6.000 EUR für 1000 Zyklen

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  • eve
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Bei gemischter Fahrweise fahren wir mit dem Twizy ca. 75 km pro Ladung. Eher mehr, denn fast immer kommen wir mit SoC > 0 % an :D . Allerdings mit sinkendem SoH dann auch wiederum weniger Reichweite. Also sagen wir vereinfacht 75 km sind ein Ladezyklus, dann sind 7.500 km 100 Zyklen.

Die Batteriemiete für 7.500 km kostet (im günstigsten Fall) 50,- EUR/m, demnach mithin 600 EUR/a. Das sind dann 600 EUR für 100 Zyklen und 6.000 EUR für 1000 Zyklen.

Wenn wir jetzt mal ausklammern, dass der Akku ja auch ohne Nutzung altert und, dass mit höheren Tarif (10.000+ km) die Zyklen billiger werden: Ist das nicht überteuert? Ich dachte solche Akkus sollten problemlos einige tausend Zyklen überstehen ohne sagen wir unter 75 % SoH zu fallen.

Dazu ist die Energiedichte ja auch nicht gerade Premium. Wenn der Akku 98 kg wiegt wären wir mit 7.000 Wh bei <72 Wh/kg. Sind die Zellen im Twizy Billigzellen oder ist bei einem so kleinen Akku wie beim Twizy einfach der Overhead so groß?
Twizy, Zoe, Leaf 1/2, eUp/Golf/Trans, Ampera-e, i3, ID3/4, Ioniq1/5, Model S/3/X/Y, eNV200
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Re: 6.000 EUR für 1000 Zyklen

x-driver
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Zum Preis:

Hier zahlt man ja nicht nur den Akku sondern.
-Verwaltungskosten für Kundenservice und Abrechnung
-Zinsen( Akku muss ja irgendwie von Renault gekauft werden)
-Zusatzservices z.B. Abschleppdienst
-Gewinn
Leider wird das ganze dadurch sehr teuer.

Zu dem Gewicht:
Das reine Gehäuse mit den Seitenaufprallstreben wiegt ca 50 kg.
Renault hatte halt angst vor schlechter Presse (z.B. Twizy brennt nach Unfall) und hat den Akku wie einen Panzer gebaut :-)
Die LG Chem Zellen werden von vielen Automobilherstellern verwendet und sind sicher keine "Billigzellen"

Re: 6.000 EUR für 1000 Zyklen

Cubus
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x-driver hat geschrieben:Zum Preis:

Hier zahlt man ja nicht nur den Akku sondern.
-Verwaltungskosten für Kundenservice und Abrechnung
-Zinsen( Akku muss ja irgendwie von Renault gekauft werden)
-Zusatzservices z.B. Abschleppdienst
-Gewinn
Leider wird das ganze dadurch sehr teuer.
Komischerweise verlangt Renault bei Zoe sogar 'n Euro weniger, obwohl der Akku größer und die ganze Konstruktion aufwendiger ist. Davon ab:
  • Ob Zinsen gezahlt werden müssen, weiß man nicht. Das hängt von der Vertragsgestaltung mit den Unterlieferanten ab.
  • Die Verwaltungskosten dürften - nicht nur wegen der Synergien mit allen anderen ZE-Fahrzeugen im Portfolio - sehr deutlich unter den aufgerufenen Monatsraten liegen. Falls nicht, würde Renault etwas grundfalsch machen.
  • Die Zusatzservices dürften in einem Rahmenvertrag mit irgendwelchen Abschleppdiensten bestehen, die aber auch für die Verbrennermodelle gelten (Mobilitätsgarantie). Die ZE-Fahrzeuge sind da nur unter "ferner liefen", vermutlich nicht mal 'ne Nachkommastelle.
  • Wenn Renault den Gewinn nur aus der Batteriemiete zieht, würde ich gerne mal deren Kalkulation sehen. Anfangs war die Miete auch in der Höhe vielleicht noch berechtigt, aber inzwischen hat sich doch herausgestellt, daß die Zellen qualitativ eher deutlich überdimensioniert sind. Der einzige mir einleuchtende Grund, warum Renault die Batteriemiete von 30€ wieder auf 50€/Monat angehoben hat, ist der, daß man die Kunden zum Zoe drängen will, indem man den Twizy unattraktiver macht. Es wirkt auf mich alles so, als habe Renault doch noch der Mut verlassen, nachdem die Entwicklung des Twizy ja eh schon intern umstritten war und man inzwischen schon so viele Milliarden in ZE versenkt hat. Der Zoe macht Gewinn und über das Modell ist man ja auch an den - sicherlich lukrativen - Auftrag für den e-Antrieb des kommenden SmartED gekommen. Warum also noch in den Twizy investieren, wenn der Zoe aussichtsreicher erscheint?
Ich gebe dem OP recht, daß die Twizy-Batteriemietpreise hoffnungslos überteuert sind.

Re: 6.000 EUR für 1000 Zyklen

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Beim Twizy hätte der Preis des Akkus mit den Jahren schon ein Stück sinken müssen und das hätte auch an die Kunden weitergegeben gehört. Wurde aber nicht gemacht.
Die Kalkulation der Renaultbank ist grob so dass der Akku spätestens in 10 Jahren durch die Mieteinnahmen bezahlt sein muss, inklusive der Zinsen für die Vorfinanzierung. Niemand würde auch die Lebensdauer guten Gewissens länger als 10 Jahre ansetzen oder kalkulieren, wenn er trotzdem länger hält, schön...
Im Mietvertrag gibt es auch eine Klausel nach der der Restwert des Akkus nach jedem Jahr um 10% sinkt. Wenn ihr ihn also beispielsweise nach 5 Jahren bei einem Unfall stark beschädigt, erhält die Vermieterin noch 50% des ursprünglichen Neuwertes, der im Vertrag genannt ist.
Die LG Chem-Zellen sind übrigens nach den damit bisher gemachten Erfahrungen gut und wertig, die setzt beispielsweise auch SMA als Mini-Speicher in Wechselrichtern ein und da werden viel mehr als 1000 Zyklen benötigt, pro Betriebsjahr etwa 300 und das wird dann auch mit minimal 10 Betriebsjahren kalkuliert.
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !

Re: 6.000 EUR für 1000 Zyklen

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  • eve
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x-driver hat geschrieben: Zu dem Gewicht:
Das reine Gehäuse mit den Seitenaufprallstreben wiegt ca 50 kg.
Renault hatte halt angst vor schlechter Presse (z.B. Twizy brennt nach Unfall) und hat den Akku wie einen Panzer gebaut :-)
Die LG Chem Zellen werden von vielen Automobilherstellern verwendet und sind sicher keine "Billigzellen"
Upsi. Na dann wären wir ja doch schon bei ~140 Wh/kg für den Batteriepack selbst. 50 kg ist aber wirklich schwer für so eine kleine Kiste ohne Inhalt.

Irgendwer meinte zu mir da sind Zellen drin, die bei einigen E-Bikes schon vor 10 Jahren zum Einsatz kammen (also überholt seien). Nun gut.

Wie sieht es mit der volumetrischen Energiedichte aus? Hat jemand die Abmessungen des Gehäuses?
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Re: 6.000 EUR für 1000 Zyklen

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Die Akkumiete beim Twizy empfinde ich als große Unverschämtheit. Der Preis ist in Relation zum Zoe nicht im geringsten gerechtfertigt. Auch das Argument, dass der Kunde den so arg teuren Akku nicht kaufen müsse, ist bei der kleinen Größe doch völliger Quark.
Ich finde das sehr schade, da das Fahrzeug eigentlich cool ist.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: 6.000 EUR für 1000 Zyklen

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Karlsson hat geschrieben:Die Akkumiete beim Twizy empfinde ich als große Unverschämtheit. Der Preis ist in Relation zum Zoe nicht im geringsten gerechtfertigt. Auch das Argument, dass der Kunde den so arg teuren Akku nicht kaufen müsse, ist bei der kleinen Größe doch völliger Quark.
Ich finde das sehr schade, da das Fahrzeug eigentlich cool ist.
Ja, das stimmt. Ein bekannter von mir würde sich einen Twizy kaufen, wenn die Batteriemiete nicht wäre.

Ein gebrauchter Twizy ohne Batteriemiete für kleines Geld wäre schon toll. :)

Re: 6.000 EUR für 1000 Zyklen

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Momentan bietet die Renault Bank einen Batteriemietetarif mit €30/Monat bei 2500 km Jahresleistung. Das sind dann €360/Jahr für 2500 km oder auch €14,40/100 km. Habe ich mich da irgendwie verrechet, oder kostet die Batteriemiete alleine soviel pro 100 km wie derzeit 14 l Diesel?

Die Kosten für den Strom kommen oben drauf, allerdings fallen die im Vergleich dazu nicht ins Gewicht. Lassen wir das mal außen vor.

Der Standardtarif für €50/Monat für 7500 km/Jahr sieht etwas besser aus. Hier sind es €8/100 km Batteriemiete. Auch nicht gerade günstig.

Ich dachte gerade über die Anschaffung eines Twizzy nach, aber so recht motivieren mögen mich diese Zahlen nicht.

Mitversichern muß man die Batterie meines Wissens nach mit einem Wert von €3150. Wenn wir mal frech annehmen wir würden die für €3500 kaufen können (was leider nicht realistisch ist), dann käme man bei angenommenen 10 Jahren und 7500 km/Jahr auf €4,66/100 km. Hm. Würde ich das Teil wirklich 10 Jahre lang fahren wollen?
Renault ZOE Zen Q210 EZ 10/2013 seit 2014-06 mit BMS-Update, KEBA KeContact P20 (22 kW), Tesla Model 3 reserviert am 2016-03-31 (Tesla time) während des Reveal.

Re: 6.000 EUR für 1000 Zyklen

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Die 30€ für 2500km/Jahr bekommt man nicht mehr, sind auch schon wieder Vergangenheit. Das war mal eine kurze Phase und gibts aktuell nicht mehr.

VG:

Klaus
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !

Re: 6.000 EUR für 1000 Zyklen

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bassbacke hat geschrieben: Habe ich mich da irgendwie verrechet, oder kostet die Batteriemiete alleine soviel pro 100 km wie derzeit 14 l Diesel?
Mein Diesel hat im Mittel über 8 Jahre 5,2l verbraucht.
Da waren aber auch diverse Expressfahrten oder mit Dachgepäck, Fahrradheckträger oder Anhänger dabei. Auf Tour waren 4,5l problemlos drin wenn ich "nur" 20km/h schneller gefahren bin als jetzt mit dem Zoe.

Wenn Renault den Akku nicht entweder zum Kauf anbietet oder die Miete drastisch senkt, ist der Twizy über kurz oder lang tot.
Gerade keine Lust auf GE.
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