Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise 2030

Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise 2030

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Die durchschnittlichen spezifischen Strompreise von Haushalten können zum Teil deutlich gesenkt werden:
https://www.isi.fraunhofer.de/content/d ... t%20al.pdf

Durch den höheren Stromabsatz durch Elektrofahrzeuge wird das Stromnetz deutlich besser ausgelastet. [...] Relevante zusätzliche Netzinvestitionen durch Elektrofahrzeuge werden nur dann anfallen, wenn eine hohe Ladeleistung (11 kW und mehr) mit ungesteuertem Laden zusammen anfällt.

Bei einer höheren Marktdurchdringung (> 30%) von Elektrofahrzeugen kann die Begrenzung der Ladeleistung auf 11 kW zu Hause sinnvoll sein. Wie Untersuchungen zeigen, haben höhere Ladeleistungen zu Hause i. d. R. kaum einen positiven Effekt auf die Fahrleistung von Elektrofahrzeugen, wodurch eine Begrenzung der Ladeleistung die Mobilität der Fahrzeug-nutzer so gut wie nicht einschränkt. Zu überlegen wäre auch, ob eine hohe Ladeleistung (22 kW und mehr) von Haushalten mit Elektrofahrzeugen, die zu höheren Netzinvestitionen führt, nicht alleine von diesen Elektrofahrzeugnutzern zu tragen wären, und nicht über das übliche Umlagesystem von allen Haushalten.
*325ppm. Seit 1Gs mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.
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Re: Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise

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Die Netzauslastung würde noch weiter verbessert, wenn man zu Hause nur mit 3,7 kW laden würde. Mit 11 kW braucht man pro Tag nur ca. 0,8 Std. im Durchschnitt. Mit 3,7 käme man schon auf ca. 2,5 Std. pro Tag und die Netzlast in dieser Zeit beträgt nur noch 1/3.
Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. :idea:
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4x Renault ZOE, Ladestation 22kW öffentlich, kostenlos 24/7

Re: Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise

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Jupp, ich lade immer mit 8A einphasig (1,8 kW) und die 6-8 kWh, die ich typisch tagsüber verfahren habe sind nach gut 4-5 Stunden halt wieder drin. Über Nacht steht die Karre eh im Carport, und selbst wenn die 13 kWh Netto Batterie mal fast ganz leer ist, dann ist sie nach max. 9 h - also über Nacht :-D - doch auch wieder voll. Wer hier nachgerechnet hat: ich habe 15% Ladeverluste und eine 1/2 h Balancierphase schon einbezogen.

Wie sähe es aus, wenn a) ich das Auto nicht nur zum Pendeln nutzen würde und b) - aus genau diesem Grund - die Batterie größer wäre?

5 Tage die Woche Pendeln => Batterie wird nie auch nur annähernd leer und ist morgens immer wieder voll.

Am Wochenende größere Touren, Sonntag Abend mit fast leerer Batterie nach Hause => über Nacht ist die Batterie zwar bei weitem nicht voll, es ist aber mehr als genug drin für die Fahrt Montag zur Arbeit und zurück. Montag Abend ist die Batterie nicht so leer wie Sonntag Abend (ich habe ja in der Nacht mehr geladen als ich dann brauchte) => sie wird in der Woche von Tag zu Tag wieder voller.

Wenn sie am nächsten Wochenende nicht voll genug für meine Vorhaben ist => wird sie bei Bedarf an einer Schnellladestation "befüllt". Dafür sind die Dinger da.

Mir ist schon klar, dass das nicht auf "alle" passt, scheint mir aber doch recht "typisch" zu sein. Die paar Leute, die wirklich ständig oder doch regelmäßig eine höhere Ladeleistung brauchen werden das Netz nicht knicken.
Gruß
Werner
Peugeot iOn Produktionsdatum 09/15 seit 01/16
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Re: Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise

motoqtreiber
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ecopowerprofi hat geschrieben:Die Netzauslastung würde noch weiter verbessert, wenn man zu Hause nur mit 3,7 kW laden würde. Mit 11 kW braucht man pro Tag nur ca. 0,8 Std. im Durchschnitt. Mit 3,7 käme man schon auf ca. 2,5 Std. pro Tag und die Netzlast in dieser Zeit beträgt nur noch 1/3.
Ich denke, für die Netzauslastung ist es wichtiger, in Zeiten mit Stromüberschuß möglichst schnell und viel zu laden und in Zeiten, an denen Kohlekraftwerke zugeschaltet werden, gar nicht zu laden.

Da gibt es hoffentlich bald intelligente Smart Grid Lösungen.
Momentan versuche ich das zu Fuß mit www.netzentlaster.de (meist nachts oder am frühen Nachmittag) oder mit Solarstrom.
Ciao,
motoqtreiber

Italien mit dem ID3: viewtopic.php?f=393&t=60344
mehr auf meiner Homepage http://pottenstein-burgblick.de/https/- ... 393t-60344

2015 Audi etron (75% elektrisch) -> 2018 i3Rex 94Ah (100% elektrisch) -> 18.9.2020 VW ID.3 First + 2022 500e "Luigi"

Re: Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise

gekfsns
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Mit variablen Stromtarifen, wie https://www.awattar.com, wird sich das automatisch regeln.
Fehlen noch echte Smartmeter, damit der Verbrauch stündlich abgerechnet werden kann. Mein Netzbetreiber will mir einen Smartmeter ohne Online-Anbindung einbauen, so wird das noch nichts, denn damit ist er genauso doof wie mein alter mechanische per Zähler.

Re: Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise

nr.21
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Danke für den Link

die Studie berechnet Szenarien mit verschiedenen Ladeleistungen und nimmt dabei an, dass prinzipiell jedes E-Auto mit 22kW laden kann. Ob das 2030 so stimmen wird, wage ich zu bezweifeln
Bei einem optimalen Lastmanagement wäre das aber die beste Lösung für die Netzauslastung und würde die Stromkosten für alle senken.

Ansonsten nimmt die Studie den üblichen Horrorszenarien (wie zB: " wenn Alle E-Auto fahren, gehen die Lichter aus") gründlich den Wind aus den Segeln

Re: Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise

JuGoing
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Das ist bekannt ?
https://mix.stromhaltig.de/gsi
Mit Hilfe dieser Webanwendung kann der wahrscheinliche Strommix für einen Standort in Deutschland ermittelt werden. Dazu wird geschaut, welche Kraftwerke es in welcher Entfernung gibt. Als Daten werden die Anlagenstammdaten der Netzbetreiber, sowie die Verteilnetzzuordnungen verwendet. Bei unstetigen Erzeugern wird zusätzlich das lokale Wetter betrachtet.
05/17-11/22 ZOE R90 ZE 40 22 kW
11/17 Sion reserviert, 02/23 storniert
11/22 KONA Elektro 150kW TREND Navi+Assistenz Dark Knight

Re: Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise

just_cruise
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JuGoing hat geschrieben:Das ist bekannt ?
https://mix.stromhaltig.de/gsi
Datenstand: 31.10.2014 :ugeek:
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Re: Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise

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motoqtreiber hat geschrieben:Ich denke, für die Netzauslastung ist es wichtiger, in Zeiten mit Stromüberschuß möglichst schnell und viel zu laden und in Zeiten, an denen Kohlekraftwerke zugeschaltet werden, gar nicht zu laden.
In NRW kommt der Strom zu fast 100% aus Kohlestrom. Der Grünstrom gibt es hier nur auf dem Papier durch den Zetifikatehandel. Es gibt de facto keinen "Überschuss" da der Strom in dem Augenblick verbraucht werden muss in dem er erzeugt wird. In der Praxis werden bestimmte Mittellast- und Spitzenlaskraftwerke zu und abgeschaltet. Auch größere PV und/oder Windkraftanlagen werden über Fernsteuerungen entsprechend zu- und abgeschaltet. Für die Regelung im Minutenbereich gibt es Pumpspeicherkraftwerke wie die an der Ruhr in Herdecke vom RWE.

Der Strompreis richtet sich nach dem Angebot an Kraftwerksleistung für die jeweilige Stunde und wird am Vortag an der EEX in Leipzig versteigert. Man weiß relativ genau welche Leistung in der jeweilige Stunde gebraucht wird. Die Wettervorhersagen sind inzwischen so genau sodass man die Leistung der PV- und Windkraftanlagen, die im Netz eingespeist werden, vorher sagen kann. Für die Abweichungen braucht man noch Regelenergie aus Anlagen wie das Pumpspeicherkraftwerk in Herdecke. Dies wird aber von den Netzbetreibern gemacht und über die Netzentgelte abgerechnet.

Nachts ist der Stromverbrauch niedrig und es können dann E-Autos geladen werden ohne dass das Netz nennenswert belastet wird. Wenn man sein Auto mit einem umweltfreundlichen Strom laden will, dann kann man nur eine eigene PV dafür nutzen. Aus dem Netz kommt nur einen Strom dessen tatsächliche Herkunft nicht bestimmbar ist.
nr.21 hat geschrieben:Bei einem optimalen Lastmanagement wäre das aber die beste Lösung für die Netzauslastung
Ein Lastmanagement ist überflüssig, wenn man das Laden in Zeiten geringer Netzauslastung legt also Nachts zwischen 20 Abends und 6 Morgens möglichst mit konstanter Leistung lädt. Das bischen Ausregeln macht der Netzbetreiber dann schon.
just_cruise hat geschrieben:Datenstand: 31.10.2014
Ist doch egal. Das Prizip ist genau das wie ich es beschrieben haben und gilt auch jetzt noch und in Zukunft.
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Re: Einfluss von Elektrofahrzeugen auf Haushaltsstrompreise

nr.21
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ecopowerprofi hat geschrieben: Ein Lastmanagement ist überflüssig, wenn man das Laden in Zeiten geringer Netzauslastung legt also Nachts zwischen 20 Abends und 6 Morgens möglichst mit konstanter Leistung lädt. Das bischen Ausregeln macht der Netzbetreiber dann schon.
Die Studie beschäftigt sich ja mit Szenarien in der Zukunft (2030). Und da geht es um die Glättung der Verbrauchsspitzen im Tagesverlauf, also auch am Arbeitsplatz um die Mittagszeit zB.
Und je höher die Ladeleistung, desto effektiver können nach Aussage der Studie Glättungen erzielt werden

Wenn jeder einfach einstöpselt und lädt, sobald er nach Hause oder zum Arbeitsplatz kommt, werden die bisherigen Spitzen nur noch verstärkt. Und die Mehrzahl der Nutzer wird keine Lust haben, sich selbsttätig in diese Problematik einzuarbeiten.
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