Plug-in-Hybridfahrzeuge sind besser als ihr Ruf

[AbRiNgOi]

Wodurch entsteht denn das CO2? Ist das Stromverbrauch bei der Herstellung der Zellen und man rechnet mit irgendeinem Mix?

Dann finde ich das in etwa so überflüssig wie die Betrachtung E-Auto mit heutigem Strommix vs Verbrenner. Es geht um das Antriebskonzept der Zukunft, da interessiert mich doch nicht der Strommix heute, sondern ebenfalls der der Zukunft.

Genau, und jeder der die Studie auch wirklich gelesen hat und nicht nur Reißerische Berichte wie aus der Bild liebt, hätte das gewusst.

[ubit]

Ich finde solche Berechnungen immer sehr seltsam - insbesondere weiß ich nie wirklich genau, was da alles drin ist. Das geht ja "endlos" tief. CO2-Ausstoss für die Arbeitskräfte die zur Förderung eingesetzt werden? CO2-Ausstoss der Arbeitskräfte selbst? CO2-Produktion der Nahrungsmittel für die Arbeitskräfte? CO2-Rucksack der benötigen Arbeitsgeräte/Maschinen? Recycling-Quote der Arbeitsmittel/-geräte? Recycling-Quote der Endprodukte (im Fall von Akkus)?

Und überhaupt: CO2 ist ja nicht Alles. Es gibt schließlich eine Reihe weiterer Umweltprobleme. Zerstörung von Habitaten? Risiko von Umweltzerstörung z.B. wenn ein Öltanker havariert. U.v.m.

Eigentlich müsste man beim Vergleich BEV vs. Verbrenner neben dem CO2-Ausstoss auch noch alle anderen Umweltschäden einbeziehen und zusätzlich die Umweltrisiken bewerten. Dazu noch die Arbeitsbedingungen bei der Förderung der entsprechenden Rohstoffe und beim Transport.

Das ist "unendlich komplex"....

Ciao, Udo

[Michael_Ohl]

Und wenn man das Beispiel von oben mit einem Diesel PKW mit unter 120g / CO2 durchspielt, wird es eher im Rahmen der normalen Europäischen Nutzung eher niemals ein Vorteil für das E-Auto mit 100kWh geben.
Das wird sich aber mit jeder Verschiebung zu Ökostrom ändern und mit jeder weiteren Verknappung der endlichen Ressource Öl weiter verbilligen. Der Matchpoint wird von alleine kommen.

MfG
Michael

[mobafan]

Ich kann die angenommenen Werte nicht nachvollziehen. Das einzige, was für mich anhand der vorgegebenen Verbrauchswerte nachvollziehbar ist: Es wird ein Kompaktwagen (z. B. Golf 6) mit Benzinmotor und ein SUV (eventuell auch "nur" eine Oberklasse-Limousine) mit Elektromotor und Riesen-Batterie miteinander verglichen. Wobei nicht alles, was hinkt, auch wirklich ein Vergleich ist.

[GTE_Ebi]

Moin,
die Diskussion führt in die falsche Richtung. Es geht nicht darum, BEV schlecht zu reden oder E-SUV mit Kompaktverbrennern zu vergleichen wie das einige Medien gemacht haben, sondern darum, sich mit existierenden Problemfeldern auseinanderzusetzen und über deren Vermeidung nachzudenken.

Ich kann mir die Welt natürlich auch Schönreden nach dem Motto: Ist irgendwann doch sowieso alles Ökostrom - so what ?

Fakt ist, dass Batterien derzeit in Ländern hergestellt werden, die von unserem bescheidenen 38%igen Ökostromanteil noch ein gutes Stück entfernt sind und gar nicht absehbar ist, wann oder warum sich das ändern sollte. Die schwedische Studie, die im Auftrag der dortigen Regierung erstellt wurde, nennt dazu ja entsprechende Zahlen.

Bei aller Euphorie über neue BEV-Modelle mit tollen Reichweiten sollte man die Kehrseite der Medaille deshalb auch betrachten:

This means that you shouldn’t buy an electric car with a larger battery than is necessary

Wenn ich die Entwicklung von E-SUV Schrankwänden sehe, wie bei Tesla, Daimler oder Audi, dann graust es mir. Ich halte diesen "E-Autos des Grauens" zugute, dass auch sie (hoffentlich) die E-Mobilität voranbringen selbst wenn sie, für sich betrachtet, ökologisch kontraproduktiv sind.

Um auf den Ausgangspunkt und das Thema dieses Freds zurückzukommen: Ich meine, dass PHEV in allen Berechnungen/Vergleichen/Studien bezgl. ihrer CO2-Bilanz zu schlecht wegkommen, da immer ein Fahrmix (BAB, Landstraße, Stadt) angenommen wird, der nicht auf PHEV-Erfahrungswerten beruht. Das ist allerdings eine Vermutung von mir, die ich nicht belegen kann sondern nur auf Grundlage von Aussagen von PHEV Fahrern treffe. Die kaufen sich keinen PHEV um einen E-Parkplatz zu ergattern, Steuern zu sparen oder Langstrecke zu bolzen. Die überlegen sich ganz genau, ob das Auto zu ihrem Fahrprofil passt und ringen dann um jeden gefahrenen elektrischen Kilometer.

Deshalb behaupte ich, dass ein PHEV mit günstigem Fahrprofil einem BEV in der CO2-Bilanz nicht zwangsläufig nachstehen muss oder - unter aktuellen Produktionsbedingungen - sogar besser sein kann, falls der BEV-Käufer eine deutlich überdimensionierte "Angst-Batterie" durch die Gegend fährt.

Gruß

Ebi

[Helfried]

Die überlegen sich ganz genau, ob das Auto zu ihrem Fahrprofil passt und ringen dann um jeden gefahrenen elektrischen Kilometer.

Den Anteil dieser Plug-in-Fahrer schätze ich auf nur 25%. Die anderen sind ein Mix aus unbedarft und mir-wurscht. Von Protzgehabe und Parkplatzgeiern rede ich erst gar nicht.

[kub0815]

Bei Angaben von Fahrzeugherstellern bin ich grundsätzlich etwas skeptisch, allerdings hat Tesla messerscharf erkannt, dass der CO2 Ausstoß bei der Batterieproduktion die Archillesferse bei deren Luxuskarossen und bei BEVs generell darstellt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die deutschen Hersteller es sich auf lange Sicht leisten können ihre Batterien irgendwo unter irgendwelchen Bedingungen produzieren zu lassen.

Die Deutschen Hersteller findet man in den geschäftsbereichen meist zahlen wieviel CO2 pro Auto freigesetzt wird bei der Herstellung. Bei Tesla habe ich so eine Zahl nirgentwo gefunden.

[kub0815]

Die kaufen sich keinen PHEV um einen E-Parkplatz zu ergattern, Steuern zu sparen oder Langstrecke zu bolzen. Die überlegen sich ganz genau, ob das Auto zu ihrem Fahrprofil passt und ringen dann um jeden gefahrenen elektrischen Kilometer.

So ist es wobei auch die anderen gründe bestimmt auch Gründe dafür sind. Sich für ein PHEV zu entscheiden.

[GTE_Ebi]

Von Protzgehabe und Parkplatzgeiern rede ich erst gar nicht

Du hast die "Stromsäulenbesetzer" vergessen

Gruß

Ebi

[mobafan]

Die nächsten drei Kalenderjahre wird ein wichtiger Grund für PHEV die niedrigere Besteuerung bei Dienstwagen sein. Leider. Das sind dann nämlich auch die Autos, die nur zu einem geringen Teil dann auch tatsächlich extern aufgeladen werden. Zumindest, solange der Arbeitgeber nicht auch die Ladesäule spendiert.