Newbie-Hilfe: Neubau mit öffentl. Ladestation

[Stromfresser]

Liebe Gemeinde,

für 2019/2020 steht der Neubau eines Wohnhauses an. Da ich selbst ein e-Auto fahre und die Technik einfach fördern möchte, möchte ich zusätzlich zu meine(n) Lademöglichkeit(en) in den Gargen auch eine öffentliche Ladesäule bereitstellen. Da das Grundstück unbebaut ist, habe ich alle Möglichkeiten, die Sache jetzt im Zuge der Bauplanung im Vorfeld abzustimmen.
Ich finde nur leider gerade nicht den richtigen Einsprung ins Thema, mit wem muss ich in welcher Reihenfolge sprechen? Mich interessieren die Punkte wie:

1. Mögliche Anschlussleistungen (Energieversorger fragen?)
2. Betreibermodell/Abrechnung oder gibt es sowas wie Franchise/Untervermarktung?
3. Förderungsmöglichkeiten (Bayern)
4. Bezahl- und Zugangssysteme (z.B. Newmotion?)
5. Oder gibt es Anbieter die einem das ganze Paket mundgerecht hinstellen?

Wer kann mir hier einen kleinen Fahrplan geben oder hat so ein Projekt schon erfolgreich umgesetzt?

Viele Grüße!

[E-lmo]

Soweit ich das gelesen habe, wären die Inselwerke ein guter Partner für solche Projekte.
Z.B. Ladestation mit Solarcarport.
oeffentliche-ladeinfrastruktur/angebot- ... ml#p490449

[fabbec]

~ 3x100A

1x22KW 3p 32A öffentlich zB NM
1x22kW 3p 32A für dich
Der Rest für Haus inkl. Reserve

Zu jedem Stellplatz 5x16mm2 Kabel legen

Oder zum sauberen abrechnen 2x 3x63A

Zu Punkt 5 Das bezahlst du dann bestimmt aber auf lange Sicht

[Elektrofix]

Sprich mit deinem Elektriker, ab welcher Anschlußleistung eine Wandlermessung bei Euch erforderlich ist, daran richte sich ggf. der Baukostenzuschuß.
Mein Idee zu dem Neubau:
- Zählerschrank für zwei Wohneinheiten (Wohnung; Auto/Wärmepumpe; wenn Solar, dann einen Zählerplatz zusätzlich))
- 5x10mm2 in den Vorgarten zur „öffentlichen“ Ladesäulen
- 2xCAT7-Netzwerkkabel in den Vorgarten zur „öffentlichen“ Ladesäulen (Wallbox, PLC)
- 5x10mm2 in die Garage zum „privaten“ Ladepunkt
- 2xCAT7-Netzwerkkabel in die Garage zum „privaten“ Ladepunkt (Wallbox, PLC)
- SLS im Zählerschrank >50A (40A nehmen die Elektriker gerne als Standart)

Im Vorgarten würde ich Dir einen Ladepunkt mit 21kW empfehlen, (Bundenetzargenturanmelung ab 22kW )
In der Garage würde ich Dir eine SmartEVSE empfehlen, die den Gesamtstrom des Hauses überwacht und den „Rest“ an die Dein Auto abgibt. So kannst Du Dir die teure Wandlermessung ersteinmal sparen und trotzdem beide Ladepunkte betreiben. Solltest Du später ein Anbieter mit „Autostrom/Wärepumpenstrom“ bekommen, brauchst Du ggf. einen zusätzlichen Zähler und dafür sollstest Du einen „freien“ Platz haben.
Die CAT7-Netzwerkkabel sind für das Lastmanagment, die Anbinding der Waalbox an das Internet zum Abrechnungsdienstleister.

Alle Leitungen starten bei der Hauptverteilung, so lässt sich später noch die Ladestation teilen.

[ecopowerprofi]

1. Mögliche Anschlussleistungen (Energieversorger fragen?)

Wurde schon erwähnt. 3 x 50 A ist als Absicherung im Hausanschluss ausreichend. Das verlegte Kabel ist für 3 x 100 A gut, denn weniger als 4 x 25² wird nie gelegt.

2. Betreibermodell/Abrechnung oder gibt es sowas wie Franchise/Untervermarktung?
3. Förderungsmöglichkeiten (Bayern)
4. Bezahl- und Zugangssysteme (z.B. Newmotion?)
5. Oder gibt es Anbieter die einem das ganze Paket mundgerecht hinstellen?

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass ein privat betriebene Ladestation mit einem Abrechnungssystem, wenn die nicht gerade an der Hauptverkehrsdurchgangsstraße liegt, sich finanziell nicht lohnt. Die Frequentierung ist teilweise unterirdisch. Da kann man am Besten eine Wallbox mit kostenlosen Laden und der Bitte um Ladespende arbeiten. Das hat sich bereits in vielen Fällen hervorragend bewährt. Ggf. kann man, wenn sich doch eine stärkere Nutzung einstellt und die Ladespenden nicht die Stromkosten decken, ein Münzautomat montieren.

[winwou]

Sehe ich fast genauso. Wenn man sich was hinstellt sollte es kostendeckend sein. Wenn jeder eine Wallbox in der Garage oder anseinem Parkplatz hat und die Fahrzeuge größere Akkus haben, wird es schwieriger mit der Nutzung von privaten Ladepunkte kostendeckend zu arbeiten. Vom Geldverdienen ganz zu schweigen. Außerdem werden nmM die Bezahlsysteme mit Ladekarten zum größten Teil wieder verschwinden sobald man mit der normalen Bankkarte wie an der Supermarktkasse bezahlen kann. Sobald ein Bezahlsystem eine Grundgebühr verlangt sollte man als Privatmann die Finger davon lassen.

[Alex1]

Crowdfunding-Säule mit Sparschwein funktioniert normalerweise ganz gut.

Oder frag Lingley, der hat eine sehr pfiffige SMS-Lösung

[Stromfresser]

Vielen Dank für eure Empfehlungen und Ausführungen!
Das Thema "Abrechnung" scheint zur Zeit wirklich noch sinnfrei zu sein, sofern die Ladestation nicht täglich ordentlich genutzt wird.
Ich tendiere vom System her zu einer Kombination aus PV-Anlage, dazu z.B. die Sonnenbatterie der Fa. Sonnen sowie der dazugehörige Sonnen Charger. Das lasse ich mir aber erstmal vorführen damit die Bedienung klar ist, wenn man für alles erstmal eine App benötigt wird die Nutzung für "Fremde" unhandlich. Und die Sparschwein-Methode - oder SMS-pay (oder paypal...) klingt viel Einleuchtender als sich direkt z.B. an Newmotion zu binden.
Danke auch für eure Verkabelungstipps, es ist faszinierend wie die örtlichen Elektriker bei der Frage nach Anschlussleistungen und Kabelquerschnitten reagieren, nämlich mit Fragezeichen. Wohn halt auf'm Dorf
Grüße!

[ecopowerprofi]

es ist faszinierend wie die örtlichen Elektriker bei der Frage nach Anschlussleistungen und Kabelquerschnitten reagieren, nämlich mit Fragezeichen

Das ist das Hauptproblem. Sehr viele von denen sind nicht in der Lage, die Belastungen durch das Autoladen korrekt einzuordnen. Da werden einfach die Nennleistungen addiert und danach ein Kabelquerschnitt bestimmt. Das führt dann oft zu Leitungsquerschnitte fast schon so wie beim Großkraftwerk. Beim EFH reicht der übliche Hausanschluß mehr als aus. Gibt es noch eine PV und man will mit PV-Strom laden gibt null Probleme mit dem Hausanschluss auch wenn man zwei oder drei WB sein eigen nennt.