Reisebericht: Polen / Belarus | 1 Zoe и 4 Теслы

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Bericht über die Fahrt nach Hrodna/Minsk (Belarus) im Juli 2017

Tag 1 | Dresden - Frankfurt/Oder (Café Diana 22 kW ca. 220 km):
Los ging es für mich am Dienstag früh Richtung Frankfurt an der Oder. Mit der Q90 kein Problem. Die Säule am Café Diana im Zentrum hatte ich bereits zuvor einmal genutzt. Sie lässt sich mit einer beliebigen RFID Karte freischalten. Allerdings muss man das Ladekabel am Ende des Ladevorgangs manuell wieder (natürlich mit dem gleichen RFID tag wie zum freischalten verwendet) entriegeln - und dabei etwas Geduld mit der Elektronik der Säule haben.

Frankfurt/Oder - E30
Die Zoe habe ich dort beinahe randvoll gemacht während ich in Ruhe gefrühstückt und durch die Stadt flaniert bin. Ursprünglich wollten wir uns - also Thomas (TeeKay), Inna, Fabian (fabbec), Alfonso und Luis - in Frankfurt/Oder treffen. Damit die aus Berlin kommenden Teslas nicht noch in die Stadt reinfahren müssen haben wir uns tatsächlich am ersten Autobahnrastplatz auf polnischer Seite getroffen. Um Maut für die Autobahn braucht man sich in Polen nicht kümmern. Es wird ähnlich wie in Spanien bei Auf- oder Abfahrt auf einen kostenpflichtigen Abschnitt bezahlt. In Belarus sieht es anders aus. Dazu später mehr.

E30 - Posen/Poznań (Lidl 43 kW bzw. SuC, ca. 180 km ab Frankfurt)
Auf der Autobahn in Polen läuft alles entspannt. Durchschnittsgeschwindigkeit der verkehrenden Fahrzeuge liegt hier bereits deutlich niedriger als in Deutschland da das allgemeine Tempolimit 140 km/h beträgt. Eventuell hätte man sich zuvor noch etwas besser zur Fahrstrategie und zum Kolonne fahren abstimmen sollen. Auf der Autobahn und Schnellstraße kann man in der Regel problemlos Abstand halten ohne sich zu verlieren. In der Stadt schaut's anders aus. Ich übernahm im Übrigen auf Wunsch der reichweitenstarken Teslas zunächst die Führung und damit gab ich auch die Geschwindigkeit vor. Dabei war ich dann zu langsam - wenn man denn so will - unterwegs, wie mir die anderen auch später nahelegten. Ich bin mit irgendwas zwischen 100 und 110 km/h gestartet. Mir fällt es schwer den Verbrauch und damit die Reichweite zu prognostizieren, weshalb ich dazu tendiere eher konservativ zu rechnen. Hinzu kommt, dass laut TeeKay der ohnehin nur symbolisch dargestellte SoC in der Zoe mit konstantem Verbrauch nicht linear sinkt. Die letzten der acht Balken reichen mithin für mehr Kilometer als die ersten.

Aufgrund des bei der Zoe ab Geschwindigkeiten >96km/h überproportional steigendes Verbrauches scheint es mir wenig sinnvoll nach oben hin stark zu feilschen. Bei Tempomat 120 km/h laut Tacho bleibe ich gerade so noch unter 200Wh/km. Bei 110 km/h kann der Verbrauch bereits über 180 Wh/km. Es stimmt natürlich, dass man falls es knapp wird die Geschwindigkeit noch jederzeit reduzieren kann und man bei Stadtgeschwindigkeit deutlich mehr Reserven hat. Allerdings hilft das nur, wenn man am Ziel Ort ein oder mehrere Alternativen hat. Ist das nicht der Fall machen es 2-3 kWh mehr in der Batterie allerdings auch nicht wett, solange Lademöglichkeiten nur vereinzelt in den größeren Städten gibt.

In Posen haben wir uns auf Lidl und den SuC verteilt, wobei die Zoe an 43 kW AC hing und die drei Teslas leicht zeitlich versetzt an den SuC kamen und entsprechend viel Leistung von den dort vorhandenen Stalls abzugreifen. Nach dem Mittagessen waren alle gut gefüllt nachdem wir die Zoe vom Lidl aufgegabelt hatten ging es weiter.

Posen/Poznań - Łódzki (ABB 22 kW, ca. 210 km)
Bei Lidl in Posen gab es noch einen kleinen Schreck, als auf dem Display etwas von 8,.. kWh stand. Scheinbar war die Ladung zwischenzeitlich abgebrochen und dann aber doch wieder gestartet worden, denn die Zoe war voll.

Da es bis nach Warschau mehr als 300 km sind was für die Zoe heißen würde man müsste gut unter 135 Wh/km bleiben hat TeeKay einen Zwischenstopp in Łódzki in der Nähe von Łódź bei ABB eingeplant. Gefehlt hat mir ein wenig die klare Ansage der Länge der jeweils bevorstehenden Etappe. Ich gebe jedoch zu, dass ich zunächst auch Probleme mit dem Internet hatte und mir eventuell einiges entging, was so über WhatsApp ausgetauscht wurde.

Obwohl der Alte Chademo+Typ2 Lader bei ABB 22 kW unterstützt haben die Jungs den NRGKick dazwischen gespannt um den Ladestrom zu reduzieren, was bei der Zoe manuell ab Fahrzeug nicht möglich ist. Aus TeeKays Erfahrung kommt bei dem Lader bei 32 A bereits die Sicherung, was wir auch vor Ort nochmals testeten, weshalb man dort nicht mit einem Zoe ohne zusätzliches Ladeequipment vorfahren sollte (Um es vorwegzunehmen: Bei der Rückfahrt kam ich nur mit einem Typ2 Kabel und konnte aus obskuren Gründen dennoch laden).

Łódzki - Warschau/Warszawa (RWE 22 kW, ca. 140 km)
Die Weiterfahrt erfolgte nicht als Kolonne. Der Treffpunkt Warschau war abgesprochen. Die Model Sen konnten sich nach Warschau ein wenig austoben. Die Zoe hatte mehr geladen als nötig zum leichten Verdruss des ein oder anderen Teslafahrers, denn dies ging auf die Zeit. Als ich abends in Warschau ankam wartete ich zunächst am Treffpunkt am Hotel. Allerdings war es mir immer noch nicht möglich dem WhatsApp Faden zu folgen und wusste nicht was mit den anderen war. Eigenmächtig habe ich mich an eine - für Warschauer Verhältnisse - nicht allzu weit entfernte 22 kW Säule gestellt. Später kamen dorthin auch die Teslas die allerdings zwischenzeitlich schon im Hotel eingecheckt hatten. Bequemerweise gelang es uns die insgesamt bis dato vier Fahrzeuge recht nahe auf zwei Säulen zu verteilen.

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Tag 2 | Warschau/Warszawa - Białystok (22 kW, ca. 210 km)
Hinter Warschau gibt es ein sehr langes Stück Baustelle. Dort konnten wir ohnehin nicht schnell fahren und demnach war die Distanz auch hier keine Herausforderung. Die Baustelle und der Verkehr machten das Beisammenbleiben etwas schwierig. So verpasste ich dann eine Kaffeepause. Später, recht kurz vor Białystok wie ich meine, rauschten dann die Teslas von hinten an und es konnte zum gemeinsamen zwischenladen gehen.

Zunächst versuchten wir die Zoe bei einer den anderen bereits bekannten Privatperson nachzuladen. Allerdings streikte sie das erste Mal auf der Reise und wollte nicht. Laut den Experten schwankende bzw. zu unterschiedliche Spannungen auf den einzelnen Phasen. Es haben sich derweil die genügsamen Teslas an das Netz dort gehangen und ich bin mit der Zoe weiter zu Hotel Dwór Czarneckiego, wo bereits der vierte Tesla und insgesamt das fünfte Auto, welches zu uns stoßen sollte und von Rafael de Mestre gelenkt wurde, lud.

An jenem Ort befinden sich 32A CEE Dosen, die - wie ich später erfuhr - auf Betreiben des Gründers des Minsker Vereins Tesla-Cars.by dort installiert wurden. Für die Ladung werden dort pauschal 50 Zloty berechnet. Nach einem Picknick am Tisch hinter dem Hotel und einem Kaffee im inneren ging es am späten Nachmittag Richtung polnisch-belarussischer Grenze.

Białystok - Hrodna/Гродна (Hausanschluss 16 kW, ca. 70 km)
Die Straße, über die wir uns der Grenze näherten, war schnurgerade. Ähnlich gerade verlaufen auch die anderen außerstädtischen Straßen, die ich noch in Belarus befuhr. An der Grenze verbrachten wir dann nicht weniger als sechs Stunden. Möglicherweise auch acht, eventuell neun. Viel sinnloser Papierkram, wie das eben so ist mit Grenzübertritten in die GUS. Insgesamt empfand ich es jedoch als entspannt. Selbstverständlich auch dank Inna, dank der der gesamte Einreiseprozess zwar langwierig, jedoch weitgehend reibungslos verlief.

Hrodna, unser Ziel, liegt unweit hinter der Grenze zu Polen. Als wir nachts dort im Schlepptau der freundlichen Gastgeben, die uns unmittelbar hinter der Grenze erwartet hatten, ankamen, wurden wir auf zwei nette Holzhäusle am See aufgeteilt. Noch vorm Schlafengehen zapften die Spezis unter uns die Hausinstallation an. Es war kein Leichtes sich an die Sicherungsautomaten aus Ostproduktion anzuklemmen. Aus Sicherheitsgründen haben wir die 32 A nicht ausgeschöpft. Über Nacht bei weitem ausreichend. Hier lud die Zoe erfreulicherweise wieder problemlos.

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Tag 3, 4 und 5 | Hrodna/Гродна
Das Wochenende war geprägt von Aktivitäten vor Ort und dem Autofestival. Wir waren viel unterwegs, beinahe zu viel, sodass wir recht wenig Zeit in der netten Unterkunft am See im Grünen verbrachten. Am Sonntag trennten sich die Wege. Obwohl ich anfangs auch gleich zurückreisen wollte, entschloss ich mich mit einem jungen Ehepaar am Nachmittag mit nach Minsk zu fahren. 280 km.

Unglücklicherweise hatte ich die Zoe am letzten Vorabend nicht vollgeladen, da ich spät heimkam und ich den anderen ladenden Tesla nicht willkürlich ab stöpseln wollte. So hatte die Zoe kaum 70 %, ich war unausgeschlafen und drei der anderen brachen bereits zu einem Verabschiedungsfrühstück auf. Sie überließen mir zwar Ladeequipment, jedoch bereits abgeklemmtes und mir gelang es nicht die Zoe voll zu machen, ehe wir die Zimmer mittags räumen mussten. Schließlich fuhr ich zunächst mit TeeKay, Inna und Rafael zu einem Belorusneft Servicepunkt um ein Mautgerät zu erwerben.

Nachdem TeeKay und Inna, leicht verdrossen über die Pausenzeiten und Arbeitshaltung der Belarussen, abdüsten, plante ich mit Rafael das weitere Vorgehen. Ich wollte nach Minsk, er Richtung Brest. Wir suchten zunächst den einzigen privat eingetragenen Ladepunkt in Hrodna auf - eine einsame Hausanschlusskiste in einem Neubaugebiet am Stadtrand. Die Dosen (Schuko und CEE) standen unter Spannung. Aufbrechen würde ich von hier erst über sieben Stunden später. Mittels der mir von fabbec überlassenen selbstgebauten Ladebox schloss ich die Zoe an und sie fing an zu Laden. Zwischenzeitlich fuhren Rafael und ich dann den nächstgelegenen Servicepunkt in Hrodna zum Erwerb des Mautempfängers an. Wir fragten uns durch. Mit zum Servicepunkt kam auch noch Alex, den ich zuvor beim einzigen Renault Händler angesprochen hatte und der seinen Arbeitstag gerade beendete. Mit ihm hatte ich bereits vereinbart auf dem Rückweg von Minsk bei Renault zu laden.

Für die Mautgeräte hatten wir insgesamt jeweils 14 Unterschriften zu leisten. Die Prozedur des Zuhörens, Erklärvideosschauens, Bezahlens und Unterschreibens dauerte rund eine Dreiviertelstunde. Als wir mit den Mautempfängern zur Zoe zurückkehrten stellen wir fest, dass sie nicht geladen hatte. Ob bei diesem Mal eine Fehlermeldung war oder sie einfach eingeschlafen war weiß ich nicht mehr.

Mit Rafaels Allzweckladeausrüstung versuchten wir verschiedenstes, begonnen beim Anschluss des Schutzleiters. Während Alex herumtelefonierten, wer den eine dreiphasige CEE Steckdose habe kamen Mischa und Nastja, mit denen ich beabsichtigte nach Minsk zu fahren und der Hausherr vor dessen Haus die Anschlusskiste stand. Leider recht spät, nach zahlreichen Versuchen des Ausschaltens, Einschaltens, Fahrens usw. kam uns die Idee die 12 V Batterie abzuklemmen. Erst danach brachten wir die Zoe endlich zum Laden. Und auch jetzt pausierte sie während des Ladens alle paar Minuten um dann von selbst weiter zu laden. Höchst empfindlich die Kleine.

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Tag 5 | Hrodna/Гродна - Minsk/Мінск (ca. 280 km)
Abends trennten wir uns. Dem Hausherrn gab ich für den Strom eine Flasche Wodka, den Luis und Alfonso im Haus am See vergessen hatten. Dennoch forderte er einen Obolus für den Strom - umgerechnet knapp 3 Euro. Mit eher 80 als 90 km/h ging es über die Autobahn/Schnellstraße (zweispurig) Richtung Minsk, immer hinter Nastja und Mischa, fast immer geradeaus. Wenige fahren hier schneller als 110 km/h. Durchschnittsgeschwindigkeit liegt eher unter 90 km/h. Da die beiden Fahrräder auf ihrem Auto geladen hatten wollten sie ohnehin nicht schneller fahren.

Während der Fahrt machte es FUPP. Nach einer kleinen Schrecksekunde stellte ich fest, dass der aus zwei Teilen bestehende und zweiseitig auf die penibel gereinigte Windschutzscheibe angeklebte Mautempfänger einfach abgeflogen war - und das bei einem Tempo von weniger als 90 km/h. Wir hielten an und Mischa fuhr mit einem Rad – glücklicherweise hatten wir ja Räder dabei – zurück und fand das Ding. Nichts Ungewöhnliches übrigens. Mitunter laufen auch Fußgänger auf der Autobahn und Zebrastreifen gibt es auch ab und an. Den Empfänger im Einsteckgehäuse haben wir dann mit schwarzem Klebeband wieder festgeklebt.

Nach ca. 236 km machten wir einen Stopp in Scharai/Шараи bei der Belorusneft Tankstelle, wo der DC Lader steht. Ich hatte noch deutlich über 20 % aber wenn es die Möglichkeit gäbe, lüde man selbstverständlich etwas nach. Bei dem DC Lader handelt es sich wie gehabt um keinen Triple Lader sondern eine reine Gleichstromstation Chademo+Combo2. Während Mischa drinnen nach einer Dreiphasensteckdose fragte hatte ich bereits den Kasten entdeckt. Wir durften die Zoe an stöpseln und luden nach während wir mit einem Kaffee und ein paar Schritten unsere Körper aufmunterten. Der restliche Weg nach Minsk war dann noch entspannter.

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Tag 6-9 | Minsk/Мінск
In Minsk testen wir die 22 kW AC Ladesäule von Belorusneft in der Stadt (ul. Лещинского 4). Das Laden ist kostenfrei - jedoch nur während der Arbeitszeiten von einem Mitarbeiter freischaltbar. Leider ist die Säule an sich und die Verankerung im Boden eher labbrig und so wackelt das Ding und gibt nach, wenn man sie nicht festhält, während man den Stecker in die Dose schiebt. Gemäß Restladezeitschätzer fließen hier übrigens keine 32 A wenn ich mich recht entsinne. Veranschlagt war nämlich deutlich mehr als man an einer 22 kW Säule erwartet hätte.

Der Fehler war hier nicht erstmal ein paar Minuten zu warten. Wir haben die Zoe dort gelassen und als wir später zurück kamen war das Display dunkel. Dies hätte auch bedeuten können das der Wagen komplett vollgeladen ist. Dem war nicht so. Als ich die Tür öffnete startete die Zoe die Ladung - erneut. Sie musste nämlich wenige Minuten nachdem wir sie verlassen hatten die Ladung gestoppt haben. Eine Fehlermeldung war nicht zu sehen.

Zum Entfernen des Steckers aus der Säule musste dann wieder der Herr aus der Belorusneft Zentrale herbeigerufen werden. Am nächsten Tag fuhren wir die 22 kW Ladestation des Tesla Clubs Tesla-Cars.by in der Fabryčnaja Ulica in einem Gewerbegebiet nahe des Autobahnrings an. Der Besitzer tauchte zufällig zur gleichen Zeit auf und öffnete uns die Schranke zum Parkplatz mit der Ladestation. Trotz einer modernen Wallbox verlief auch dort die Ladung der Zoe nicht reibungslos. Zum einen schlief die Ladung dort alle 2-3 Minuten kurz ein um sich dann von selbst wieder zu starten. Zum anderen geschah dies 4-5 Mal. Danach kam eine Fehlermeldung im Display. Die Zoe musste entstöpselt und hernach wieder erneut angeschlossen werden, damit sie die Ladung wiederaufnahm. Wir blieben also praktisch die ganze Zeit am Wagen wobei es - da es sich um ein Gewerbegebiet handelt - dort in näherer Umgebung nicht allzu viele interessante Punkte gab, die man hätte ansteuern können.

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Tag 10 | Minsk/Мінск - Hrodna/Гродна (Renault CEE 13,8 kW, ca. 280 km)
Am Tag meines Aufbruchs Richtung Westen schlief ich schlecht, war sehr müde und verließ Minsk erst am späten Vormittag. In Scharai legte ich einen Zwischenstopp ein, lud ein wenig nach Absprache mit dem Belorusneft Tankpersonal, versuchte zu schlafen und unterhielt mich dann doch noch mit einem via Chademo ladenden Teslafahrer. Dieser besaß daheim eine Garage, konnte jedoch dort nur einphasig laden.

Vor lauter Müdigkeit machte ich noch eins, zwei Pausen auf dem Weg und kam schließlich erst am späten Nachmittag nach Hrodna zu Renault. Dort traf ich auf Alex, mit dem ich die Ladung bereits abgesprochen hatte. Das Wetter war super. Wir zogen das Kabel, das fabbec mir freundlicherweise zeitweise überlassen hatte, aus der Werkstatt durch Fenster. Die Ladung startete ich mit 20 A (13,8 kW) nachdem ich die C16 Sicherungsautomaten gesehen hatte. Zoe lud. Erleichterung. Zwar pausierte sie auch hier immer kurzzeitig, was sich durch den immer wieder innehaltenden Fiepston bemerkbar machte, doch es kam zu keinem kompletten Stopp.

Hrodna/Гродна - Warschau/Warszawa (Kaufland/RWE, ca. 280 km)
Die Grenze erreichte ich erst abends. Obwohl der Grenzübergang insgesamt weniger als 1 Stunde dauerte schaffte ich es vor Müdigkeit nicht mehr bis nach Warschau. Ich legte eine Schlafpause ein. Wo, weiß ich nicht mehr. Liegen kann man in der Zoe nicht, aber wenigstens hat man es warm und bekommt stets Frischluft ohne dass sich ständig der Hauptantrieb drehen muss. Am nächsten Tag lud ich ein wenig bei Kaufland (CEE) und dann in Warschau.

Warschau/Warszawa - Łódzki - Breslau/Wroclaw (22 kW, ca. 135+235 km)
Von Warschau fuhr ich bis nach Łódzki zum ABB Lader, wo wir bereits auf dem Hinweg geladen hatten. Erst als ich dort war, wurde mir klar, dass ich keine Type2 Verbindung hatte, bei der ich den Strom hätte einschalten können um an der problematischen Säule laden zu können. Wundersamerweise funktionierte es diesmal jedoch auch ohne den Stromdrosseltrick mit Direktverbindung über Typ2 in die Zoe.

Ich entschloss mich über Breslau nach Dresden zu fahren. In Breslau gibt es mehrere eingetragene Säulen. Unterwegs testete ich mehrere Stationen. Schlussendlich bin ich aber bei den 8 Ladeplätzen im Parkhaus im Zentrum hängen geblieben. Dort muss man sich die Säule (scheinbar gleicher Hersteller wie jene Säule in Minsk) von dem Parkhauswächter freischalten lassen. Ladung kam recht günstige 20 Zloty. Leider brach die Ladung hier einmal ab, so dass ich nochmal neu starten musste.

Breslau/Wroclaw - Bautzen (43 kW, ca. 215 km)
Von Breslau habe ich den T&R Schnelllader an der A4 angesteuert. Hier habe ich man versucht den Akku weit runter zu fahren. Allerdings wurde mir dann mulmig, wenn in 4 km Entfernung vom Schnelllader die Restreichweitenanzeige von 7 km auf --- springt. Von Bautzen bis Dresden sind es dann nur noch 55 km die ruckzuck nachgeladen waren.

Fazit
Für mich war es eine sehr spannende Fahrt. Ohne Planung läuft im Osten noch nichts - vor allem, wenn man keinen Tesla fährt. Zusammen mit vier Teslas fühlt man sich natürlich durchaus wie das schwächste Glied insbesondere, wenn man die Reichweite des Fahrzeugs in Abhängigkeit der Einflussfaktoren noch nicht so gut einzuschätzen vermag und recht konservativ unterwegs ist. Andererseits war die Zoe das einzige Fahrzeug mit einer Reichweite von < 300 km, so dass jeweils ein Ladepunkt für die Zwischenstopps genügte.

Als nachteilig empfand ich die empfindliche, gar anfällige Ladetechnik, bei der es immer wieder zu Ladeabbrüchen/-Verweigerungen kommt. Zudem habe ich als Windows Phone Nutzer auch keine Rückmeldung aus der App über den Ladezustand, wobei auch die unmittelbar kommunizierte Information über einen Ladeabbruch die Situation maximal erträglicher macht, nicht jedoch löst. Ob ich mit der Zoe deshalb nochmal weiter gen Ost/Nord-Ost fahre als Warschau ist deshalb für mich fraglich.

[esykel]

Schöner Reisebericht,danke.Gleich ein warum hinterher,warum nutzt du fuer den Bericht nicht den vorgesehenen Thread ?
LG esykel

[eve]

Schöner Reisebericht,danke.Gleich ein warum hinterher,warum nutzt du fuer den Bericht nicht den vorgesehenen Thread ?

Stimmt natürlich Hatte ich zu spät gesehen. Wie kann man das verschieben ohne alles neu posten zu müssen?

An der Grenze verbrachten wir dann nicht weniger als sechs Stunden. Möglicherweise auch acht, eventuell neun. Viel sinnloser Papierkram, wie das eben so ist mit Grenzübertritten in die GUS.

Das Foto vor dem polnischen Grenzübergang entstand 19:16. Am Hotel in Belarus machte ich das erste Foto 23:07 - nix mit 8 oder 9 Stunden. Der Papierkram ist auch nicht sinnlos, sondern so bei allen Grenzübertritten außerhalb der EU. Schließlich führst du ein Fahrzeug mit dir, das zu verzollen ist, wenn du es nicht wieder ausführst. Folglich ist es bei Einreise zu deklarieren. Das hat nichts mit GUS zu tun, sondern ist weltweit so.

[eve]

Das Foto vor dem polnischen Grenzübergang entstand 19:16. Am Hotel in Belarus machte ich das erste Foto 23:07 - nix mit 8 oder 9 Stunden.

Bei mir steht beim ersten Foto etwas von 17:38:54 und augenscheinlich entstand die Aufnahme nicht unmittelbar nach Eintreffen an der Grenze. Kann sein, dass es doch nur 5-6 h waren. Wie war das noch gleich mit den Zeitzonen...

Der Papierkram ist auch nicht sinnlos, sondern so bei allen Grenzübertritten außerhalb der EU. Schließlich führst du ein Fahrzeug mit dir, das zu verzollen ist, wenn du es nicht wieder ausführst. Folglich ist es bei Einreise zu deklarieren. Das hat nichts mit GUS zu tun, sondern ist weltweit so.

Mag sein. Es ging mir nicht um die Deklaration des Fahrzeugs allein sondern um den Gesamtaufwand einschließlich vorheriger Visabeantragung (bei mehr als fünf Tagen Aufenthalt). Ich behaupte dabei nicht, dass es für einen Belarussen einfacher sei ein Schengenvisum zu bekommen.