Wir tanken jetzt auch vom Dach

Solarenergie - Photovoltaik

Re: Wir tanken jetzt auch vom Dach

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Der Wind hat doch da kaum Angriffsfläche bei so Flächen modulausrichtungen. Die balastierung wird doch vom systemhersteller vorgegeben. Normalerweise sollt es doch reichen wenn diese rinnen mit Kiesel vollgemacht werden.
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Re: Wir tanken jetzt auch vom Dach

umali
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kub0815 hat geschrieben:Der Wind hat doch da kaum Angriffsfläche bei so Flächen modulausrichtungen. Die balastierung wird doch vom systemhersteller vorgegeben. Normalerweise sollt es doch reichen wenn diese rinnen mit Kiesel vollgemacht werden.
Das glaube ich kaum, dass das reicht.
Wir hatten das Thema schon und ich hatte hier den aktuellen Normenauszug gepostet:
photovoltaik/wir-tanken-jetzt-auch-vom- ... ml#p784365

Das Problem ist nicht die Horizontallast, sondern die sehr hohe abhebende Komponente. Die Neigung der Module ist ja derart gering (15° ?), dass das fast wie das Flachdach selbst zu sehen ist.
Fakt ist, das der Wind senkrecht zur Modulfläche wirkt und damit geht der Vektor nahezu senkrecht nach oben.

Gehe ich in der EN-Tabelle mal bei 15° und Bereich G rein, ist da ein Windsogbeiwert cpe,1 = 1,5 zu finden.
Windlastzone 2 (Annahme) und Gebäude mit h<10m => Staudruck q=0,65kN/m2
w = 1,5 x 0,65 ~ 1kN/m2 = 100kg/m2 abhebende Windlast!!! Und da ist noch kein Sicherheitsfaktor dabei. In den Eckbereichen F ist es noch dramatischer (cpe,1=2,0).
Das Eigengewicht vom Modul darf man natürlich abziehen, allerdings nur pro m2 und die Teile sind leicht. Mehr als 0,15kN/m2 kann da nicht vom Ballast abgezogen werden.

Die Windlasten sind natürlich für den Sturm (ich denke - aller 50 Jahre) festgelegt, aber das wäre nach aktueller NORM erst einmal anzusetzen.
Deshalb würde mich interessieren, wie das die Hersteller der Modulgestelle handhaben. Sie sind ja in der Zwickmühle - Mindestballast für Wind und wenn der zuviel wird, geht das Dach bei Ballast + Schnee in die Knie. Da ist PV-Verlust durch Wegfliegen noch das kleinere Übel (kann aber auch mächtig Ärger machen, wenn es jemanden trifft).

Wohl dem, der eine Betondecke als Dach hat. Sofern die Aufdachdämmung und die Dichtung den Ballast mitmachen, ist zumindest unter Schnee nichts zu befürchten. Bei Holzkonstruktionen sieht das dagegen meist schlechter aus.

VG U x I

Re: Wir tanken jetzt auch vom Dach

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Genaues kann ich dir dazu nicht sagen. Die Anlage inkl. Ballast wiegt rund 1800 kg. Davon kommt die Anlage selbst auf knapp eine Tonne. Die Ballastierung wurde von IBC berechnet. Unser Dach hat insgesamt eine Traglastreserve von rund 18 Tonnen. Die Ballastierung liegt zu großen Teilen auf den Außenmauern oder tragenden Zwischenwänden. Da habe ich schon Wert drauf gelegt. Ich war ja auch ein wenig besorgt. Aber auch die Monteure meinten, dass man sich bei solche einem Dach wie dem unseren keine Gedanken machen muss.

Re: Wir tanken jetzt auch vom Dach

umali
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Schneemann hat geschrieben:Genaues kann ich dir dazu nicht sagen. Die Anlage inkl. Ballast wiegt rund 1800 kg. Davon kommt die Anlage selbst auf knapp eine Tonne. Die Ballastierung wurde von IBC berechnet. Unser Dach hat insgesamt eine Traglastreserve von rund 18 Tonnen. Die Ballastierung liegt zu großen Teilen auf den Außenmauern oder tragenden Zwischenwänden. Da habe ich schon Wert drauf gelegt. Ich war ja auch ein wenig besorgt. Aber auch die Monteure meinten, dass man sich bei solche einem Dach wie dem unseren keine Gedanken machen muss.
OK. Die Frage ist, ob Du eine Statik von IBC erhalten hast. Nur die sichert Dich im Schadensfall ab.
Das UK-System kann sicher ein paar Ballastkräfte über die biegesteife Alu-Unterkonstruktion auch zu inneren, nicht direkt ballstiereten Modulen leiten, aber Aufschluss liefert da nur die Statik.

32xModul 60Zeller 1,65x1m? => 52,8m2

Man könnte durch die Kopplung zu fest verbundenen Einheiten ev. die niedrigeren cpe,10-Sogwerte für 10m2-Flächen verwenden (bei Dir 3x).
=> ganz vorsichtig angesetzt: cpe,10 = -0,6 (Die extremen Randbereiche hat man bei Dir zum Glück weggelassen.)
Annahme: WZ2 u. h<10m =>q=0,65kN/m2
=> W_abheb = 20,6kN ~ 2,1t => kommt zwar noch nicht genau hin, aber liegt in der Nähe Deiner 1,8t Gesamtmasse.

Eine Frage wäre noch, ob Du tatsächlich in der beispielhaft gewählten Windzone 2 liegst?
Windzone.jpg
VG U x I

Re: Wir tanken jetzt auch vom Dach

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Moin!
Genau deswegen gibt es ja von jedem Hersteller eine Typenstatik.
Bei den typischen Ost-West Aufständerungen wirkt der Wind auch nicht parallel wie bei einem Flachdach. Etliche arbeiten auch mit Leitblechen um dort entsprechenden Abtrieb zu erzeugen.
Gruß Ingo

Re: Wir tanken jetzt auch vom Dach

umali
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Spüli hat geschrieben:Moin!
Genau deswegen gibt es ja von jedem Hersteller eine Typenstatik.
Bei den typischen Ost-West Aufständerungen wirkt der Wind auch nicht parallel wie bei einem Flachdach. Etliche arbeiten auch mit Leitblechen um dort entsprechenden Abtrieb zu erzeugen.
Was sagt denn die Typenstatik aus bzw. wo findet man diese?

Nach Norm muss der Wind aus JEDER Richtung aufnehmbar sein!

Leitbleche? Da müsste ein Windkanalversuch hinterlegt sein. Des Weiteren geht es hier hauptsächlich um die abhebenden Windlasten. Ein schön gerundeter Tragflügel (ähnlich Leitblech) wirkt trotzdem abhebend.

VG U x I
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