Hausinstallation 2 Wallboxen, PV, Nachtstrom

[LX84]

Hallo ihr Lieben!
Im kommenden Sommer haben wir ein größeres Projekt (Teilrenovierung Einfamilienhaus) vor.
Es soll uA eine PV Anlage sowie eine zweite Wallbox für ein zukünftiges 2. E-Auto in diesem Zuge installiert werden.
Um Fragen vorzubeugen: Autos stehen vorraussichtlich an unterschiedliche Positionen, zudem wird Auto1 hauptsächlich über Öko-Nachtstrom geladen, Auto2 untertags mit Tagstrom bzw über die neue PV. Dazu soll man bei Nutzung des Tagstroms auswählen können, ob man eine PV-Überschussladung machen will, oder direkt volle Leistung aus dem Netz ziehen möchte.

Bin über Tips dankbar - ich möchte vor meinem ersten Termin mit PV- bzw Elektroinstallations-Anbieter vorbereitet sein!
Im Anhang eine Grafik, so wie ich mir das vorstelle. Meine Fragen dazu:
1) Gibt es sowas wie eine automatische Vorrangsschaltung (orange Kreise, 3phasig)?
2) Wie wird eine PV-Überschuss-Schaltung realisiert? Ist das ein extra Bauteil, das einfach in der Wallbox-Zuleitung zwischen geschalten wird, oder muss der jeweilige Wallbox-Controller direkt angesteuert werden?
3) Falls 1 und 2 nicht möglich - ist es sinnvoller dann lieber einen Stromspeicher einzubauen, der sich nur mit PV-Überschuss füllt und man bei jeder Wallbox einen simplen 3-Wege Schalter (Nachtstrom/Tagstrom Netz/ Speicher) installiert?

Oder macht es bei diesem komplexen Regelkreis Sinn, überhaupt eine digitale Haus-Steuerungsanlage einbauen zu lassen? Gibt es Systeme die diese Ansprüche erfüllen?

[Spüli]

Moin!
Leider schreibst Du nicht, wie groß die PV-Anlage werden soll. In den meisten Fällen wird es sinnvoller sein mit einem geringen fixen Wert zu laden. Gerade von Oktober bis März ist es quasi nicht Möglich ein Auto mit dem zu laden, was von einer üblich Anlage mit 5-10kWp so an Strom kommt.

[Blau-Mann]

Das könnte für dich interessant sein: http://www.i-feu.de/WorkshopEnergiemanager.html

[LX84]

Moin!
Leider schreibst Du nicht, wie groß die PV-Anlage werden soll. In den meisten Fällen wird es sinnvoller sein mit einem geringen fixen Wert zu laden. Gerade von Oktober bis März ist es quasi nicht Möglich ein Auto mit dem zu laden, was von einer üblich Anlage mit 5-10kWp so an Strom kommt.

Dachfläche (WSW 45°Dachschräge) würde für etwa 15kWp reichen. Ich dachte vorerst an 10kWp.
Ja, ich denke auch, dass eine einphasige Ladung mit 2,3-3,7kW für den Alltag reichen würde, vorallem um den PV-Eigenverbrauch untertags zu steigern (Auto2). Ich möchte aber auch die Möglichkeit haben, mal etwas schneller 3phasig zu laden (dzt Wallbox 20A 3ph = 14kW)...
Habt ihr Erfahrungen mit "sonnenbatterie" und EV-Lademöglichkeiten? Werde aus der Homepage nicht so recht schlau, ob man da die Wallbox per App fernsteuern kann, bzw evtl sogar getriggert an die PV-Leistung?

[carsom]

Für die Nachstromlösung würde Deine alte Wallbox reichen. Man kann den Ladebeginn ja im Auto programmieren. Wenn das zu aufwendig ist, könnte man auch eine Zeitschaltuhr vor die Wallbox setzen, zum Beispiel http://www.stromcraft.de/zeitschaltuhre ... rweiterbar für 230€.
Für den Solarstrom habe ich einen Stromspeicher von E3DC incl Wallbox - wie von Dir gewünscht mit max 22kW/32A, manueller Sonnen/ Netzstromumschaltung und App-Steuerung. Das System funktioniert super, Ist aber nicht billig.
Auf jeden würde ich bei zwei E-Autos das Dach ganz voll machen.

[Jeggo]

Hallo,

hier in Deutschland mach eine PV-Anlage eigentlich wirtschaftlich nur noch Sinn mit einem Batteriespeicher. Noch interessanter sind Konzepte mit einer nachgeschalteten Community. Damit ist dann z.B. auch eine Strom-Flatrate verbunden (abhängig von der Anlagengröße). Solch eine Anlage (bei mir 9,9kWp und 8kWh Batterie) sollte sich dann nach ca. 12 Jahre durch die Ersparnis amortisiert haben.

Näheres findest Du z.B. hier https://sonnenbatterie.de/de-at/startseite

Bis bald

Jens

[Spüli]

Öhm...da muss ich dann doch mal widersprechen!
Eine PV mit Volleinspeisung lässt sich in D wirtschaftlich betreiben. Zusätzlicher Eigenverbrauch verbessert die Rendite.

Aber es gibt zur Zeit keinen Speicher der wirtschaftlich ist. Die positive Rendite von um die 5% einer PV wird vom Speicher aufgefressen und zur Nullnummer gemacht.
Ein Speicher gibt einem aber ein gutes Gefühl, ähnlich wie eigenes Obst oder selbst gebackener Kuchen.

[DiLeGreen]

Und die (Sonnen) Community würde ich mir auch sehr genau anschauen, bzgl. Vertragslaufzeit/Verpflichtungen und Wirtschaftlichkeit (z.B. LG-Speicher vs. Sonnen-Speicher).

[Jeggo]

Hallo,

es ist mal wieder wie so immer eine Art der Betrachtung.
Bei einer 10kWp ist in Süddeutschland bei einem Süddach mit ca. 9.000kW PV-Ertrag zu rechnen. Davon dürfen ohne Förderung 70% eingespeist werden. Also 6.300kWh zu 0,122€ für die nächsten 20 Jahre. Macht also pro Jahr ca. 770€ Ertrag. Davon möchte das Finanzamt aber auch noch seinen Anteil. Ich für meinen Teil habe bisher ca. 2.300kWh pro Jahr verbraucht. Das sind dann ca. 2.300kW zu 0,3€ = 690€
Selbst wenn es mir ohne Batteriespeicher gelingen sollte, die 30%, die ich nicht einspeisen darf, weitestgehend zu nutzen, sieht die Rechnung nicht viel besser aus. Unterm Strich wirft eine PV-Anlage bei Volleinspeisung nicht gerade viel ab.

Soweit ich die SonnenFlat verstanden habe, funktioniert das wie folgt:
Bei einer 10kWp Anlage und einer SonnenBatterie von 8kWh erhalte ich eine Flat von 5.500kWh pro Jahr. Das ist die Summe aus selbst verbrauchten PV-Strom und zusätzlich aus dem Netz bezogenen Strom. Dafür wird ein monatlicher Communitybeitrag von 19,99€ fällig. Also im Jahr ca. 240€ für 5.500kWh. Für den PV-Strom, den ich einspeise gibt es die o.g. 0,122€ pro kWh.
Ich würde jetzt mal so schätzen, dass ich die Kosten für die Community durch den Stromverkauf erwirtschaften werde.
Also spare ich jedes Jahr die Kosten für 5.550kWh (5.500 * 0,3€ = 1.650€).

Es gibt zwar noch einige andere Anbieter, die ähnliche Konzepte anbieten, aber mir erschien das Konzept von Sonnen am plausibelsten. Ob es wirklich alles so passt, werde ich nach der ersten Jahresabrechnung und der ersten Umsatzsteuererklärung wissen.

Bis bald

Jens

[Metalwerner]

Hallo,
Bei einer 10kWp ist in Süddeutschland bei einem Süddach mit ca. 9.000kW PV-Ertrag zu rechnen. Davon dürfen ohne Förderung 70% eingespeist werden. Also 6.300kWh...

Oh je... hat dir das der Speicherverkäufer das so vorgerechnet?? Da stimmt ja vorn und hinten nix, sorry. Lese
dich bitte in die 70%-Regel nochmal ein. Das zieht sich dann natürlich durch deine ganze Rechnung, ausserdem wurde
der "Direktverbrauch ohne Speicher" nicht berücksichtigt...