EON:"genug Ladesäulen für E-Autos" - was sagen PHEV-Fahrer?

[mweisEl]

eon: Ladestationen in Deutschland könnten dreimal mehr Elektroautos bedienen
https://www.electrive.net/wp-content/up ... litaet.pdf

EON behauptet, dass es schon genug Ladesäulen gäbe, weil "knapp 54.000 E-Autos" 12.000 Ladesäulen gegenüberstünden und der Faktor kleiner als 10 sei.

Man beachte aber, wie das Verhältnis Ladepunkte zu Elektrofahrzeuge schöngerechnet wurde: Abgesehen davon, dass auch im GE-Verzeichnis die Zahl 12.000 Ladesäulen erst vor kurzem überschritten worden ist und hier nun wirklich alles hinzugefügt wird, was oftmals für PKW oder jedermann gar nicht benutzbar ist, gibt es Stand 8/2018 in Deutschland nicht nur "knapp 54.000", sondern ca. 137.000 PKW mit Stromladeanschluss: gut 73.000 BEVs und 64.000 PHEVs.

Die von EON genannte Zahl bezieht sich nämlich auf die Bestandszahl reiner E-PKWs (also z.B. ohne BMW i3 mit REX) zum Stichtag 01.01.2018, nämlich 53.861 Stück.

Also geht EON davon aus, dass PHEVs sowie BMW i3 mit REX an öffentlichen Ladesäulen nichts zu suchen haben. Seht ihr das auch so?

[Odanez]

wenn EONs Schnell-lader auch >99% Uptime hätten, dann wäre das eventuell so, aber da sehe ich teilweise Uptimes von <80% = unbrauchbar. Ich denke nicht, dass EON glaube PHEVs haben an öffentlichen Ladesäulen nichts zu suchen, sondern viel eher, dass die sich nicht sonderlich viel Mühe gegeben haben um absolut korrekte Informationen wiederzugeben.

[zoppotrump]

"Ladestationen in Deutschland könnten dreimal mehr Elektroautos bedienen". Das sehe ich auch so, allerdings halte ich es für das falsche Ziel, dass sie es auch tun sollten. Die Ladeinfrastruktur sollte IMHO, wie jede Infrastruktur, nicht am Limit der Auslastung betrieben werden, sondern weit darunter um auch bei Peaks noch agieren zu können.

[kub0815]

Also geht EON davon aus, dass PHEVs sowie BMW i3 mit REX an öffentlichen Ladesäulen nichts zu suchen haben. Seht ihr das auch so?

Nein sehe ich nicht so. aber die meisten PHEVs sind da warscheinlich sehr entspannt da ich zum grossen Teil zuhause laden. Habe erst ein paar mal meine Ladekarte gezogen. Weil so oft kommt es bei mir nicht vor das ich wo parke wo eine Ladesäule ist.

Deswegen lasse ich mir das auch nicht nehmen wenn sich die gelegenheit bietet und es finanziell darstellbar ist zu laden.

[kub0815]

Nochwas.
Wie diese verhältniss von Öffentlichen Ladesäule sein muss damit genug Ladesäulen da sind gibt es doch gar keine wirklichen zahlen. Von dem her ist es doch eigentlich Schnurzegal wie Eon das aus oder schönrechnet.

Ich finde es wichtig das die Fläche erschlossen wird. Ionity oder SAFE Ladenetz
Das das Laden zuhause gefördert wird doch Gesetze für Mieter, oder Förderungen.
Nicht nur eine Ladesäle an einen Platz stellen sondern mind. gleich zwei besser mehr.

[mweisEl]

Von dem her ist es doch eigentlich Schnurzegal wie Eon das aus oder schönrechnet. Ich finde es wichtig das die Fläche erschlossen wird.

Schon richtig, aber schau (Google News) mal wieviele Gazetten von dem E.ON-Artikel motiviert breitgetreten haben, dass die Ladeinfrastruktur für eine 3-fache Anzahl von Elektroautos genügt, und doch gar nicht weiter ausgebaut werden muss:

• "Genug Ladesäulen für alle"
• "die Behauptung es gebe zu wenig Stationen, lässt sich nicht bestätigen"
• "Nur 4,5 E-Autos pro Ladestation"
• "Von einem Engpass bei der Infrastruktur kann keine Rede sein"

Gerade E.ON (bzw. das Bayernwerk wo die "Studie" herzukommen scheint) mit den unangenehm teuren Pauschallade + Jahresgebühren an simplen AC-Säulen (wo kaum jemand freiwillig lädt) sowie den kaum funktionierenden Schnellladestationen an den Autobahnen (wo kaum jemand laden kann) wäre gut beraten, für mehr und nicht für eine Stagnation von Ladeinfrastruktur zu werben. Ich meine, wenn sie keine Lust haben sollen sie das Feld doch anderen überlassen und nicht einfach im Sinne der konventienellen bayerischen Autoindustrie (=Staatsregierung) Elektromobilität schlecht machen.

[AbRiNgOi]

Das Problem ist wieder einmal, dass hier die Blinden von der Farbe sprechen... Die kennen nur "Stromladestelle".
Man muss die Frage drei Teilen:

gibt es genug Schnelllader?
gibt es genug Destination Lader?
gibt es genug Laternenparker Ladestellen?

Schnelllader gibt es meines Erachtens heute gerade mal ausreichend wenn nicht aus Mangel der anderen Ladestellen Use Cases hinauf rutschen, weil man kann natürlich mit einem Ferrari Gartenabfall führen.
Destination Lader entstehen gerade sehr viele weil es im Sinne des Betreibers der Destination ist, das Fahrzeuge dort länger verbleiben und die Nutzer in Ihre Destination gehen. Leider wird dies oft falsch verstanden, und auch hier falsche Ladestellen errichtet. Die Ladeleistung sollte an die gewünschte Verweildauer an der Destination angepasst sein, und natürlich mehr als nur eine Stelle.
ABER: Es gibt fast keine echten Ladestellen für Laternenparker. Und genau auf diese Forderung sollte man festhalten. Weil wenn ich zum Beispiel ein EV ohne Ladestelle zu Hause habe, oder an meinem Übernachtungsort keine Ladestelle habe muss ich Laden fahren. Das ist etwas, was für einen EV gar nie vorkommen sollte. Ja , man fährt zum Schnelllader wenn man auf der Langstrecke ist und zahlt dafür natürlich einiges. Wenn ich aber jeden Tag mein EV LAden fahren muss, strapaziere ich die Schnelllader viel zu stark, weil das will der EV Fahrer gar nicht. Er will doch nur sein Auto irgendwo parken und in der Früh ein geladenes EV vorfinden. Und genau das geht gerade gar nicht. Und dann ist es plötzlich egal, ob ein PHEV die ganze nacht an der Laterne hängt oder der Tesla.

Kurz: Ja es gibt genügend Ladepunkte, aber nur wenn man diese Zahl dadurch erhält wenn man Zwetschgen (Pflaumen), Birnen und Äpfel zusammenzählt und dann sagt wir haben genug Obst.

[yxrondo]

E.ON sagt das die Ladesäulen ausreichend sind. Wenn aber gefühlt mindestens 50% dieser Säulen nicht, oder kaum nutzbar sind, weil ständig defekt, geht die Rechnung nicht auf. Im übrigen ist der Osten des Landes noch die reinste Ladewüste was CCS betrifft. Die gesamte Führung von E.ON sollte nur noch elektrisch fahren dürfen, im Osten des Landes! Dann würde sich Ihre Denke sehr schnell ändern, zum Vorteil für alle Elektrofahrer!

[kub0815]

ABER: Es gibt fast keine echten Ladestellen für Laternenparker. Und genau auf diese Forderung sollte man festhalten.

Und wie will man daran festhalten wenn es keinen Plan gibt diese zu wirtschaftlich zu betreiben?

[mweisEl]

Und wie will man daran festhalten wenn es keinen Plan gibt diese zu wirtschaftlich zu betreiben?

Z.B. zielgerichtete Ladeinfrastruktur-Förderung der Anzahl der Ladepunkte, statt die Förderung nach Kosten pro kW potentieller Ladeabgabeleistung zu priorisieren (die zu in dem Bereich kaum nutzbaren 22 kW-Ladepunkten führen). Dies konsequent ein paar Jahre lang. Die resultierende Massenproduktion solcher einfacher Low-Power Laternenladepunkte würde zu sehr günstigen Preisen und leichter Anwendbarkeit führen (siehe Photovoltaik).