Frage: Grundsatzproblem ZOE zur PV-EV Ladung

Solarenergie - Photovoltaik

Re: gelöst: "Frage: Grundsatzproblem ZOE zur PV-EV Ladung"

Guy
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So interpretiere ich jedenfalls die Schieflast. Nicht, dass ich öffentlich empfehlen würde über die 20 A Grenze zu gehen, kontrollieren wird das wohl niemand.

Kann man deinen Wechselrichter per Software auf einphasige Einspeisung stellen?

Der Punkt, der für mich noch nicht geklärt ist, ist der mit der Kompensation der Blindleistung. Kann hier jemand Licht ins Dunkel bringen? Wie viel PV Leistung könnte diese Kompensation kosten?
lingley hat geschrieben:Für den ZOE bietet sich als Ladeautomatikparameter für meine PV-Anlagengröße damit nur eine Regelung mit
einer dreiphasigen PV-gesteuerten Überschußregelung der PWM im Bereich von 8% (4,8A / 3,3kW) bis 16% (9,6A / 6,6kW) an.
Dann würdest du den ZOE allerdings genau in einem Bereich betreiben, in dem nennenswert Blindleistung ensteht.
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Re: gelöst: "Frage: Grundsatzproblem ZOE zur PV-EV Ladung"

lingley
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Nein, es ist ein SMA Tripower.
Aber in meinem Bild ging ich von einphasiger Ladung aus.
Die Entscheidung ob ein oder dreiphasig geladen wird, stellt man softwaremäßig anhand des Ladekabeltyps im Sunwatch ein.
@eMG hat mal irgendwo bei SOC 70-100 etwas von 6kVA erwähnt, ebenso untenrum bei 8% der PWM :?
Wenn der Blindleistungsanteil ein Problem werden sollte erübrigt sich meine ganze Anstrengung den ZOE mit PV zu laden.

Re: gelöst: "Frage: Grundsatzproblem ZOE zur PV-EV Ladung"

Guy
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Ich habe mich jetzt mal ein wenig in die Thematik PV-Wechselrichter und Blindleistung eingelesen. Vieles davon entstammt aus Foren, ist also mit Vorsicht zu genießen.

Es scheint wohl so zu sein, dass die Wechselrichter zusätzlich zur Wirkleistung (Wirkleistung kommt von deinen Modulen) Blindleistung erzeugen können. Allerdings nur bis zur maximalen Leistungsfähigkeit deines Wechselrichters. Er muss allerdings für diese Scheinleistung dimensioniert sein. Wenn dein Wechselrichter also schon mit der Wirkleistung an der Grenze betrieben wird, wirkt sich die Bereitstellung der Blindleistung auf deine Wirkleistung aus.

Eine spannende Frage wäre daher, ob deine 70 Prozent sich auf die Schein- oder Wirkleistung beziehen.

Aktuelle Wechselrichter sind wohl so eingestellt, dass sie einen Verschiebefaktor von 0,9 haben, also maximal 10 Prozent Blindleistung bereitstellen. Wenn der Wechselrichter größer als 110 Prozent der Modulleistung ist, sollte man auf der sicheren Seite sein und keine Auswirkungen befürchten müssen.

Hier noch eine interessante PDf von SMA zu dem Thema:
http://files.sma.de/dl/10040/BLINDLEIST ... 094210.pdf

Re: gelöst: "Frage: Grundsatzproblem ZOE zur PV-EV Ladung"

lingley
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SMA 10000 für 9, 75kWp, Leistungsbegrenzung auf 70% ist im WR eingetragen, ebenso cosphi 0, 95.
Die ganze Geschichte mit der Blindleistung erschließt sich mir nicht.
Ich rechne nur mit Wirkleistung, weil alle Zähler mir das so liefern und die PWM sich wohl auch darauf bezieht.
Schein² - = Wirk² - + Blindleistung² , o.k. das ist bekannt. (S²= P² + Q²)
Falls der Zoe 6kVA bei 10A zieht, wo zum Teufel soll der Blindstrom denn herkommen ?
Vom WR kommen cosphi 0, 95 ca. 5% und der Rest ?
Man kläre mich auf !

EDIT: S²= P² + Q² ergänzt !
Zuletzt geändert von lingley am Mo 13. Mai 2013, 14:28, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Frage: Grundsatzproblem ZOE zur PV-EV Ladung

Guy
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Dann versuche ich das mal mit gefährlichem Halbwissen zu erklären.

Die Leistungsangabe deines Wechselrichters ist die Scheinleistung. Cos phi 0,95 bedeutet, dass max 5 Prozent der Scheinleistung für den Ausgleich der Phasenverschiebung verwendet wird, in deinem Fall 500 Watt. Bist du nun bei der Modulleistung unter 9,5 kW, dann dürfte dich die Blindleistung - wie groß sie auch immer sein mag, die durch dein Netz schwirrt - nicht weiter beeinträchtigen.

Irgendwer hatte hier im Forum geschrieben, dass der Ausgleich der Blindleistung des ZOE zu Einbußen bei der PV führen kann. Wenn ich dies nun richtig verstanden habe, ist der Effekt jedoch relativ gering und dürfte allenfalls zu Spitzenzeiten ein klein wenig Leistung kosten.

Re: gelöst: "Frage: Grundsatzproblem ZOE zur PV-EV Ladung"

lingley
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Guy hat geschrieben:Hier noch eine interessante PDf von SMA zu dem Thema:
http://files.sma.de/dl/10040/BLINDLEIST ... 094210.pdf
Habe das alles schon mal in meiner Ausbildung 1978 gelernt ... aber was man so alles vergisst wenn man es nicht braucht ... :roll:
Danke Guy, die PDF ist Klasse :thumb:

Re: Frage: Grundsatzproblem ZOE zur PV-EV Ladung

molab
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Guy hat geschrieben:Irgendwer hatte hier im Forum geschrieben, dass der Ausgleich der Blindleistung des ZOE zu Einbußen bei der PV führen kann. Wenn ich dies nun richtig verstanden habe, ist der Effekt jedoch relativ gering und dürfte allenfalls zu Spitzenzeiten ein klein wenig Leistung kosten.
...könnte ich gewesen sein. Auch mal ein paar Links dazu:

@lingley: Bei der 70%-Regel kannst Du, da Dein WR das Netz auf CosPhi 0,95 stützen soll, ca. 5% aufaddieren (ist hoffentlich so konfiguriert worden) - siehe Frage 1 hier: http://experts.top50-solar.de/antwort/w ... -regelung/

@Guy: Ob viel oder wenig liegt im Auge des Betrachters. Ich hab mich dazu ja nicht quantitativ geäußert. Aber hier im Post von Ralf Wagner am 12. April 2013 um 00:41 http://26373.foren.mysnip.de/read.php?568,368973 sieht es in der den CosPhi darstellenden PF S Kurve schon verdächtig danach aus, dass das Chamäleon sich genüsslich eine Stunde lang im Bereich von CosPhi 0,20-0,30 aufhält (der Ladestrom steht da die ganze Zeit noch bei 10A gemäß des ersten Diagramms in dem Post) und auch die halbe Stunde davor ist mit der stark fallenden CosPhi-Kurve nicht schön. Das darf ein Wechselrichter halt alles auf CosPhi 0,95 anheben und das kostet ihn entsprechend Wirkleistung, denn den dafür verbrauchten PV-Gleichstrom kann er nicht mehr als Wechselstrom bereitstellen und vom Erzeugungszähler zählen lassen. Geht also nichtmal gezählt in den Eigenverbrauch (für Leute wie mich relevant, die für Eigenverbrauch noch Vergütung bekommen). Um 23:05 schreibt Ralf Wagner dann dort übrigens:
Zur Energie, der Zoe zeigte relativ fix 99% hat aber munter weiter geladen und bis zu unserem Messende noch 2 kWh und ein mehrfaches an Blindarbeit geladen.
Dann jetzt doch mal eine quantitative Aussage: Ein Mehrfaches von 2kWh an Blindleistung sind mindestens 4kWh und die finde ich nicht wenig. Ich würde danach einen ZOE eher nachts laden lassen, wenn meine PV den Schlaf der Gerechten schläft. Kann ja nicht der Sinn meiner PV sein, das vom ZOE verbogene Netz zu richten. Daher auch mein Satz damals zum Nachbarn: Kann mir durchaus vorstellen, dass ein PV-Betreiber den tagsüber ladenden ZOE des Nachbarn bewundert und sich dann abends über den trotz Sonne recht miesen Ertrag verwundert.
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Re: Frage: Grundsatzproblem ZOE zur PV-EV Ladung

Guy
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Dann habe ich die Sache mit der Kompensation der Blindleistung wohl doch noch nicht so ganz verstanden.

Nehmen wir einfach mal an, man würde den ZOE dreiphasig mit 10A laden, wie EVplus es in seinem Beispiel gezeigt hat. Die Scheinleistung wäre demnach 7 kW, Wirkleistung 2 kW, Blindleistung 5 kW.

Mit welchen Einbußen müsste man dann im Fall von lingley, 10 kW Wechselrichter, 10 kW Module, 70 Prozent Regelung, rechnen? Kann man das ungefähr beziffern?

Es werden doch hoffentlich keine 5 kW des Wechselrichters zum Ausgleich der Blindleistung des ZOE benötigt, oder?

Edit:
Laut deinem Link zur SMA Q&A, heißt Verschiebungsfaktor von 0,95, dass 5 Prozent als Blindleistung bereitgestellt wird. Sollte dann nicht lingleys Wechselrichter alles über 500 Watt Blindleistung egal sein? Kann ja nicht sein, dass man als PV-Betreiber den ganzen 'Schmutz' der Nachbarschaft auszugleichen hat.

Re: Frage: Grundsatzproblem ZOE zur PV-EV Ladung

lingley
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Entschuldigung das ich das dazwischenwerfe ...
Ich denke mal LAUT ...
Zitat @eMG :
"... von Eingestellten 10A gehen dann max. 1kW Wirkleistung in die Batterie... könnte noch kompliziert werden."
Formelsammlung:
S²=P²+Q²
P=S x cosphi
Wurzel aus S²-P²=Q
Bei S=10Ax230V = 2,3kW ... sagt eMG ... 1,0 kW Wirkleistung
dann wäre ...
Q = P /// 10A Blindstrom = 2,3kW Blindleistung :shock:
Ich kanns nicht glauben !
Bitte sagt mir ich rechne falsch ...
Zuletzt geändert von lingley am Mo 13. Mai 2013, 15:11, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Frage: Grundsatzproblem ZOE zur PV-EV Ladung

molab
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Guy hat geschrieben:Nehmen wir einfach mal an, man würde den ZOE dreiphasig mit 10A laden, wie EVplus es in seinem Beispiel gezeigt hat. Die Scheinleistung wäre demnach 7 kW, Wirkleistung 2 kW, Blindleistung 5 kW.

Mit welchen Einbußen müsste man dann im Fall von lingley, 10 kW Wechselrichter, 10 kW Module, 70 Prozent Regelung, rechnen? Kann man das ungefähr beziffern?

Es werden doch hoffentlich keine 5 kW des Wechselrichters zum Ausgleich der Blindleistung des ZOE benötigt, oder?
EVplus hatte ja mit 400V/32A geladen, das Auto geht aber dann nach einer Stunde selbst auf 10A zurück und hängt dann für eine weitere Stunde auf dieser ominösen 99%-Stufe (Balancing oder was auch immer). In der Zeit tritt das auf (und auf dem Weg dahin). Ob man das auf den Fall übertragen kann, dass man von Anfang an mit 10 oder 13A lädt, weiß ich nicht - müsste man testen.

Die genauen Einbußen auszurechnen würde etwas Zeit (und genauere Angaben zum "mehrfachen") brauchen, zumal wenn Lingley was ich hoffe die 5,n% über die 70% hinaus freigeschaltet bekommen hat. Aber grundsätzlich soll der Wechselrichter das Netz seiner Umgebung auf CosPhi 0,95 heben - und wenn dazu 5kW Blindleistung zu liefern sind, muss er die vorrangig bedienen (und andere Anlagen in der Umgebung ab 3,68kWp). So ist die Spielregel seit VDE AR 4105. Die vertankte Blindleistung fällt ja nicht vom Himmel...

Edit auf Deinen Edit: Bin verunsichert, kenne die VDE 4105 nicht auswendig - dachte immer, der WR muss auf max. CosPhi +/-0,95 Abweichung ausgleichen. Fest 5% also? Das wäre ja easy. Warum schreibt der SMA-Mann dann aber im Link was von 5,26% Ausgleich?

OK - das ist komplexer. Schnell mal gegoogelt und hier http://www.etagreen.com/archive/143484/ ... -4105.html steht u.a.:
Hier wird bis zur Hälfte der Nennleistung mit reiner Wirkleistung eingespeist, danach erfolgt eine lineare Anpassung bis zum maximalen, induktiven Phasenverschiebungswinkel.
Das müsste man alles mal genauer nachlesen....

Meine Anlage ist davon befreit (3,53 kWp), daher macht es Sinn, wenn Lingley sich durchwühlt :-)
Zuletzt geändert von molab am Mo 13. Mai 2013, 15:25, insgesamt 3-mal geändert.
BildSmart ED3 Cabrio, Rekupaddel, SHZ, TFL, etc.; Lader: RTP Bettermann + HausBus
Eigenstromladung: PV: SMA/Solarwatt 3,2kWp; KWK: EcoPower 1.0; Puffer: SMA SI 6.0, Pb 30(15)kWh nur für KWK
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