Habe Nachtspeicherheizung - laden mit Nachtstrom möglich?

Habe Nachtspeicherheizung - laden mit Nachtstrom möglich?

GS88
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Hallo,

ich plane in absehbarer Zeit auch auf ein Elektroauto umzusatteln, da ich in meinem Beruf überwiegend lokal viel Kurzstrecke fahre und es sich für mich definitiv kostentechnisch rechnen würde. Welches Fahrzeug es am Ende wird steht noch nicht ganz fest, deswegen zäume ich das Pferd inzwischen mal von hinten auf und bin gerade dabei mal herauszufinden, was eigentlich mein Hausanschluss so her gibt. Zumal ich bevor ich dann Handwerker da habe und mir Angebote einhole schon ganz gerne auch immer Bescheid weiß, lasse mir ungerne ein X für ein U vormachen.

Die Bedingungen wären bei mir ideal, da ich mein Büro mit Nachtspeicherheizung beheize, also ein separater Drehstromanschluss (3x400V) samt Zähler und eigener Unterversorgung unabhängig vom normalen Verbrauchs/Haushaltsstrom ist bereits vorhanden und könnte genutzt werden. Ich heize grundsätzlich mit zertifiziertem grünem Strom aus norddeutscher Wasserkraft und bekomme nachts ab 23 Uhr den Strom für 16 Cent/kWh brutto und tagsüber ca. 1,5 Cent/kWh mehr. Es liegt also nahe dass das Auto über Nacht zum Nachttarif CO2-frei geladen werden soll. Wenn der Akku aber mal leer ist und es trotzdem schnell zum Kunden raus gehen muss, dann sollte ich auch tagsüber die Möglichkeit haben, möglichst schnell zu laden. Idealerweise stelle ich mir da Laden mit 22 kW vor, damit da auch was voran kommt in passabler Zeit.

Kurz zu den Gegebenheiten: Im Keller befinden sich in meinem Zählerschrank ganz unten drei verplombte Vollschütze 50A/500 V, ich nehme mal an das ist das theoretische Maximum mit dem mein Nachtspeicher-Hausanschluss von Seiten des Versorgers/Netzbetreibers aus belastet werden kann? Danach folgt dann der Stromzähler unterteilt in HT und NT und dann ist jede der drei Phasen auf eine Vorsicherung (Vollschutz, die Großen zum Reindrehen) aufgelegt, die allerdings nur mit 35A 500V angegeben sind, warum auch immer? Von hier aus gehts dann weiter nach oben auf die Unterverteilung im Büro und von dort weiter in die Nachtspeicherheizung. Die UV für die Heizung will ich eigentlich nicht anrühren, da ich weder Lust habe irgendwelche Schlitze im Büro zu klopfen noch dort etwas zu verändern, die Heizung samt Steuerung funktioniert sehr gut. Stattdessen würde ich gerne den Strom fürs Laden direkt im Keller nach den Vorsicherungen abgreifen und dann mittels eines neu zu legenden und entsprechend abgesicherten Kabels direkt vom Zählerschrank im Keller in meine Garage zu einer Wallbox führen. Wäre baulich auch gar kein Thema, sogar der Kabelkanal und das Loch zur Durchführung in der Wand dafür sind schon vorhanden :lol:

Angeschlossen an die Heizanlage ist derzeit ein Nachtspeicherofen mit 5 kW Heizleistung, selbst wenn man noch n bisschen was drauf addiert für den Lüfter, die Steuerung, den Wandthermostat etc. sollten doch da eigentlich genügend Leistungsreserven da sein um noch mit 22 kW zu laden? Könnte man die 35A Vorsicherungen notfalls auf 50A um/aufrüsten oder müsste dann die ganze Zuleitung vom Keller aus zur Heizungs-UV ebenfalls stärker sein und ersetzt werden damit das zulässig wäre? Könnte man um das zu vermeiden auch mit 6 Vorsicherungen arbeiten, also Hausanschluss auf 3x50A Vorsicherung auflegen, von dort dann gesplittet weiter auf die bestehenden 3x35A zur Heizung und auf den Sicherungsautomat/die Zuleitung zur Wallbox?

Wäre super wenn jemand mit Ahnung von der Materie ein bisschen Zeit finden würde ein wenig Licht in mein Dunkel zu bringen, wäre unendlich dankbar für jede Mühe ;)
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Re: Habe Nachtspeicherheizung - laden mit Nachtstrom möglich

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Hallo, sieht so aus als ob du maximal 22kW für Heizung und Auto nachts zusammen nutzen könntest. Dein Versorger wird aber doch bestimmt für deine Belieferung zur Bedingung machen dass der Strom ausschließlich für die Gebäude-Heizung genutzt werden darf ? Das würde ich mal prüfen.
Ich kann allerdings nicht verstehen weshalb man heute im Jahr 2018 noch eine Nachtspeicherheizung mit 5kW betreibt, das schafft eine Luft/Luft-Wärmepumpe (zur Not ein günstiges Split-Klimagerät) doch locker und dreimal so effizient. Ich schreibe dazu hier nur: Panasonic-Aquarea, Mitsubishi-Zubadan.
Auch bei umweltschonend erzeugtem Strom verschwendet man mit Nachtspeicherheizung noch 2/3 davon, oder anders ausgedrückt, man nimmt ihn Anderen weg.
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !
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Re: Habe Nachtspeicherheizung - laden mit Nachtstrom möglich

DiLeGreen
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Heizstrom / Wärmepumpenstrom mit reduziertem Netzentgeld darf prinzipiell auch zum Laden von E-Autos genutzt werden, allerdings nur für fest angeschlossene Verbraucher. Also Wallbox fest anschließen.
Die Leistung wird vom schwächsten Teil bestimmt, je nach dem was Hausanschluss, Zählervor- und Nachsicherungen so hergeben.
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Re: Habe Nachtspeicherheizung - laden mit Nachtstrom möglich

electic going
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Bedenke aber, dass Nachtstrom grün leuchtet und dies über längere Zeit den Akku verfärben könnte....

Ob du deine Haussicherung erhöhen darfst bzw. kannst, muss dir dein lokaler Versorger sagen. Leider kostet so eine Erhöhung Geld und ist für Privathaushalte auch oft gedeckelt. Und das eben auch nur, wenn die lokale Infrastruktur der Versorgers das her gibt bzw. er bereit ist, da vielleicht früher als geplant seine Infrastruktur auszubauen. Und natürlich nur, wenn die Hausanschlussleitung das überhaupt zulässt.

Du wirst wohl nicht um ein Gespräch mit deinem lokalen Versorger herum kommen, egal ob du den Strom dort beziehst oder nicht, er ist ja für die Leitung zuständig (das Gespräch wird natürlich leichter wenn du dort auch den Strom beziehst).

Am Beispiel der SWM kann ich nur sagen, dass die 35A anschließen, eine Erhöhung bis zu ?? (vergessen) nach lokaler Begutachtung und gegen Geld gemacht werden kann. Für weitere Erhöhung sagen die gleich, sind so gut wie immer neue Leitungen nötig.

Re: Habe Nachtspeicherheizung - laden mit Nachtstrom möglich

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Hallo GS88, willkommen im Forum!
In bezug auf die Sinnhaftigkeit einer Nachtspeicherheizung schließe ich mich ausdrücklich meinem Vorredner bm3 an! Das könnte man vielleicht nochmal durchdenken.

Mit der Verwendung des Nachtstroms ist das nach meiner Kenntnis SEHR vom Verteilnetzbetreiber (örtlicher Netzanbieter) abhängig. Da kann man alles erleben, von wohlwollender Toleranz bis krasser und entsetzter Absage. Das Nachtstrommodell ist ja eigentlich auch hinfällig, denn es sind oft eher Tages- als Nachtzeiten, in denen ein Überangebot von Strom besteht. Da wird sich in den komenden Jahren einiges tun.

I.d.R. ist es so, dass ein normales Wohnhaus nur eine Zuleitung hat und die Aufteilung der Leistung auf die verschiedenen Verbraucher im Haus passiert, also Wohnung 1 bis x, Heizung 1 bis x, Kellerstrom... Eine mögliche Dimensionierung von Lasten hängt dann von der Belastbarkeit der Zuleitung, den örtlichen Gegebenheiten am RONT (Ortsnetztrafo) und vor allem den Haus-Parallel-Verbrauchern ab. Das kann Dir nur der Netzbetreiber (Zuleitung) und Dein Elektriker (Hausverteilung) sagen.

Für eine Ladung mit 22 kW spricht viel und wenig! Zum einen gibt es im Moment nur ein einizges relevantes Fahrzeug, das 22 kW Drehstrom laden kann (Renault ZOE), Tesla kann 11 kW (mit Upgrade 16 kW, die älteren z.T. auch 22 kW). Der Rest kann ohnehin nur 3,6 bis 7,2 kW. Nach meiner Erfahrung ist das für Heimladung sehr oft auch ausreichend.

Wenn man das Laden ein bisschen intelligent gestalten möchte, kann man z.B. mit so etwas wie dem "OpenWB"-Projekt ein Lademanagement machen und Hausverbraucher, Hauserzeuger (PV, BHKW...) optimal miteinander abstimmen, so dass es zu keiner Überlastung kommt und das Auto doch (im Rahmen seiner Möglichkeiten) so schnell (oder so günstig, oder netzverträglich...) wie möglich geladen wird.

Aus Deinem Post scheint so ein bisschen ein scharfer Blick auf eine mögliche Wirtschaftlichkeit durch. Nicht dass das unberechtigt wäre, aber es gibt noch viele andere sinnvolle Aspekte, als der billigste Preis ;)
Gruß

tango

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4/2014 - 12/2014 10.000 km Twizy
12/2014 ZOE Intens black
07/2019 "alte ZOE" mit 41 kWh Batterie
12/2022 ID.3 Pro
02/2023 Tesla Model Y SR

Re: Habe Nachtspeicherheizung - laden mit Nachtstrom möglich

GS88
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Wow, bin echt positiv überrascht wie viele Antworten hier in der Kürze der Zeit eingehen :shock:

Also zum Punkt 1, sicher gibt es sparsamere Varianten als die Nachtspeicherheizung um die Bude warm zu bekommen, allerdings handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus Baujahr 1982 in dem halt seit jeher nunmal mit Nachtspeicher geheizt wird. Um hieran was zu ändern müsste die ganze Hausgemeinschaft mitspielen, was (stand heute) nicht der Fall ist, also da wird sich in absehbarer Zeit auch nichts dran ändern, kostet schließlich viel Geld. Schornstein wäre da, aber natürlich die Verrohrung für die Wasserführung zu Heizkörpern über 4 Stockwerke fehlt komplett und einen Außenkasten mit Mauerdurchbruch für eine Split-Klima bekomme ich sicherlich auch nur schwierig durch (verschandelt ja schließlich die Fassade und macht Lärm :roll: ). Ich habe aber das Glück dass es doch relativ gut isoliert ist für das Baujahr und konnte auch durch neue Fenster, Dämmung im Rollladenkasten usw., also wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen im Bereich meines Eigentums eine spürbare Senkung im Stromverbrauch herbeiführen, so dass es bis auf weiteres für mich mal so okay ist wie es ist.

Ob ich rein rechtlich mein Auto an dem Anschluss laden darf habe ich bislang noch nicht abgeklärt, allerdings gehören die Leitungen glücklicherweise dem städtischen Versorger selbst und nicht irgendeinem Großkonzern und die schmücken sich da auch ganz gerne damit dass sie die E-Mobilität in der Region voran treiben. Mit einer Wallbox die entsprechend unterbrechbar und vielleicht auch ein wenig intelligent steuerbar ist denke ich jetzt mal nicht dass mir das verwehrt werden würde wenn ich es beantrage. Die Wallbox würde in jedem Fall vom Elektriker fest angebracht und auch fest angeschlossen.

Ob es mal ein Modell wird das mit 22 kW lädt ist ja auch noch reine Spekulation. Wenn es nachher ein Fahrzeug wird das mit 11 kW lädt ist das ja auch ok, es geht mir eigentlich eher mal drum was technisch maximal machbar wäre, weil man will ja auch für die Zukunft gerüstet sein und nicht gleich wieder neue Strippen ziehen müssen wenn die Hersteller da vielleicht doch aufstocken künftig was die Ladekapazität angeht. Wer weiß schon was in 5 oder 10 Jahren seid wird.
electic going hat geschrieben:Ob du deine Haussicherung erhöhen darfst bzw. kannst, muss dir dein lokaler Versorger sagen. Leider kostet so eine Erhöhung Geld und ist für Privathaushalte auch oft gedeckelt. Und das eben auch nur, wenn die lokale Infrastruktur der Versorgers das her gibt bzw. er bereit ist, da vielleicht früher als geplant seine Infrastruktur auszubauen. Und natürlich nur, wenn die Hausanschlussleitung das überhaupt zulässt.
Die Frage ist ja ob ich das überhaupt erhöhen muss? Wenn die Sicherungen vor dem Zähler 50A machen und die Vorsicherungen nach dem Zähler wenigstens noch 35A müsste ich doch rein theoretisch zumindest auch die vollen 35A "zapfen" können ohne dass die Leitung oder die Bude abfackelt, oder liege ich da in meiner laienhaften Annahme irgendwie falsch? Dafür sind diese Sicherungen doch da oder nicht?
tango hat geschrieben:I.d.R. ist es so, dass ein normales Wohnhaus nur eine Zuleitung hat und die Aufteilung der Leistung auf die verschiedenen Verbraucher im Haus passiert, also Wohnung 1 bis x, Heizung 1 bis x, Kellerstrom... Eine mögliche Dimensionierung von Lasten hängt dann von der Belastbarkeit der Zuleitung, den örtlichen Gegebenheiten am RONT (Ortsnetztrafo) und vor allem den Haus-Parallel-Verbrauchern ab. Das kann Dir nur der Netzbetreiber (Zuleitung) und Dein Elektriker (Hausverteilung) sagen.
Aber wenn der Nachbar oben drüber morgen meint es sei ihm zu kalt in seiner Wohnung und er schmeißt seine 4 kW Nachtspeicherheizung raus und lässt den Elektriker eine mit 8 kW anschließen (vorausgesetzt seine Zuleitungen machen das mit) dann weiß der Netzbetreiber das ja auch nicht, obwohl auf einmal die doppelte Menge gezogen wird. Diese Menge kann ja dann nicht automatisch quasi z.B. dann mir beim Laden weniger zur Verfügung stehen, oder?
tango hat geschrieben:Wenn man das Laden ein bisschen intelligent gestalten möchte, kann man z.B. mit so etwas wie dem "OpenWB"-Projekt ein Lademanagement machen und Hausverbraucher, Hauserzeuger (PV, BHKW...) optimal miteinander abstimmen, so dass es zu keiner Überlastung kommt und das Auto doch (im Rahmen seiner Möglichkeiten) so schnell (oder so günstig, oder netzverträglich...) wie möglich geladen wird.
Das wäre natürlich super, aber wie gesagt, schon bei der Heizung selbst beißt man da auf Granit. Solange die noch erlaubt ist und läuft stößt man da auf taube Ohren. Leider, denn eine PV-Anlage bei uns auf dem Dach würde durchaus Sinn machen, habe das mal anhand von entsprechenden Lagekarten geprüft und Dachfläche wäre reichlich vorhanden. Mir geht es allerdings nicht NUR um die Wirtschaftlichkeit, aber ich zahle beim normalen Haushaltsstrom immerhin mittlerweile auch Brutto 20,5 Cent/kWh, also immer noch deutlich mehr als selbst tagsüber bei meinem Heizstromanbieter. Das ist aufs Jahr gerechnet schon ein spürbarer Effekt den ich dann doch natürlich gerne mitnehmen würde ;) Außerdem, die Leitung für den Heizstrom ist quasi von Mai bis Oktober komplett frei und im Winter weiß ich dass da eben der 5 kW Ofen dran ist, aber die Belastung ist immer die selbe, man kann also da gut planen. Beim normalen Haushaltsstrom steckt man ja doch mal hier was ein, mal dort was aus etc.

Re: Habe Nachtspeicherheizung - laden mit Nachtstrom möglich

mz3c
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Ein kleiner Hinweis von meiner Seite: viele Autos wachen auf das CP Signal nicht auf. Wenn du dein Auto also abends einsteckst, aber erst um 23:00 der Strom kommt, kann es sein, dass dein Auto nicht anfängt zu laden.

Viele Grüße
Seb

Re: Habe Nachtspeicherheizung - laden mit Nachtstrom möglich

electic going
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GS88 hat geschrieben: Die Frage ist ja ob ich das überhaupt erhöhen muss? Wenn die Sicherungen vor dem Zähler 50A machen und die Vorsicherungen nach dem Zähler wenigstens noch 35A müsste ich doch rein theoretisch zumindest auch die vollen 35A "zapfen" können ohne dass die Leitung oder die Bude abfackelt, oder liege ich da in meiner laienhaften Annahme irgendwie falsch? Dafür sind diese Sicherungen doch da oder nicht?
Das wirst du wohl tun können - in der Theorie. In der Praxis wäre ich schon mit 32A da vorsichtig. Da muss nur ein Verbraucher eingeschaltet werden, der einen hohen Einschaltstrom hat und du sitzt im dunkeln. Oder du schaltest den 1000W Staubsauger an, Waschmaschine, Herd, usw. Wenn das "nur" die Sicherung für den Nachtstrom ist sind die 32A ebenfalls nicht voll verfügbar, da ja sicherlich deine Heizung unverhofft mal aktiv werden könnte - und die Steuereinheiten ziehen ja doch auch permanent etwas Strom. Wie erzeugt ihr warmes Wasser? Auch elektrisch, an welchem Stromkreis sitzt der? Gerade der könnte ja nun wirklich unverhofft angehen - und die alten Durchlauferhitzer, die da gerne verbaut sind, haben nicht wenig Bedarf.

Aber du schreibst Baujahr 1982? Dann würde ich nicht unbedingt darauf wetten, dass die Leitungen wirklich 35A ab können. Ich habe in solchen Gebäuden auch schon 20A Sicherungen für CEE5-16 Dosen gesehen, weil es in den Jahren nur bestimmte Sicherungsgrößen gab, 5er Schritte oder gar 10er (oder dem Elektriker damals nur bekannt waren...).

Auch hier ist wohl der beste Weg erstmal einen Elektriker einen Blick in den Sicherungskasten werfen zu lassen. Der erkennt dann schon, welche Leitungsstärken wohin liegen und sagt dir auch, was maximal gezogen werden sollte um eben nicht durch einen Lichtschalterdruck alles abzudunkeln.

Re: Habe Nachtspeicherheizung - laden mit Nachtstrom möglich

GS88
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Genau das ist ja das geschickte daran, dass außer dem Auto später mal da nichts ein/ausgesteckt werden kann an diesem Hausanschluss, da muss man nicht überlegen und hoffen und vielleicht mal im Dunkeln sitzen sondern man kann in die Bedarfsplanung ja die Heizung mit ihren 5 kW und etwas Reserve für Steuerung und Lüfter (denke wir reden da über Größenordnungen von 100-200 Watt maximal, also 5,5 kW für die Heizung sollte dick reichen denke ich) fest einkalkulieren. Ab dem Zähler nach der Vorsicherung direkt im Keller müsste man ja sowieso ne neue Strippe ziehen Richtung Garage zur Wallbox, die kann man ja dann auch im erforderlichen Querschnitt dimensionieren.

Da es ein Büro ist habe ich kein Warmwasser. Also halt einen Kleindurchlauferhitzer fürs WC mit 3,6 kW, der wird aber über den normalen Haushaltsstrom-Anschluss versorgt, der einen eigenen Zähler, eigene Vorsicherungen und eine eigene UV hat. Die Wohneinheiten sonst haben in der Tat einen Nachtstrom-Warmwasserboiler, da hast du recht.

Edit: Laut Berechnungstool im Netz stünden mir bei 35A 35x230x3 = 24150 W maximal zur Verfügung. Also laden mit 22 kW oder heizen mit 5,5 kW kein Problem, beides zusammen wäre aber nicht drin. Angenommen der Hausanschluss vor dem Zähler bringt wirklich die 3x50A (was zu überprüfen wäre, aber wenn nicht wäre das ganze eh gestorben, weil die Straße lasse ich für 22 kW Laden ganz sicher nicht aufbaggern um ne neue Zuleitung vom Versorger legen zu lassen) so wie er auch abgesichert ist, dann wären theoretisch 34,5 kW drin, was ja locker reichen würde. Müsste dann halt die bestehenden 35A Vorsicherungen tauschen durch 50A Vorsicherungen, von denen dann einmal die Wallbox + Sicherungsautomat abgeht und die Heizung würde ich wieder auf 35A Vorsicherungen auflegen lassen wie gehabt (sicher ist sicher) die dann ebenfalls von den 50A Vorsicherungen abgehen. Oder habe ich da jetzt irgendwo nen Denkfehler?

Ich denke das Schlauste für den Anfang wäre wohl mal auf 11 kW zu gehen, aber gleich n Kabel und Sicherungsautomaten legen zu lassen ab da wo man es neu macht bis zur Wallbox das auch 22 kW packen würde. Wenn man je doch die 22 kW dann mal brauchen sollte müsste man nur das mit den Vorsicherungen entsprechend abändern, mal vorausgesetzt die Zuleitung macht wirklich die 50A. Oder die Heizung wird doch irgendwann mal auf was anderes geändert und man kann den ganzen Anschluss nur zum Laden nutzen, dann würden es ja die bestehenden 35A auch tun :D

Ob die Querschnitte wirklich das leisten was die Sicherung absichert (das hoffe ich mal inständig, auch schon im Interesse der Sicherheit) wird vorher selbstverständlich vom Elektriker alles geprüft, der muss es ja auch fachgerecht verlegen und anschließen.
mz3c hat geschrieben:Ein kleiner Hinweis von meiner Seite: viele Autos wachen auf das CP Signal nicht auf. Wenn du dein Auto also abends einsteckst, aber erst um 23:00 der Strom kommt, kann es sein, dass dein Auto nicht anfängt zu laden.
Also die Wallbox kann das Laden nicht selbstständig ansteuern und den Ladevorgang starten? :shock:

Re: Habe Nachtspeicherheizung - laden mit Nachtstrom möglich

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Ihr seid Euch schon bewußt, dass er für die Heizung zu 99% einen eigenen Anschluß hat, wahrscheinlich mit Doppelzähler, von daher ist es komplett egal, ob er während des Ladens einen Staubsauger anmacht oder nicht... ;)
Es ist halt die Frage, wie hoch die Heizung abgesichert ist und wie der Anbieter reagiert.
Wobei ich mir gut vorstellen kann, dass es dem Stromanbieter absolut egal ist, solange die Leistung, die zur Verfügung gestellt wird, nicht überschritten wird.
Die Absicherung der Heizung kann jeder Elektriker überprüfen.
Gruß

CHris, ab sofort mit i3

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