ZOE im Mittelgebirge, Rekuperation, Reichweite

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Re: ZOE im Mittelgebirge, Rekuperation, Reichweite

Guy
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Ich glaube, wir reden hier aneinander vorbei.

Wilberts Beitrag klang so, als ob seine Strecke ein Nachteil wäre, ist sie jedoch nicht.

Oben auf dem Berg angekommen, hast du die Energie aus der Batterie in potentielle (Lage-) Energie umgewandelt.

Nun kannst du die Strecke zurück über eine kurze steile Abfahrt nehmen und möglichst viel Energie davon wieder zurück in die Batterie speisen. Unten angekommen, ist die Batterie dann natürlich voller als oben.

In Wilberts Beispiel legt er den selben Höhenunterschied jedoch auf einer wesentlich flacheren Strecke zurück. Diese ist zu flach zum Rekuperieren, deshalb ist die Batterie unten natürlich nicht voller geworden und dürfte ziemlich sicher sogar leerer sein als oben.

In welchen Fall wird man nun insgesamt die größere Reichweite haben?

Im zweiten Beispiel. Dadurch, dass der Abstieg flacher ist, legt man pro Höhenmeter eine weitere Streck zurück. Man spart sich die verlustbehaftete Umwandlung der kinetischen Energie hin und zurück und wird unterm Strich mehr Reichweite haben. Die Rekuperation nutzt nur dann etwas, wenn man stattdessen bremsen und die Energie in Wärme umwandeln müsste.

Aus EVplus' Beispiel alleine kann man natürlich nicht ableiten, dass die Rekuperation beim ZOE effektiver ist als bei anderen Fahrzeugen, dazu müsste man schon die gleiche Strecke am besten direkt hintereinander zurücklegen. Ich könnte mir z.B. auch gut vorstellen, dass da andere Verluste (Luftwiderstand, Rollreibung) einen gewissen Anteil daran haben. Das hat ja auch der Vergleich von smart und ZOE bergab in Neutral gezeigt.

Es bleibt also dabei, am meisten spart man, wenn man die Rekuperation erst gar nicht benötigt. Falls es jedoch nicht ohne geht, scheint der ZOE laut EVplus einen guten Job dabei zu machen.

@EVplus
Wie leicht ist dabei die Stärke der Rekuperation mit dem Bremspedal zu regeln, ohne dabei die normale Bremse zu benutzen?
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Re: ZOE im Mittelgebirge, Rekuperation, Reichweite

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  • Gerald
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Guy hat geschrieben:Es bleibt also dabei, am meisten spart man, wenn man die Rekuperation erst gar nicht benötigt.
Das ist auch meine Erfahrung mit dem Stromos. Rollenlassen bringt zusätzlich Reichweite.

Viele Grüße
Gerald
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Re: ZOE im Mittelgebirge, Rekuperation, Reichweite

CorpSpy
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Das stimmt so nicht ganz. Du benötigst Energie um den Rollwiderstand zu überwinden. Dieser Widerstand ändert sich nicht mit der Geschwindigkeit. Der Luftwiderstand wächst allerdings mit dem Quadrat der Geschwindigkeit. Es ist also bei höherer Geschwindigkeit deutlich mehr Energie aufzuwenden um diese Geschwindigkeit zu halten. Ob diese Energie jetzt aus dem Antrieb kommt oder durch Runterfahren einer schiefen Ebene ist dabei unerheblich.

Lässt man ein Auto einen genügend steilen Berg herunterrollen, wird die Rollgeschwindigkeit ab einer bestimmten Steigung primär durch den Luftwiderstand begrenzt. Reduzierst du die Geschwindigkeit so geht der Luftwiderstand stark zurück. Die Differenzenergie geht normalerweise in der Bremse in Wärme auf, in unserem Fall wird der Akku geladen. Da die zurückgelegte Strecke gleich lang ist, gewinnst du Reichweite wenn du den Berg langsamer runterfährst.

Schöne Grüße,
Rainer
Zoe Kaiju

Re: ZOE im Mittelgebirge, Rekuperation, Reichweite

Guy
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Die Geschwindigkeit spielt natürlich auch eine Rolle. Allerdings in meinen beiden Beispielen wieder nicht, da es ja lediglich darum geht, ob man nun eine kurze und steile Abfahrt mit Rekuperation oder eine lange und flache ohne herunter fährt. Da wird lang und flach immer gewinnen, egal in welchem Geschwindigkeitsbereich.

Wenn man nun davon ausgehen möchte, dass man die lange Abfahrt schneller fahren wird als die steile, dann wird der Vergleich schwierig. Dass der Luftwiderstand mit der Geschwindigkeit zunimmt, dürfte ja allen klar sein.

Re: ZOE im Mittelgebirge, Rekuperation, Reichweite

wilbert
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Guy hat geschrieben:Die Geschwindigkeit spielt natürlich auch eine Rolle. Allerdings in meinen beiden Beispielen wieder nicht, da es ja lediglich darum geht, ob man nun eine kurze und steile Abfahrt mit Rekuperation oder eine lange und flache ohne herunter fährt. Da wird lang und flach immer gewinnen, egal in welchem Geschwindigkeitsbereich.
Hab im Moment leider wirklich wenig Zeit, daher meine ungenaue Beschreibung. Der Hinweis auf die Geschwindigkeit und damit die Erhöhung des Energieverlustest mit dem Quadrat der Geschwindigkeit war der eine Aspekt, den ich bei der Schwarzwald Tour ansprechen wollte. Dort wurde bergab langsamer gefahren als ich auf meiner Strecke.

Der andere wesentliche Punkt ist die Streckenführung. Auf der Schwarzwaldstrecke ging es, soweit ich die Strecke richtig beurteile in Kurven bergab, so dass man ständig bremsen/rekuperieren muss, um nicht aus der Kurve zu fliegen. Dadurch ist die bergab Gescshwindigkeit nicht wesentlich höher als die bergauf Geschwindigkeit und liegt bei ca 40km/h.

Wäre die gleiche Strecke gerade (gleich steil), könnte man theoretisch einmal angenommene 120km/h bergabfahren. Ab 120 km/h wären also Wind + Rollwiederstand gerade so groß, dass die potentielle Energie die in dem Gefälle steckt das Fahrzeug auf dieser Geschwindigkeit hält.

Auf der geraden Strecke (A) rekuperiere nichts und verbrauche keinen Strom und verbrate die in der Höhe steckende potentielle Energie.

Auf der kurvigen Strecke(B) rekuperiere ich, damit ich nicht aus der Kurve fliege und verbrauche keinen Strom. Der rekuperierte Anteil stammt dann aus der wegen der um 1/3 geringeren Geschwindigkeit aus dem um das 9-fache geringeren Luftwiederstand.

Ergebnis: Bei gleicher Ausgangshöhe ist der Akku mal unten so voll wie oben (A) und mal unten voller als oben (B).

Meine Strecke ist vom Typ A. :D

Gruß

Wilbert

Re: ZOE im Mittelgebirge, Rekuperation, Reichweite

ZoeZen1
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hey,

Ich hab das noch nicht verstanden

Segeln kann man doch nur, wenn man den Schalthebel in N legt, oder?
Kann man dann in voller Fahrt wieder auf D gehen?
Und wenn man auf N ist und betätigt das Bremspedal, wird dann auch noch rekuperiert oder schlagen dann gleich die Scheibenbremsen an? Das müsste ja dann auch berücksichtigt werden.

Re: ZOE im Mittelgebirge, Rekuperation, Reichweite

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Ja, du kannst beliebig zwischen D und N wechseln beim Fahren. Wie das mit der Rekuperation bei N ist, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht hat EV+ das schon getestet?
Offizieller Strombock des T&Emagazin :-P

Re: ZOE im Mittelgebirge, Rekuperation, Reichweite

Guy
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@wilbert
Dann habe ich deine Aussage tatsächlich falsch interpretiert.

In deinem Fall legst du die gleiche Strecke allerdings in einem Drittel der Zeit zurück, das kannst du so nicht vergleichen. Das wäre wie wenn man behaupten würde, der ZOE verbrauche auf der gleichen Strecke drei mal soviel wie ein Leaf, bei doppelter Geschwindigkeit.

Wie würde dein Ergebnis aussehen, wenn du deine Strecke mit den gleichen 40 km/h fahren würdest? ;)

@ZoeZen1
Ja, Segeln scheint beim ZOE nur in Neutral zu funktionieren. Alternativ muss man mit dem Fuß den Punkt finden, an dem weder beschleunigt noch verzögert wird.

Die anderen Fragen kann dir sicher EVplus beantworten

Re: ZOE im Mittelgebirge, Rekuperation, Reichweite

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Die anfangs gezeigten Werte sind reproduzierbar.

Heute ist meine Tochter ( Fahranfängerin 17 Jahre alt / begleitetes Fahren ) die Strecke nach Freiburg mit dem ZOE gefahren. Schnitt 12,6 kWh/100km in Freiburg unten. Am Scheitelpunkt Schnitt 22,0 kWh/ 100km.

Es ist klar, wenn Du die Gotthardautobahn mit 100km/h hinauf und hinunter fährst wirst Du nicht so gut abschneiden.

Unter den gegebenen Umständen und Geschwindigkeiten , finde ich, ist es jedoch eine erfreuliche Erkenntnis, wie gut der ZOE rekuperiert.

EVplus

Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Re: ZOE im Mittelgebirge, Rekuperation, Reichweite

wilbert
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Guy hat geschrieben: In deinem Fall legst du die gleiche Strecke allerdings in einem Drittel der Zeit zurück, das kannst du so nicht vergleichen. Das wäre wie wenn man behaupten würde, der ZOE verbrauche auf der gleichen Strecke drei mal soviel wie ein Leaf, bei doppelter Geschwindigkeit.

Wie würde dein Ergebnis aussehen, wenn du deine Strecke mit den gleichen 40 km/h fahren würdest? ;)
Mit diesem Einwand hast Du natürlich Recht. Aber da ich auf dieser Strecke ncht mit 40 fahren kann (wegen Verkehrshindernis) ist das eine die Theorie und das andere die Praxis. Und ich wollte eben darauf hinweisen, dass in der Praxis der Anteil der Rekuperation auch von der realen Streckenführung abhängig ist. Und die Streckenführung bestimmt eben auch die Geschwindigkeit, die man dort fahren muss, ohne gefährliche Überholmanöver zu provozieren.

Ich bin gerade meine maximale Arbeitsstrecke mit 37km bei 12,1 kwh/100km laut Anzeige gefahren. 250hm bergauf und 500hm bergab bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 57km/h. Nach den letzten Erfahrungen werde ich für den Rückweg um 16kwh/100km benötigen.

Gruß

Wilbert
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