Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

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Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

suedberlin
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Hallo,
ich würde gerne einmal eure Meinung hören:

Soweit mir bekannt gibt es eine Meldepflichtige Schieflastgrenze bei 4,6 kVA. Also muss dem Netzbetreiber bei dieser Grenze gemeldet werden, wenn die Phasen eine Differenz über 4,6 kVA aufweisen.

Wenn ich mir mal aus dem WIKI die Daten der ganzen Fahrzeuge anschaue und sehe das 80 % einphasig laden. Dann würde ich dieses Kriterium doch schon bei 3x 11 kW Ladesäulen nicht mehr erfüllen.
Wenn jetzt das Argument kommt Leiter tauschen, dann gehen wir von dem Fall aus, dass wir 9 Säulen haben, wo 3 auf L1, 3 auf L2 und 3 auf L3 liegen und blöderweise 3 Fahrzeuge auf einer Phase laden und die anderen nicht benutzt werden.

Bei wem seht ihr die Pflicht das Netz zu schonen, bei den Herstellern die das Problem durch dreiphasige Lader vermeiden können. Oder bei der Infrastruktur, die z.B. durch Schütze die richtige Phase zuschalten müsste.
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Re: Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

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Möchtest Du dann auch gleich den einphasigen Betrieb von Herdplatten, einphasige Haarföne und einphasige Waschmaschinen verbieten?
*325ppm. Seit 1Gs mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.

Re: Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

suedberlin
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Verbieten möchte ich überhaupt nichts.

Ein einphasiger Elektroherd ist doch eine ganz andere Leistung und der Elektriker würde den bestimmt auf eine andere Phase als die Waschmaschine klemmen.
Außerdem meine ich nicht direkt das Szenario Einfamilienhaus, sondern eher das Szenario Mehrfamilienhaus mit mehreren Stellflächen.

Bei Wohnungen ist anzunehmen, dass die Summe des Gesamtanschlusses halbwegs symmetrisch ist...
Zuletzt geändert von suedberlin am Sa 19. Mai 2018, 14:49, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

enabler
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suedberlin hat geschrieben:Wenn ich mir mal aus dem WIKI die Daten der ganzen Fahrzeuge anschaue und sehe das 80 % einphasig laden. Dann würde ich dieses Kriterium doch schon bei 3x 11 kW Ladesäulen nicht mehr erfüllen.
Du hast das richtig erkannt: bei spätestens vier 11kW Ladestationen müsste man ein Lastmanagement einführen.

Re: Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

suedberlin
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Du hast das richtig erkannt: bei spätestens vier 11kW Ladestationen müsste man ein Lastmanagement einführen.[/quote]

Gibt es ein Lastmanagement, welches prüft ob nur 1 Phase stark belastet wird? Ich kenne Lastmanagements nur, die die den Ladestrom reduzieren.

Re: Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

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suedberlin hat geschrieben:Verbieten möchte ich überhaupt nichts.

Ein einphasiger Elektroherd ist doch eine ganz andere Leistung und der Elektriker würde den bestimmt auf eine andere Phase als die Waschmaschine klemmen.
Ein Elektroherd hat sogar mehr Leistung als das Ladegerät eines Autos. Mein Herd benutzt 2 Phasen und hat 8 kW, also 4000 Watt pro Phase.
Ich denke, weiß es aber nicht, dass die Schieflast sich im Verlauf des Kabels, das in der Straße verlegt ist ausgleicht. da hängen ja viele Haushalte dran. Meine Solaranlage speißt in L3 5060 Watt ein, das ist offensichtlich auch kein Problem. Alleine in meinem Haushalt könnte der Herd auf L1 und L2 jeweils 4000 Watt ziehen, während die SA auf L3 5000 Watt reindrückt.
Umweltrelevantes: ab 2007 5,76 kWp PV, ab 2008 Naturstromkunde, ab 2009 20m² Thermie, ab 3. Dez. 19 Ioniq FL Style in blau
Eine Frau, 2 Kinder, 3 Enkel, eine Katze :old:

Re: Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

suedberlin
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Irgendwie finde ich diese Antworten unbefriedigend :D

Fakt ist doch, wir alle sind für den Ausbau weiterer Ladeinfrastrukturen und wollen mit den EV´s einen Weg in eine bessere Zukunft gehen.

Bis auf wenige Ausnahmen kann das Netz auch die Leistung locker liefern.
Aber nur weil der IST-Zustand funktioniert, muss dieser noch lange nicht für den SOLL-Zustand von mehr als 1 Mio. EV´s funktionieren.

Ein Elektroherd hat sogar mehr Leistung als das Ladegerät eines Autos. Mein Herd benutzt 2 Phasen und hat 8 kW, also 4000 Watt pro Phase.
Ich denke, weiß es aber nicht, dass die Schieflast sich im Verlauf des Kabels, das in der Straße verlegt ist ausgleicht. da hängen ja viele Haushalte dran. Meine Solaranlage speißt in L3 5060 Watt ein, das ist offensichtlich auch kein Problem. Alleine in meinem Haushalt könnte der Herd auf L1 und L2 jeweils 4000 Watt ziehen, während die SA auf L3 5000 Watt reindrückt.[/quote]

Und der Nachbar macht das gleiche und will auch noch den 22 kW Anschluss und dann liest man im Forum: Der Böse Netzbetreiber genehmigt meinen Anschluss nicht....

Was mich wieder in dem Argument dreiphasige Ladegeräte bestärkt :)

Re: Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

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Unser Haus ist einphasig über einen alten Dachständer angeschlossen, d.h. sämtlicher Stromverbrauch ist reine Schieflast, auch wenn die Wallbox, die Waschmaschinen und der Herd gleichzeitig laufen. Aber bis jetzt hat sich der Verteilernetzbetreiber nicht dazu hinreißen lassen, mir einen dreiphasigen Anschluß zu legen. Und bis jetzt sind hier in der Siedlung nicht die Lichter ausgegangen.

German Schieflastangst? :lol:
#ecannonball 2018 - HH => M - Team 16 - Alex & Chris im IONIQ

Re: Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

suedberlin
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MitmRadldo hat geschrieben:Unser Haus ist einphasig über einen alten Dachständer angeschlossen, d.h. sämtlicher Stromverbrauch ist reine Schieflast, auch wenn die Wallbox, die Waschmaschinen und der Herd gleichzeitig laufen. Aber bis jetzt hat sich der Verteilernetzbetreiber nicht dazu hinreißen lassen, mir einen dreiphasigen Anschluß zu legen. Und bis jetzt sind hier in der Siedlung nicht die Lichter ausgegangen.

German Schieflastangst? :lol:
Bestimmt haben deine beiden Nachbarn die andere Phasen.

Ihr versteht mich falsch, weil ihr nur eure Insel betrachtet. Meinte Betrachtung bezieht sich eher auf die Summe. Jede Steckdose bedeutet schon eine Schieflast, davon rede ich auch nicht.
Wenn 10 Leute in einer Straße eine Schieflast von 4,6 kVA auf der gleichen Phase erzeugen und das wäre ja auch in einer Tiefgarage ohne weiteres möglich, auch mit Lastmanagement.
Dann wird es langsam zum Problem und darauf wollte ich hinaus.

Re: Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

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Du brauchst dir keine Gedanken zu machen um Sachen, für die der Netzbetreiber oder die installierenden Elektrofachfirmen gut bezahlte Leute haben.
Wenn du 9 Stellplätze hast und dummerweise nur jeder dritte genutzt wird, dann ist das eben so. Es kann ja auch sein, dass drei Schichtarbeiter im Wohnsilo abends um 10 genau ihren Herd auf derselben Phase anschmeissen, soll jetzt einer von denen mit halber Leistung braten?
In Zweifelsfällen muss tatsächlich ein Lastmanagement rein, wenn der Netzbetreiber seine Bauzuschüsse an Aktionäre veruntreut hat statt in das Netz zu investieren. Aber sowas kann man immer nur vor Ort klären! In Niedersachsen auf dem Land wird da eher weniger Aktion notwendig sein als in Stromentwicklungsländern wie Bayern. Und selbst im selben Ort kann es zwei Straßen weiter schon wieder ganz anders aussehen.

Bei größeren Installationen ist ein Lastmanagement ja schon im Eigeninteresse der Ladenden, kann man so doch ganz simpel die Spitzenleistung reduzieren und somit die monatlichen Leistungskosten MASSIV senken. Setzt natürlich voraus, dass man sich koordiniert bekommt und nicht jeder um 17.08 Uhr ansteckt und erwartet, um 19.00 Uhr wieder vollgeladen zu sein. In der Regel (!) reicht ja zum Feierabend gegen 17 Uhr einstecken und das Auto muss halt bis 8.00 Uhr über Nacht wieder voll sein.
350 Mm elektrisch ab 2012.
Nicht alles glauben, was irgendeiner bei Whatsapp als News verbreitet.
Niels Bohr sagte schliesslich schon als Student: "Zitaten aus dem Internet sollte man nicht unbesehen glauben!"
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