Laden an Steckdose für Waschmaschine?

Laden an Steckdose für Waschmaschine?

ArmesSchwein
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Das Laden eines EVs an einer Steckdose soll ja nicht dauerhaft erfolgen sondern nur als "Notlösung" dienen (wegen Überlastung, Brandgefahr). Wie sieht's an einer Steckdose aus, die speziell für Waschmaschine/Trockner angebracht wurden? Diese sind nämlich bei uns im Keller und daneben ein Kellerfenster, welches draussen direkt zum Stellplatz führt. Kann man hier sicher laden oder sogar etwas schneller als an einer normalen Steckdose?
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Re: Laden an Steckdose für Waschmaschine?

Odanez
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Die Ladegeschwindigkeit ist nicht von der Steckdose vorgegeben, dein Ladegerät versucht eine bestimmte Stromstärke zu ziehen, und wenn die Leitung das nicht hergibt, kann sie sich erhitzen und es kann zum schmelzen oder schlimmeren führen. Wenn die Sicherung für eine gewisse Strommenge nicht ausgelegt ist, fliegt sie raus.

Steckdosen für Waschmaschinen sind auch nicht für Dauerlast ausgelegt, eine Waschmaschine kann zwar auch bis zu 16A Strom ziehen, aber nur für eine kurze Zeit, und dafür sind die meisten Steckdosen ausgelegt. Ältere eher nur für 10A. Es kommt also auf das Ladegerät an. Die meisten Schuko-Ladegeräte für E-Autos ziehen nur bis zu 10A, das ist also in fast allen Fällen unproblematisch, nur bei ganz alten oder schlecht verdrahteten Steckdosen ein Problem. Wenn es jetzt ein 16A Ladegerät ist, wie beim BMW i3, ist das Risiko die Steckdose zu schmelzen deutlich höher. Es gibt sogar Ladegeräte, die einen Temperatursensor im Stecker haben, und bei überschreitung eines gewissen Schwellwertes die Stromstärke reduzieren.

Ich sehe also im Prinzip damit kein Problem das Auto am Waschmaschinenanschluss aufzuladen, wenn die Ladeleistung nicht über 2kW liegt. Aber beobachte es mal und überprüfe die Temperatur des Steckers nach 2, 4, 6, etc. Stunden mit deiner Hand, wenn da nichts deutlich warm wird sollte alles ok sein.
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Re: Laden an Steckdose für Waschmaschine?

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Steckdose aus, die speziell für Waschmaschine/Trockner
Meinst du so etwas:
Perilex_box_diagram.svg.png
Da kannst du im Gegensatz zur Schuko dreiphasig laden und die Steckdose kann auch Dauerlasten von 16A vertragen. Mit einer Mobilen Box und entsprechendem Adapter ist das nicht die beste, aber auch nicht die schlechteste Lösung.
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Re: Laden an Steckdose für Waschmaschine?

ArmesSchwein
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Nein sie sieht wie eine ganz normale Steckdose aus - es wurde uns damals nur gesagt, daß "hier" (an 2 STeckdoesen im Keller) Waschmaschien und Trockner angeschlossen werden kann.

In unserem Schaltschrank steht bei allen Geräten (Sicherungengen) "B16A" ... heisst, daß, daß alles mit 16 Ampere belastbar ist? Nur der Herd ist dreimal aufgeführt (jeweils auch mit "B16A").

Re: Laden an Steckdose für Waschmaschine?

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Es ist meist üblich mehrere Steckdosen über ein gemeinsames Sicherungselemt abzusichern. Da die meisten anzuschließenden Geräte in der Regel weder gleichzeitig noch über eine längere Zeit maximalen Strom ziehen.
Solche Steckdosen im Waschraum werden im Gegensatz dazu einzeln abgesichert, damit angeschlossene Geräte auch gleichzeitig höheren Strom ziehen können.
Also von der Installation erst einmal eine gute Vorraussetzung zum anschließen eines Notladekabels.
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Re: Laden an Steckdose für Waschmaschine?

rolandk
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Darauf achten, das Schukoladen, wenn es denn funktioniert, in der Regel die teuerste Lademöglichkeit ist, weil extrem uneffizient.

Einfach gerechnet (theoretische Werte, nur um es zu verdeutlichen), ohne Ladekurve und weitere Verluste:
Laden über Schuko (oder allgemein einphasig <=16A) dauert lange (wenn der Akku leer ist....), wenn jetzt das Fahrzeug z.B. 2000W zieht, gehen davon evtl. nur 1600W in den Akku, weil alleine für die Fahrzeug-Verwaltung z.B. 400W benötigt werden. Bei 10 Stunden Ladung wären das alleine 4 kWh (bei 16 kWh für den Akku).

Würde man z.B. mit 11kW laden, dann würde man die 16 kWh über 10600W in etwas über 90 Minuten beziehen. Für die Fahrzeugverwaltung (also der Strom, der nicht ins Auto geht liegt dort nur bei 0,6 kWh (statt 4 kWh), bei gleicher Menge, die in den Fahrzeugakku gehen.

Roland
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Re: Laden an Steckdose für Waschmaschine?

ZoePuLami
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Das mit dem "extrem" würde ich etwas relativieren. Richtig ist natürlich, dass im Regelfall das Laden mit einer Phase und niedriger Leistung ineffizienter ist als mehrphasig und mit höherer Leistung.
Hier mal eine Quelle, welche diese Werte für Zoe R90 und Q90 angibt:
https://pushevs.com/2016/12/17/renault- ... fficiency/

Es fällt gleich auf, dass (wenn man dieser Quelle glauben schenken darf) die Q90 mit 59% "Effizienz" noch einmal deutlich ungünstiger ist als die R90 mit 71%. Bemerkenswert ist dann auch der Vergleich zu einer typischen 3-Phasigen Heimladung mit 11kw, welche bei 89% liegt.

220V einphasig 10A ist also sicherlich ineffizienter. Aber für den Anfang und wenn es "convenient" ist, kann ich nachvollziehen wenn man die Differenz zwischen 71% und 89% in Kauf nimmt.

Zur Steckdose:
Notladekabel haben häufig eine integrierte Temperaturüberwachung (erkennbar meist in der Anleitung, z.B. an den möglichen Fehlercodes). In diesem Fall würde ich bei einer von einem Elektriker installieren 220V Schukosteckdose keine Bedenken haben solange das Notladekabel gemäß Anleitung verwendet wird und solange Du an der zweiten Steckdose nicht gleichzeitig Waschmaschine/Trockner betreibst (es sei denn es ist sicher, dass die Absicherung/Kabelquerschnitt entsprechend ausgelegt ist).

Das heißt insbesondere: Keine Verlängerung verwenden (Das würde die Temperaturüberwachung ggf. aushebeln).

Re: Laden an Steckdose für Waschmaschine?

rolandk
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ZoePuLami hat geschrieben: Zur Steckdose:
Notladekabel haben häufig eine integrierte Temperaturüberwachung (erkennbar meist in der Anleitung, z.B. an den möglichen Fehlercodes). In diesem Fall würde ich bei einer von einem Elektriker installieren 220V Schukosteckdose keine Bedenken haben solange das Notladekabel gemäß Anleitung verwendet wird und solange Du an der zweiten Steckdose nicht gleichzeitig Waschmaschine/Trockner betreibst (es sei denn es ist sicher, dass die Absicherung/Kabelquerschnitt entsprechend ausgelegt ist).
Das heißt insbesondere: Keine Verlängerung verwenden (Das würde die Temperaturüberwachung ggf. aushebeln).
Das hilft Dir aber auch nicht, wenn die Zuleitung z.B. über mehrere Verteilerdosen durchs Haus geht. Da muß nur eine Klemme problematisch sein auf dem Weg vom Zählerschrank zur Dose. Deswegen ist es auch wichtig, das die Leitung in einem Stück von der Zählersicherung weg geführt ist.
Ansonsten kann es in einer der Verteilerdosen zu einer erhöhten Temperatur kommen. Gerade bei Altbauten ist sowas nie auszuschliessen und gerade da können erhöhte Temperaturen für richtig Spaß sorgen. Das Gemeine daran ist, das man es nicht merkt. Irgendwann schmort es irgendwo im Haus und dann kann man nur hoffen, das es nicht zu spät ist.

Roland
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Re: Laden an Steckdose für Waschmaschine?

AndiH
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Eine neue, saubere Schuko Steckdose die korrekt angeschlossen ist hat kein Problem mit den 10A Dauerlast die frei verkäufliche Schuko-Typ2 Adapter zulassen. In der Praxis kommt es aber immer wieder vor das am selben Stromkreis viele andere Verbraucher hängen und/oder die Leitungsführung zur Steckdose über viele Klemmen/Verteiler von fragwürdigem Zustand geht. Zusätzlich reagieren die Schuko Klemmen empfindlich auf Zugbelastung und überstreichen durch Maler oder ähnliche Dinge. Das alles führt dazu das vom laden an Schuko bei unbekannten Installationen oder als "Dauerlösung" abgeraten wird, besonders wenn der Ladende nicht in der Lage ist die Installation zumindest oberflächlich zu beurteilen.

Zur Effizienz: Als Richtwert sollte man das Ladegerät im Auto mit mindestens 40% der maximalen Ladeleistung füttern um einen Wirkungsgrad >90% zu erreichen. Falls du also einen "Schnarchlader" hast wirst du damit kein Problem haben, das betrifft dann eher Zoe und Tesla.
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Re: Laden an Steckdose für Waschmaschine?

rolandk
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AndiH hat geschrieben: Zur Effizienz: Als Richtwert sollte man das Ladegerät im Auto mit mindestens 40% der maximalen Ladeleistung füttern um einen Wirkungsgrad >90% zu erreichen. Falls du also einen "Schnarchlader" hast wirst du damit kein Problem haben, das betrifft dann eher Zoe und Tesla.
Erkläre mal, was Du damit meinst. Ich verstehe das nicht.

Meine Kalkulation gilt für alle Fahrzeuge. D.h. Du musst wissen, was das Fahrzeug zur eigenen Verwaltung benötigt. Mir geht es nicht um Ladeverluste die im Kabel oder im Ladegerät entstehen. Die kommen ja erschwerend hinzu, sind aber verglichen mit der Eigenverwaltung des Fahrzeugs eher gering.

Roland
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