Der Zoe wurde im Keim erstickt

[Klingon77]

hi,

ich bewundere die Menschen welche trotz zum Teil persönlicher Angriffe ruhig und sachlich weiter argumentieren.
Das ist auch ein Ziel, welches ich verfolge.


@Rudi:

kühle Zahlen und Emotionen können sich, gerade beim Autokauf, konträr begegnen.

Für meinen Teil möchte ich sagen das wir, sobald es unsere Finanzen zulassen, gerne auf etwas Ausstattung, Zeitvorteil beim tanken, Heizung im Winter bei grenzwertigen Entfernungen usw. verzichten um endlich ein Elektroauto zu fahren welches aus der "Bastelecke" herausgefunden hat.

Wir bewegen uns in der "entwickelten Welt" auf einem derart hohen Niveau das es mir persönlich leitfällt ein paar Einschränkungen zu akzeptieren um unser Leben im Rahmen unserer Möglichkeiten etwas ökologischer zu gestalten.
Wieviel Auto braucht der Mensch?
Oder um eine andere Sichtweise zu bemühen:
Welche Mehrkosten sind für mich persönlich akzeptabel um den gleichen Komfort ökologischer zu gestalten?

Ein weiterer positiver Effekt ist es den, subjektiv empfundenen (Würge-)griffen der ölproduzierenden Länder und Konzerne, sowie der Energieerzeuger (durch eine Photovoltaikanlage) zumindest partiell zu entkommen.
Die Möglichkeiten haben sich eben in der letzten Dekade für den Bürger sehr deutlich zum positiven gewandt.


Du hast von der Anschaffung eines Zweitwagens geschrieben und das Du auch den Tesla angeschaut/probegefahren bist.
Aus Deinen Berichten mutmaße ich das Du zu den Besservedienenden gehörst (Es sei Dir vergönnt; kein Neid vorhanden )

Warum möchtest Du dich nun den vielen positiven Erlebnissen welche man mit einem elektrischen Zweitwagen genießen kann, verweigern?
Nur weil Dir der Händler "einen Stein in den Weg legte"?
Du hättest es in Deinem Leben nicht so weit gebracht wenn Du jedem Hindernis ausgewichen wärest.

Würde es nicht sogar Sinn machen die neue Mobilität mit dem geringeren finanziellen Risiko eines Zweitwagens über ein paar Jahre zu testen bevor man richtig Geld in ein großes und luxuriöses E-Auto versenkt?

Das könnte auch betriebswirtschaftlich seine Vorzüge haben weil man:
* die emotionale Komponente beim E-Fahrzeugkauf sofort befriedigen kann
* die Entwicklung rasant fortschreitet und es in drei Jahren viele Problemchen, welche heute noch vorhanden sind, nicht mehr geben wird.


zuversichtliche Grüße,

Ralf

[EVduck]

Also, i c h habe mich entschieden, wer hier der getroffene Hund ist.

@lingley: Lass dich von so einem ... doch nicht provozieren, ignorier' ihn einfach (so wie ich).

@ Klingon 77,

ich bin in vielen Punkten Deiner Meinung.

Um hier nicht mehr Wogen zu verursachen, der Rest per PN.

Grüße
Rudi

[Alex1]

Interessiert bei den ganzen Betrachtungen der Klimaschutz gar nicht mehr?

DAS ist doch der eigentliche Grund, ein E-Auto zu fahren. Jedenfalls bei mir.

Dass die Teile einen geilen Anzug an der Ampel haben und genial leise sind, das stecke ich als "Windfall Profits" mit ein.

Auch dass sie in der Stadt völlig emissionslos sind, freut mich zwar erheblich, wäre aber nicht kaufentscheidend gewesen.

Dass man (in diesem Jahr noch) mit einem E-Auto was Besonderes ist, ist auch sehr nett fürs Ego, hilft mir aber eher als Vehikel, diese umweltfreundliche Fortbewegungsart weiter salonfähig zu machen. Genauso wie das Faltrad im ICE.

Dass ich mehr als 100 km am Stück komme, war und ist meine Bedingung. Ich hab mich ja leider von der NEFZ-Angabe 210 km verabschieden müssen Wobei ich immer noch nicht verstehen kann, warum ich mit jedem Verbrenner (Diesel oder Benziner) locker 30% UNTER NEFZ (Verbrauch) komme, mit der Zoe mit der selben Fahrweise aber locker 30% DARÜBER! Deswegen akzeptiere ich die 150-160 km Realreichweite zähneknirschend...

Aber Klimaschutz ist doch die eigentliche Motivation für das E-Auto?

Selbst mit 15 kWh/100 km bin ich selbst mit dem deutschen Kohlestrom bei 90 g CO2/km, was kein Verbrenner-Kleinwagen hinkriegt.

Und mit unserem EWS-Strom sind es nur noch 4 g CO2/km!

Aber Klimaschutz ist doch die eigentliche Motivation für das E-Auto?

Guck mal im Tesla Forum. Die ganzen Umsteiger von Jaguar, C63 AMG, Audi RS, S600L, Panamera Turbo etc. tun das nicht, um weniger CO2 auszustoßen. Das sind Windfall Profits.

[JuergenII]

Tesla ruft für den P85+ in Vollausstattung mit Doppellader rd. 120.000 Euro auf. In der Preisliga bekomme ich schon mal was ganz anderes. Da ich gerne schnell fahre stört es mich wenn jemand eine sechsstellige Summe von mir will und das Auto fährt aber nur 210km/h.

Armer Rudi, man könnte natürlich auch über das normale 85 kWh Model S nachdenken. Würde dann satte 30.000 Euro weniger kosten. Gut es fährt dann nur noch mäßige 200 km/h und die Beschleunigung geht mit 5,6 Sekunden auf 100 km/h in den absoluten Keller für die Schnellfahrer in dieser Nation.

Hinzu kommt, artgerecht bewegt kommt der Wagen keine 400km weit

Artgerecht wird er weltweit im Schnitt mit 100 bis 130 km bewegt. Die einzige Ausnahme davon sind ein paar Rennstrecken auf dieser Welt und ein paar unbedeutende Autobahnkilometer in einem zentraleuropäischen Land.

Ökonomie und Ökologie sind Schwestern.

Ökonomie und Ökologie sind nur dann Schwestern, wenn die Ökonomie mit der anderen Schwester Geld sparen kann oder von massiv fingierten Imagegewinn profitiert . Ansonsten sind es verbitterte Feindinnen, die nur durch die Schlichtung der Politik (= Vorgabe von verbindlichen Umweltstandards) sich zwangsweise näher kommen.

Deswegen leben wir ohne persönlichen Verzicht ökologischer als so mancher Ökospinner es von sich selbst behauptet. Die können meistens nicht rechnen und/oder verweigern sich pragmatischen Zwängen.

Tja, und im letzten Satz kommt ja schon der ökonomische Offenbarungseid. Der sich im nachfolgenden Post noch verstärkt:

wenn ich die Kosten berechne dann natürlich unter betriebswirtschaftlichen Aspekten.

Wenn ich die Betriebskosten unserer Firmenautos (meins eingeschlossen) berechne, schaue ich natürlich auf die lfd. Kosten und den Restwert bei der Wiedervermarktung, daraus errechnet sich die kalk. Abschreibung. Automatisch lenkt sich der Blick auf Fahrzeuge die gemessen an ihren Anforderungen wirtschaftlich zu betreiben und nach der Nutzung entsprechend gut zu vermarkten sind. In der Regel sind das dann Fahrzeuge die entsprechend energieeffizient und modern sind. Womit der Ökonomie und der Ökologie Rechnug getragen wird.

Das Auto möchte ich sehen, das über 210 km/h auf deutschen Autobahnen fährt und auch noch ökologisch ist.

Das ist beim Elektroauto genauso, dieses rechnet sich aber im ersten Schritt nicht, egal welches Du nimmst.

Kommt auf den Einsatzbereich und die Firmenphilosophie an. Da kann sich sogar ein p85+ rechnen.

Allerdings frage ich mich ernsthaft, wer angeblich so ökonomisch denk, kauft der sich dann wirklich einen Alfa? Das ist Werteverbrennung in Reinkultur.

Wobei man sich bei der Giulietta fragen muss ob jetzt 218 km/h Spitze einen so großen Unterschied zum Model S machen.

Juergen

wer nicht verstehen will versteht es halt nicht, dreht es so lange bis es in die eigene Argumentationslinie paßt.

Mir egal, ich bin aus dem Forum hier raus, kocht mal weiter im eigenen Saft.

Tschau
Rudi

[Alex1]

Aber Klimaschutz ist doch die eigentliche Motivation für das E-Auto?

Guck mal im Tesla Forum. Die ganzen Umsteiger von Jaguar, C63 AMG, Audi RS, S600L, Panamera Turbo etc. tun das nicht, um weniger CO2 auszustoßen. Das sind Windfall Profits.

Das ist wohl wahr. In dieser Klasse auf jeden Fall. Obwohl ich mir bei denen vorstellen kann, dass da der Eine oder die Andere dabei ist, die diese Boliden aus einem gewissen "Prestigezwang" fahren (in gewissen Kreisen MUSS man solche Autos fahren, wenn man - z.B. aus Geschäftsinteresse - dazugehören muss/will.

Und ich denke schon, dass da Einige froh sind, ein vollwertiges Spielzeug zu haben, das genauso viel Bewunderung, aber nicht so viel Schimpfe hervorruft wie ein Porsche oder so. Wäre mal interessant, die Marktanalyse von Elon Musk genauer zu kennen.

Das Protzen mit "Umwelt" ist ja nicht unbeliebt. Leider in letzter Zeit eher mit dem Schwachsinn "Biofuel" wie z.B. vor Jahren Arnie Schwarzenegger.

George Clooney war seiner Zeit schon eher voraus: http://www.spiegel.de/auto/fahrberichte ... 72084.html

Wer nur das Neueste Schnellste Geilste will und dabei auf E-Boliden verfällt, das ist wirklich Windfall.

Technologisch wurde sonst ja fast jede Neuerung erst mal bei den teuren Karossen eingeführt, da sie prozentual weniger aufträgt. Bei E-Autos war es jahrzehntelang anders, eher umgedreht (City-/MiniEl, Hotzenblitz, Twike, Mango, Reva, Tazzari, aber auch E-Golf und - fast - A-Klasse E-Cell). Ob jetzt der Premium-Impact durch Tesla oder das "Upgrading" über Think, iMiev etc. zu Leaf und Zoe die hohen zweistelligen Zuwachsraten bestimmend ausgelöst haben, überlasse ich den Profi-Auguren.

Auf jeden Fall ist der Erfolg des Tesla auch ein Erfolg für Klima und Umwelt.

[JuergenII]

wer nicht verstehen will versteht es halt nicht, dreht es so lange bis es in die eigene Argumentationslinie paßt.

Oh wir verstehen hier schon, und wir wissen auch, das wir einem noch sehr kostspieligen Hobby frönen, dass für viele hier eher einen ideellen Wert darstellt, der allerdings auch noch Fahrspaß bedeutet und nicht unbedingt auf den Cent wirtschaftlich ist.

Wir vergleichen hier aber auch keine Äpfel mit Birnen und schwingen die große Keule der wirtschaftlichen Berechnung. Jeder der hier einen Zoe gekauft hat, wäre mit einem Clio deutlich wirtschaftlicher unterwegs. Das ist aber nicht der Sinn unserer Intention.

Ich bin aus dem Forum hier raus, kocht mal weiter im eigenen Saft.

Tschau
Rudi

(Mea culpa, aber der musste jetzt sein)

Juergen

[Alex1]

wer nicht verstehen will versteht es halt nicht, dreht es so lange bis es in die eigene Argumentationslinie paßt.

Mir egal, ich bin aus dem Forum hier raus, kocht mal weiter im eigenen Saft.

Tschau
Rudi

Nana, nicht gleich das Korn in die Flinte werfen!

Solange Du allerdings in jedem zweiten Post Deine Forderung nach einem Auto mit über 210 kmh plakativ erneuerst, musst Du eben damit rechnen, dass sich Leute, die jahre-/jahrzehntelang für eine bessere Umwelt gekämpft haben, genervt zeigen.

Ein allgemeines Tempolimit wie weltweit in allen zivilisierten Staaten gehört nämlich zu den Kernforderungen jeglicher ernsthafter Umweltpolitik. Das könnte vielleicht anders aussehen, wenn
- 90% der Autos elektrisch fahren und
- 90% des Stroms regenerativ gewonnen wird.

Falls Du nun ein Forum suchst, wo sich Tempofile mit Elektrofilen treffen, musst Du Dich wahrscheinlich ziemlich anstrengen. Tesla-Fahrer und Zoe-(iMiev-, Leaf-, Twike-)Fahrer haben eher geringe Schnittmengen.