Schnellladesäulen: eine Totgeburt ???

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Re: Schnellladesäulen: eine Totgeburt ???

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INRAOS hat geschrieben:Wenn wir es dann schaffen, am schnellader vielleicht 200 km Reichweite in 15 Minuten aufzuladen, dann ist die Verweildauer pro Fahrzeug ja auch nicht mehr fürchterlich lang.
Dafür braucht man dann ca. 100 kW. Ich sprach aber von Ladesäulen mit mehr als 100 kW.
PowerTower hat geschrieben:Die Induktionsladung ist sicher keine schlechte Idee und hat in bestimmten Anwendungsfällen ihre Berechtigung. Ich frage mich nur, wer das bezahlen soll.
Wer sagt denn, dass die Induktionslader teuer als ein DC-Lader sein soll. Ich würde mal behaupten, dass der irgendwo zwischen AC und DC liegen wird.
PowerTower hat geschrieben:Manche Stadt schafft es ja nicht mal die Straßen ganz normal in Schuss zu halten und nun soll sie auch noch gegen Aufpreis Strom liefern können.
In der Stadt wird es kaum Induktionslader auf der Straße geben. Auf den Parkplätze werden die dann von den üblichen Verdächtigen installiert. Auch auf Autobahnen werden es wohl Privatunternehmen machen. Dafür wird die Stromlobby schon sorgen.
Zuletzt geändert von ecopowerprofi am So 21. Mai 2017, 16:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Schnellladesäulen: eine Totgeburt ???

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Induktives Laden während der Fahrt ist sicher potenziell eine elegante und Komfortable Sache, aber ich glaube nicht, dass sich das in den nächsten Jahren, wenn überhaupt, durchsetzen wird. Die Kosten sind einfach sehr hoch, und es müsste eine herstellerübergreifender Standard für die Ladeschnittstelle geschaffen werden, woran ja bekanntlich schon eine Menge vielversprechender Technologien gescheitert sind. Insgesamt würde der ganze Einführungsprozess sehr lange dauern, erst recht, wenn es flächendeckend sein soll. Die momentan übertragbaren Leistungen sind nur wenig höher als der Energiebedarf während der Fahrt, so dass man wirklich sehr lange Straßenabschnitte ausrüsten müsste, damit sich das lohnt.
Ich denke, die Entwicklung des DC-Schnelladens und der Akkukapazitäten geht inzwischen schneller, so dass man in zwei Jahren mit einem klassischen BEV vielleicht alle 300km für 20min anhalten muss, was man wohl auch mit einem Verbrenner machen würde.
Das Argument, dass man damit durch Verkleinerung des Akkus vermeiden könnte, in den meisten Fällen ungenutzte Akkukapazität herumzufahren ist zwar nachvollziehbar, aber ich denke, das wäre eher ein weiterer Optimierungsansatz als ein wirkliches Problem. So gesehen st das bewegen jedes Automobils, welches nicht voll besetzt oder beladen ist, suboptimal, da kommt es auf einen etwas "zu großen" Akku auch nicht mehr wirklich an, zumal er ja auch integraler Bestandteil der Fahrzeugkonstruktion ist.

Re: Schnellladesäulen: eine Totgeburt ???

150kW
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Mit WPT gibt es ja schon einen Herstellerübergreifenden Standard für induktives laden. Wenn das vorgestellte System dazu kompatibel ist, wäre zumindest im Ansatz mehr als eine Demo-Strecke möglich.
Ich denke aber auch nicht das da mehr draus wird. Ist viel zu aufwändig. Das verschwindet in der Versenkung wie die Batterietausch-Stationen.

Re: Schnellladesäulen: eine Totgeburt ???

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150kW hat geschrieben:Das verschwindet in der Versenkung wie die Batterietausch-Stationen.
Mit den Batterietauschstationen war absehbar. Aus dem ehemals SMS der Mobiltelefonen aus der Anfangszeit ist inzwischen Whatsapp usw. geworden. Mit dem Induktionsladen wird es ähnlich kommen. Erst in der heimischen Garage und dann, wenn genügend damit ausgestattet sind, auch zum Laden während der Fahrt. Dauert ein paar Tage. Zwischen SMS und Whatsapp lagen auch über 10 Jahre.

Das Induktionsladen während der Fahrt bietet für die Verkehrsbeeinflussung erheblich Vorteile. Die Geschwindigkeiten der einzelne Fahrzeuge werden an einander angeglichen und das ständige Spurwechseln von einzelne Heißsporne wird vermieden, was die Staubildung und Unfallgefahr erheblich reduziert.
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Re: Schnellladesäulen: eine Totgeburt ???

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Eagle_86 hat geschrieben:Der Sinn liegt darin, dass man eben nicht Fahrzeuge benötigt, die hunderte Kilo von Batteriepaketen mit sich führen müssen, nur damit sie ab und zu mal etwas weiter kommen. Wenn tatsächlich irgendwann Millionen von E-Autos gebaut werden, ist das ein enormer Faktor an zusätzlich benötigtem Material. Damit könnten die Elektrofahrzeuge auch kostengünstiger werden.
Denkfehler: die Millionen E-Autos sind nicht da und die kommen auch nicht, wenn sie nicht auf ganzer Linie überzeugen.
Ohne Langstreckentauglichkeit überzeugen sie aber nicht.
Heißt sie kommen erst dann in Masse, wenn sie die induktive Ladung unterwegs auch gar nicht mehr brauchen.

Der Aufwand für die Schnelllader ist einfach geringer. Zudem bringen die großen Akkus die Langstreckentauglichkeit überall, auch in der Pampa oder in anderen Ländern. Das ist wichtig für die Akzeptanz.
PowerTower hat geschrieben:Es ist nicht sinnvoll, wenn wir alle mit riesen Akkus durch die Gegend fahren. Wir brauchen für uns passende Lösungen.
Bei 2 Autos vor der Tür muss eins davon auch Langstrecken halbwegs ordentlich ermöglichen. Und da sind wir dann bei Akkus 60kWh und aufwärts. Diese Akkus haben außerdem den Vorteil, dass man sie netzstabilisierend einsetzen kann und sie halten lang durch geringe C-Raten und weniger Zyklen/Kilometer.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Schnellladesäulen: eine Totgeburt ???

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Da hat ja jeder individuelle "Schmerzgrenzen". Ich würde mit 30 kWh prima jedes Ziel in Deutschland in meiner gewünschten Reisezeit erreichen, vernünftige Lademöglichkeiten vorausgesetzt. Dass du damit beim Reisewagen nicht auskommen möchtest, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. ;) Aber selbst diejenigen mit zwei Verbrennerfahrzeugen im Haushalt sind ja überwiegend der Ansicht, dass 150 km Reichweite nicht genügend sind, was aber in der Praxis nicht zutrifft. Von der Denkweise "ich brauche nach jeder Fahrt mindestens noch 300 km Reserve" sollten wir halt weg kommen. Die Netzstabilität erreicht man auch mit einem Mix aus großen und kleinen Akkus. Die Haltbarkeit muss nicht zwingend besser sein, wenn die hochkapazitiven Zellen nur auf Energiedichte getrimmt wurden.
ecopowerprofi hat geschrieben:Wer sagt denn, dass die Induktionslader teuer als ein DC-Lader sein soll. Ich würde mal behaupten, dass der irgendwo zwischen AC und DC liegen wird. [...] In der Stadt wird es kaum Induktionslader auf der Straße geben. Auf den Parkplätze werden die dann von den üblichen Verdächtigen installiert. Auch auf Autobahnen werden es wohl Privatunternehmen machen. Dafür wird die Stromlobby schon sorgen.
Es ging doch laut deinem Aufmacher um, Zitat: "Induktionsspulen im Straßenbelag - Einfach während der Fahrt den Akku aufladen". Natürlich habe ich mich darauf bezogen. Es geht dabei auch nicht zwingend um die Stadt, selbst die ein oder andere überregionale Bundesstraße hat schon bessere Tage erlebt. Für mich bedeutet das: hier fehlt Knete. Und das betrifft nur die Fahrbahnerneuerung ohne die zusätzliche induktive Lademöglichkeit. Diese wird die Kosten für die Straßensanierung zusätzlich in die Höhe treiben, ich denke da sind wir uns einig. Wenn man es natürlich nur über private Investoren auf Autobahnen installieren lässt, mag das gehen. Dann braucht es nur eine entsprechende Masse an Nutzern. Ich wäre wohl eher keiner.
2012-2015: Think PIV4 || 2016-2018: VW e-up!
2018-2020: Mietfahrzeuge || 2021-2023: Renault Twingo Electric
Und nun Deutschlandticket Nutzer ohne Auto.

Re: Schnellladesäulen: eine Totgeburt ???

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PowerTower hat geschrieben:Da hat ja jeder individuelle "Schmerzgrenzen". Ich würde mit 30 kWh prima jedes Ziel in Deutschland in meiner gewünschten Reisezeit erreichen, vernünftige Lademöglichkeiten vorausgesetzt.
Die Akkugröße und die Ladeleistung bzw. -art werden wohl eine demnächst genauso verkauft wie heute die Motorleistung. Man braucht keine 200 kW um von A nach B zu kommen. Genauso wenig brauche ich keinen 150 kWh Akku oder einen 150 kW Schnelllader. Wer sich aber nur einen preiswerteren Akku kauft wird wohl auch beim Laden auf teuren Strom aus dem Superschnelllader verzichten und entsprechende Pausen bei seine Reisen einplanen. Wer aber einen 150 kWh Akku im Auto hat wird den Schnelllader auch nicht benötigen und ein max. an Komfort beanspruchen. Der möchte auch keine 15 Min. am Schnelllader verbringen und danach umparken. In dieser Auto-Preisklasse wird dann auch ein 43 kW AC und ein Induktionslader an Bord sein. Der möchte sein Auto abstellen, seine Mahlzeit einnehmen und anschließend ohne rum stöpseln weiter fahren. Der AC-Lader wird in solchen Fahrzeuge genauso wenig benötigt wie der Allradantrieb innerhalb der Stadt. Aber es könnte ja mal sein, dass man in der "Wildnis" nachladen muss.
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Re: Schnellladesäulen: eine Totgeburt ???

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ecopowerprofi hat geschrieben: Die Akkugröße und die Ladeleistung bzw. -art werden wohl eine demnächst genauso verkauft wie heute die Motorleistung. Man braucht keine 200 kW um von A nach B zu kommen.
Das ist aber nur ein Faktor wenn die Speicher weiterhin so Teuer sind. Wenn die nicht mehr diesen preislich dominiernden Faktor habe wird reingepackt in die autos was geht.
Passivhaus Premium, 18kWp PV, Sole WP mit Kühlung über BKA, KNX, 530e 3.2l/100km ~50% Elektrisch, Tested X3 xDrive30e, eTron 50, EQC In Testing ID.4, ENYAK, iX3
Mitglied bei Electrify-BW e.V. https://electrify-bw.de/

Re: Schnellladesäulen: eine Totgeburt ???

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43kW AC ist doch schon tot. Da wird kein Hersteller mehr was investieren.
Die Zukunft wird sein, dass das Auto mindestens 11kW AC und mindestens 100kW DC kann.
Induktion wird es nur gegen Aufpreis geben.
Gruß

CHris, ab sofort mit i3

Wenn Ihr Euch für Fotografie interessiert, schaut Digitalfotonetz vorbei.
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Re: Schnellladesäulen: eine Totgeburt ???

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Es gibt manchmal Ideen, die sich nicht so schnell durchsetzen und es irgendwann doch schaffen (Smartphoneartiges gab es ja auch schon lang vor dem I-phone) und das Elektroauto war vor 100 Jahren auch schon mal da. Ich denke, dass die Induktionsladung mittelfristig im Hausbereich einen großen Marktanteil haben wird - einfach aus Bequemlichkeit. Auch die zitierten Taxiwartestreifen (sofern es zukünftig noch Taxen im klassischen sinne geben wird) und ggf. auf Parkplätzen in der Altstadt sehe ich da Potential. Induktion während der Fahrt wäre natürlich schon hipp und ob das irgendwann mal erfolgreich sein wird sehe ich als schwer voraussehbar an. Die Beispiele von Ideen die sich durchgesetzt haben, hatten neben dem bei Induktion zweifellos gegebenen Kundennutzen auch noch die Randbedingung, dass sie für den Anbieter der dies anschiebt lukrativ sind. Ggf. startet sowas in Dubai und verbreitet sich dann auf privaten Autobahnen (sofern man damit Geld machen kann). Auf deutschen Autobahnen wird es meiner Meinung nach jedenfalls so schnell nicht zu sehen sein.

Ich finde Schnellader gar nicht doof, wenn man es gut macht: So finde ich das modulare Konzept von Chargepoint einfach genial (nochmal besser als die Doppelstationen von TESLA). In der Ladesäule steckt ein Ladegerätmodul, welches nur die gewöhnliche Basisleistung bringt (30kW oder optional 60kW) und ein externer Würfel hat bis zu 16 zusätzliche Lader, die bei Bedarf beliebig zugeschaltet werden. An diesen Würfel kann man bis zu 16 Stationen anschließen.

Mit anderen Worten: Man baue in der einfachsten Ausbaustufe 8 oder 16x30kW Stationen mit einem Cube der zusätzlich dynamisch 500kW auf die Stationen verteilen kann. So hat man (bei 16 Stationen) minimal 60kW Leistung falls alle Stationen gleichmäßig benutzt werden. Das kommt natürlich so gut wie nie vor (unbesetzte Stationen, einige Fahrzeuge laden gerade bis 99% und damit unter 30kW, oder sind gar schon fertig, während der besitzer noch sein Schnitzel isst) und so hätte man sogar die Möglichkeit bis zu 350kW an einzelnen Stationen ziehen (die zunächst eher realistischen 100-150kW sollten fast immer an einzelnen Stationen verfügbar sein), ohne dass man massiv überdimensionierte Hardware rumstehen hat. Sollte die Installation dann irgendwann öfters an ihre Grenzen geraten, dann kann man erstmal in jeder Säule ein zweites Modul einbauen, bzw. einen zweiten Cube aufstellen. Das auf jeden Rastplatz und an frequentierten Bundesstraßen und größeren Städten (dort wie eine Tankstelle mit Waschwasser, Luft, Waschanlage, 24/7 shop), am Besten wo Hochspannungsleitungen in der Nähe sind und wir wären gut aufgestellt...

Wäre cool, wenn irgend jemand wüsste, was so eine Anlage kostet. 1mio? 1000 Stück davon wären 16.000 Säulen und eine Milliarde invest.
Zuletzt geändert von Super-E am Mo 22. Mai 2017, 12:40, insgesamt 2-mal geändert.
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