Solarstrom: 3,86 ct/kWh, OnShore Wind: 3,80 ct/kWh

[Solarstromer]

Die Bundesnetzagentur hat heute die Zuschläge der Ausschreibungen für Windenergie an Land sowie Solarenergie zum Gebotstermin 1. Februar 2018 erteilt. Die beiden Gebotstermine fielen auf denselben Tag, es waren jedoch zwei getrennte Verfahren.

Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land
Es gingen 132 Gebote mit einem Umfang von 989 Megawatt ein. Davon erhielten 83 Gebote mit einem Volumen von 709 Megawatt einen Zuschlag. Die den Zuschlägen zugrundeliegenden Gebotswerte reichten von 3,80 ct/kWh bis zu 5,28 ct/kWh. Der durchschnittliche Zuschlagswert liegt bei 4,60 ct/kWh.

Ausschreibung für Photovoltaikanlagen ( > 750 kWp)
Bei der Ausschreibung für Photovoltaikanlagen wurden 79 Gebote mit einem Umfang von 546 Megawatt abgegeben. Damit war die ausgeschriebene Menge von 200 Megawatt deutlich überzeichnet. Insgesamt konnte die Bundesnetzagentur 24 Zuschläge erteilen. Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschläge lagen zwischen 3,86 ct/kWh und 4,59 ct/kWh, der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert betrug 4,33 ct/kWh.

Ausführlich: http://www.bundesnetzagentur.de/SharedD ... ?nn=265778


Diese Strompreise liegen schon sehr nahe an den Großhandelspreisen. Z.B. am Terminmarkt in Leipzig kostet Grundlaststrom aktuell 3,485 ct/kWh: http://www.finanzen.net/rohstoffe/eex-s ... ear-future

Wenn in Deutschland die umweltschädlichen Kohlekraftwerke nicht die Großhandelspreise in den Keller drücken würden, dann wäre Wind- und PV-Strom in Deutschland bei diesen großen Anlagen ohne Förderung bereits wirtschaftlich zu betreiben. Der Ausstieg aus der Kohlekraft könnte längst in vollem Gange sein, wenn es einen funktionierenden CO2 Emissinoshandel geben würde. UK hat das richtig gemacht und dem CO2 Emissionshandel mit einem Offset von ca. 20€/t belegt. Der Erfolg ist fulminant: http://www.zeit.de/zeit-wissen/2018/02/ ... nergie-co2

Meine Hoffnung liegt im durch die EU reformierten CO2 Emissionshandel. Analysten erwarten dank der Neuerungen einen Preisanstieg auf 35€/t CO2: http://www.wiwo.de/technologie/green/an ... 32952.html

Aktuell sind wir bei 9,58€/t CO2, der Tiefststand war ca. 4,1€/t in 2016: http://www.finanzen.net/rohstoffe/co2-emissionsrechte

Für 1 kWh Strom braucht man folgende CO2 Emissionsrechte (Quelle: http://www.co2-emissionen-vergleichen.d ... ugung.html ):
Braunkohle: 1,153 kg ==> 4,04 Cent/kWh Aufschlag bei bei 35€/t CO2
Steinkohle: 0,949 kg ==> 3,32 Cent/kWh Aufschlag bei bei 35€/t CO2

Damit wären selbst abgeschriebene Kohlekraftwerke chancenlos gegen neu errichtete Wind-/Photovoltaikkraftwerke und der Umbau der Strom- bzw. Energieversorgung auf Zero Emission könnte sehr schnell gehen.

[Themse]

Wer bei diesen Preisen noch Kohle- oder Atomkraftwerke bauen will,
dem ist nicht zu helfen !

[bm3]

Dazu muss man immer auch sagen dass Kohlekraftwerke erheblich mehr externe Schäden und Kosten verursachen als WEA oder PV-Anlagen. Die Kosten der externen Schäden hat aber die Allgemeinheit zu tragen und nicht die Kraftwerks-Betreiber. Bezieht man die externen Schäden ein sind WEA und PV-Anlagen schon längst günstiger bei der Stromproduktion. Problem ist aktuell immer noch der politische Klüngel mit Großkonzernen der uns Bürgern Kosten verursacht und noch oben drauf Gesundheitsschäden. Aber der Bürger wählt ja so und will das scheinbar auch so haben. Unsere Medien leisten ja da auch fleißig immer schön Überzeugungsarbeit dass die Welt so in Ordnung wäre.

[Jan]

Ja, es ist schon sehr schön zu sehen, wie gut es voran geht, trotz der zahlreichen Bemühungen von Seiten der Politik, die Umstellung zu bremsen. Am Ende geht’s eben dann doch immer ums Geld und wie heißt es doch so schön, die Sonne schreibt keine Rechnung.
Aber natürlich darf man auch die Dunkellücken nicht vergessen. Als Betreiber einer Solaranlage kenne ich sie nur zu gut. Aktuell wird der Akku im Haus gerade wieder gefüllt und täglich wird es jetzt wieder etwas besser, nur wartet dann leider in ein paar Monaten auch wieder die negative Seite dieser tollen Stromerzeugung auf mich. Wir werden also nicht nur mehr Wind und Solarstrom brauchen, sondern fette Netze, die für Ausgleich sorgen und Speicher, denn ein ganzes Land lässt sich nicht von November bis Februar in den Urlaub schicken.
Aber das wird schon, da bin ich mir sicher, denn, am Ende geht’s immer ums Geld.

[kub0815]

ja wie bei allen. Ich finde die CO2 kosten so gesetzt werden das das NICHT erreichen der Klimaziele teuer für alle wird.

[bm3]

Ja, es ist schon sehr schön zu sehen, wie gut es voran geht, trotz der zahlreichen Bemühungen von Seiten der Politik, die Umstellung zu bremsen. Am Ende geht’s eben dann doch immer ums Geld und wie heißt es doch so schön, die Sonne schreibt keine Rechnung.
Aber natürlich darf man auch die Dunkellücken nicht vergessen. Als Betreiber einer Solaranlage kenne ich sie nur zu gut. Aktuell wird der Akku im Haus gerade wieder gefüllt und täglich wird es jetzt wieder etwas besser, nur wartet dann leider in ein paar Monaten auch wieder die negative Seite dieser tollen Stromerzeugung auf mich. Wir werden also nicht nur mehr Wind und Solarstrom brauchen, sondern fette Netze, die für Ausgleich sorgen und Speicher, denn ein ganzes Land lässt sich nicht von November bis Februar in den Urlaub schicken.
Aber das wird schon, da bin ich mir sicher, denn, am Ende geht’s immer ums Geld.

Du solltest die EE nicht nur von deiner PV-Anlage aus betrachten, über den Winter wird der meiste Windstrom erzeugt, ergänzt sich also mit PV-Anlagen ganz prima. Außerdem haben wir Biogas-Anlagen, Wasserkraft... . Die Kohlekraftwerke verstopfen im Moment unsere Netze. 7GW an Kohlekraftwerksleistung könnten nach BNA sofort vom Netz genommen werden, also stillgelegt, passiert ist bisher nichts.

[ilovethesun]

Wow, und das in Mitteleuropa!

Am 20.Februar 2018 lag der Börsenpreis bei ca. 2,9 Cent je kWh. In Karlsruhe war es ein herrlicher Tag und minus 4°C.

Gruß
ilovethesun

[Alex1]

Voller Erfolg für das EEG.

[morris]

es wird trotzdem immer konventionelle kraftwerke geben die die Grundlast tragen. was machen wir im Winter ohne Sonne und Windflaute? Dann ist Stromausfall in der Republik?
Die Grundlast wird immer von konventionellen Kraftwerken gestellt werden müssen.

[Jan]

Ein Backup System ist immer wichtig, aber wichtig sind eben auch viele Speicher. Und neben Akkus in Autos und in den Häusern sind es dann auch die Langzeit Speicher, die einen großen Teil des Überschusses in die Dunkelflauten retten. Es geht alles, man muss es nur wollen. Zum Glück ist Kohlesiggi jetzt weg. Hier ein guter Ansatz der EWE.

https://www.ingenieur.de/technik/fachbe ... salzstock/