wortkargen Kollegen. Der interessierte sich überhaupt nicht für Details, sondern wollte den Fall nur abschließen. Ich machte ihm den Vorschlag, dass mir die ZEA die Ladekosten ersetzt, weil sie sich doch immerhin einen Mietwagen gespart hätten. Aber das wollte er erst einmal mit seinem Vorgesetzten besprechen…

Und die Moral von der Geschicht?
Nochmal: Ein großes Lob und ein großer Dank an das Forum, ihr habt mir den Abend (und die Zoe) gerettet!
Die ZEA bekommt leider miserable Noten. Und schade auch, dass das so nahtlos ins Gesamtbild des Renaultservice passt, den ich bisher nur als elend schlecht erleben durfte. Wie kann man nur so ein tolles Auto bauen, dann seine Leute so schlecht schulen und so unkulant sein. Und dass wo man eigentlich eine neue Technologie durchsetzen möchte! (aber vielleicht möchten sie ja auch gar nicht…)

Fazit:
Ladefehler? Warten oder notfalls auch mal 12V-Batterie abklemmen. Im Zweifel im going-electric-Forum nachlesen und die ZE Assistance möglichst aus dem Spiel lassen, Stichwort „Verschlimmbessern“.

Gruß
electricroach
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Re: LADEPROBLEM Ein dickes Lob an das going-electric-Forum

TeeKay
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Du hattest noch Glück. Bei einem Frankreich-Import hätten sie dir gesagt, dass du bitte in Frankreich anrufen sollst und sie dir nicht weiterhelfen können.

Re: LADEPROBLEM Ein dickes Lob an das going-electric-Forum

Badenser
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Du hattest noch Glück. Bei einem Frankreich-Import hätten sie dir gesagt, dass du bitte in Frankreich anrufen sollst und sie dir nicht weiterhelfen können.
Das habe ich schon ein paar mal gelesen, kann es aber nur dementieren. Ich habe aus Frankreich importiert und keinerlei Probleme mit der ZE Assistance gehabt. Ich muss auch sagen, dass mir die ganze Abwicklung insgesamt recht professionell vorkam.

Allerdings hatte ich auch einen echten Defekt und das passt in das Schema der Assistance. Sie sind eben keine Hotline für technische Probleme. Man muss sich immer vor Augen halten, dass sie ihre Fälle nach Vorschrift abarbeiten und keine Techniker sind. Für die gibts nur kaputt (abschleppen lassen und Leihwagen) oder ganz (Fall abgeschlossen). Solche "Hickser" wie hier geschildert passen da nicht ins Bild und entsprechend konfus ist die Reaktion.
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Re: LADEPROBLEM Ein dickes Lob an das going-electric-Forum

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Zitat: "Allerdings hatte ich auch einen echten Defekt und das passt in das Schema der Assistance. Sie sind eben keine Hotline für technische Probleme. Man muss sich immer vor Augen halten, dass sie ihre Fälle nach Vorschrift abarbeiten und keine Techniker sind. Für die gibts nur kaputt (abschleppen lassen und Leihwagen) oder ganz (Fall abgeschlossen). Solche "Hickser" wie hier geschildert passen da nicht ins Bild und entsprechend konfus ist die Reaktion."

Das war genau mein Eindruck von der ZEA. Man wollte das Problem unbedingt in die passende Schablone pressen. Mein Problem war halt, dass ich die Bedrohlichkeit dieser Fehlermeldung nicht werten konnte (passiert mir in Zukunft und mit steigender Zoe-Erfahrung hoffentlich nicht mehr). Was soll ich da als "Anfänger" schon sagen, wenn mir der "Fachmann" von der Hotline rät, mich abschleppen zu lassen.

Natürlich drängt sich der Gedanke auf, dass man auf diese Weise ein simples Problemchen auch gleich richtig teuer machen kann. Auf die Dauer kann das nicht im Interesse von Renault sein, aber vielleicht denke ich da auch zu idealistisch und vielleicht sind die Fallzahlen zu klein, als dass es finanziell weh tut.

Und letztlich hängt es dann auch immer davon ab, wenn man gerade ans Telefon bekommt. Ich hätte jedenfalls bei den drei verschiedenen Mitarbeitern/innen das ganze Grundschulnoten-Spektrum verteilen können, 2 - 4 - 5minus. Unterm Strich ist es gut ausgegangen und ich buche das als Lehrgeld ab. Meine Zoe gefällt mir viel zu gut, als dass ich sie mir dadurch vemiesen lassen würde :-)

Re: LADEPROBLEM Ein dickes Lob an das going-electric-Forum

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TIPP:

Beim nächsten Mal nicht auf den Abschlepper aufladen lassen, sondern mittels Abschleppseil aufladen lassen.
Hah... was für ein Wortspiel!

Nein im Ernst: Einfach Abschleppseil anbinden und ziehen lassen.
Mit der Bremse dann auf 43kW Rekuperation bringen.

Nach 10 Minuten ist der Zoe wieder 50% geladen.

Für die ganz Eiligen: Nicht die Assistance rufen, sondern ein Taxi und mit diesem und einem vernünftigen Trinkgeld ziehen lassen.
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Re: LADEPROBLEM Ein dickes Lob an das going-electric-Forum

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Berndte hat geschrieben: Nein im Ernst: Einfach Abschleppseil anbinden und ziehen lassen.
Mit der Bremse dann auf 43kW Rekuperation bringen.
Klappt das wirklich?
Darüber habe ich auch schon mal nachgedacht.

Ich dachte mir, dass die Bremswirkung, das Zugfahrzeug und das abgeschleppte Fahrzeug ziemlich belastet.
Ich unterstelle, dass das Zugfahrzeug ein mehrfaches an Kraft aufbringen muss und die Anhängevorrichtigung bei beiden Fahrzeugen auch ziemlich leidet.

Hat das schon mal jemand probiert?
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Re: LADEPROBLEM Ein dickes Lob an das going-electric-Forum

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Getestet und für sehr gut befunden.
Bei 40kW Reku fühlt es sich im Zugfahrzeug an, als wenn man mit Wohnwagen unterwegs ist und eine leichte Steigung rauf fährt. Nichts übermässiges.
Das Abschleppseil sollte aber nicht das halb verrottete von Opa sein ;)
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Re: LADEPROBLEM Ein dickes Lob an das going-electric-Forum

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Na, dann.
Zumindest eine Notlösung, wenn wirklich gar nichts mehr geht und alle Stricke reißen.
( in diesem Fall besser nicht.. ;) )
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Re: LADEPROBLEM Ein dickes Lob an das going-electric-Forum

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electricroach hat geschrieben:...Kaum den Ladevorgang aktiviert, macht es laut „Klack“ und die Zoe brach den Ladevorgang ab. Die Fehlermeldung war „Tempopilot überprüfen“ und „Batterieladung unmöglich“
Jaja, das ist der LADESCHNUPFEN, den sich die ZOE manchmal holt. ;) .....passiert auch, wenn man hartnäckig immer wieder hintereinander versucht an einer Ladestation zu laden die nicht funktioniert.

Passiert manchmal...so bleibt es "spannend"! ;-)
Berndte hat geschrieben:Nein im Ernst: Einfach Abschleppseil anbinden und ziehen lassen.
Mit der Bremse dann auf 43kW Rekuperation bringen.
Genau, daher habe auch ich mein LADE-Equipment um ein ordentliches Abschleppseil aufgestockt! :mrgreen:

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Re: LADEPROBLEM Ein dickes Lob an das going-electric-Forum

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Wie viel Spass macht dein Auto ?
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