Eigenen PV Strom übers Netz zum Auto am Arbeitsplatz leiten

Solarenergie - Photovoltaik

Eigenen PV Strom übers Netz zum Auto am Arbeitsplatz leiten

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Hallo,
dieses Scenario ist bisher noch Fiktion, aber für wie viele wäre das ein Ansatz?
Es würde zwar einiges an Aufwand in der Steuerung bedeuten, aber die Netzbelastung würde nur im lokalen Netz stattfinden.
Aber wenn die Anzahl der Elektroautos zunimmt, könnte das ein interessanter Ansatz werden.
Eventuell kann man dann an öffentlichen Ladestationen den eigenen Strom tanken?

Vielleicht nutzt man noch eine extra große Auto Batterie, um wenn das Auto bei Dunkelheit zu Hause ist, das Haus zu versorgen.
Für längere Fahrten muß dann nur im Voraus die Regelung geändert werden.

Dies ganze könnte für "kleine" Stadtwerke interessant werden.
Welche Kosten werden dann für den Transport berechnet? DIe allgemeine Netzumlage? Fallen Kosten entsprechend des EEG's an?

Das sind interessante Fragen, aber der Netzstabilität wäre der Ansatz zuträglich.

Gruß Carsten
Fiat 500e seit 2017, zusätzlich VW eGolf. inzwischen auch ein i3s in der Familie; 115 MWh Strom an den Ladesäulen verkauft.
Ladesäule vor der Haustür
#2307 Ladestart um 23:07
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Re: Eigenen PV Strom übers Netz zum Auto am Arbeitsplatz lei

MineCooky
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Das wird bestimmt sehr aufwändig die Elektronen blau einzufärben um zu überprüfen das es auch wirklich Deine sind die Du da lädst. So mein erster Gedanke.

Wie ich aber mehr und mehr darüber nachdenke, ich könnte mir tatsächlich vorstellen das aus Stromanbieter Stromumschlagplatz-Anbieter werden könnten. Ich zahl meinen PV-Strom auf ein internes Guthaben auf, bekomm dafür nichts für den PV-Strom in Form von Geld, kann dafür aber zu einem Späteren Zeitpunkt wieder Strom kostenneutral ins Auto laden. Was es allerdings verkompliziert ist das alle zur gleichen Zeit PV-Strom Überschüsse haben und alles zur gleichen Zeit keinen PV-Strom liefern.
Da würden sich schnell Tarife raus entwickeln, getreu dem Motto "Du hast einen Akku im Haus und speist Deinen PV-Strom Nachts ein, wenn es sonst keiner tut? Wir bieten Dir dafür einen Bonus weil es unserer Arbeit leichter macht 24/7 Strom liefern zu können.

Re: Eigenen PV Strom übers Netz zum Auto am Arbeitsplatz lei

Yorch
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von E.ON habe ich letztens so ein "Strom in der Cloud speichern" Angebot gesehen, vielleicht ginge es mit diesem Ansatz.


Das Problem ist halt, so ein Angebot für den Endkunden so weit zu vereinfachen, dass er es noch versteht und es ggf. zu Mitbewerbern vergleichbar, es aber trotzdem noch Netzdienlich ist.

Es nutzt dem EUV ja nichts, wenn z.B. eine Siedlung mit vielen Solardächern an Trafo 1 hängt, und das Industriegebiet daneben hängt an Trafo 2. Wenn nun alle mit ihrem Auto rüber zur Firma fahren und dort Laden, muss das EVU eventuell zwei größere Trafos kaufen, weil viel Energie von der Wohnsiedlung zum Industriegebiet fließt, es wäre also besser, das Auto zu Hause zu laden....Im nächsten Stadtteil kann es aber schon wieder ganz anders aussehen, wenn das Industriegebiet aus großen Lagerhallen ohne Stromverbrauch aber mit Solarflächen besteht....

Es braucht eher Ladestationen, die in Ihrem Netzsegment netzdienlich sind und dort z.B. je nach Spannungslage/Rundsteuerimpuls einen Strompreis anzeigen und dann entsprechend programmiert laden.

Re: Eigenen PV Strom übers Netz zum Auto am Arbeitsplatz lei

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@Fritzchen-66:
Der physische Strom sucht sich von allein den kürzesten Weg zum Verbraucher.
Was Dir vorschwebt ist allein die kaufmännische Abrechnung der konkreten Strommengen. Das projekt Powerpeers.nl verfolgt diesen Ansatz zwischen lokalen Erzeugern und Verbrauchern schon. Auch sind einige Stromanbieter schon am Ausloten, dezentral organisiert per Blockchain (wie bei Bitcoin) den Wechsel des Stromlieferanten und die Abrechnung zu beschleunigen. Vielleicht auch mehrmals am Tag, um morgens den Strom der Biogas-Anlage vom Bauern um die Ecke, mittags den Solarstrom vom Nachbarn und abends den Windstrom aus Holland zu buchen.
Aber wie gesagt, hier geht es allein um die Abrechnung. Der physische Strom kann wiederum ganz andere Wege nehmen. Die Summe von Erzeugung und Verbrauch muss allerdings für jedes Teilnetz zu jederzeit ausgeglichen sein. Dabei spielen gerade auch die begrenzte Leistungsfähigkeit der Verbindungen zwischen einzelnen Teilnetzen eine Rolle.
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Re: Eigenen PV Strom übers Netz zum Auto am Arbeitsplatz lei

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E-lmo hat geschrieben:@Fritzchen-66:
Der physische Strom sucht sich von allein den kürzesten Weg zum Verbraucher.
Was Dir vorschwebt ist allein die kaufmännische Abrechnung der konkreten Strommengen. Das projekt Powerpeers.nl verfolgt diesen Ansatz zwischen lokalen Erzeugern und Verbrauchern schon. Auch sind einige Stromanbieter schon am Ausloten, dezentral organisiert per Blockchain (wie bei Bitcoin) den Wechsel des Stromlieferanten und die Abrechnung zu beschleunigen. Vielleicht auch mehrmals am Tag, um morgens den Strom der Biogas-Anlage vom Bauern um die Ecke, mittags den Solarstrom vom Nachbarn und abends den Windstrom aus Holland zu buchen.
Aber wie gesagt, hier geht es allein um die Abrechnung. Der physische Strom kann wiederum ganz andere Wege nehmen. Die Summe von Erzeugung und Verbrauch muss allerdings für jedes Teilnetz zu jederzeit ausgeglichen sein. Dabei spielen gerade auch die begrenzte Leistungsfähigkeit der Verbindungen zwischen einzelnen Teilnetzen eine Rolle.
Das Problem der lokalen Netze ist mir als Dipl.-Ing. mit Schwerpunkt Energietechnik bekannt. Deshalb auch der Ansatz über den lokalen Versorger, der ja sein Netz kennt. Wenn es für Ihn ein interessantes Geschäft wird, wird er es anbieten, zumal er dann besser die notwendige Infrastruktur bereitstellen kann. Aber wir als Kunden müssen es entsprechend einfordern.

Ohne diesen Ansatz wird zu Hause die Energie ins Netz eingespeist und unkontrolliert am Arbeitsplatz entnommen.
Dann hat der Versorger das gleiche Problem, aber keine Eingriffsmöglichkeit.

Gruß Carsten
Fiat 500e seit 2017, zusätzlich VW eGolf. inzwischen auch ein i3s in der Familie; 115 MWh Strom an den Ladesäulen verkauft.
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#2307 Ladestart um 23:07

Re: Eigenen PV Strom übers Netz zum Auto am Arbeitsplatz lei

Nighteye
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Hallo,
sehr schöne Idee...
Ich sag mal ganz provokativ... Leider politisch nicht gewollt.
[Ironie an]
Wäre ja noch schöner wenn an sonnigen Tagen die überschüssige Energie sinnvoll genutz werden könnte..
[Ironie aus]

Evtl. bin ich aber auch nur zu negativ...

Gruß

Peter

Re: Eigenen PV Strom übers Netz zum Auto am Arbeitsplatz lei

v2home
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An sich eine gute Idee, aber wir sind in D!
Auch wenn das Durchleiten nach EEG explizit gewünscht ist, sind in der Praxis doch einige Hürden vorhanden.
Mit dem kostenlosen Durchleiten war auch nur das Durchleiten innerhalb einer Netzebene gemeint, also nicht mit Wandlung durch eine Trafostation. Beim Einspeisen zu Hause und gleichzeitigen abnehmen am Arbeitsplatz sind sicherlich nicht nur unterschiedliche Netzebenen betroffen, sondern ggfs sogar unterschiedliche Netzbetreiber. Das Ab- und Umrechnen zwischen unterschiedlichen Bilanzkreisen mit diversen Umlagen ist schon heftig. Dann kommt noch das Finanzamt dazu... Dann noch die Frage zwischen Verkaufen und Kaufen und dem rechtlichen Status..
Ich glaube wir brauchen das nicht weiter ausführen. Selbst wenn ein Netzbetreiber das gutfinden sollte, sind erhebliche Schwierigkeiten gegeben, die kaum realistisch gelöst werden können.

Aber es geht auch einfacher:
Der Arbeitgeber darf seinen meist sehr günstigen Strom (weil i.d.R. von Umlagen und Steuern befreit) auch ohne Abrechnung steuerfrei an seine Mitarbeiter abgeben. Damit erübrigt sich die ganze Fragestellung.
Den Strom, den du zu Hause über hast schenkst du einfach deinen Nachbarn.
Ganz einfach. Der Strom wird nur durch Abrechnen teuer gemacht! Also keine Abrechnung, keine Kosten.
Wenn das jeder so macht haben wir unser kostenneutrales Stromnetz...

Re: Eigenen PV Strom übers Netz zum Auto am Arbeitsplatz lei

Gerhard, OA
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Senec hat seit kurzem was in die Richtung, aber nur in Verbindung mit ihrer "Strom-Cloud": https://www.senec-ies.com/tarife-servic ... oud-to-go/
Zoe 01.2015
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