Typ2 11kW im Lampenmast - geht auch

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cdie
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Hallo zusammen, bin mir nicht sicher ob das hier richtig ist, aber ich wollte einfach mal etwas zum Thema unauffällige Lade-Infrastruktur in den Innenstädten los werden. Bei meinem letzten Besuch in Budapest, habe ich einen ganz unkonventionellen Typ 2 11kW Ladestecker in Lampenmasten verbaut gefunden. So viel dann dazu wo denn die ganzen "armen" E-Autofahrer wohl laden sollen, wenn sie kein Eigenheim haben mit passender Steckdose in der Garage (was ja schon ein ziemliches Schwachsinns-Totschlagargument ist). Aber es geht auch so.

Dass ich trotz Eigenheim und passender Steckdose in der Garage dennoch 80% an öffentlichen Ladestationen lade (bei 20.000/Jahr Fahrleistung und nicht-Tesla) glaubt mir wahrscheinlich sowieso keiner der E-Mobilitäts-Zweifler, aber hier einmal ein Bild, vielleicht klappt es ja damit.

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Re: Typ2 11kW im Lampenmast - geht auch

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Sieht echt ganz schick aus!

Ganz so einfach ist es aber mit den Laternen nicht. Nicht alle haben genug Leistungsreserve (auch nach Umrüstung auf LED). 3-phasig ist glaube ich gar keine Laterne angeschlossen (das muss also eine speziell dafür gemachte Laterne sein; einphasig reicht aber oft schon, wenn das Auto länger abgestellt ist), und viele Laternen sind nicht direkt an der Straße, so dass das Kabel eine Stolperfalle wird (ist im Beispielbild schon etwas grenzwertig).

Aber ich gebe Dir recht, wenn es eine Nachfrage nach öffentlicher gibt, werden auch Angebote geschaffen werden. Ja, auch hier Henne/Ei, aber nicht ganz so schlimm, weil ein großer Teil der Autofahrer zuhause laden kann, und somit auch ein Elektroauto anschafft, wenn es keine öffentlichen AC-Ladesäulen gäbe. Wenn die aber vorhanden sind, werden sie auch genutzt (Nachfrage), was dann auch ein Angebot generiert. Und irgendwann wird das Angebot auch für Laternenparker gut genug sein, so dass die Ladeinfrastruktur kein Hindernis mehr ist, und sich immer mehr Fahrer Elektroautos kaufen (mehr Nachfrage), was dann wieder zu erhöhtem Angebot führen wird, bis Angebot und Nachfrage ein Gleichgewicht bilden.

Re: Typ2 11kW im Lampenmast - geht auch

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Re: Typ2 11kW im Lampenmast - geht auch

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  • Wiese
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In Deutschland geht das nicht, da muss man zuerst den Energieversorger fragen. Dann muss der Stadtrat zu 100 % zustimmen, dann müssen alle Anwohner damit einverstanden sein, und ein neues Gesetz muss auch noch verabschiedet werden.
Wenn das dann nach 3 bis 5 Jahren ohne Einsprüche von statten geht, was kaum vorstellbar ist, müssen öffentliche Ausschreibungen veranstaltet werden, gegen die es dann auch wieder Einsprüche gibt.
Ein Hersteller solcher Lösungen wurde schon abgewiesen. Ich weiß nicht mehr wie der heißt. Der baut jetzt in London und was weiß ich wo sonst noch, seine einfachen Typ 2 Anschlüsse an Laternen und wir Deutsche schaune wieder blöd in die Röhre und zahlen lieber wenige teure Ladestationen.

Eine Tankstelle in der Innenstadt zu bauen ist wahrscheinlich einfacher.
Umweltrelevantes: ab 2007 5,76 kWp PV, ab 2008 Naturstromkunde, ab 2009 20m² Thermie, ab 3. Dez. 19 Ioniq FL Style in blau
Eine Frau, 2 Kinder, 3 Enkel, eine Katze :old:

Re: Typ2 11kW im Lampenmast - geht auch

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:D
Leider geht es nicht, weil die deutsche Verwaltung es nicht will.
https://www.luebeck.de/stadt_politik/bu ... NR=1006637

Re: Typ2 11kW im Lampenmast - geht auch

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Hast Du in Budapest geladen ?

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Re: Typ2 11kW im Lampenmast - geht auch

WinnieW
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Wiese hat geschrieben:In Deutschland geht das nicht, da muss man zuerst den Energieversorger fragen. Dann muss der Stadtrat zu 100 % zustimmen, dann müssen alle Anwohner damit einverstanden sein, und ein neues Gesetz muss auch noch verabschiedet werden.
Nö, die Anwohner sind im Falle von Ladeanschlüssen an Straßenlaternen nicht zustimmungspflichtig; es kann allerdings sein dass externe Unternehmen mit einbezogen werden müssen falls für den Betrieb und Wartung der Laternen ein externes Unternehmen zuständig ist und nicht die Stadtwerke selber.
Und es kommt auf die Infrastruktur an. So werden die Laternen oft straßenweise gemeinsam geschaltet, und tagsüber haben diese dann überhaupt keinen "Saft"; nur wenn die Beleuchtung jeder Laterne per Relais separat geschaltet wird haben diese überhaupt ständig "Saft".

Re: Typ2 11kW im Lampenmast - geht auch

gthoele
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Seit Jahren sagt immer irgendwer "Laden an den Laternen ist doch total einfach. Warum wird das nicht gemacht?"

Wenn das total einfach wäre würde das doch schon längst gemacht werden.

Die meisten Laternen haben tagsüber keinen Strom anliegen. Die, wo tags nutzbarer Strom anliegt (in Berlin als Beispiel sind das von allen Laternen nur ca. 2000 Stück) haben nicht viel Leistung.
Man kann natürlich mehr Leistung hinlegen. Mit gleichem (eher: Geringerem) finanziellem Aufwand kann man aber eine freistehende Ladestation aufbauen (was man dann lieber macht, wenn Stadtbildaspekte keine Rolle spielen).
Außerdem gibt es das Problem "wohin mit dem Stromzähler" (die Laterne braucht keinen, eine Ladestation aber). In die Laterne passt er nicht rein. Ebee packt den Zähler in einen Kasten außen an die Laterne, was weniger hübsch ist. Ubitricity packt den Zähler in deinen Kofferraum, was dich als Nutzer ein paar hundert Euro kostet.

Laden an Laternen ist an einigen Stellen möglich, wird ja auch gemacht, aber in richtig großer Menge geht das nur in Neubaugebieten, wenn ganze Straßen mitsamt Laternen neu gebaut werden. Da kann man das natürlich gleich mit einplanen.

Re: Typ2 11kW im Lampenmast - geht auch

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Ich kann mir nicht vorstellen, daß es so ein großes technisches Problem sein soll, die Laternen nachzuverkabeln. Aber ich lasse mich gerne eine Besseren belehren.

Es scheitert eher am fehlenden Geschäftsmodell (wenn da einer eine Nacht lang steht und für 3 Euro Strom zapft, amortisiert sich das ziemlich langsam) und natürlich an der fehlenden Vision...
10 Jahre Zoe, 41kWh seit Ende 2018 - Verbrauch ab Zähler mit allem (Ladeverluste) und scharf (Vorheizen) Bild
Aixam eCoupé 2018 - E-Auto ab 15 Jahren - man kommt auch mit 45 km/h an - dank der Ampeln meist gleichzeitig. :-)

Re: Typ2 11kW im Lampenmast - geht auch

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In Deutschland geht vieles nicht, weil wir ein Verbotsland sind.
Bei uns muss man für jeden Furz eine Genehmigung haben, von allen Ämtern und Institutionen, die betroffen sind, sich betroffen fühlen oder betroffen fühlen wollen.

Das fällt uns in einer Zeit, in der Innovation und Änderung immer schneller stattfinden, zunehmend auf die Füße. Und es wird in Zukunft nicht besser werden.
Entweder wir schaffen es, über unseren Schatten zu springen und statt plan-build-run in die agile Denke umzusteigen, oder wir sind die längste Zeit ein führendes Land der Weltgemeinschaft gewesen.
Bei der Elektromobilität wird das besonders sichtbar. Die Ladeinfrastruktur ist nur ein Beispiel. Ein weiteres Beispiel ist das Trauerspiel um Roller, Boards und ähnliche Fortbewegungsmittel, die inzwischen seit Jahren existieren, in Deutschland aber nicht sinnvolle genutzt werden können, weil der Gesetzgeber nicht aus seinen alten Denkmuster heraus kann.
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