Parkuhr 2.0 oder gleiches Recht für Verbrennerfahrzeuge

Re: Parkuhr 2.0 oder gleiches Recht für Verbrennerfahrzeuge

TeeKay
read
Wiese hat geschrieben: In dem geschilderten speziellen Fall hat aber auch die Gemeinde versagt, die gleich 3 Ladesäulen aufgestellt hat. Das ist typisch für Leute in der Verwaltung die keine Praxiserfahrung haben. Anstatt die Ladesäulen zu verteilen, werden gleich 3 an einen Punkt gestellt
Im Gegenteil, die haben mitgedacht und verhindern Ladesäulensuchverkehr. In Kopenhagen sind alle Ladepunkte von E.ON zu viert bis acht aufgebaut UND an jeder Ecke zu finden. Vor 3 Jahren waren die auch noch weitgehend verwaist. Im Dezember 2018 waren sie tagsüber voll belegt. In Berlin hingegen stehen alle Ladesäulen einzeln. Am Kudamm kann es sein, dass ich 5km umherfahre und auf 4 Einzelsäulen treffe, die belegt sind (mit Verbrennern und Elektroautos). Wer Verhaltensweisen ändern will, muss sich unbeliebt machen und die zu ändernde Verhaltensweise gezielt benachteiligen. Dann stehen eben 6 Parkplätze die meiste Zeit des Jahres über leer. Signal an die Verbrennerfahrer: "Hätte ich ein Elektroauto, wäre da jeden Tag ein sicherer Parkplatz für mich" statt "Hätte ich ein Elektroauto, müsste ich länger nach einer Ladesäule suchen als mit dem Verbrenner nach einem Parkplatz".
Anzeige

Re: Parkuhr 2.0 oder gleiches Recht für Verbrennerfahrzeuge

USER_AVATAR
read
spark-ed hat geschrieben:Es macht einfach keinen Sinn, teuren und wertvollen Parkraum ungenutzt zu lassen.
Liegt die Wenigerbenutzung öffentlicher Ladepunkte gerade in München nicht hauptsächlich an den fremdenverkehrsfeindlichen Ladenetz.de-Tarifen?
*325ppm. Seit 1Gs mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.

Re: Parkuhr 2.0 oder gleiches Recht für Verbrennerfahrzeuge

Helfried
read
TeeKay hat geschrieben:Die Mitarbeiter vom Ordnungsamt scheinen auch unsicher zu sein und tolerieren das, statt dieses Fehlverhalten zu ahnden.
Das ist in Wien auch so. Du musst jedem Parkwächter einzeln alles erklären und jeden Säulenparker selber melden, obwohl es dafür eigene Beamte geben würde.

Re: Parkuhr 2.0 oder gleiches Recht für Verbrennerfahrzeuge

USER_AVATAR
read
Wiese hat geschrieben:In dem geschilderten speziellen Fall hat aber auch die Gemeinde versagt, die gleich 3 Ladesäulen aufgestellt hat. Das ist typisch für Leute in der Verwaltung die keine Praxiserfahrung haben.
Nein man merkt dass Du keinerlei Praxiserfahrung mit Elektroautos an öffentlichen Ladestationen hast. Nur bei mehreren Ladepunkten an einem Ort gibt es eine Chance, dass man darauf warten kann dass ein Ladepunkt freigemacht wird. Wenn die Ladesäulen wie üblich dümlichst einzeln aufgestellt würden, kann man beim nacheinander Anfahren der Einzelladesäulen nie darauf warten dass eine frei wird, weil die Freigabe gerade hier evtl. erst am nächsten Tag eintritt.

Dass die Säulen nicht ausreichend genutzt sind liegt i.Allg. an abschreckenden Ladestromtarifen. Gerade in der Initiierungsphase der Ladeinfrastruktur sollten keine abschreckenden Ladestromtarife (z.B. Ladezeitgebühren welche Parkgebühren benachbarter Stellplätze deutlich überschreiten) angewandt werden.
*325ppm. Seit 1Gs mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.

Re: Parkuhr 2.0 oder gleiches Recht für Verbrennerfahrzeuge

Jake1865
  • Beiträge: 627
  • Registriert: Fr 9. Nov 2018, 16:49
  • Hat sich bedankt: 340 Mal
  • Danke erhalten: 72 Mal
read
TeeKay hat geschrieben: Wer Verhaltensweisen ändern will, muss sich unbeliebt machen und die zu ändernde Verhaltensweise gezielt benachteiligen. Dann stehen eben 6 Parkplätze die meiste Zeit des Jahres über leer. Signal an die Verbrennerfahrer: "Hätte ich ein Elektroauto, wäre da jeden Tag ein sicherer Parkplatz für mich" .
Ganz genau, Autofahrer sind ja sowieso schon der letzte Dreck und Menschen zweiter Klasse, da ja die Ökofaschisten die Öffis bevorzugen wollen und das auch teilweise in den Städten auch geschieht. Tschüss Gleichheitsgrundsatz.

Jetzt willst du auch noch drittklassige Menschen generieren? Verbrennerfahrer?

Ihr merkt echt gar nichts mehr. Am besten jegliche Mobilität ganz abschaffen.
Aber dann gibt's eine Sohlensteuer nach Schuhgröße, weil die Fußgänger die öffentlichen Wege abnutzen.

Gruß Jake

PS: Mobilität ist Lebensqualität und ein hohes Gut.
Die Amis haben die bessere Show. Die Deutschen bauen die besseren Autos.

Re: Parkuhr 2.0 oder gleiches Recht für Verbrennerfahrzeuge

USER_AVATAR
  • dirk74
  • Beiträge: 173
  • Registriert: Mo 8. Jan 2018, 20:48
  • Wohnort: Kelkheim
  • Hat sich bedankt: 14 Mal
  • Danke erhalten: 20 Mal
read
"Wertvoller Parkraum"
Die dürftige Anzahl E-Parkplätze geht momentan im Rauschen unter. Liegt irgendwo im Promillebereich. Das Argument zieht nicht.
Aber, die Idee ist grundsätzlich gut. Würde Sie erweitern bzw. folgende Bedingungen für Großstädte setzen:

- Großraumparkplätze für Autos außerhalb der Stadt mit Anbindung ÖPNV (kostenlos)
- Fahrverbot für alle Fahrzeuge, die nicht Abgasgrenzwerte einhalten - mehrjährige Übergangsfrist für Anwohner
- Ballung von E-Ladeplätzen mit angesprochener Parkgebühr - hier sollte es auch für einphasige Lader bezahlbar sein
- andere Parkplätze, die kostenlos waren, bleiben es

Gruß
Dirk
Skoda Citigo e iV
Trinity Uranus

Re: Parkuhr 2.0 oder gleiches Recht für Verbrennerfahrzeuge

USER_AVATAR
read
dirk74 hat geschrieben:"Wertvoller Parkraum"
Wenn der Parkraum wirklich so wertvoll ist, warum baut man dann nicht zusätzlich welchen?

Das Argument höre ich auch immer wieder bei uns. Auf der einen Seite will man die Autos aus der Innenstadt bekommen und auf der anderen Seite will man den angeblich so wertvollen Parkraum nicht verschwenden. Dabei gibt es in der Innenstadt und näheren Umgebung bei uns ungefähr 10 öffentliche Tiefgaragen und Parkhäuser mit weit über 10.000 Parkplätzen. Aber nur ungefähr 30 Stellplätze mit Lademöglichkeit.

Mein Wunsch wäre ein kleiner Parkplatz in Innenstadtnähe mit 20-30 Plätzen, der über eine Schranke "gesichert" ist nur für Steckerautos mit je 3,7 - 22KW und 1-2 DC. Die Schranke öffnet mit jeder beliebigen Ladekarte um Verbrennern zumindest die Zufahrt zu erschweren. (ich hoffe die kommen nicht so schnell drauf, dass die Schranke auch mit jeder anderen RFID Karte öffnen würde) Normale Parkgebühren dafür die AC Säulen aber Plug&Charge. DC kostet dann etwas mehr.
Wer eher bremst fährt länger schnell (ohne nachzuladen)
Derzeit im Ioniq unterwegs.

Re: Parkuhr 2.0 oder gleiches Recht für Verbrennerfahrzeuge

USER_AVATAR
  • AbRiNgOi
  • Beiträge: 15278
  • Registriert: Do 27. Jun 2013, 17:43
  • Wohnort: Guntramsdorf (bei Wien)
  • Hat sich bedankt: 562 Mal
  • Danke erhalten: 4681 Mal
read
Darf man auf den Bericht eingehen, oder geht es nur um die Parkuhr 2.0 und alles andere ist OT?

Ich bin hier nicht ganz so einig mit mir selber, was ich von dieser Geschichte halten soll. Es geht um eine Stadt, nicht um Langstrecke oder Autobahnraststätte. Und in einer Stadt gibt es Destination und Laternen Ladestellen.
Aber es geht auch um München und damit um den Fahrzeughersteller BMW. Das was hier in München passiert ist, ist sicher nicht zufällig in der Stadt von BMW passiert. Aber das ist nur die eine Seite. Die andere Seite ist, dass die Städte noch immer kein richtiges Ladekonzept haben. Niemanden ist klar, was eine Ladeinfrastruktur in einer Stadt überhaupt sein soll.

Nehmen wir den einfacheren Teil: Die Destination Ladestelle: Wenn die ansässige Wirtschaft die Destinationladestellen nicht will, ok, fahre ich halt wo anders hin. Wenn Aldi in München seine Detinationlader aufstellt, werden die Elektromobilisten eben dort einkaufen. Ganz einfach. Kein Grund sich auf zu regen.

Es geht aber um die Stadt und nicht um Kaufleute. Es geht um die Münchner, die in der Stadt leben und keine eigene Garage haben. Einwohner Münchens, die auf eine öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen sind, was sollen die machen? Die Antwort der Münchener Stadtregierung war wohl öffentliche Parkplätze um zu bauen und den Münchnern die Möglichkeit zu geben dort zu laden. Wenn aber dies keine echten Laternenladekplätze sind, sondern eben wieder solche 22kW Zwitter AC Ladesäulen wo keiner recht weiß was die eigentlich für einen Sinn haben, dann werden die Einwohner dort nicht laden können, weil während GoT im Fernsehen läuft geht keiner runter abstecken. Und als Destination sind die eben Sinnlos, wenn die Kaufleute das dort nicht wollen. (und moderne Fahrzeuge gar keine 22kW AC Anschluss mehr haben, aber das ist eine andere Geschichte)

Für mich daher schwierig zu beurteilen ob das Gut oder Schlecht ist. Es ist auf jeden Fall ein schlechtes Zeichen für die Elektromobilität, es ist ein Zugeständnis der Stadtregierung hier Blödsinn gebaut zu haben und nicht erkannt zu haben was der Elektromobilist wirklich braucht. Und es ist genau im München passiert.
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 150.000 km

Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!

Re: Parkuhr 2.0 oder gleiches Recht für Verbrennerfahrzeuge

USER_AVATAR
read
AbRiNgOi hat geschrieben:Es geht aber um die Stadt und nicht um Kaufleute. Es geht um die Münchner, die in der Stadt leben und keine eigene Garage haben. Einwohner Münchens, die auf eine öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen sind, was sollen die machen? Die Antwort der Münchener Stadtregierung war wohl öffentliche Parkplätze um zu bauen und den Münchnern die Möglichkeit zu geben dort zu laden.
Das ist ja für mich die logische Verbindung zwischen dem verlinkten Artikel und den beispielhaft genannten Park/Ladesäulen. Es wäre es ja durchaus möglich, die Parkplätze mit zeitabhängigen Tarifen zu versehen - zu den Geschäftszeiten wird strikt pro Zeiteinheit abgerechnet, um die durchschnittliche Parkzeit kurz und die Nutzungsintervalle hoch zu halten.

Hingegen könnten die Säulen z.B. ab 19Uhr auf einen Flattarif umgeschaltet werden, in dem bis morgens z.B. 8 Uhr maximal 2h abgerechnet werden. In dieser Zeit ist der Parkdruck niedrig und die Säulen wären für Anwohner als Lademöglichkeit ohne Abzockertarif verfügbar.
Selbst wenn die Parkplätze tagsüber zum anstöpseln mäßig attraktiv sind, das wäre mal eine echte Förderung der Elekromobilität.
AbRiNgOi hat geschrieben: Wenn aber dies keine echten Laternenladekplätze sind, sondern eben wieder solche 22kW Zwitter AC Ladesäulen wo keiner recht weiß was die eigentlich für einen Sinn haben, dann werden die Einwohner dort nicht laden können, weil während GoT im Fernsehen läuft geht keiner runter abstecken. Und als Destination sind die eben Sinnlos, wenn die Kaufleute das dort nicht wollen. (und moderne Fahrzeuge gar keine 22kW AC Anschluss mehr haben, aber das ist eine andere Geschichte)
Meinen ehrlichen Respekt, dass du gerade als langjähriger Zoe-Pilot mit allen möglichen Extremerfahrungen die innerstädtische 22kW Infrastruktur trotzdem noch kritisch hinterfragst. Die meisten 22kW Nutzer sind durch entsprechende positive Erfahrungen da eher einseitig konditioniert.
Das ist ja für den, der es nutzen kann eine tolle Sache, aber passt ansonsten in vielen Fällen überhaupt nicht zu den eigentlichen Anforderungen.
Ich beneide da manchmal insgeheim die Länder, wo mangels Drehstromverfügbarkeit erst gar nicht diese sehr oft trügerische Strategie eingeschlagen werden kann.
Lastmanagement und viele Einzelsäulen sind in so einem Umfeld viel besser zu etablieren. Symmetrisches Lastmanagement in bunter Mischung 1- und 3-phasig bis 32A ist technisch zwar irgendwie zu lösen, aber verhältnismäßig komplex und steigert unproportional niedrig den Gesamtnutzen)
Aber ich will das leidige Ladeleistungsthema gar nicht weiter vertiefen. Wenn sich jemand findet, der solche Dinger mit 22kW only bauen will, so soll es mir natürlich recht sein. Hauptsache es geht nicht zu Lasten der Anzahl der Ladepunkte! ;)
SmartED - einfach, wie für mich gemacht

Re: Parkuhr 2.0 oder gleiches Recht für Verbrennerfahrzeuge

BMWi
read
Jake1865 hat geschrieben:
BMWi hat geschrieben:Ich kann die Geschäftsleute auch verstehen. Konsequenterweise sollten sie auch die ganzen Behindertenparkplätze entfernen. Die sind auch kaum genutzt und verbrauchen kostbare Stellflächen.
Der war gut. Gefällt mir.
Dann werfe ich auch noch die überflüssigen Frauenparkplätze und Mutter-Kind Parkplätze in die Runde.


Gruß Jake
Ich hatte es auf der Zunge, wollte euch aber nicht überfordern :D

Die ladenetz.de Ladesäulen in den Städten sollten kostenlos sein und von der Stadt übernommen bezahlt werden. Derzeit kostet das nicht die Welt und so lange das noch so ist, scheiss drauf - umme. Fördert die E-Mobilität und ist eine (kleine) Stellschraube gegen den Onlinehandel.
Für grössere Einkaufszentren sind das eh Peanuts. Also was soll die Aufregung. Geld "generieren" die damit eh nicht. Diese Rechnung würde ich gerne mal sehen.
Das Prinzip IKEA ist doch genial. Und es ist noch tolle Werbung. Aber die Pfeifen der Städte halten nur ihr Gesicht mit dem Bürgermeister in die Kamera, dass man so unglaublich fortschrittlich ist und eine Ladesäule für E-Autos hinpflastert und stellen sich überhaupt nicht die Frage, was nach den Foto in der Zeitung kommt. Pfeifen sind das!
Raum Kaiserslautern ist das beste Beispiel wie es nicht geht. Wenn ich ab und zu dorthin muss kommt mir die Galle hoch. Überteuert, zugeparkt, geht nicht, totales Verkehrschaos und wenn man an einer Säule nicht laden kann und muss zur einer anderen brauchst du für 1km Fahrt 20 - 30 Minuten. Ich lade immer vorher und nicht in Kaiserslautern.
Anzeige
AntwortenAntworten

Zurück zu „Öffentliche Lade-Infrastruktur“

Gehe zu Profile
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag