Haus-Renewables Konzepte

Solarenergie - Photovoltaik

Haus-Renewables Konzepte

dkmailbox
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Hallo zusammen, gestern den ersten "längeren" Ausflug mit unserem Yello i3 gemacht, immerhin ein Ladestopp je Strecke. Das Auto entschleunigt, das ist gut :-) Meine insgesamt-Gedanken zu dem Auto schreib ich an andere Stelle mal nieder, aber: seitdem wir das Auto haben denke ich desöfteren darüber nach wo wir zu Hause Strom&etc herbekommen.

Hintergrund: unser EFH ist nicht unglaublich alt (14 Jahre oder so), hat aber eine Ölheizung (kein Gasanschluss); wir brauchen vielleicht ~1000l/Öl im Jahr würde ich sagen.
Wenn jemand Lust hat würde ich gerne mal Stand-der-Technik und/oder Eure Meinungen/Lösungen zu folgenden Aspekten des Themas hören:

Stromerzeugung
- PV aufs Dach, eh klar; weiß man irgend etwas konkreteres zum Solar Roof von Elon Musk? Wie ich das sehe ist nicht absehbar wann das in D verfügbar sein wird, ich finde den Ansatz charmant weil man keine Ständer/Montagerahmen braucht
- KWK-Maschine mit Stirlingmotor, Erdölbetrieben (Ersatz des Ölbrenners); schon am Markt verfügbar? für Dunkelphasen...


Wärmeerzeugung
- Idee: die nötige Ölmenge entweder mindestens um die Hälfte reduzieren, oder das Öl ganz loswerden
- KWK-Maschine mit Stirlingmotor, Erdölbetrieben (Ersatz des Ölbrenners); schon am Markt verfügbar? Ist der Ölverbrauch für die Erzeugung ähnlicher Wärmemengen (nur Thermische Energie) vergleichbar mit dem was ein Ölbrenner für diese Menge benötigen würde?
- Warmwasser von Dach wahrscheinlich sehr aufwändig in der Nachrüstung in bestehendem Haus, drei Stockwerke inkl Keller...
- Geothermieborung?
- sonstige clevere Ansätze?


Stromspeicherung
- Batterie in Keller, eh klar - wie clever sind solche Lösungen Stand heute, z.B. wollte man ein geeignetes e-Auto zusätzlich nutzen können wollen? Was muss da an Technik auf der Strecke verfügbar sein?


Wärmespeicherung
- Die Energie des Tages für die Nacht aufheben; eine KWK-Anlage nicht jedes Mal anwerfen müssen wenn man gerade das Warmwasserreservoir auffrischen muss; überschussenergie vom Dach und KWK/Batterie speichern
- Große Wasserspeicher? Wäre sowas dann direkt Brauchwasser, oder sind das dedizierte Wasserwärmespeicher? Dimensionen von sowas (vergleichbar mit 1500l Öltank+Dämmung)?
- gibts sonstige clevere Ansätze für sowas?


Wandlung Strom-Wärme
- Wenn Sonne brennt und Batterien voll (und Einspeisequote erreicht), den Strom von Dach oder KWK in Wärmespeicher aufzufangen; ich nehme an das ist Stand der Technik *wenn* man den ganzen Kram herumstehen hätte?


Wandlung Wärme-Strom
- Batterie ist leer, draußen ist dunkel, aber der Wärmespeicher ist voll - macht es Sinn daraus wieder Strom zu wandeln? Wirkungsgrad wahrscheinlich bescheiden, wenn überhaupt möglich?


Kurzfassung: der Teil mit dem Strom ist konzeptuell relativ klar/simpel; ich sammle Input was den Warmwasseranteil betrifft, vor dem Hintergrund möglichst den Ölanteil an der Hausversorgung zu verringern.

Danke an alle die antworten, sind viele Fragen... :-)
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Re: Haus-Renewables Konzepte

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Glückwunsch zu deinem Yello i3. Ich war damals zu langsam.

Zu Deinem eigentlichen Thema:

ich habe sowohl PV als auch eine thermische Anlage auf dem Dach (letztere ist schon recht alt, als PV noch unglaublich teuer war). Möglicherweise hat sich da inzwischen technisch was verbessert, aber ich würde das heute so nicht mehr machen.
Grundsätzlich funktioniert die im Sommer recht gut und ein Zuheizen ist nicht nötig. Zudem ist sie groß ausgelegt und ich habe einen großen Puffer von meiner Holzheizung. Ansonsten hat man im Sommer nämlich noch das Problem den Überschuss immer wegzukühlen. Aber trotzdem würde ich da heutzutage PV drauf packen.

PV hat ein paar Vorteile. Wenn Nebel oder Wolken sind, dann bringt PV teilweise noch ordentlich Leistung. Das thermale Solar wärmt sich zwar lau auf, aber man kann damit nichts oder kaum was anfangen. Im Sommer hat man dafür meist nach einem halben Tag den Tank am kochen und darf Nachts wieder rückkühlen (oder den Keller heizen), damit die Kollektoren am nächsten Tag nicht überhitzen. Die Energie ist also nicht nur futsch, sondern man braucht noch extra welche zu kühlen. Zudem ist es natürlich deutlich mehr Aufwand sie ins Haus zu integrieren. Eine PV mit Heizstab als simpelste Alternative ist da deutlich einfacher (Zumal, wenn Du einen WW Tank hast, der ggf sogar schon einen Heizstabanschluss hat).

Ansonsten ist das Heizsystem mit vielen Aspekten zu betrachten. Hast Du FBH? Dann würde ich über eine WP nachdenken. Die ist mit Solar natürlich besonders schick. Die kann man - muss man aber nicht - mit einer Erdsonde kombinieren. Je nach Voraussetzungen kann man die Ölheizungen als backup für kalte Wintertage drin lassen.

Ein BHKW mit Öl lohnt sich - wenn überhaupt - nur dann, wenn man es nicht nur zum zuheizen nutzen will. Dafür braucht man ordentlich Betriebsstunden und die will man ja eigentlich nicht. Daher habe ich von sowas abgesehen...

Man kann beliebig viel Geld in die Heizungsanlage versenken ;-)

Wandlung Wärme -> Strom benötigt ein hohes Temperaturgefälle (Carnotscher Wirkungsgrad) und kann man vergessen. Wenn das so einfach wäre bräuchten die Kraftwerke keine Kühltürme...

Die TESLA PV sieht schick aus, aber konventionelle PV hat gerade durch das Aufständern den Vorteil, dass es hinterlüftet wird (besserer Wirkungsgrad) und das Dach heizt sich nicht so auf. Ausserdem ist es billiger und man bekommt es auch ;-)
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Re: Haus-Renewables Konzepte

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Moin!
Wichtig für eine solche Betrachtung ist zu wissen, wann man die Energie benötigt. Also wann wird Strom im Haushalt gebraucht, wann warmes Wasser und wann die Heizung. Damit kann man dann gucken welche Energiequelle überhaupt geeignet ist.

Als Basis kann man eigentlich eine möglichst große PV-Anlage immer wählen. Diese wird derzeit immer eine positive Rendite erzeugen, ist daher eigentlich gar nicht zu diskutieren.

Bei der Wärme für Wasser/Heizung wird es schon etwas komplizierter. Je nach Heizart werden unterschiedliche Vorlauftemperaturen erforderlich. Bei klassischen Heizkörpern sind daher viele schöne Wärmepumpenkonzepte außen vor. Diesen können die erforderlichen Temperaturen nicht bereitstellen. Beim Warmwasser sieht das schon viel besser aus, hier kann eine Wärmepumpe die klassische Heizung ersetzen oder zumindet unterstützen.

Ein Akkuspeicher ist immer wieder ein schönes Streitthema, aber bei einer Wärmepumpe meist fehl am Platze. Denn genau wenn man viel Heizenergie über die WP benötigt kommt kein Strom mehr von der PV und der Speicher steht über Monate leer rum.
Gruß Ingo

Re: Haus-Renewables Konzepte

Elwynn
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In Kürze: Bloß kein Solar für Warmwasser, lieber das Dach vollknallen mit Photovoltaik für Strom.

Zum SolarRoof: Wird wohl viel zu teuer, wenn es in ein paar Jahren rauskommt und würde sich nur für Neubauten, wenn überhaupt, lohnen. Ertrag ist auch deutlich schlechter als bei normalen Modulen Aufdach, daher ebenfalls aus den Betrachtungen besser rausnehmen.

Wo wohnst du denn, also in welchem Bundesland? Eventuell gibt es ja Förderprogramme, die man nutzen kann. Sachsen etwa hat derzeit dicke Förderungen für PV-Speicher und Wallboxen.

Re: Haus-Renewables Konzepte

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Kann mich bezüglich Solar nur den Vorrednern anschließen. Das was man da spart fressen die Wartungskosten zum größten Teil wieder auf.
Da man mit einer halbwegs passenden PV zum Stromverbrauch im Sommer genug Tage hat wo man sehr viel Strom bekommt, kann man diesen Überschuss auch sehr gut ins Warmwasser stecken.,
Gibt schon gute Lösungen welche das vollautomatisch steuern.
Zum Solarroof von Tesla kann ich nur sagen dass es bereits andere Hersteller gibt, die sowas auch schon abieten und liefern können.
Ein Beispiel wäre http://www.solteq.eu/

Statt der Ölheizung könnte man auch eine Pelletsheizung mit einen Sterlingmotor nehmen.
Fronius bietet da eine gute Lösung welche mit der PV gut kombiniert werden kann

https://www.youtube.com/watch?v=m8CRDD29pQc
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Re: Haus-Renewables Konzepte

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Wärmepumpe und/oder Infrarotheizung.

Und raus mit der Ölheizung.

Re: Haus-Renewables Konzepte

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Ich bin ja auch Besitzer eines thermisch sanierten 70er Jahre Hauses.

24 m2 Solarthermie die ich ursprünglich mit 2000 lt Pufferspeicher als Unterstützung für die Ölheizung gekauft habe, befeuern in der warmen Jahreszeit einen Pool.

Ohne Pool würde ich heute auch nur mehr PV verbauen.

Da im Haus nur Heizkörper vorhanden/möglich sind dachte ich für die ölfreie Zukunft in Richtung Splitklimageräte/PV und evtl. Batteriespeicher.

Die Abgastestquälereien durch den Schornsteinfeger will ich mir in Zukunft auch ersparen...Denn das wird bestimmt noch restriktiver.
Wie viel Spass macht dein Auto ?

Re: Haus-Renewables Konzepte

dkmailbox
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Danke für all die Antworten!

Also nach wie vor ist PV der no-brainer, und jetzt mit dem Auto in der Garage umso mehr. Weiterhin ist hier mehr=besser, also denke ich dass ich jetzt mal meinen Kontostand beobachte vor dem Hintergrund der zusätzlichen i3-Raten, und beobachte was so in meiner Gegend (südlich von Stuttgart) an Firmen etc rumspringt. Ich würde gerne PV Installation kombinieren mit Hütte streichen, wenn schon mal ein Gerüst steht - das heißt bisl mehr sparen vorher.

Was mir irgendwie noch nicht so recht "passt" im Moment ist dass ich, wenn ich schon den Zirkus angehe, gerne gleich Features haben würde wie Einbindung des Auto-Akkus ins Haussystem, und irgendwie geht mir die doppelte Wandlung DC-AC-DC gegen den Strich wenn ich ans Auto Laden denke. Gerade das Auto-Akku-Thema dürfte innerhalb der kommenden 3 Jahre Standardfeature werden, würde ich tippen - aber hier und jetzt...?

Das Heizungsthema... schwierig und egal was, teuer. Wahrscheinlich erst mal pausieren, auf jeden Fall so lange der aktuelle Brenner noch tut und nicht zuuu alt ist (mir ist die Heizwasserpumpe kaputt gegangen glaube ich, grml - warte gerade auf Lebenszeichen des Handwerkers den ich gerne mit der Wartung beauftragen würde). Wir haben noch reguläre Heizkörper, keine Fussbodenheizung, daher Wärmepumpe wohl nicht die 1. Wahl.
Vielleicht ergibt sich die kommenden Jahre hier eine attraktive und simple Lösung - habe gerade eh erst mal für mindestens zwei Jahre Öl im Tank :-)

Re: Haus-Renewables Konzepte

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  • Basslo
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Wegen dem Nutzen des Autoakkus fürs Haus kannst denk ich noch mindestens 5 Jahre warten bis es für den kleinen Mann da was bezahlbares gibt. Das blöde ist dass es auch Autos geben muss die sowas unterstützen. Zur Zeit kann das nur der Leaf bei den Autos der neuen Generation. Diese Option würde ich noch nicht einkalkulieren. Kann man ja später mal nachrüsten.
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Re: Haus-Renewables Konzepte

Hans-Dampf
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Hallo dkmailbox,

wenn Du wirklich nur 1000 Liter Öl im Jahr brauchst, kann man nicht mehr viel optimieren, zumindest nicht an der Heizung.... Ein Öl-BHKW, welches dauerhaft funktioniert, gibt es nicht, auch nicht als Stirling, den gibt es nicht mal mehr mit Erdgas, denn leider haben die Dinger nicht funktioniert und die Eigentümer hatten nur Ärger.

Wenn Du die Möglichkeit hast, an Erdgas zu kommen (muss aber Erdgas sein), kannst Du über eine Brennstoffzelle nachdenken. Die macht dann 13.000 kWh Strom im Jahr... PV macht in Kombi mit einem E-Auto immer Sinn und vor allem Spaß....

Immer dran denken: Sparen kann man nur das, was man ansonsten ausgegeben hätte.... 700 Euro Heizöl im Jahr sind schwer optimierbar
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