Meine Probefahrt-Zusammenfassung (ZOE)

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Meine Probefahrt-Zusammenfassung (ZOE)

awe
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Es ist schon etwas her, Mitte Juni hatte ich einen Probefahrt-Termin, meine Eindrücke hatte ich damals aufgeschrieben, vielleicht interessiert es Euch.

Am Vormittag war der Probefahrt-Termin mit dem ZOE beim Renault-Händler. Wir hatten ~70 Minuten Zeit, ihn auf verschiedenen Straßenarten (Stadt, Wohngebiet, Landstraße, Autobahn) auszuprobieren. Wir bekamen ein nigelnagelneues Fahrzeug mit 10 km auf dem Tacho, welches erst am Vortag geliefert wurde und bei dem leider das R-Link noch nicht richtig funktionierte und daher das Navigationssystem auch noch keine Karte zeigte.

Der erste Eindruck:
Wow! Das ist wirklich ein richtiges Auto!
Im Vorwege hatte ich mich ein wenig belesen und mir ein paar youtube Videos angeschaut. Ich erwartete daher beim ZOE irgendwas zwischen Polo und Golf. Aber sicher war ich mir nicht, denn das Lesen ist eine Sache, das Ausprobieren fehlte eben noch. Bei meiner Körpergröße von 1,90 m saß ich bisher in meinem Leben nicht in jedem Auto bequem, daher war der Praxistest unbedingt erforderlich.
Nach einer kurzen Einweisung durch den Händler düsten wir zu dritt (mit Freundin & Baby) los. Achja, apropos Baby (MaxiCosi), ein positiver Punkt: die ISO-Fix-Halterung ist sowohl in den Rücksitzen (2x) sowie im Beifahrersitz vorhanden. Das hätte ich nicht erwartet und noch nie gesehen!

Die ersten Meter Fahrt:
Ich möchte mich mal als Vielfahrer bezeichnen, da ich die letzten Jahre rund 500.000 km (mit DSG-Automatik) zurück gelegt habe, insofern ist der Fahrbetrieb des ZOE als Solches für mich nichts ungewöhnliches, ABER: Das fehlende Motorgeräusch im Stand und beim Anfahren ist eine absolut komische Geschichte! DAS muss man wirklich selbst erfahren und kann man kaum beschreiben.
Beschleunigung im ECO-Modus ist schon genial, doch erst ohne ECO-Modus purer Spaß (wenn man nicht auf den Verbrauch achtet).

Bereits nach wenigen Kilometern stellte sich auch bei uns ein breites Grinsen ein. ☺

Auf einem Parkplatz inspizierten wir kurz den Koffer- und Motorraum (falls dieser sich noch so nennt). Ich hatte wirklich keine Vorstellung davon, was sich vorne unter der Motorraumhaube befinden würde, daher war ich überrascht über so viel Technik, Flüssigkeitvorratsbehälter etc. (beim genaueren Nachdenken ist es natürlich logisch, was dort alles installiert sein muss… Wischwasser, Bremsflüssigkeit, usw.).

Der ECO-Modus:
Im Stadtgebiet und auf der Landstraße würde ich ihn vermutlichkontinuierlich benutzen (Heizung/Klimaanlage kann ich diesbezüglich nicht bewerten), da die Beschleunigungs- und Geschwindigkeitswerte absolut OK sind. Wir erreichten im ECO-Modus eine maximale Geschwindigkeit von 96 km/h. Das bedeutet also, dass man auf der Autobahn im ECO-Mode gerade nicht von LKWs überholt wird. Gut. Ohne ECO-Modus kommt man dann auch der Motorleistung entsprechend auf 130 km/h. Bei der Beschleunigung von 100 auf 130 km/h erreichte die momentane Verbrauchsanzeige auch schon mal peak-Werte im 60 kWh Bereich! Dabei kann man dann natürlich zugucken, wie die Anzeige der Rest-Reichweite überproportional sinkt.

Interieur/Ausstattung:
In der Kürze der Zeit haben wir nicht viel am Multimedia- und Boardcomputer probiert. Ich würde sagen, es ist auf jeden Fall state-of-the-art! Für einen Kleinwagen sogar drüber. Elektr. Fensterheber, Navi, Bluetooth-FSE, elektr. Spiegel, Licht- & Regensensor etc. – das hat wirklich nicht jeder Wagen! Insofern ist die Zielgruppe klar: Junge Leute – generation smartphone sozusagen! Apropos Smartphone, das iPhone konnte ich innerhalb weniger Sekunden mit dem Gerät koppeln (während einer roten Ampelphase ☺ ).

Fazit der Probefahrt:
Einfach nur geil!
Gäbe es meinerseits nicht noch ein paar organisatorische Dinge zu klären, hätte ich fast schon einen Kaufvertrag unterschreiben können.

Allerdings ist uns eine Sache beim Fahren negativ aufgefallen: Die Oberseite vom Armaturenbrett inkl. der Luftauslässe spiegelt sich extrem stark in der Frontscheibe. Auch wenn es gestern sonnig war, so etwas darf in diesem Maße doch nicht sein! Das Tragen meiner Sonnenbrille (mit Polfiltern) hat diesen Effekt minimiert, aber dennoch war ich generell über diesen Fauxpas, der einem renommierten Autohersteller hier passiert ist, sehr überrascht! Ich nehme an, dass es an dem extrem hellen Farbton des Materials liegt und bei schwarzem Interieur-Design nicht so stark auffällt. Dennoch ist das eigentlich ein No-Go!

Die anfängliche Euphorie …
…von gestern ist heute etwas abgeflacht, denn ich habe mich etwas genauer mit den technischen Daten des Prospektes («Gültig ab 15. April 2013») beschäftigt.
Dort sind mir im Wesentlichen 2 Punkte negativ aufgefallen:

1. Reichweite
Reichweite nach NEFZ: 210 km (das ist der bekannte und im überall beworbene Wert, der im Übrigen mit der auch erhältlichen 17″-Standardbereifung auf 195 km reduziert werden muss).
Und jetzt kommen zwei Zeilen aus den technischen Daten auf der letzten Seite:
Tatsächliche Reichweite bei gemischtem Fahrzyklus (Fußnote: «inner-, außerstädtisch, Schnellstraße bis 90 km/h»):
- bei milden Außentemperaturen ca. 150 km
- bei kalten Außentemperaturen ca. 100 km
(beide mit Fußnote: «Mit Klimaanlagenbetrieb auf 22 °C»)

Tja, was heißt das denn nun?
Wenn ich im Frühjahr und Herbst mit maximal “bis 90 km/h” (also ausschließlich im ECO-Modus) mit Klimaanlage auf 22 °C fahre, reduziert sich die Reichweite um 1/4 auf 150 km? Wie realitätsfern ist denn bitteschön dieser NEFZ spezifiziert???

Und im Winter mit Licht und Klima/Heizung schaffe ich gerade 50% des beworbenen NEFZ-Wertes? Oder sogar noch weniger, denn von Beleuchtung steht dort ja nichts?!

Puhh… es war mir natürlich vorher bereits klar, dass zusätzliche Verbraucher mehr Energie benötigen, aber dass es so drastisch ist…
Und ich bin überrascht, dass Renault im Prinzip zugibt, dass dieser NEFZ-Wert von 210 km REINE THEORIE ist! Denn wenn sie in der Zeile darunter von der “tatsächlichen Reichweite” schreiben, dann ist das wohl der realistische und ehrliche Wert (150 bzw. 100 km).

Was bedeutet das nun für mich?
Ich hatte eigentlich vor, den ZOE täglich auf dem Weg zur Arbeit zu benutzen. 60 km eine Richtung, gut eine Stunde Fahrzeit, eine Mischung aus Landstraße, Stadt und Autobahn (etwa je 1/3). Das macht 120 km hin & zurück. Bei gediegener Fahrweise wäre das vielleicht gar kein Problem, wenn man von 210 km maximaler Reichweite ausgeht. Nehme ich jetzt die 150 km «tatsächliche Reichweite» als Basis und berücksichtige zusätzlich eine verminderte max. Ladekapazität von 80% nach 2-3 Jahren, beträgt die max. Reichweite nur noch 120 km. Punktlandung. Will ich das Risiko eingehen?

Für mich steht nun fest, dass dieses wirklich tolle, innovative Auto nur dann in Frage kommt, wenn mein Arbeitgeber mir eine Lademöglichkeit bereit stellt! Ohne geht es nicht!

2. eBox 11 kW
In den technischen Daten lese ich, dass die eBox 11 kW (3-phasig, 16 A) nur optional für zusätzlich 539,- € zu bekommen ist (im Gegensatz dazu ist die eBox 3,7 kW, 1-phasig, 16 A, im Fahrzeugpreis inbegriffen). Eine weitere Kröte, die ich wohl schlucken würde. Nützt ja nichts. Immerhin würde ich das Erdkabel zum Carport dann wenigstens selber legen.

Ein tolles Fahrzeug…
… aber für mich bleiben noch ein paar Fragen (die vielleicht auch andere Leser noch haben):
- unterstützt mein Arbeitgeber meine Initiative?
- gibt es private Stromtarife mit Nachtstrom (Heizstrom)? Wenn ja, wie viel günstiger ist die kWh nachts?
- Steuerbefreiung? Wenn ja, wie lange wird sie bleiben?
- Versicherung? Eine schnelle Anfrage bei der AXA ergab 570€/Jahr (SF26) Vollkasko (Achtung, inkl. Akkus, die man explizit anfragen muss!). Geht’s billiger?

Grüße von der Elbe,
Axel
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Re: Meine Probefahrt-Zusammenfassung (ZOE)

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Derzeit gibt es 10 Jahre KFZ -Steuerbefreiung.

Die Versicherung geht wesentlich günstiger ! Dazu gibt es einen extra thread .

Ich würde gleich eine 22kW Wallbox nehmen , wenn Dein Hausanschluss es zulässt.

Die Stromkosten kannst Du derzeit etwas "senken"durch vereinzeltes ( gratis) Laden bei diversen öffentlichen Ladesäulen ( je nach Betreiber). Das hängt ganz davon ab, wo Du wohnst und welche Gewohnheiten Du hast.

Re: Meine Probefahrt-Zusammenfassung (ZOE)

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Betreffs Wallbox habe ich mich für die E.ON entschieden, die 11er kostet mit eingebautem Zähler 827€ zuzüglich 350€ für FI2 und Sicherung.
Der Einbau durch meine "Haus und Hofelektriker hat mich dann noch 250 € gekostet.
Test hat auf Anhieb geklappt.
Zoe Intens, Black Pearl, Eon 11kW BasisBox

"gehst du mit der Herde, folgst du nur den Ärschen"

Re: Meine Probefahrt-Zusammenfassung (ZOE)

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Hi Axel,

ich habe meinen ZOE bei der emc24.com versichert. VK500/TK150 incl. HP für 325€ p.a. Ebenso Dutchmen. Ist die Itzehoer dahinter mit erweiterter Deckung bei VK. Darf auch jeder mit fahren.

Wallbox würde ich die "neue" crohm Box 14,4 kw empfehlen incl. Kabel für 835€ + MWST
http://www.goingelectric.de/forum/ladee ... tml#p30090

Gruß

Kai
Tesla M3 P Midnight Grey, CrOhm Box/22kw, PV seit 2009 mit EV und 9,43 kWp, Tesla PW 2 mit BackupGateway
Skoda CityGo e

Re: Meine Probefahrt-Zusammenfassung (ZOE)

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Der NEFZ ist wie bei Verbrennern eine Normprüfung die mit dem echten Leben nix zu tun hat und nur dazu dienen soll, zwischen den Verbräuchen der verschiedenen Fahrzeuge und Hersteller vergleichen zu können.
Offizieller Strombock des T&Emagazin :-P
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