Verbrauch versus Verbrauchsangabe versus Verbrauchsanzeige

[eigenstromer]

Macht Euch das gar nicht stutzig, dass der Zoe in allen Tests/Vergleichstests bei weitem am meisten abweicht zwischen Hersteller-Verbrauchsangabe und Testverbrauch. eUp und i3 weichen auch ab, aber nicht so eklatant.

Ich möchte das mal aufbröseln, weil mein Eindruck ist, das es hier im Forum manchmal undifferenziert betrachtet wird:

Verbrauch und Verbrauchsanzeige sind abhängig von "Fahrweise, Geschwindigkeit, Außentemperatur, Topographie und Nutzung elektrischer Verbraucher".
Verbrauchsanzeige ist ab Batterie, Verbrauch ab Steckdose.

Die Verbrauchsangabe vom Hersteller ist offiziell, verpflichtend und absolut. Sie wird im Verkaufsprospekt angegeben und ist Basis des Kaufvertrags.
Also sind 14,6 kWh/100km gesetzt - Punkt. Das kann man anzweifeln, aber dann würde mit "Fahrweise, Geschwindigkeit, Außentemperatur, Topographie und Nutzung elektrischer Verbraucher" und NEFZ gegenargumentiert.

Aber es lässt sich anzweifeln:
1. Die EG-Übereinstimmungserklärung (Zulassungsbescheinigung) weist dagegen 16,3 kWh/100km aus.
Das Sind 1,7 kWh/100km mehr. Also liegt ein Mehrverbrauch von 11,6% vor. Das gilt schon als ein nicht unerheblicher Mangel.

2. Gemäß Messungen ist belegt, dass die "Standardladung", die zum Lieferumfang gehört, und in der Preisliste im Zusammenhang mit der Verbrauchsangabe genannt war, für eine Volladung 3 kWh mehr benötigt. Also liegt ein weiterer Mehrverbrauch von 2 kWh/100km vor, der sozusagen gleich mitverkauft wird.

Damit würde sich eine tatsächliche Verbrauchsangabe von 18,3 kWh/100km ergeben, die dann auch nicht mehr so sehr von 19,4 kWh/100km abweicht, die der EcoTest ermittelt.

Will sagen, dass ein Mehrverbrauch von 25,3% einen erheblichen Mangel darstellt und geradezu nach Mängelbeseitigung (Nacherfüllung) und Schadensersatz (immerhin 93 Cent/100km) verlangt. Wer wie HeliRacer den Wunsch hat "Ich wäre froh, wenn ich die Karre wieder zurückgeben könnte." - aus welchen Gründen auch immer - könnte überlegen, ob über diese stichhaltige Argumentation ein Rücktritt vom Kaufvertrag (Wandlung) in greifbare Nähe rückt...

Sicherlich sollten die Medien diesen Missstand bald aufgreifen. Dann wird's publik und die Verbraucherzentrale kommt ins Spiel. Diese ist übrigens sehr interessiert an diesem Thema und könnte sich für eine Sammelklage erwärmen.

[EVduck]

Na dann mal viel Spaß beim Klagen - Recht bekommen wirst du wohl nicht.

NEFZ misst ab Batterie, genau wie der Verbrenner ab Tank. Zulassungsbescheinigung(COC) steht dieser Wert in Wh/km. Du nimmst nun eine der drei verfügbaren europäischen COC - die mit der 17" Bereifung und vergleichst das mit den im Prospekt angegebenen Werten für die Energiesparbereifung mit kleineren Rädern.

Du hättest dich m.E. vorher schlau machen müssen, was die Verbrauchsangabe bedeutet.

[Jürg]

Aber es lässt sich anzweifeln:
1. Die EG-Übereinstimmungserklärung (Zulassungsbescheinigung) weist dagegen 16,3 kWh/100km aus.
Das Sind 1,7 kWh/100km mehr. Also liegt ein Mehrverbrauch von 11,6% vor. Das gilt schon als ein nicht unerheblicher Mangel.

EVduck hat recht:
Diese Angaben, auf die du dich beziehst, sind für die 17" Felgen (hier zu finden nach 163 im PDF suchen).
17" = 195 km Reichweite und 16.3 kWh/100km Verbrauch (nach NEFZ)
15" + 16" = 210 km Reichweite und 14.6 kWh/100km Verbrauch (nach NEFZ)

Aber:
Meiner Meinung nach wird beim NEFZ der Verbrauch ab Steckdose und die Reichweite ab Batterie gemessen.


Welche Felgen hast du denn?

Jürg

[driveE]

Bei Verbrennern sind diese Abweichungen vom NEFZ-Verbrauch auch normal. Kein Grund zur Sorge finde ich.

[kai]

Ich empfehle:

gib den ZOE zurück. Du wirst damit einfach nicht glücklich.

Und beim nächsten Auto würde ich die Ladeverluste VORHER selber in detallierten Meßreiehen ermitteln, sonst wirst Du noch enttäuscht von den unrealistischen Prospektangaben. Auch den Mehrverbrauch von Heizung im Winter, die Batterietemperierung und die Ladeverluste bei Sommer (zusätzlicher Lüfter) würde ich an Deiner Stelle vorher selber messen.

Prospekt = immer Mogelei
Realität = immer anders als Prospekt.

Gruß

Kai

[Thorsten]

Also, wie erst kürzlich im BMW Forum dargelegt, liege ich nach 7200 Kilometern mit dem Zoe
bei einem Verbrauch (ab Batterie) für den Fahrbetrieb von 15,4 kWh / 100km.

Das setzt sich zusammen aus:

Angaben nach Bordcomputer:
1310 kWh Gesamtverbrauch.
18,2 kWh Durchschittsverbrauch
Zurückgewonnene Energie 116kWh.
Verbrauch für die Klimaanlage 204kWh =15,6% vom Gesamtverbrauch.

Den Verbrauch der Klimaanlage muss man abziehen.
1310 kWh - 204kWh = 1106 kWh für den Antrieb.

Macht 15,4 kWh / 100km für den Antrieb.

Bis auf 2 Wochen wurde die gesamte Strecke mit Winterreifen gefahren.
Macht noch mal mindestens 5%. (entspricht 14.7 kWh /100km)

Jetzt vergessen wir mal die ganzen erlaubten Tricks bei der Verbrauchsmessung, als da sind:

4% Messwert-Toleranz abziehen.
Minimales Fahrzeuggewicht.
Abkleben der Karosserie.
Anpassung von Radgeometrie und Reifendruck.
etc.

Da liegen ich also sehr dicht an der Katalogangabe.

Kommen wir zu den Ladeverlusten.
Da kann ich nur 25 unterschiedliche hintereinander liegende Ladungen vorbringen,
da ich kein entsprechendes Equipment fest verbaut habe. Der Stromzähler war nur geliehen.

25 Ladungen. 22kW Ladung mit Chrombox, Stromzähler zwischen Verlängerungskabel und Box.
Keine Vorklimatisierung während der Messungen.

374 kWh geladen. Berechnet nach dem Angezeigten Start-SOC und End-SOC.
411 kWh verbraucht entsprechend dem Stromzähler.
Das entspricht Ladeverlusten von ca. 9%. Also nicht ungewöhnlich.
Das treibt den Durchschnittsverbrauch ab Steckdose dann auf 16.8 kW.
Und dass mit Winterreifen.

Wenn ich das mit den Verbrauchsangaben anderer E- und V-Mobile vergleiche, kann ich hier
keinen Fehler bei den Verbrauchsangaben von Renault erkennen. Eher das Gegenteil.

Thorsten

[Drago85]

Vorneweg:
Der Renault Zoe ist ein tolles Auto und ich möchte hier sachlich etwas fragen.


Renault gibt an, dass die Reichweite des Zoe bei milden Temperaturen bei 150 km liegt (Inner,- außerstädtisch,- Schnellstraße bis 90 km/h). Jetzt zu meiner Frage.

Hat es schonmal jemand geschafft, mit einer halbwegs normalen Fahrweise, die angegebenen 210 km weit zu kommen?

Ich selber fahre einen Smart ed. Mit diesem ist es durchaus möglich den Nefz Wert (145 km) zu erreichen und das auch mit einem ordentlichen Autobahnanteil (natürlich nicht mit Maximalgeschwindigkeit).

Versteht mich bitte nicht falsch, aber wie kann es sein, dass der Nefz Wert beim einen Hersteller erreichbar ist und beim anderen nicht. Mit dem Vw e up zB ist der Nefz Wert von 160 km auch realistisch erreichbar.

Vl liege ich ja auch völlig daneben, aber bei meiner Probefahrt mit dem Zoe hatte ich den Eindruck, dass die 210 km relativ normal gefahren, einfach nicht zu schaffen sind.

Gruß Drago

[Twizyflu]

Beim Normalfahren sicher nicht.
Einer hier glaube ich hats mal geschafft die 210 zu schlagen, aber da glaube ich, darf man sicher nicht mehr als 30kmh fahren oder so ^^

Der Restreichweitenanzeige darf man nicht so viel glauben schenken. Sie passt sich ja der Fahrweise an und errechnet sich aus dieser.

[Jürg]

Ich selber fahre einen Smart ed. Mit diesem ist es durchaus möglich den Nefz Wert (145 km) zu erreichen und das auch mit einem ordentlichen Autobahnanteil (natürlich nicht mit Maximalgeschwindigkeit).

Wie kommt diese Zahl zustande? Bist du wirklich 145 km und mehr gefahren bevor du wieder geladen hast oder hast du die gefahrenen km und die Rest-Reichweite zusammengezählt?

Jürg

[Drago85]

Ich bin 145 km und bei hohem Stadt/Land Anteil auch mehr gefahren.

Als Beispiel bin ich vom Flughafen Köln/Bonn nach Etten (Niederlande) ohne Zwischenhalt gefahren.
Die Geschwindigkeit lag hierbei zwischen 80 und 95 km/h. Nach 147 km Fahrt hatte ich dann noch 2% SOC.
Die letzten 10 km waren Landstraße der Rest Autobahn.

Gruß Drago