Aufladung durch mitgeführte Solarmodule

Aufladung durch mitgeführte Solarmodule

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  • exi
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Ich bin neu hier. Fahre meinen Kangoo Maxi seit zwei Monden und bin sauzufrieden. 150km reichen für den normalen Arbeitstag in Hamburg. Trotzdem denke ich schon über Modifizierungen nach. Beim Schiffsausrüster gibt's flexible Solarmodule, die man aufs Dach kleben könnte, um den Umweltgedanken mal weiter zu denken. Die Kabel könnten in der Rinne der Hecktüren verschwinden und einspeisen könnte man den Strom, wie der Motor es tut bei negativer Beschleunigung.
Wer mag mit mir diesen Gedanken weiter spinnen?
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Re: Aufladung durch mitgeführte Solarmodule

energieingenieur
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Zunächst einmal Willkommen im Club und auch im Forum :-)

Wenn wir großzügig annehmen, dass der Kangoo eine Dachfläche von 3m² zur Verfügung hat und die relativ leistungsstarke PV-Module mit einer maximal-Leistung von 180W/m² benutzt, kann das Dach maximal 540W liefern. Aber auch nur dann, wenn das Dach kalt ist und das Fahrzeug 30° geneigt in Richtung Süden steht. Gerade in Hamburg habt ihr es ja eher flach ;-) Ob die PV-Folien diese Leistungswerte überhaupt erreichen, weiß ich nicht.

Für eine flachliegende Zelle musst du (sind wir mal gnädig) mindestens 20% Leistung abziehen => 430W. Und das gilt auch nur in praller Sonne. Sobald bedeckter Himmel, Bäume oder tiefstehende Sonne dazukommt, bricht der Ertrag erheblich ein. Selbst die Ladung über die Schukodose ist fast 5x so schnell.

Technisch ist das ganze sicherlich lösbar, aber ich halte es eher für ein optisches bzw. "zeigen-dass-es-umsetzbar-ist"-Tuning, als dass es wirklich eine sinnvolle Anwendung wäre. Zum effektiven Nachladen für unterwegs bzw. um eine erhöhte Unabhängigkeit vom Nachladen per Steckdose zu erreichen ist es definitiv nicht geeignet.

Re: Aufladung durch mitgeführte Solarmodule

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Moin!
Anstatt der teuren flexiblen Module würde ich eher auf ein Set aus dem Wohnmobil-Bereich zurückgreifen.

Aber wie energieingenieur bereits geschrieben hat, die mögliche Leistung ist eher gering. Zudem mußt Du noch weitere Verluste einrechnen, wenn Du aus der Kleinspannung dann 230V machst um diese dann in den Fahrakku zu bringen. Beim Kangoo kann man vielleicht mit einem Dachgepäckträger etwas erreichen. Vielleicht sogar die Module etwas aufständern wie bei disen Taxi oder Pizzadienst-Dachgestellen. Damit hättest Du dann zumindest einen guten Werbeeffekt.
Gruß Ingo

Re: Aufladung durch mitgeführte Solarmodule

TJ0705
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Hallo Exi,

das ist eine super Idee, und viele hier träumen davon. Ich denke, das wird irgendwann auch kommen, denn selbstverständlich kann ein Solardach wesentlich zum Nachladen beitragen. Mit so einem überteuerten Spielzeug wie aus Deinem Link wird das wirtschaftlich kaum darstellbar sein, aber das ist sicherlich auch nicht das letzte Wort.

Ich gehe davon aus, daß man gut 500 Watt von einem Auto holen kann, zukünftig auch viel mehr. Nicht nur das Dach wird da zukünftig Strom erzeugen, auch der Rest der Karosserie. Aber selbst wenn es in der Praxis weniger wäre - viele Autos stehen die meiste Zeit dumm herum, so daß dieser Punkt gar nicht wichtig ist. Wenn ich nach 8 Stunden nur 2 kWh mehr im Akku habe, ist das trotzdem ne Menge, und viele Autos stehen tagelang herum...

Es wird zukünftig auch der Verbrauch noch wesentlich sinken sowie die Akkugrößen steigen, so daß sich das alles stimmig zusammen fügt. Ich muß dann nicht unbedingt abends den Akku wieder voll haben für den nächsten Tag sondern fahre eben mal ein paar Tage aus der einen Ladung, und danach steht der Wagen wieder paar Tage rum.

Wenn die Solarzellen dann noch effizienter werden, was sie ständig tun, und der Verbrauch z.B. nur noch 8 kWh/100km beträgt, dann wird plötzlich ein Schuh draus, und die Karre ist einfach immer voll. Imo die Zukunft, keine Frage. Bis dahin muß eben das Hausdach noch etwas helfen. ;-)

Grüße Dirk

Re: Aufladung durch mitgeführte Solarmodule

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  • exi
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Hab ich mir schon fast gedacht, dass Wirkungsgrad der Solarmodule und der Verbrauch der zu schweren Elektromobile noch viele Schritte aufeinander zu stolpern müssen. Aber Träumen macht Spass.

Vielen Dank euch allen fürs Mitträumen und auf den Boden holen.

Re: Aufladung durch mitgeführte Solarmodule

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Hallo,

ich hab mal vor ein paar Jahren eine Zeit lang einen elektrischen Colenta-Varica-Minibus gefahren wo ich 5 x 60 Wp normale gerahmte polykristalline PV-Module auf einen Dachträger gesetzt hatte.Die störten da auch eigentlich nicht, es gab sogar noch Platz auf dem Dach um lange Gegenstände neben den Modulen zu transportieren. An guten Sonnentagen sprangen damit schon ein paar elektrische Sonnen-Extra-Kilometer heraus. Außerdem wurde der Traktionsakku auch permanent schön nachgeladen. Der hatte allerdings "nur" 96V und das passte um ihn mit PV ohne Wandler dazwischen direkt mit DC zu laden.
Also so zu träumen braucht man da gar nicht, das war vor einigen Jahren schon machbar.Man musste es nur anpacken.
Ein Träumer ist nur wer meint er kann nur mit PV alleine auf dem Auto fahren. PV kann aber schon ein paar Prozente unterstützen dabei zur Zeit.

Viele Grüße:

Klaus
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !

Re: Aufladung durch mitgeführte Solarmodule

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  • exi
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Nee - den Anderen ginge um die Kosten-Nutzen-Rechnung. Mein Flexi-Solar-Modul sollte 250€ kosten. Davon passen 3 aufs Dach. Die 750€ fährst du so schnell nicht wieder ein. Davon abgesehen hat die Renault Bank sicher unruhige Nächte, wenn ich Strom von eine Stelle einspeise, die sie nicht im Vertragswerk vorgesehen hat. Ich denke, ich warte auf den Solar-Lack. ; )

Re: Aufladung durch mitgeführte Solarmodule

TeeKay
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Keine Ahnung, wie das beim Kangoo ist. Aber die Drillinge haben beim Aufladeprozess einen Eigenverbrauch von 300W. Wenn ich nun anfange, mit ein paar Solarzellen zu laden, kann es also durchaus passieren, dass die Batterie hinterher weniger Energie enthält als vor der "Aufladung". Nämlich immer dann, wenn der durchschnittliche Zellenertrag unter dem Eigenverbrauch des Autos beim Aufladen liegt.

Re: AW: Aufladung durch mitgeführte Solarmodule

ganderpe
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Meiner Meinung funktioniert das Solarladen mit Umweg über 330 VAC nicht.
Ich würde den Akku direkt laden.
Mittels DC/DC-Wandler auf 300V DC oder was auch immer wandeln.
Wirkunggrad > 95% ist sicher.
Das eigentliche Problem/Frage ist dann wie ausgeklügelt muss der Batteriemanagement Teil des Wandlers sein: nur laden bis max. 80% SOC, damit keine Überladung möglich ist.
Natürlich wären dann die Garantieansprüche weg.

Aber die Idee 2 bis 4 kWh od. 10 bis 20 km pro Tag per Sonne zu fahren gefällt mir sehr.
Das sollte von Grund auf eingebaut sein. :-)

Peter

Re: Aufladung durch mitgeführte Solarmodule

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Ich denke das einfachste wäre, wenn Du das über 12V Boardnetz machst. Einfach noch etwas 12V Akku dazu und da mit Laderegler drauf. Das sind erprobte Komponenten aus dem inselbereich und die ganze Sache ist nicht so arg gefährlich.
über 5000 EUR je KWp sind schon etwas derbe.
Wenn es flexible Module siein müssen, wäre diese schon etwas preisgünstiger: Wattstunde WS-Flex Solarmodul 120 Wp und Du holst fast dreimal soviel Leistung aus der selben Fläche.

Welche MAße hat das Dach?
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
"Online" heißt nicht, das ich gerade hier im Forum aktiv bin.

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