Photovoltaik - Sinn, Unsinn?

Solarenergie - Photovoltaik

Re: Photovoltaik - Sinn, Unsinn?

gschl
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betr. Leistungverlust: Habe seinerzeit kristalline Module installiert und kann bis jetzt keinen Leistungsverlust feststellen. Wenn es sich pro Jahr um 0,5 % handelt, ist das auch noch im Bereich der unterschiedlichen Sonneneinstrahlung Jahr für Jahr.
Ich rechne damit, dass die Anlage weit über die 20 Jahre hinaus funktioniert, für die die Einspeisevergütung garantiert wurde.....
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Re: Photovoltaik - Sinn, Unsinn?

Guy
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Ich meine auch, dass der Hersteller irgendwas um die 90 - 95 Prozent nach 10 Jahren garantiert.

@Jogi
Das mit der Garantie ist ein interessanter Punkt.

Bei den Modulen aus China muss man sicher nicht damit rechnen, dass da nach 5 - 10 Jahren noch was zu machen ist. In letzter Zeit haben jedoch auch eine Reihe deutscher Hersteller aufgegeben, da schaut man, was die Garantie angeht, sicher ebenfalls in die Röhre.

Jetzt kann man etwas teurere Module aus Deutschland kaufen und hoffen, dass es die Firma bis zum Garantiefall noch gibt, was ja leider auch nicht zu 100 Prozent sicher ist oder man kauft billige Module, mit denen aber gute Erfahrungen gemacht wurden, und tauscht nach ein paar Jahren eventuell das ein oder andere Modul auf eigene Kosten aus.

Wir haben uns vor Kurzem für den zweiten Weg entschieden.

Weißt du eigentlich was da über die Jahre genau nachlässt? Spannung oder Strom oder beides?

Guy

Re: Photovoltaik - Sinn, Unsinn?

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  • Jogi
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Guy hat geschrieben: Das mit der Garantie ist ein interessanter Punkt.
Vor Allem vor dem Hintergrund des Preisverfalles über die Jahre.
Ich könnte mittlerweile alle meine Module auf eigene Kosten erneuern, ohne dass die langfristige Rendite der Anlagen signifikant leiden würde.
Jetzt kann man etwas teurere Module aus Deutschland kaufen und hoffen, dass es die Firma bis zum Garantiefall noch gibt
Besser und auch sehr viel wahrscheinlicher ist das Ausbleiben des Garantiefalles.
oder man kauft billige Module, mit denen aber gute Erfahrungen gemacht wurden, und tauscht nach ein paar Jahren eventuell das ein oder andere Modul auf eigene Kosten aus.
Wenn man das von vorneherein einkalkuliert, und entsprechende Rücklagen bildet, schläft man auf jeden Fall besser.
Weißt du eigentlich was da über die Jahre genau nachlässt? Spannung oder Strom oder beides?
Für die Degradation gibt es die unterschiedlichsten Ursachen.
Meist sind es punktuelle Defekte, die einzelne Zellen/Busbars betreffen und die Gesamtleistung der Anlage im Schnitt runterziehen.
Hotspots, Zellenbruch (sog. "Mikrorisse"), Delamination, "Browning", etc. pp...

Betroffene Busbars werden ggf. von ihrer Bypassdiode aus dem String geworfen, dadurch sinkt sowohl Spannung als auch Strom des Strings.

Aber auch wenn der Defekt nicht groß genug ist, die Bypassdiode zu aktivieren, so stellt er doch einen "Flaschenhals" für den Strom dar, der die Leistung des ganzen Strings begrenzt.


Gruß Jogi
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Re: Photovoltaik - Sinn, Unsinn?

lingley
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gschl hat geschrieben:Ich habe eine Anlage auf dem Dach, die pro Jahr ca 3300 kw Strom erzeugt und das im 14. Jahr. Bevor ich den Kangoo-maxi-ze hatte, blieb ein Überschuß von ca 1000 kw im Jahr. Das wird heuer anders sein.
Nächstes Jahr ist eine neue Heizung fällig und da werde ich ein miniBHKW einbauen lassen, sodaß ich trotz Elektroauto bezüglich Strom weitgehend autark sein werde. Mit einem Speicher für Strom liebäugle ich, wird sich aber wohl erst einigermaßen rechnen, wenn nach 20 Jahren Fotovolaik die Einspeisevergütung gestorben sein wird....
So ähnlich stelle ich mir das auch vor, zugegeben gedanklich erst mal ...

Bei mir steht die "grüne Revolution" kurz bevor. Eine neue Heizung muss her ... also über ein nanoBHKW nachgedacht.
Nachteil: Im Sommer produziert Sie wenig Strom, da kommt mir die PV Diskussion gerade recht. Eine 5kWp wäre nicht schlecht. Wird es "bald" chemische Speicher höherer Energiedichte/Wirkungsgrad mit organischem Elektrolyt für die Pufferung des erzeugten Strom geben ? (Stichwort:Redox-Flow-Zelle) ...
Jetzt stehe ich aber wissensmässig überfordert im Regen !
Das BHKW produziert Strom einphasig (das ist klar), die PV ein- oder dreiphasig ?, mein Netzbetreiber ist NICHT mein Stromlieferant der mich dreiphasig beliefert, das E-Auto will dreiphasig geladen werden, H I L F E wie passt das alles zusammen und erst abrechungsmaßig da ich den selbstproduzierten Strom auch selber verbrutzeln will :shock:

??? wie-geht-denn-das-zusammen.de ???
vg lingley

Re: Photovoltaik - Sinn, Unsinn?

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lingley hat geschrieben: Das BHKW produziert Strom einphasig (das ist klar), die PV ein- oder dreiphasig ?
5kWp sagst du?
Damit werden's mindestens schon zwei Phasen.
mein Netzbetreiber ist NICHT mein Stromlieferant der mich dreiphasig beliefert, das E-Auto will dreiphasig geladen werden, H I L F E wie passt das alles zusammen und erst abrechungsmaßig da ich den selbstproduzierten Strom auch selber verbrutzeln will ??? wie-geht-denn-das-zusammen.de ???
Bitte, keine Probleme produzieren, wo keine sind...

Die jeweiligen Installateure sind dafür verantwortlich, dass die richtigen Zähler an den richtigen Platz kommen.
Die Ableserei und das Übermitteln der Zählerstände an den Netzbetreiber wirst du hinbekommen.
Der gibt die Bezugsstrommengen an deinen Stromlieferanten weiter.
Die Einspeisevergütungen bekommst du vom Netzbetreiber, das ist 'ne ganz andere Kiste.


Gruß Jogi
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Re: Photovoltaik - Sinn, Unsinn?

lingley
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@Jogi
Tschuldigung :doof:
Zähler ablesen ? ich glaub das schaffe ich gerade noch :mrgreen:
Ich möchte aber NICHT einspeisen, sondern Eigenverbrauch anmelden.
Meine Vorstellung:
Ich zahle nur die Differenz zwischen Lieferung und Bezug.
Und hier fangen meine Bedenken/Probleme an !
Es existieren unterschiedliche Tarife (Lieferung und Bezug)
und der Stromlieferant/Netzbetreiber wird wohl keine 1:1 Verrechnung, was ja nur fair wäre, zulassen.

vg lingley

Re: Photovoltaik - Sinn, Unsinn?

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lingley hat geschrieben:
Ich möchte aber NICHT einspeisen, sondern Eigenverbrauch anmelden.
Das eine schliesst das andere nicht aus. :)

Du betreibst netzparallele Erzeugungsanlagen, da bleibt ein gewisser Anteil Einspeisung nicht aus, wenn du nicht einen unverhältnismässig hohen technischen (und finanziellen) Aufwand treiben willst.
Meine Vorstellung:
Ich zahle nur die Differenz zwischen Lieferung und Bezug.
Das funzt aber so nicht.
Wie gesagt, dein Vertragspartner für den Bezug ist dein Stromlieferant, für die Einspeisung rechnet der Netzbetreiber mit dir ab.
Natürlich wirst du bestrebt sein, möglichst viel von deinem selbsterzeugten Strom auch selbst zu verbrauchen, das aktuelle EEG sieht das ja auch so vor (mindestens 10% Eigenverbrauch).
und der Stromlieferant/Netzbetreiber wird wohl keine 1:1 Verrechnung, was ja nur fair wäre, zulassen.
In der Tat.
Saldierende Einspeisungs-/Bezugsregelungen gibt es in anderen Ländern (Österreich?), aber nicht beim Komplikationsweltmeister Deutschland.


Gruß Jogi
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Re: Photovoltaik - Sinn, Unsinn?

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Jogi hat geschrieben:In der Tat.
Saldierende Einspeisungs-/Bezugsregelungen gibt es in anderen Ländern (Österreich?), aber nicht beim Komplikationsweltmeister Deutschland.


Gruß Jogi
Auch in Österreich bekommst du in der Regel beim Netzparallelbetrieb nur ca. die Hälfte von dem was du an Strom pro kWh bezahlst. Lediglich mein sehr kleiner Netzbetreiber und gleichzeitig auch Stromlieferant verrechnet (derzeit noch) 1:1.

Gruß Öko-Tom
ZOE INTENS bis 07/2017 / ZOE BOSE bis 09/2021 / derzeit Tesla X seit 09/2016 + Model 3 seit 09/2020 + Model Y seit 09/2021

Re: Photovoltaik - Sinn, Unsinn?

Cavaron
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Auch ich nenne gute 8kwp mein Eigen. Ob sich PV generell lohnt? Naja, es ist zumindest eine rentable Geldanlage. Geld bei 1,8% Zinsen und einer durchschnittlichen Inflation von 2,5% zur Bank zu bringen ist jedenfalls Käse. Laut Hochrechnungen habe ich die Investition nach ca. 12 Jahren raus - das heißt, dann habe ich durch die PV wieder soviel Eingenommen + am Strompreis gespart, als hätte ich das Geld zu den genannten Zinsen (abzgl. Inflation) auf die Bank gebracht. Und dann geht das Verdienen noch 8 Jahre bis zum Ende der Vergütung weiter. Danach wird dann wohl nur noch gespart - beim lokalen Versorger hier zahlt man jetzt schon wahnsinnige 26 Cent/kwh - da ist mein Öko-Anbieter deutlich billiger.

Akku-Lösung im Keller klingt sehr interessant - auf welche Chemie setzen denn die, die es schon haben (Blei, LiFePo...)?

Mein Gedanke dazu wäre, diese Akkus auch mit einem kleinen Windrad zu stützen (vielleicht 0,5kw Leistung im Mittel). Also Tagsüber powert die PV die Akkus ordentlich voll und nachts stützt sie das Windrad. Windstrom hatte ich bisher nicht im Auge, da die Einspeisevergütung bei ca. 5 Cent/kwh liegt - aber sehr klein dimensioniert und als Grundlaststütze bei PV+Akku gegen die hohen Preise, das würde Sinn machen. Mit Kosten zwischen 1000 und 3000 Euro geht das Windrad auch, nur die Akku-Kosten im Bezug auf die Haltbarkeit erscheinen mir noch als starkes Hindernis.

Alles in allem gibt die Einspeisevergütung derzeit doch noch mehr her. Bei weiteren Strompreiserhöhungen, niedrigeren Akku-Kosten, oder wenn aus dem EV mal alte Akkus anfallen, dann mache ich das glaube sofort.

Re: Photovoltaik - Sinn, Unsinn?

Guy
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@Jogi
Danke für die Erklärung. Da ich bislang noch keinen Ausfall zu verzeichnen hatte, war mir noch nicht so ganz klar, was da bei den Modulen genau verschleißt.

@Cavaron
Hier kommen Blei Batterien zum Einsatz. Auf die Kilowattstunde gerechnet sind diese einfach am günstigsten bei der Anschaffung. Fährt man diese mit einer geringen Entladetiefe, sollten sie eine Weile halten, hoffentlich. Über die gesamte Laufzeit könnten LiFePO4 mittlerweile günstiger sein, halten die doch ein Vielfaches an Zyklen. Unser Solarteur hat jedoch Blei empfohlen.

Über ein Windrad habe ich auch bereits nachgedacht. Gutes Wetter -> PV, schlechtes Wetter -> Wind, passt wie die Faust aufs Auge. Leider sind die kleinen Dinger bezogen auf den Ertrag, der auf dem Hausdach mitten in der Stadt zu erwarten ist, deutlich teurer als PV-Module. Da ist das Geld einfach besser angelegt.

Zusätzlich ist die Genehmigung sehr schwierig, habe ich mir sagen lassen.

Guy
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