Alte HL USV als Batteriespeicher verwenden?

[Ahvi5aiv]

Hallo,

was mir ein wenig sorgen bereitet ist, das die meisten angeboteten Lösungen alle nur recht wenig Leistung haben.
Daher habe ich mich mal ein wenig auf dem Bucht-Markt umgesehen und bin über die eine oder andere 10-50kVA
USV-Anlage gestolpert, welche ohne Batterien schon für 2-3k€ über den Tisch gehen.
Die Anlagen sind meistens Siemens Anlagen, teilweise Online/Offline-USV mit Wirkungsgraden von >90 %.
Sie können immer "inseln", und bieten auch bei Ausfall echten Drehstrom.
Für Siemensanlagen kann man ggf. auch Schaltpläne bekommen so das ein Umbau auch nicht so das große Problem sein sollte.
Das teuerste, die Leistungselektronik, ist damit sehr günstig.
In meinen Augen lohnt sich das zwar nur wirklich, wenn man fast 100% unabhängig sein möchte, da man ohne Anpassungen nur 100% oder 0% fahren kann, aber wie gesagt, dafür ist das alles bei der Leistungsklasse in meinen Augen eine Möglichkeit.
Problematisch ist einzig die Anbindung an den Batteriespeicher. Ich würde einfach die PV direkt an den Batteriespeicher anbinden (serielle Anbindung). Für EE ins Netz ist das dann aber ohne größeren Umbau sicherlich nicht geeignet und sicherlich auch nicht ohne weiteres erlaubt

Hat sich da schon mal jemand Gedanken darüber gemacht?

Windmühle -> AC/DC Umformer -> DC-BUS
PV-Anlage -> DC/DC Umformer -> DC-BUS
DC-Speicher <-> DC-BUS
USV <-> DC-BUS
USV <- Netzanschluß
USV -> Hausanschluß

(Irgendwie fehlt mir hier ein Dotty-Modul in dem Forum )

Cheers...

[molab]

Nur für reinen Inselbetrieb geeignet und dann muss man aufpassen, dass sie die Batterien nicht leer saugen (machen USVn ja, die sind schließlich für Notbetrieb).
Hauptproblem IMO bei Netzanbindung: Ausgangsseitig fehlende Anpassung der Phasenlage zum Netz, kann richtig knallen wenn man das parallel laufen lassen würde. Können daher auch ausgangsseitig keinen Strom "beimischen", Du musst also alles immer über die USV laufen lassen, auch wenn die Batterie leer ist. Damit hast Du die Verluste dann auch im reinen Netzbetrieb. So toll kann der Wirkungsgrad gar nicht sein, dass sich das lohnt Was Du eher suchst, sind denke ich Studer Xtender o.ä. Systeme, die ausgangsseitig auf die Phasenlage schauen. Wie es auch jedes anständige Hausbatteriesystem macht.

[Ahvi5aiv]

Naja, beimischen oder sogar einspeisen von dem Ding war ja nicht gefordert. Da der Wirkungsgrad ja bei bei Onlinebetrieb > 90% zu sein scheint ist das alles ja kein Problem, solange man immer genug Energie erntet. Wenn dann tatsächlich mal die Batterien leer sind dann wird halt rechtzeitig entweder die Netzversorgung angeschaltet oder das Ding geht auf bypass-Betrieb. Dann ist der Wirkungsgrad sogar höher.

Für 4000€ bekomm ich ne Masterguard mit 15kVA Leistung und 10kWh Bleiakkus. Die läuft sogar Netzsynchron.
Wenn ich ne richtige Anlage mit > 10 kVA nehme, dann muss man aber auch noch ne 0 ran hängen.
Da bekomm ich vermutlich ne 50 kVA Anlage mit mehr als 50 KWh Bleispeicher für.

[Kelomat]

Bei mir läuft so ein System nur halt mit 6kVA einphasig.

Es ist eine Victron USV nur mit einer externen Batterie und "echtem" 50hz Trafo.
6kWp PV ist per AC dran gekoppelt - somit simuliert die USV das Netz für die PV. Wir wussten erst nicht ob das überhaupt geht (die AC Koppelung) aber es läuft einwandfrei.
Bei der Ursachenforschung sind wir drauf gekommen, das die AC Koppelung mit eigentlich fast allen Systemen mit 50hz Trafo hinhauen müsste.

Der riesen Vorteil durch die AC Koppelung: Bei gutem PV Ertrag haben wir bis zu 12kVA (6 von der USV + 6 von der PV) zur verfügung denn die PV Wechselrichter "helfen mit"

Die restlichen 4kWp sind direkt am Akku per "Laderegler"

Was aber zu beachten ist: Wenn die USV größer wird, erhöht sich auch ihr Eigenverbrauch denn es muss ein größerer Eisenkern im Trafo magnetisiert werden und da geht dann natürlich mehr Energie drauf.

Wir haben ein Umschaltschütz im Verteiler das von der USV gespeist wird. Ist die USV ausgefallen fällt das Schütz ab und schaltet das Netz durch. Sonst ist die USV auf allen drei Phasen.

Nachteile vom System:
Wenn der Akku voll wird, fällt die USV aus da die Energie der PV-WR nirgends hin kann.
Wenn bei Strahlenden Sonnenschein das E-Auto lädt, am E-Herd gekocht wird und vielleicht noch die Waschmaschine läuft geht alles gut bis eine böse Wolke kommt. Dann sind plötzlich nur mehr 6kVA Leistung verfügbar und dann verabschiedet sich die USV wegen überlast.

Ich plane eigentlich schon einen Wechsel zu einem neuen WR (z.B. SMA Sunny Island 6H) denn damit wären diese Nachteile auch weg.
Hab schon welche für 3,2k€ gesehen mit Energymeter und SRC

[bm3]

Im Prinzip ist eine DC-Kopplung besser, ich denke ihr gehört die Zukunft, besonders wenn man PV hat.
Eventuell lässt sich auch mal das E-Auto direkt an DC anschließen.
So wie von dir angedacht finde ich schonmal eine recht gute Lösung. Wenn man nicht hart per Schütz aufs Netz zurückschalten will geht auch eine Nachladung des Akkus bei Bedarf aus dem Netz, die Anlage bleibt dann einspeisemäßig völlig vom Netz getrennt, hängt nur zeitweise als Verbraucher am Netz .
Als DC-DC- Wandler und zum Nachladen lassen sich gut und mit hohem Wirkungsgrad Industrie-Schaltnetzteile mit Weitbereichs- AC/DC-Eingang einsetzen. Ich habe welche von Phoenix Contact
( QUINT-Power ) und bin zufrieden damit.

Viele Grüße:

Klaus