Batterieschutz im Winter

Batterieschutz im Winter

USER_AVATAR
  • aguendel
  • Beiträge: 43
  • Registriert: So 19. Nov 2017, 12:05
  • Hat sich bedankt: 3 Mal
  • Danke erhalten: 9 Mal
read
Liebe Ampera-e Experten,

in der Bedienungsanleitung empfiehlt Opel:

Das Fahrzeug bei niedrigen Temperaturen starten
Es empfiehlt sich, das Fahrzeug bei Temperaturen unter 0 ℃ angesteckt zu lassen, um die Lebensdauer der Hochspannungsbatterie zu maximieren.
Bei Außentemperaturen unter -32 °C muss das Fahrzeug beim Einschalten angesteckt sein.

Fahrzeug abstellen
Hinweis Das Fahrzeug nicht für lange Zeit extremen Temperaturen aussetzen, während es nicht gefahren wird oder angesteckt ist

Laden
Das Fahrzeug nicht für lange Zeit extremen Temperaturen ausgesetzt lassen, während es nicht gefahren wird oder angesteckt ist. Es empfiehlt sich, das Fahrzeug auch bei voller Batterie eingesteckt lassen, um die Hochspannungsbatterie für die nächste Fahrt auf der richtigen Temperatur zu halten.
Bei Temperaturen unter -25 °C muss das Fahrzeug angesteckt werden, um die Funktionsfähigkeit zu gewährleisten und die Lebensdauer der Hochspannungsbatterie zu maximieren.
Es wird jedoch empfohlen, das Fahrzeug anzustecken, wenn die Temperatur unter 0 °C fällt oder über 32 °C steigt.

Mal abgesehen davon, dass diese Vorgaben (Temperaturen) nicht ganz stimmig wirken: mir blutet das Herz wenn mein Ampera-e die ganze Nacht über Strom verbraucht. Auch wenn ich Ökostrom beziehe: jeder Mehrverbrauch wird potentiell durch Kohlekraft ausgeglichen und erhöht den CO2-Ausstoß. Ich habe zwar die Möglichkeit, Zuhause eines unserer 2 e-Fahrzeuge (Ampera-e, ZOE) am Stellplatz (keine Garage) anzustecken, aber das hat nicht jede(r) und z.B. im Skiurlaub, bei eher kälteren Temperaturen, auch ich nicht wirklich.

Wie seht ihr das? Wie geht ihr damit um? Bei welchen Temperaturen? Hat jemand Erfahrungen mit dem Energieverbrauch einer "kalten" Nacht?

Sorry für den langen Post,

Andreas
Anzeige

Re: Batterieschutz im Winter

TeeKay
read
Die Karre steht jeden Tag draußen. Verbrauch bei Nacht 0. Warum sollte das Auto auch Energie verbrauchen? Das tut nur ein Tesla. -25°C sind selbst in Kirkenes selten. Tiefe Temperaturen sind gut für die Batterie bei Nichtnutzung. Bei der Nutzung sind tiefe Temperaturen schlecht. Darum solltest du bei Kälte extreme Fahrmanöver wie sehr starkes Beschleunigen und starkes Rekuperieren vermeiden. Was manche Autofahrer tun, die Batterie "warmzufahren" durch ständiges starkes Beschleunigen und Rekuperieren, ist das schlechteste, was du tun kannst. DC Ladung gilt es bei kalter Batterie zu vermeiden. Die Ladeleistung wird zwar automatisch reduziert. GM musste da aber einen Kompromiss aus Usability und Batterieschutz finden. Wenn also eine Schnellladung geplant ist, dann am besten nach der Fahrt und nicht am nächsten Morgen.

Re: Batterieschutz im Winter

UweII
  • Beiträge: 163
  • Registriert: Mo 22. Jan 2018, 10:29
  • Wohnort: 35519
  • Hat sich bedankt: 2 Mal
  • Danke erhalten: 53 Mal
read
Hallo,

das 'angesteckt lassen' ermöglicht (vorausgesetzt, das Auto hängt an einer Wallbox), dass beim Vorklimatisieren die Batterieheizung mit anspringt.

Grüße
Uwe

PS: die BA des A-e ist mittelmäßig gruselig, da bei der Übersetzung der Bolt-BA sinnfrei Passagen weggelassen wurden - teilweise hilft es also, die Bolt-BA zu Rate zu ziehen.

Re: Batterieschutz im Winter

USER_AVATAR
read
Der geschulte Ampera-e Mechaniker aus meinem Autohaus hat mir auch gesagt, dass ich das Auto ruhig immer eingesteckt lassen soll. Also meinte wirklich immmer, das ganze Jahr! Weil ich ihm gesagt habe, dass ich (ausser bei Fernreisen) die die Bergabfahrhilfe aktiviert habe, damit sich der Akku nicht ganz voll ladet. Er meinte nur, das sei nicht wie bei Tesla. Aber eben, irgendwie tu ich mir auch schwer, das Auto ständig vollgeladen rumstehen zu haben. Auch wenn der Akku Brutto nicht vollgeladen ist.
First Edition - Gebaut: 06/2017 - Unterwegs seit: 10/2017 - Infotainment SW: 14.4.2

Re: Batterieschutz im Winter

TeeKay
read
Vollladung bei Opel ist fast wie bei Tesla. Ob das nun 4,17V oder 4,2V wie bei Tesla sind... Andere Autohersteller machen bei 4,1V Schluss. Es finden sich leider keine Datenblätter zu den verwendeten Zellen, so dass nur Rückschlüsse von anderen Zellen gezogen werden können. Und da sieht es so aus, dass
1. Kleine Zyklen besser sind als große
2. Je näher die Zyklen um 50% sind, umso besser
3. Teilweise sogar ein Halten der Batterie auf tiefem SOC-Level empfehlenswert ist, unter der Voraussetzung, dass dann keine extremen Stromentnahmen erfolgen

Was man bei eigentlich keinem, außer den Autoherstellern selbst, liest, ist die Empfehlung, Batterien auf möglichst hohem SOC-Level zu halten. Dass ausgerechnet Automechaniker Maier von Huber, Huber und Sohn est. 1888 Hintertupfingen viel Ahnung davon haben soll, wie man die Zellen im Auto X am besten behandelt, halte ich für ausgeschlossen. Die Empfehlung der Hersteller dürfte weniger unter dem Aspekt der Langlebigkeit abgegeben werden, als vielmehr unter dem Aspekt der Problemminimierung. Ein immer geladenes Auto hat immer die maximal mögliche Reichweite, kann sich die Energie immer wenn nötig aus dem Netz holen und weniger Kunden rufen an, weil sie liegenblieben oder die Reichweite bzw. Verbrauch ungenügend finden. Über die knappe Garantiezeit werden die Packs auf jeden Fall halten, ganz gleich, wie sie geladen werden. Also geben die Hersteller eine Empfehlung, die ihnen während der Garantie die wenigsten Probleme verursacht.

Am besten dokumentiert ist das bei Tesla. Elon Musk empfahl, lieber auf 100% zu laden als auf 0% zu entladen. Bei den neuen Zellen wurde die Ladekurve zudem so verändert, dass unter 10% nur sehr langsam geladen wird. Damit werden Kunden dahingehend erzogen, nicht zu versuchen, auf 0% runterzufahren und damit die Wahrscheinlichkeit reduziert, dass jemand liegenbleibt. Nun nahm sich ein Forscher die Tesla-Zellen vor und kam zum Schluss, dass die Zellen genau bei umgekehrter Behandlung die meisten Zyklen aushalten. Die NCA-Zellen im Tesla degradieren am wenigsten, wenn sie möglichst niedrig geladen bleiben. Also ist runterfahren auf 0% besser als das Laden auf 100%.

Re: Batterieschutz im Winter

Montanara
  • Beiträge: 84
  • Registriert: Fr 9. Mär 2018, 08:54
  • Wohnort: Aargau, Schweiz
  • Hat sich bedankt: 7 Mal
  • Danke erhalten: 1 Mal
read
Als wir unseren Ampi im letzen Februar bekamen, fragten wir bei Opel nach, warum man das Auto bei tiefen Temperaturen immer eingesteckt lassen sollte. Man sagte uns, auf die Weise zieht die Akkuklimatisierung ihren Strom nicht aus dem Akku, sondern aus dem Netz, und wenn man das Auto vorklimatisiert wird, wird auch hier der Strom aus dem Netz geholt.
Ich habe das Auto im Moment immer eingesteckt, da es immer so um die 0 Grad kalt ist, und habe im Energiemenu gesehen, dass „Barterieoptimierungen“ ab und zu angeworfen wurde. Wir haben einen Juice Booster als Ladegerät, und ich habe daran gesehen, dass ab und zu etwas Strom fliesst, aber nicht dauernd, offenbar immer nur mal kurz - das passt zur Anzeige im Energiemenu, dass die „Batterieoptimierung“ vermehrt angeworfen wird.
Seit 9. Februar 2018 mit einem Opel Ampera e unterwegs
AntwortenAntworten

Zurück zu „Ampera-e - Batterie, Reichweite“

Gehe zu Profile
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag