Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

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Re: Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

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Nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung gleicht sich die Phasenlast in einem Ortsnetz ganz gut gegeneinander aus. Um so besser je mehr Verbraucher an einem Ortstrafo angeschlossen sind. Da wird von den Netzbetreibern mit einem Sicherheitsfaktor gerechnet und der reicht dann auch aus.
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !
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Re: Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

suedberlin
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@mlie
Wieso soll ich mir keine Gedanken machen? Du machst dir doch auch Gedanken, dass der ENB Geld veruntreut. Ich mach mir halt um die zukünftigen Netze Gedanken, die mich in dem Sinne betreffen, dass ich im Moment zur nächsten Lademöglichkeit 500 m laufen muss...
Sicherlich gibt es an jeder Ecke einen anderen Zwang bezüglich der Stromversorgung. Am Ende wird es uns alle betreffen, es müssen nur genug EV´s werden, dann steigt vllt. der Strompreis oder wir legen ein paar Stadtteile lahm. Klar wird der Netzbetreiber darauf reagieren müssen, das wird bestimmt dauern und in der Zwischenzeit schaltet der halt bei Lastspitzen die Säulen ab, wo es wieder uns alle betrifft.

Vielleicht habe ich auch die "German Schieflastangst". Vielleicht reagieren die Netzbetreiber schnell genug darauf. Am Ende zahlen wir es sowieso, ob die Fahrzeug Hersteller nun dreiphasige Ladegeräte einbauen, oder der Netzbetreiber sich eine Lösung überlegen muss. Die wird aber eher unsere Geldbörse belasten, als die der Aktionäre:D

@bm3

Ja bis Otto, Peter, Werner und Ulrike alle Ihr Fahrzeug an Ihre 22 kW Wallbox anschließen, für die sie den 63 A Anschluss auf 100 aufstocken lassen haben. Um dann mit ihren Elektroautos gleichzeitig 1 phasig zu laden, weil die Hersteller Geld sparen wollen:)

Re: Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

electic going
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Eins ist gewiss: Stromversorger haben ein sehr gutes Monitoring auf ihre Leitungen. Schieflast fällt doch sehr schnell auf. Oder auch heiße Leitungen. Die überwachen viel und an vielen Punkten. Wenn die Schhieflast entdecken werden die die Ursache schnell erforschen und ggf. auf den Verursache zukommen.

Oder machst du dir auch sorgen, dass dein Internetanbieter zu wenig Kapazität am Backbone deines Anschlusspunkt hat? Oder der Wasserversorgern morgens oder während einer Fußballpause trotzdem genug Wasser hat?

Re: Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

suedberlin
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@electric going

ja und dieser Punkt ist doch vermeidbar... Dann wird der Verursacher zur Kasse gebeten bzw. muss ggf. seine Installation umbauen. Dann sitzt der Verbraucher auf den Kosten, oder der Ball geht weiter zum Planer bzw. zum Elektriker, der die Wallbox installiert hat.

In Summe kostet das irgendjemanden Geld. Weil beim Fahrzeug am Ladegerät gespart wurde.


(Und ich habe hier noch nicht einmal die Oberschwingungen erwähnt :D
Dazu habe ich bisher leider nur 1 Dissertation und 1 Masterarbeit gelesen. Da wäre natürlich auch die Frage, wer muss darauf reagieren, der Verbraucher, der Hersteller oder der ENB.) Aber das lassen wir hier erst einmal außen vor.

Re: Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

electic going
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Und was willst du nun tun? Genauso kann es passieren, dass nur jeder 3. Haushalt die Glotze beim Fußball an hat und die zufällig auch alle auf der selben Phase liegen und alle beim Spielende die Glotze abschalten. Oder jeder 3. Haushalt schaltet um 8 Uhr morgens den Föhn an, usw. Statistisch passiert das sogar und statistisch wird dies auch genauso durch anderer Verbraucher ausgeglichen.

Genauso wie die Wahrscheinlichkeit, dass eben alle Autos zur selben Zeit laden wollen.

Und wenn es Probleme gibt, wie gesagt, wird das eben geprüft und reagiert. Das muss ja nicht zwangsweise beim Kunden geschehen, ggf. werden eben dann Phasen durch den Versorger gedreht oder Kunden anders verteilt.

Jedenfalls ein PAL: Problem anderer Leute - in dem Fall von Leuten, die das täglich machen und dafür sogar Gehalt bekommen.

Re: Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

suedberlin
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@electic going

ja das stimmt wohl. Aus deiner Sicht müssen sich andere Leute damit beschäftigen.
Höchstwahrscheinlich wollte ich dich mit diesem Thema auch nicht ansprechen, sondern eher die Meinung von jemanden hören, der sich auch dafür interessiert.

Jetzt weiß ich jedenfalls, dass der normale EV Besitzer mit Eigenheim und Photovoltaik Anlage ein Umweltbewusstsein hat, aber sich darüber hinaus nicht weiter mit der Thematik beschäftigen möchte.

Vielleicht arbeitet ja jemand beim Energieversorger, ist Elektriker/Ingenieur und hat auch eine Meinung dazu, dass wäre für mich persönlich viel interessanter, als Diskussionen über Wahrscheinlichkeiten und Annahmen von Gleichzeitigkeitsfaktoren, die auf: " Toll ein anderer macht´s" oder "hat ja bisher auch funktioniert" beruhen.

Ich für meinen Teil sehe uns alle in der Pflicht.
Schließlich gehen wir ja auch zur Wahl, auch wenn andere die gut bezahlt werden sich dann darum kümmern :D :D :D

Re: Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

Mei
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suedberlin hat geschrieben:....Vielleicht arbeitet ja jemand beim Energieversorger, ist Elektriker/Ingenieur und hat auch eine Meinung dazu, dass wäre für mich persönlich viel interessanter, als Diskussionen über Wahrscheinlichkeiten und Annahmen von Gleichzeitigkeitsfaktoren, die auf: " Toll ein anderer macht´s" oder "hat ja bisher auch funktioniert" beruhen.

Ich für meinen Teil sehe uns alle in der Pflicht. ...
Ich hab schön öfter bei kleinen Örtchen im Trafohaus gesehen, dass da auch mal 250A auf der einen Phase ist und nur 100A auf den anderen.
Es juckt niemanden. Es gleicht sich halt irgendwo aus.
Und wenn es doch mal juckt, dann geht keiner von Haus zu Haus, weil es zu teuer wäre.
Dann wird irgendwo an einer Trennstelle um 120° weiter gedreht und fertig.

Dein Fall mit 9 mal 11kW ist doch auch Wurst, weil das sind 99kW und das musst du sowieso anmelden.

Wenn der Backofen und der Trocker an ist und der GTE läd, sind hier auch 8kW auf einer Phase. Wenn juckt es?

Re: Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

AndiH
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Es gibt meines Wissen nach keine Schieflastgrenze bezogen auf die drei Phasen, es gibt lediglich die Pflicht Geräte/Anschlüsse an denen mehr als 4,6kW Leistung benötigt wird dreiphasig auszuführen. Es geht nicht darum das in Summe ein Leiter mit mehr als 4,6kW belastet wird, das ist zulässig. In den neueren TABs werden dann Ladestationen explizit erwähnt, bei EnBW z.B. in folgender Abgrenzung : Bis 4,6kW egal, darüber muss die Station dreiphasig sein und ab 11kW besteht Meldepflicht, ab 22kW muss die Station vom Netzbetreiber genehmigt werden. Welche anderen Verbraucher sich wie auf den Leitungen tummeln ist egal bzw. wird erst ein Thema wenn es tatsächlich Schwierigkeiten gibt.
Seit 02/2016 über 6.000 Liter Diesel NICHT verbrannt
Seit 03/2022 über 1.200 Liter Benzin NICHT verbrannt

Re: Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

suedberlin
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@AndiH

Ja bezogen auf ein Einfamilienhaus gebe ich dir/euch recht.
Allerdings bin ich der Meinung, dass wir hier von 4,6 kVA sprechen und nicht von kW.


Ist jetzt keine Studie, aber hier wird das Problem zumindest erwähnt :)
https://www.golem.de/news/elektromobili ... 330-3.html

Entwurf: VDE-AR-N 4100
So müssen Ladeeinrichtungen künftig ab einer Bemessungsleistung von 4,6 kVA beim Netzbetreiber angemeldet werden. Noch dazu müssen Ladeeinrichtungen netzdienlich einsetzbar sein und geregelt Blindleistung bereitstellen. Laut Heike Kerber, Geschäftsführerin von VDE|FNN, schafft VDE|FNN dadurch die Voraussetzungen für die Integration größerer Stückzahlen von Elektroautos in die Niederspannungsnetze.

Re: Schieflastgrenze kann kaum eingehalten werden.

electic going
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suedberlin hat geschrieben:@electic going

ja das stimmt wohl. Aus deiner Sicht müssen sich andere Leute damit beschäftigen.
Höchstwahrscheinlich wollte ich dich mit diesem Thema auch nicht ansprechen, sondern eher die Meinung von jemanden hören, der sich auch dafür interessiert.
Nun, dann hast du das im Forum falsch verstanden. Das Thema ist durchaus interessant, auch ich will nicht, dass da statt 230V etwas anderes durch Schieflast ankommt und reihenweise die Geräte aussteigen. Nur haben inzwischen etliche Antworten gezeigt, dass es da kein Problem gibt und das es wohl Menschen bei den Firmen gibt, die das im Griff haben und reagieren.
Ich für meinen Teil sehe uns alle in der Pflicht.
Du erwartest doch jetzt aber keine Antwort in der Form: achte du als Kunde darauf, installieren dir für jede Phase ein Messgerät und prüfe minütlich nach, dass die Werte im Einklang nicht? Wenn die EVUs bei 11kW eine Meldegrenze haben, wird das wohl vorher kein Problem sein. Und wenn ab 22kW eine Genehmigung benötigt wird, wird die wohl auch in den meisten Fälle ausgesprochen. Aber die EVUs haben damit einen Überblick und können reagieren. Was denn sonst noch? Willst du darauf hinaus, dass jeder Kunde ein Zeitfenster bekommt, wann er was verbrauchen darf, wann er laden darf? Das wäre sicherlich eine technisch gute Lösung. Aber nicht kundenfreundlich.

Ok, mit den neuen Smartmetern und entsprechender Technik wäre ich - zugegeben über den Preis - bereit, die Ladezeit in einem bestimmten Rahmen vorgeben zu lassen um so den EVUs zu helfen. Ist das eine erwartete Antwort?
Schließlich gehen wir ja auch zur Wahl, auch wenn andere die gut bezahlt werden sich dann darum kümmern :D :D :D
Verstehe ich nicht. Ich gehe zur Wahl, damit die Leute gewählt werden, die sich darum kümmern sollen. Bei EVUs wähle ich bestenfalls die Firma, aber nicht die Mitarbeiten. Oder hast du den Techniker für deinen Stadtteil per Direktwahl irgendwie wählen können?

Aber was du nicht beantwortet hast: machst du dir die gleichen Sorgen z.B. bei Wasser oder Internet? Wenn alle am Abend ihre Gärten bewässern und bei dir in der Dusche nur Tropfen ankommen könnten? Wenn alle Netflix & Co gucken und du nicht mals mehr im Forum die Seiten bekommen könntest?
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