? zu Errichtung einer neuen PV-Anlage, Module oder Speicher

[mmm]

Misterdublex:

ich will Solar nicht verteufeln, aber auch ich würde lieber PV statt Solar machen. Und zwar so viel PV, wie nur irgendwie aufs Dach oder sonst wohin passt. Grundlage sind die eigenen Erfahrungen. Details:

Solar im Winter bringt nicht viel, wenn im Winter allerdings statt dessen PV angestrahlt wird, kommt richtig Power raus. Mit dieser kann man per Wärmepumpe (WP) Wärme erzeugen (Warmwasser und Heizung)
Im Winter bei diffusem Licht bringt PV erstaunlich viel, besonders wenn man Fläche hat. Solar nichts.
Im Sommer hat Solar richtig viel Ertrag, aber da brauche ich die Wärme nicht. PV statt dessen kann für Warmwasseraufbereitung durch PV die benötigte Brauchwasser-Wärme liefern, wobei die WP beachtlich wenig Strom benötigt. Dazu gibts mehr Strom zum Einspeisen.
Horst Lüning hat in einem Video die Probleme von Solar beschrieben und präferiert auch PV.

Für PV ist meine persönliche Empfehlung: rauf aufs Dach, was geht. Egal welche Ausrichtung, selbst Verschattung würde ich zum Teil ignorieren.
Grund: PV ist sehr billig, der Großteil der Kosten ist mittlerweile die Arbeitszeit. Eine Anlage doppelt so groß zu machen kostet zwar doppeltes Material, aber nicht doppelte Arbeitszeit.
Bei diffusem Licht bringt PV an ungünstiger Position (Nord-Seite) erstaunlicherweise gleich viel als auf der Süd-Seite.

Wenn Du Eur 12,2 Cent fürs Einspeisen kriegst, super. Ausnutzen.

Speicher: die Preise sind aus meiner Sicht noch zu hoch, die Preise sind gefallen und werden sich weiter nach unten bewegen. 2,2 kWh ist nichts, da würde ich lieber (noch) keinen Speicher machen.
Nicht falsch verstehen: ich baue gerade meinen Speicher aus, bin voll enthusiastisch, aber alle meine Rechnereien haben ergeben: PV bringt in Eur mehr als Speicher. Besonders bei dem Einspeisetarif, den Ihr in DE habt. Ich in AT kriege 4 Cent, und muss es mir hinrechnen die Stromkosten mit PV zu senken (zahle jedoch nur 14 Cent für Strom).
Also Speicher ja, aber viel größer, wenns vom Budget her eng ist, lieber jetzt PV. Besonders wenn es darum geht, jetzt noch einen guten Einspeisetarif zu bekommen. Den gibts später vermutlich nicht mehr, aber Speicher wird wohl günstiger werden.


Mein Tipp wäre:
PV jetzt machen, und zwar alles. 3 + 3 kWp plus die im Winter teilverschattete Nordseite, also nochmals 6 kWp.
Speicher: später, aber schon mal Platz im Keller reservieren. Gleich eine große Box wie die von BYD mit 13,8 kWh (ist erweiterbar).
Solar: nicht machen, Kosten sparen, statt dessen PV und im Keller eine Brauchwasserwärmepumpe. Dadurch noch mehr PV. Und sieht vermutlich homogener aus.


Kosten im Detail bei einem österreichischen Händler für 20 Module:
20 x 275 kWp Poly = 5,5 kWp: 20 x Eur 160 = Eur 3.200 inkl. MwSt.
Fronius Symo 7.0 (2 Stings) = 1700 inkl. MwSt.
Montagematerial + Elektro-Kleinzeug: 2000 inkl. MwSt.
Summe Material: Eur 6.900 inkl. MwSt
Dazu kommt die Arbeitszeit.

Würde das ganze verdoppeln, die anderen 2 Drittel der Nord-Seite gleich dazu machen, die Arbeitszeit sollte nur minimal höher ausfallen, da Gerüst nur ein Mal aufgestellt werden muss, Kabel ins Haus nur ein Mal, usw.
Im Winter teilverschattet: egal, da ist sowieso nicht genug Ertrag, jedoch bringt Fläche auch im Winter einiges bei diffusem Licht (meine derzeitigen 12,5 kWp auf Nord und Süd ca. 1-2 kW).

10 Module ca. 3.500 + Arbeitszeit
40 Module ca. 14.000 + Arbeitszeit

Reiner Speicher kostet im Moment:
BYD B-Box Pro 13,8 kWh: Eur 7.000 inkl. MwSt.

Die Wärmepumpe gibts ab Eur 1.700 inkl. MwSt (Austria Email Revolution EHT-270).
Ich verwende 2 davon, eine für Brauchwasser und eine um die Heizung zu unterstützen.
So einstellen, dass sie unter tags laufen, wenn PV Strom liefert bzw. auch den "Smart Grid" Eingang nutzen (wenn Überschüsse da, wird Wasser wärmer gemacht als normal).

Und falls Du dich entscheidest, jetzt nur 3 oder 6 kWp auf Dach zu geben, ein Tipp: legt unbedingt Leerrohre bzw. jetzt schon die fertigen Kabeln rauf. Kostet so gut wie nichts, ein paar Kabeln mehr zu legen. Du wirst es vermutlich brauchen und Dir später Kosten sparen...

Grüße,

mmm

[mobafan]

In Deutschland sollte man i. d. R. seine Anlage unter 10kWp halten. Außer man hat soviel Fläche, dass man auch 20kWp oder mehr erreicht, dann wieder alles her, was es gibt. Denn bei 10kWp gibt es einen Knick in der Einspeisevergütung, was auch der Grund ist, weshalb es vergleichsweise viele Anlagen mit 9,9kWp gibt.

[EV-Jens]

Bei teilweiser Verschattung würde ich mir mal die SolarEdge Optimizer inkl. zugehörigem Wechselrichter anschauen.
Hab ich montiert und funktioniert... um wieviel niedriger die Erträge mit normalem WR ohne Optimizer wären weiß ich natürlich nicht.

(Anlage 5,6kWp Westdach, Ertrag auch an trüben Tagen >=2kWh. Rekordtag bisher 22.5kWh!)

[Misterdublex]

Hallo, danke für die vielen Rückmeldungen.
Zwischenzeitlich haben wir uns noch mehr Angebote geben lassen.

Was sich zeigte:

Speicher errichten wir nicht. Das Geld stecken wir in Module.

Das günstigste Angebot scheint auch das Beste zu sein, denn nur das ist eigentlich gut auf uns abgestimmt. Es werden nun 25 Module (12 Süd-Osten, 13 Nord-Westen) mit ca. 6,9 kWp, bei einem Preis von ca. 1.200 €/kWp.
Die Anlage soll in 3 Monaten dann auf das Dach. Allerdings warten wir noch ein sechstes Angebot ab.

Neben den PV-Modulen sind "ab Stange" vom Bauträger auch zwei Solarthermiekollektoren bereits installiert, ich bin gespannt wie gut sie die Gasheizung bei der Brauchwassererwärmung im Winter entlasten werden. Eine Wärmepumpe ließ sich leider nicht hineinverhandeln.

[Greenhorn]

Wenn Du noch im Bau bist, bzw das Haus, warum läst Du die Dachfenster nicht verlegen?
Bei Verschattung kann ich die neuen Jinko Module empfehlen. Haben die Leistungsoptimierer integriert. Bin ich super zufrieden mit.

Gesendet von meinem D6603 mit Tapatalk

[Misterdublex]

Wenn Du noch im Bau bist, bzw das Haus, warum läst Du die Dachfenster nicht verlegen?
Bei Verschattung kann ich die neuen Jinko Module empfehlen. Haben die Leistungsoptimierer integriert. Bin ich super zufrieden mit.

Gesendet von meinem D6603 mit Tapatalk

Die verschatteten Bereich werden wir nicht bestücken.
Die Dachflächenfenster ließen sich nicht mehr ändern, als der Entschluss zu PV gefallen ist, da war das Dach schon fertig.

[Spider]

Bei SolarEdge muss man aufpassen, man benötigt entweder einen SolarEdge Wechselrichter oder einen Adapter.
Ich finde das Tigo von SMA nicht schlecht, da kann man auch nur die Module mit dem Optimizer ausrüsten, welche verschattet sind.

[yxrondo]

Seit haben seit 2011 eine Pv Anlage und ab 2013 den Speicher dazu. Die Erfahrung, jederzeit wieder!
Sollte man noch kein Rentner sein, ist man tagsüber nicht zuhause und die erzeugte Energie wird selbst nicht genutzt. Hat man einen entsprechenden Speicher, wird dieser geladen und nutzt den Strom auch abends und früh. Der Eigenverbrauch steigt somit über 30% und es gibt dafür statt 12 sogar 16 Cent. Für uns rechnet es sich schon längst, und in zwei Monaten so das AH mitspielt, wird das Auto auch noch damit versorgt.

@yxrondo:
Eigenverbrauch oder Eigenproduktion?
Ich habe im März bis jetzt 65% Eigenverbrauch und 95% Eigenproduktion.

@Misterdublex:
Das günstigste Angebot ist nicht unbedingt auch das beste.
Wirklich aufpassen, daß bei einer Anlage ohne Optimierer (es gibt String- und auch Moduloptimierer) wirklich nicht einzelne Module verschattet werden können. Andernfalls geht die Leistung des kompletten Strings in die Knie.

Die SolarEdge-Technik mit den diffuslicht-optimierten Sunpower-Modulen inkl. Moduloptimierern ist nicht zu unterschätzen.

Nachdem ich nicht alles zweimal schreiben möchte, verweise ich mal auf meinen Thread mit dem Link zur aktuellen Beschreibung hier:
http://www.opel-ampera-forum.de/viewtop ... 932#p76932
Auch das PDF in dem dortigen Beitrag beachten, kann man auch ohne Anmeldung herunterladen.

Ich würde mir überlegen, zumindest einen zunächst kleinen, aber erweiterbaren Speicher zu installieren.
Dabei beachten:
Wird das Ding gleichzeitig mit der PV-Anlage installiert, kann er mit der PV-Anlage als eine gemeinsame Anlage abgeschrieben werden.
Installierst du ihn später, ist das dein Privatvergnügen.

[yxrondo]

@yxrondo:
Eigenverbrauch oder Eigenproduktion?
Ich habe im März bis jetzt 65% Eigenverbrauch und 95% Eigenproduktion.

@Misterdublex:
Das günstigste Angebot ist nicht unbedingt auch das beste.
Wirklich aufpassen, daß bei einer Anlage ohne Optimierer (es gibt String- und auch Moduloptimierer) wirklich nicht einzelne Module verschattet werden können. Andernfalls geht die Leistung des kompletten Strings in die Knie.

Die SolarEdge-Technik mit den diffuslicht-optimierten Sunpower-Modulen inkl. Moduloptimierern ist nicht zu unterschätzen.

Nachdem ich nicht alles zweimal schreiben möchte, verweise ich mal auf meinen Thread mit dem Link zur aktuellen Beschreibung hier:
http://www.opel-ampera-forum.de/viewtop ... 932#p76932
Auch das PDF in dem dortigen Beitrag beachten, kann man auch ohne Anmeldung herunterladen.

Ich würde mir überlegen, zumindest einen zunächst kleinen, aber erweiterbaren Speicher zu installieren.
Dabei beachten:
Wird das Ding gleichzeitig mit der PV-Anlage installiert, kann er mit der PV-Anlage als eine gemeinsame Anlage abgeschrieben werden.
Installierst du ihn später, ist das dein Privatvergnügen.

Der Eigenverbrauch ist immer in Verbindung der Eigenprodukion zu setzen. Je mehr Module man hat, also mehr Erzeugung, je schwieriger ist dann natürlich die 30% Marke zu knacken. Es ist ein Wechselspiel. Man sollte, bevor man sich eine Anlage installiert, sein Verbrauchsgewohnheiten einigermaßen kennen. Es macht keinen Sinn, den Speicher zu groß zu installieren, wäre totes Kapital. Idealerweise ist der Speicher ab abends gefüllt, und am Morgen relativ leer. Es macht keinen Sinn den Speicher immer gut gefüllt zu lassen. Also, erst einmal seine Verbrauchsgewohnheiten ermittel, und danach sich alles anschaffen!