ALDI entwickelte elektro Kühl-40-Tonner und setzt Ihn ein

[zitic]

Der NRZ-Artikel hat hier eine Paywall, im anderen steht das nicht. Allerdings gibt es auch hier noch einen Artikel bei derwesten:
https://www.derwesten.de/staedte/muelhe ... 21527.html

Geladen werden soll die Batterie immer dann, wenn der Lkw sowieso zum Be- und Entladen an den Filialen steht. Bis die Batterie voll ist, dauere es zwei Stunden. „Aber in der Regel reicht es, die Batterie jedes Mal nur ein bisschen nachzuladen, um weiterfahren zu können“, erklärt Andy Illgen.

Und nachts läd er dann wieder am Zentrallager ganz voll. Dass da nicht an den Kunden-Ladesäulen geladen wird, ist wohl klar. Erstens liegen die teilweise recht ungünstig für einen entsprechenden LKW. Zweitens kann man da nicht sicher sein, ob man laden kann. Drittens stehen die nicht an der Warenannahme und da wird man die Arbeitszeit nicht mit Ladeweile verdaddeln wollen.

Wie kommst du auf 14 kW? An "meinem" Aldi steht ein 50 kW Lader...

DIe meisten sind nur auf 20 kW ausgelegt, gerade in NRW bis auf wenige Ausnahmen. Aber das ergibt auch wenig Sinn dort zu laden(siehe oben).

Ob da an den Filialen mit viel mehr als 20 kW geladen wird, darf auch zumindest bezweifelt werden. Vielleicht auch nur in Einzelfällen. Das kommt ja auch ziemlich auf den Netzanschluss an. Das Ruhrgebiet hat man ja wahrscheinlich auch wegen der kurzen Wege ausgewählt. Wieviele Filialen beliefert so ein LKW bevor er wieder zum Lage muss und dort mit deutlich höherer Leistung nachladen kann?

Framo bietet übrigens auch 44 kW-Onboardlader. Ich kann mir gut vorstellen, dass der bei diesem Testobjekt verbaut ist. Dürfte günstiger werden als überall extra DC-Säulen hinzustellen. Wenn man an den Filialen ohnehin nur mit 22 kW läd, reicht ja sogar der entsprechend kleinere.

[BrabusBB]

Aldi hat zusammen mit Framo einen E-Kühl-40-Tonner entwickelt.
Das Fahrzeug ist passgenau auf die Anforderungen von Aldi Süd angepasst.

Die Überschrift ist ein wenig reißerisch. Aldi ist hier eher Auftraggeber als Entwickler. Framo baut auch keine LKW, sondern rüstet Diesel-LKW von MAN um.
Neu ist hier der Ansatz Kühl-Laster.
Im 40-Tonner-Bereich gehören wohl auch BMW und die Scherm-Gruppe (Automobil-Logistik) zu den Kunden.
https://www.framo-et.de/de/medien/presse

Daimler Nutzfahrzeuge konzentriert sich unsinnigerweise aktuell lieber auf die USA, könnte man meinen.

[phonehoppy]

Ich denke, man wird die vorhandenen Stromanschlüsse an den Laderampen nutzen, so gut es geht. Technisch ist ja alles mögliche denkbar, vom On-Board-Doppellader mit 44 kW bis hin zur Errichtung eigener 150 kW DC-Ladesäulen wie beim Hauptgeschäft in Mülheim. Ich denke, da kommt es auf die Anforderungen an.

Die Lieferrouten sind ja schon jetzt sehr optimiert, so dass sich ziemlich gut voraussehen lässt, wieviel an jedem Stopp nachgeladen werden muss, um den nächsten zu erreichen. Außerdem sind bei einem LKW die Verbrauchswerte wesentlich besser vorhersehbar, als bei einem PKW, wo eine wilde Mischung zwischen Hochgeschwindigkeitsfahrten und langsamem Stadtverkehr sehr unterschiedliche Verbräuche verursacht. Darum denke ich, gerade bei einem LKW-Liefernetz lässt sich der E-Antrieb sehr kostengünstig einsetzen.
Manche Filialen werden vermutlich gar keine LKW-Ladestation brauchen, andere könnten dagegen mit Schnellladern ausgestattet werden, und bei wieder anderen reicht vielleicht der AC-On-Board-Lader. Insgesamt ein super Fortschritt!

[Super-E]

"Testphase von 5 Jahren". Das klingt doch auch nicht besser als das was die Großen derzeit machen...

[geko]

Kleiner Paywall-Tipp:
Überschrift in Google News eingeben und dann auf Link klicken. Paywall weg. Den Traffic via Google News wollen die Anbieter nämlich gerne trotz Paywall behalten. Sorry für Offtopic.

[Fire]

Im zweiten Link der gepostet wurde steht das doch genau wie geladen wird. Hat sogar ein Foto
https://www.presseportal.de/pm/108584/4060719

Der Elektro-Lkw wird über eine eigens am Mülheimer Logistikzentrum errichtete Schnellladesäule mit einer Leistung von 150 Kilowatt und mit 100 Prozent Grünstrom aus Wasserkraft oder eigenen Fotovoltaikanlagen aufgeladen.

Hab da auch keine Paywall gesehen

[Dirki3]

Ich vermute, dass keine 5 Jahre nötig sind um festzustellen, dass es funktioniert und reichlich Geld spart. Das wird sicher früher ausgedehnt. Wie schon geschrieben wurde sind die Strecken fix und kalkulierbar. Gute Sache.

Da fehlen noch die Solarzellen auf dem Dach des Anhängers. Bei so einer großen Oberfläche sollte sich das lohnen.

[zitic]

Daimler Nutzfahrzeuge konzentriert sich unsinnigerweise aktuell lieber auf die USA, könnte man meinen.

Naja, in Framo-Dimensionen gehen der eActros jetzt auch schon auf die Straße. Ebenso wie MAN und alle mit Kühlkoffer. Allerdings nicht als Zugmaschine. Das koordiniert man über Freightliner - da immerhin mit 550 kWh. Aber sowohl eActros als auch Freightliner kommen leider erst 2021 in Serie. Und Framo betont, dass sie keine Serienhersteller sind

Volvo-Renault scheint nächstes Jahr eine Serienfertigung zu planen, allerdings wohl noch keine Zugmaschine. Genug Anwendungsfälle wird es dafür aber auch erst mal geben.

Die Kühllösung ist übrigens auch nicht neu. Seit 2014 bei e-Force mit 18-Tonner und seit 2017 mit 40-Tonner (Lidl, Rewe). Trotzdem bleibt das ein schönes Pilotprojekt.

Nebenbei sieht man bei den Pilotprojekten der Serienhersteller, dass es da mit der Kapazität sogar noch ein wenig höher geht (>300 kWh). Da wird das dann auch in weniger zentrierten Gegenden praktikabel.

@Fire: ja, da hab ich auch keine Paywall (bei NRZ funktioniert der Google-Trick, danke!). Dass er im Hub geladen wird, war ja klar (sieht man ja schon mal Bild), aber es ging ja darum, ob er nur dort geladen wird.

[Rockatanski]

Gut das die E-Mobilität jetzt langsam auch betriebswirtschaftlich Sinn macht.

Da kann man sich ganz sicher sein, wenn es sich rechnet wird das schlagartig (soweit verfügbar) umgesetzt.

Die Marktmacht der großen Handelskonzerne kann sich hier auch mal positiv bemerkbar machen.

Ich freu mich!