Ab welchem Preis würdet Ihr den Akku kaufen statt zu mieten?

[Guy]

hast Du da nicht einen Zahlendreher drin?

Ups, das muss natürlich 12.000 Euro für zehn Jahre heißen. Klar.
Das kommt davon, wenn Finger und Kopf nicht mit einer Geschwindigkeit arbeiten

Den Eindruck (Kampfpreis) hatte ich bis vor Kurzem auch. Vor wenigen Tagen hat Bob Lutz (ehemals GM) in einem Artikel zu einem anderen Thema erwähnt, dass die Zellen-Preise bei etwa 350 Dollar pro Kilowattstunde liegen. Macht für die 22 kWh des ZOEs knapp 6.000 Euro, mit BMS, Gehäuse etc sind wir vlt bei 7.000. Die Marge ist für Renault bei der Batterie zwar nicht sehr groß, positiv wird sie jedoch sicher sein.

Die Entwicklung wird sicher kontinuierlich voranschreiten. Ich meine schon mehrfach Zahlen um die 10 Prozent pro Jahr gelesen zu haben, was die Batteriekapazität betrifft.

Nach ein paar Jahren verkaufen wäre auch noch eine Option. Da die Batterie quasi keinen Wertverlust hat (Miete), sollte der Rest eigentlich recht wertstabil sein.

Guy

[buzzingDANZEI]

Bin deiner Meinung mit dem Mieten. Zuviel Risiko bei Ersparnis nach zu langer Zeit!

Deine Gedanken mit dem Leasing hatte ich auch erst. Obwohl das für Privatleute eigentlich immer Quatsch ist, hatte ich das vor. Aber mittlerweile denke ich darüber anders. Unter anderem, weil ich seit Monaten den Elektroauto Gebrauchtmarkt beobachte.

Ja, die Modelle werden besser und attraktiver. Aber in 3-5 Jahren, wenn ich den ZOE voraussichtlich wieder abgeben will, wird der Markt hochgefahren sein bzw. stark ansteigen. Die Nachfrage wird deutlich gestiegen sein. Besonders die bis dahin weiter gestiegenen Spritpreise werden ihr übriges tun. Bei jährlicher Steigerung um 10% kostet der Liter Super in 5 Jahren ca. 2,50€. Wen trifft das am stärksten? Richtig, die die kein Geld haben, erst recht keins für einen Neuwagen. Selbst nach den Maßstäben die dann gelten, wird der ZOE immer noch für die meisten Leute ausreichen bzw. viele Zweitwagen ersetzen können. Darüber hinaus habe ich beim ZOE das Gefühl, dass er bzgl. Preis und Ausstattung seiner Zeit voraus ist und dadurch ein Stück zeitlos ist. Und in 5 Jahren wird es in den Köpfen der Menschen KLICK gemacht haben, dass die Reichweite absolut überbewertet ist.

Schaut man sich einen Fluence Z.E. an, war der in meinen Augen bereits bei Markteintritt "oll". Als Beispiel der Tacho oder das Navi. Beim ZOE ist das jetzt gerade bleeding edge technology, quasi. Das dauert, bis sich das satt geguckt hat, mit dem schicken LCD Tacho z.B.

Bezüglich der aktuellen Gebrauchtwagen als auch den alten ECHTEN Pionierautos zeigt sich, dass diese gut verkaufbar sind. So ein 10 Jahre alter Peugeot 106 Elektro ist echt noch was wert. Bei Renault wird das durch die Miete erst recht so sein, da kein Risiko für den Käufer! Oder schau mal den Ampera, der will ums verrecken nicht im Preis fallen - dafür ist er zu cool!

Ob meine Thesen korrekt sind, wird sich in 3-5 Jahren zeigen. Kann auch voll daneben liegen. Aber ich hab mich wie gesagt aus diesen Überlegungen heraus gegen Leasing entschieden.

[Robert]

Ich sehe das auch so. Die einzige Unsicherheit wäre, dass Renault selbst massiv billige kleine Elektroautos in den Markt pumpt. Und mit dem Batterieleasing - Modell hat Renault schon einen tollen Schachzug gelandet. So können schöne kleine monatliche Preishäppchen gemacht werden, welche in Summe auch wieder ordentlich sind.
Wie ich heute gelesen habe soll vom Fiat 500 sogar offiziell eine Elektroversion kommen. Es scheint also tatsächlich los zu
gehen !

[JuergenII]

Ja, das ist alles noch ziemlich nebulös. Aber an den Leasingraten kann man schön den zu kalkulierenden Wertverlust feststellen. Wäre jetzt auch bei mir nicht ganz so tragisch, da das Fahrzeug gewerblich genutzt werden wird.

Generell ist ja auch noch gar nicht klar in welche Richtung der Trend in Zukunft gehen wird. Leute die PV Anlagen oder günstigen Industriestrom zur Verfügung haben werden wohl das E-Auto mit Batterien favorisieren. Andererseits steckt auch in chemischen Batterien ein großes Potential. Die Redox-Flow-Zellen werden wohl vom stationären Betrieb auch Richtung mobiler Speicher gehen. Dazu könnte man sogar das alte Tankstellennetz nutzen und das "austauschen" der Elektrolyte wäre ähnlich zu dem des jetzigen Tankstopps. Dann gibt es da noch die Brennstoffzelle inkl. dem H². Wie wird in Zukunft die Batterie aufgeladen? Per Kabel und Ladestationen oder via Induktion? Alles Dinge, die den Werterhalt eines heutigen EV's maßgeblich beeinflussen.

Die Frage wird auch sein, wie lange kann man denn die Batterien mieten? Würde ja bedeuten, das man alle paar Jahre - je nach Laufleistung - neue Batteriepakete benötigt. Ob das lange im Sinne von Renaults Batteriemiete ist wage ich zu bezweifeln.

Solange man das Fahrzeug zu 99% an der heimischen Anlage auflädt und nicht weitere Strecken damit zurücklegt, alles kein Problem. Was wirklich fehlt und das werden wir auch erst in ein paar Jahren wirklich wissen, ist die technische Langzeitstabilität dieser Fahrzeuge. Die alte Garde (sprich Baujahr 2000) war da ziemlich einfach gestrickt, kein Wunder dass die Fahrzeuge heute noch einen gewissen Verkaufswert haben, der dürfte aber in ein paar Jahren dank neuer EV's Richtung 0 tendieren.

Wie auch immer, ich würde zur Zeit jedenfalls nicht in Batteriepacks investieren. Miete ja, kauf nein. Denn das E-Auto erbt den gleichen Nachteil wie alle anderen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor: Die technische Lebensdauer wird auch hier begrenzt sein, nur die Deffekte und Probleme werden andere sein.

Juergen

[berndine1]

Und was kostet dann das Elektrolyt?

[JuergenII]

Dürfte eigentlich nicht die Welt kosten, denn es muss ja nur an der Tanke aufgeladen werden. Bei den jetzigen Prototypen, die die autarke Stromversorgung eines Einfamilienhauses über ein Jahr sicherstellen soll, muss die Flüssigkeit alle 40 Jahre gewechselt werden. Kosten des Aggregat rund 70.000 Euro. Das ist alles noch weit weg vom täglichen Gebrauch, aber die Redox-Flow-Zellen schrumpfen und man entwickelt preiswerte Elektrolyte. Denkbar sind diese Batterien auch für Ladestationen an Autobahnen und Tankstellen. Es gibt sogar schon "kaufbare Exemplare". Einfach mal googeln. Hier ein kurzes Video: http://www.3sat.de/mediathek/?display=1 ... y&obj=7521

Juergen

[STEN]

Toller Film - Danke Jürgen.

[JuergenII]

Bitte gerne.

Durch die ganze Akku-Diskussion ist mir aufgefallen, das Leaf und Zeo technisch ja ziemlich identisch sind. Stimmt die Ankündigung, dass der Leaf in 2013 mit neuen Motoren, optimierter Klima-/Heizung (wahrscheinlich die vom Zoe) und größeren Reichweiten kommt, wäre es sogar zu überlegen erst mal beim Leaf zuzuschlagen. Mal abgesehen, dass er den größeren Innenraum liefert, spricht einiges für den Leaf. Er sieht viel spaciger aus! Gut ist Geschmackssache, aber für eingefleischte Citroënisten kommen wehmütige Erinnerungen an die geliebte DS. Fehlt nur noch die hintere Radabdeckung durch die Karosserie.

Die Geschwindigkeit wird erst ab 145 km/h gedrosselt, das könnten bei Überholvorgängen die entscheidenden 10 km/h mehr sein. Sein Akku ist heute schon größer (gut nur 2 kw/h) und wenn man ihn so fährt, wie man den Zoe fahren kann, dürfte er auch die 150 km im Sommer erreichen. Geht man jetzt von den versprochenen 30% Mehrkilometern aus, liegt man bei knapp 200 km realistischer Reichweite. Da der Wagen eher billiger als teurer wird sicher für Leute die leasen interessant.

Juergen

[buzzingDANZEI]

Da das derselbe Konzern ist, würde mich alles andere wundern, wenn NICHT die ZOE Technik in den Leaf kommt. Ich finde den Leaf nur zu teuer, man muss den Akku kaufen und er sieht (für mich) Kacke aus.

[berndine1]

Der Leaf ist sicher nicht übel , aber echt zu teuer und dann die Sache mit der gekauften Batterie.
Zudem kauft kein Mensch die alte Version ,wenn die neue auf den Markt kommt. Heizung + bessere Effizienz sind schon Hauptargumente.
Ich warte auf ZOE!