Märchen vom Blackout - Ladeleistung entscheidender Faktor

[Frosch_1977]

Ich habe ja schon immer den Standpunkt vertreten, dass die Heimladung so gering wie nötig sein sollte. Dies wäre dann netzdienlich und ohne große Investitionen möglich.
Man Bedenke dabei, dass das Auto ja bei den meisten Nutzern nicht nur in der Freizeit zuhause steht, sondern auch während der Arbeitszeit in der Firma - was spricht dagegen, auch da zu laden? Für Außendienstler trifft das natürlich nicht zu...

Sobald die Thematik "Destination Charging" am Arbeitsplatz / Pentlerparkplatz / öffenliche Parkplätze / Einkaufszentren eine Verbreitung finden, wo dann auch eine Symetrie durch die sinnvolle Anschlussverteilung und ein Lastmanagment durch eine höhere Anzahl an Teilnehmern / Nutzern mit "kleinem" Aufwand einen sehr großen nutzen bringen wird und das heimische Laden nicht mehr das Rückrad für das Familienfahrzeug (Schule, Verein, Einkäufe, unerwartet Fahrten) sein muss bin ich da 100% bei dir.
Bis dahin muss man da wohl noch sehr individuell abwägen, aber da ja auch jetzt wohl die Mehrheit der eMobil-Nutzer entweder zur EarlyAdopter Fraktion oder technisch interessierten gehört sollte das noch kein Problem sein.

Aber der Bericht befasst sich ja auch mit der sehr nahe Zukunft und dafür ist es zwar höchste Zeit die Themen anzugehen. Aber wenn sich da auch "Die Großen" jetzt mal ernsthaft Gedanken zumachen scheinen habe ich da noch Hoffnung, dass am ende nicht nur die um den Blackout kommen die sich selbst im kleinen drum gekümmert haben.

Und zum Thema Phasentausch:
Damit ist mit Sicherheit nicht die Drehrichtung gemeint! Wir haben in unserem Betrieb sehr viele Drehstrommotoren, die Dinge wie zb große Dachlüftungen bewegen. Beim Phasenwechsel würde der entsprechende Endschalter nicht mehr wirken und die Motoren über den Endpunkt fahren und alles zerstören.

In Sachen Phasentausch scheint sich ja im Thread heraus zu kristallisieren, dass in diesem Zusammenhang mehrheitlich Einigkeit herrscht, dass dabei wenn es überhaupt zum Tragen kommen sollte das Drehfeld gleich bleiben muss.
Was Endschalter im allgemeinen angeht, solange die zur Vermeidung von Schäden oder Gefahren sind müssen die eigentlich auch dann zu einer (Not-)Abschaltung führen wenn ein Motor wegen einem Falschen Drehfeld in die falsche Richtung läuft. Klar wäre das bei dir im "Glaßhaus" Fatal wenn die Fenster im Sommer plötzlich auf 100% "ZU" laufen und im Winter auf 100% "Offen" gestellt werden weil irgend ein Netzmangament plötzlich das Drehfeld Umkehrt.

[bluedrift]

"....Die Netzbetreiber müssen zudem mit den zu erwartenden Schieflasten umgehen können, wenn es zu viele Elektroautos gibt, die nur einphasig geladen werden...."

Das ist doch ein völliger Unsinn, wieso soll die Schieflast größer werden wenn mehr Autos einphasig geladen werden? In einer vernünftig verkabelten Umgebung würde man doch sowieso die Haus- und Firmenanschlüsse (und Wallboxen innerhalb eines Haus oder Firmenanschlusses natürlich sowieso) rotierend anbinden, so dass also L1 von Haus1 dann beim Haus2 natürlich auch L2, und beim Haus3 L3 wird (und dementsprechend natürlich z.B. L3 von Haus1 dann L1 von Haus 2 wird usw...)

Wo kommt bitte diese Diskussion her? Das ist doch künstliche Aufregung über ein Nicht-Problem!

Ich versteh schon die Sorge mancher E-Werke, dass sie bei knapp verkabelten Anschlüssen mit vielleicht eh schon unterdimensionierten Leitungen aus lange vergangenen Tagen da etwas zurückhaltend sind und auf eine Schieflastgrenze bestehen, aber bei einem neu verkabelten Wohnhaus mit z.B. mehreren (ja sowieso verteilt angebundenen) Ladestationen ist das doch völlig lächerlich. Und sollte es innerhalb eines größeren Wohnhauses oder innerhalb einer Firma tatsächlich zu regelmäßigen nicht mehr zu akzeptierenden Schieflasten kommen na dann hängt man halt ein paar Verbraucher oder einzelne Wohnungen/Ladestationen um und gut ist es.

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Ich versteh schon die Sorge mancher E-Werke, dass sie bei knapp verkabelten Anschlüssen mit vielleicht eh schon unterdimensionierten Leitungen aus lange vergangenen Tagen da etwas zurückhaltend sind und auf eine Schieflastgrenze bestehen, ..

selbst da werden früher oder später die Zähler gewechselt.
Da kann man auch gleich mal das Drehfeld eins weiter umklemmen.

Panik verbreiten hilft um Forderungen zu stellen
Auch wenn es nicht nötig ist und nur dem Geld dient.
Es würde halt ein paar Cent kosten, wenn beim Zählerwechsel auch das Drehfeld umgeklemmt wird. Das müsste die EVU beaufsichtigen und könnte kein subsubsub Elektriker mehr für den Zählerwechsel nehmen.

[ecopowerprofi]

Phasen tauschen ist wohl der größte Quatsch den ich je gelesen haben. Ergibt jedesmal sehr große Stromspitzen bei Drehstrom und Wechselstrom Motoren. Ganz zu schweigen von den Umrichtern, die sich dann in Rauch auflösen weil die Spannung einen Sprung von 120° macht. Da wären dann noch die Wechselrichter in PV-Anlage usw., die Netzsynchron arbeiten oder die PCs, die mal durch die Unterbrechung mal ein paar Daten verlieren.

Panik verbreiten hilft um Forderungen zu stellen

Am besten mit Fake-Infos.

Und sollte es innerhalb eines größeren Wohnhauses oder innerhalb einer Firma tatsächlich zu regelmäßigen nicht mehr zu akzeptierenden Schieflasten kommen na dann hängt man halt ein paar Verbraucher oder einzelne Wohnungen/Ladestationen um und gut ist es.

Oder wie ich vor ein paar Tage selbst beim Umbau feststellen konnte, hat Westnetz einfach eine 100A Sicherung auf der überlastete Phase eingesetzt obwohl der Zähler nur mit 4² angeschlossen war. Das Haus war aus früheren Zeiten noch 1-phasig angeschlossen. Nur so viel zur Schieflast. Auch so ein Fake-Thema.

Rückblick Zeitraum 1Jahr:
Phase 1: 2,11 MWh
Phase 2: 2,42 MWh
Phase 3: 2,06 MWh

iOn und GTE jeweils auf einer eigenen Phase.
Dabei noch versucht dass nicht all zu viel andere Sachen auf iOn und GTE Phase sind, damit ich wenigstens Nachts Messungen ohne andere Verbraucher habe.
Wir sind vorbildliche Geradelastverbraucher

Hier 1 Jahr vor iOn und GTE:
718 kWh
684 kWh
1180 kWh

Ein wenig Zusammenarbeite reicht aus.
Wenn die 1 Phasige Wallbox vom Elektriker installiert wird kann der gleich schauen ob es ungefähr gleich verteilt ist.
Und die EVU schaut im Trafohäuschen ob es in der Siedlung eben gleich verteilt ist, und lässt ggf. beim nächsten Zählerwechsel mal das Drehfeld eins weiter drehn.

Schieflast muss man beobachten, aber Panik machen muss man nicht.

[Wiese]

Ich hab mal ein bischen recherchiert:
Bis zum Ende der 80er Jahre (ab 1950 bis 1990) wurden Nachtspeicheröfen mit 40.000 MW el Leistung, also 40 GW installiert. Die Stromanbieter freuten sich über das Geschäft, weil die Kraftwerke auch Nachts besser ausgelastet waren. Dass nun plötzlich ein Problem bestehen könnte, weil E-Autos Nachts an der Steckdose hängen ist absolut unglaubwürdig.
Bedenkt man, dass damals ein EFH rund 30.000 kWh für Heizung und WW verbraut hat (die Häuser stehen ja immer noch), und davon 2/3 in 4 Wintermonaten verbraucht wurden, sind das im Winter mindestens 5000 kWh pro Monat, oder sogar 200 bis 300 kWh pro Tag (bzw. pro Nacht). Das war offensichtlich in den 60er bis 80er Jahren kein Problem, und sogar von den E-Werken erwünscht.
Beim Elektroauto verteilt sich die Last sogar besser als bei der E-Heizung, denn das Auto braucht im Winter nur etwas mehr als im Sommer, und nicht wie die E-Heizung fast alles in 3 bis 4 Monaten. Teilt man die 40 Millionen kW Anschlussleistung durch 11 kW, kommt man auf 3,6 Millionen PKW die mit 11 kW gleichzeitig laden können. Wenn die Anschlussleistungen an den Wallboxen so bescheiden bleiben wie sie jetzt sind, können sogar locker 7 Millionen PKW gleichzeitig laden, um die Anschlussleistung der alten Nachtspeicheröfen zu erreichen.

Da darf man sich doch fragen, wo diese albernen "Überlastungsszenarien" her kommen. Ich habe da einen Verdacht ...

[SRAM]

Bedenke, daß die Kraftwerke auch nachts liefen, deine Photovoltaik aber nur tagsüber.......

Gruß SRAM

Bedenke, daß die Kraftwerke auch nachts liefen, deine Photovoltaik aber nur tagsüber.......

Wenn wir darauf warten, bis alle ihr E-Car am Tag mir Solarstrom laden, dann können wir lange warten.
https://www.energy-charts.de/power_de.htm

So kann man sich entscheiden welchen Weg man geht.
E-Cars vorrantreiben
oder auf Solarstrom warten.

[Anmar]

Bedenke, daß die Kraftwerke auch nachts liefen, deine Photovoltaik aber nur tagsüber.......

Gruß SRAM

Richtig, aber der Wind weht auch Nachts.

[ecopowerprofi]

Bedenkt man, dass damals ein EFH rund 30.000 kWh für Heizung und WW verbraut hat
.......
Beim Elektroauto verteilt sich die Last sogar besser als bei der E-Heizung, denn das Auto braucht im Winter nur etwas mehr als im Sommer, und nicht wie die E-Heizung fast alles in 3 bis 4.

Da gibt es noch kleiner weiterer Unterschied. Ein Haus ohne Nachtspeicher aber mit E-Mobil verbraucht im Jahr ca. 6000 bis 10.000 kWh. Wenn man die Ladeleistung auf 3,7 kW einstellt und die Autos ueber Nacht laedt, wird es nie ein Blackout geben koennen. Hinzu kommt, dass die BNA darauf achtet, dass genug Reserve-Kraftwerksleistung zur Verfuegung steht.