Wie schafft Fastned Kostendeckung ihrer Ladestationen?

Re: Wie schafft Fastned Kostendeckung ihrer Ladestationen?

TeeKay
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Dass Fastned so meilenweit von Profitabilität wie sonstwas entfernt ist, sieht ein Blinder mit Krückstock. 250.000 Euro Investment pro Standort. Abschreibung der Säulen über 8 Jahre, des Carports über 20 Jahre. Macht 12.500 Euro für die beiden Säulen und 7.500 Euro für den Carport pro Jahr allein an Abschreibungen. 20.000 Euro Abschreibung pro Jahr pro Standort bei 10.000 Euro Umsatz (!) pro Quartal für alle Standorte zusammen.

Ja, Fastned mag es geschafft haben, an einem Standort im operativen Geschäft profitabel zu werden. Aber nicht durch megamässig tolle Geschäftsentwicklung, sondern indem sie solange alle möglichen Kosten aus der Gleichung nahmen, bis hinter dem Gleichheitszeichen kein negativer Betrag mehr stand.
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Re: Wie schafft Fastned Kostendeckung ihrer Ladestationen?

geko
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Die Profitabilität ist kein kurzfristiges und notwendiges Ziel von Fastned. Die Investoren-Geschichte ist eine andere: Frühzeitig Marktanteile in einem potentiell exponentiell entwickelnden Markt sichern. Ich finde diese Herangehensweise genau richtig.
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Re: Wie schafft Fastned Kostendeckung ihrer Ladestationen?

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Kurz zum Hintergrund von Fastned, lesenswert (leider nur Holländisch und Englisch): http://static.fastned.nl/uploads/docume ... y-2-en.pdf

Die Lizenz wird vom Holländischen Strassenamt vergeben und erlaubt den Betrieb einer Ladestation an einem Autobahnrastplatz.

Für mich persönlich ist die Kombi von Zuverlässigkeit, Überdachung, Preis und "Gönn-Faktor" warum ich vorzugsweise bei Fastned laden gehe ;)
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Re: Wie schafft Fastned Kostendeckung ihrer Ladestationen?

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Danke für eure Antworten.
Weiß jemand, von welchen Hersteller die Ladestationen von Fastned sind?
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Re: Wie schafft Fastned Kostendeckung ihrer Ladestationen?

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Da kommen ganz normale ABB Terra 53 CJG zum Einsatz. Plus zusätzlich installiertem Tesla-CHAdeMO Adapter.
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Re: Wie schafft Fastned Kostendeckung ihrer Ladestationen?

Yorch
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PowerTower hat geschrieben:... Plus zusätzlich installiertem Tesla-CHAdeMO Adapter.
Gibt es eigentlich in den Niederlanden so wenig Supercharger, oder warum sollte ich mit einem Tesla, dessen Reichweite ja fast durch die ganzen Niederlande reichen sollte und der am Supercharger kostenlos und doppelt so schnell läd, zu einer Fastned-Station fahren?

Und wieso gibt es eigentlich auf dem Weg vom Ruhrgebiet Richtung Zandvoort keine Ladestationen an der Autobahn, nur in der Gegenrichtung?

Re: Wie schafft Fastned Kostendeckung ihrer Ladestationen?

TeeKay
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Die Supercharger in den Niederlanden sind besser besucht als in Deutschland. Also fahren manche eben lieber zu Fastned, statt vergleichbar schnell oder gar langsamer am nahezu voll belegten Supercharger zu laden, der vielleicht nicht einmal auf der Route liegt. Oder du lädst schnell mal 10kWh nach, während du aufs Klo gehst. Mit dem Tesla kommst du auch nur durch die Niederlande, wenn du voll geladen losfahren konntest. Laternenparker können das nicht immer.

Da Fastned nicht von heute auf morgen an jedem Standort einen 250.000 Euro teuren Ladepavillon bauen kann, gibts derzeit am von dir genannten Standort eben nur in einer Richtung Ladesäulen.

Re: Wie schafft Fastned Kostendeckung ihrer Ladestationen?

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Haben sie das selber alles bezahlt oder haben sie eine Förderungen bekommen?
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Re: Wie schafft Fastned Kostendeckung ihrer Ladestationen?

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Laut den ersten beiden Antworten auf Seite 1, ja.
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Re: Wie schafft Fastned Kostendeckung ihrer Ladestationen?

TeeKay
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fabbecs Antworten waren nicht ganz richtig. So steht im Verkaufsprospekt einer 10 Mio Euro Anleihe von Fastned, dass es alles andere als glatt läuft.

An der Autobahn bekamen sie sogenannte WBR Permits von der Regierung, um die Ladesäulen auf den Rasthöfen aufstellen zu dürfen. Die waren kostenlos, sind aber nur 18 Monate gültig. Kann Fastned nicht 18 Monate nach Erteilung zeigen, dass es irgendwie geartete Fortschritte beim Bau an jedem der 163 Standorte gibt, kann die Erlaubnis entzogen werden. Laut Fastned sind 18 Monate zu kurz, um Bauanträge einzureichen, Netzanbindungen zu schaffen und Pachtverträge zu schließen. Es steht explizit drin, dass der Staat Geld sehen will. Die Standorte sind also weder kostenlos, noch werden unkompliziert Netzanschlüsse bereitgestellt. Die Standorte an der Autobahn müssen vom niederländischen Staat gepachtet werden.

Fastned bekam bis jetzt an Subventionen lediglich 2 Mio von der EU, wie der Geschäftsbericht 2016 sagt. Richtig ist, dass in NL massiv Ladeinfrastruktur gefördert wird. Aber vor allem Typ 2 Destination Ladepunkte. Fastned selbst sagt auch, dass diese massiv subventionierten Ladepunkte mit die größte Konkurrenz sind.
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