Strategien der Kommunen für die Ladesäulenversorgung

Strategien der Kommunen für die Ladesäulenversorgung

bahnfahrer
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Hi!

Um den Kommunen zu helfen, was sie machen können, um eine gute Versorgung mit Ladesäulen zu erreichen, fände ich es gut, wenn wir sammeln würden, was verschiedene Städte bereits dafür tun.

Ich habe selbst damit angefangen:

Düsseldorf Die Stadt Essen
  • hat das gesamte Stadtgebiet in 200m x 200m große Kacheln eingeteilt und
  • vergibt eine auf 10 Jahre befristete Sondernutzungsrechte für den öffentlichen Raum zur Errichtung von Ladesäulen.
  • Innerhalb einer Kachel werden nur einem Betreiber entsprechende Sondernutzungsrechte eingeräumt.
  • Die Betreiber müssen regelmäßig Nutzungsstatistiken an die Stadt liefern.
  • Die Errichtung von Schnelladesäulen ist zunächst nicht vorgesehen.
Die Stadt Hannover
  • hat eine Konzessionen an enercity vergeben, die sich verpflichtet hat, dafür zu sorgen, dass bis Ende 2020 in Hannover 480 Ladepunkte 24h/7 zugänglich sind. Davon werden 20 Schnellladepunkte (50 kW) sein. Der Vertrag beinhaltet außerdem:
  • Die Ladepunkte sollen bevorzugt auf halb öffentlichem Gelände stehen, falls dies im Umkreis von 500m fußläufig nicht möglich ist, erteilt die Stadt ein Sondernutzungsrecht für den öffentlichen Raum.
  • In jedem Stadtbezirk sollen 2, möglichst in jedem Stadtteil 1 Ladestation stehen.
  • Wenn es 3 oder mehr Besitzer von E-Autos gibt, die keine Lademöglichkeit in der Nachbarschaft haben, wird dies berücksichtigt. Hier kann man einen Vorschlag machen
  • Preis:
    • normalladen: 0,35 €/kWh + 1 € pro Stunde (innerhalb der ersten 1,5 Stunden), danach 5 € pro Stunde
    • schnellladen: 0,45 €/kWh + 1,5 € pro Stunde (innerhalb der ersten 1,5 Stunden), danach 5 € pro Stunde
    • Die Zeitkomponente ist auf 3 Stunden begrenzt.
  • Die Ladeinfrastruktur wird bis 31.12.2026 betrieben, wenn keine Kündigung erfolgt, verlängert sich der Vertrag automatisch jeweils um 2 Jahre.
  • Für die Stadt fallen keine Kosten an.
Damit die ganzen Infos nicht in einem 100 Seiten langen Thread untergehen, habe ich die Infos im wiki eingetragen.

Über Hinweise und Ergänzungen, welche Strategie andere Städte verfolgen, würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße,
bahnfahrer.
Zuletzt geändert von bahnfahrer am So 6. Jan 2019, 12:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Strategien der Kommunen für die Ladesäulenversorgung

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*325ppm. Seit 1Gs mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.

Re: Strategien der Kommunen für die Ladesäulenversorgung

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  • hankie
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Ich habe gestern diese Nachricht vom Umweltamt Düsseldorf bekommen:
Die öffentlich nutzbare -dynamisch wachsende- Ladeinfrastruktur in Düsseldorf wird über die Internetseite https://maps.ladenetz.de/ laufend aktualisiert.

Alle Informationen zur Förderung der Elektromobilität in Düsseldorf finden Sie unter https://www.duesseldorf.de/umweltamt/um ... itaet.html
Hierzu gehören auch die geltenden Regelungen zu kostenlosem Parken für rein elektrisch fahrende Fahrzeuge.

Im Zuge der Verbesserung der Luftqualität ist zudem aktuell die Einrichtung von zwei Bussonderfahrstreifen mit Freigabe für Fahrzeuge mit E-Kennzeichen in Vorbereitung. Verfolgen Sie hierzu bitte die öffentlichen Medien.

Hyundai IONIQ 6, Bio.Blue, 77kW, 20" Felgen, RWD

Keba 22kW Wallbox
6,6 kW PV mit 7 kW Speicher
LW-Wärmepumpe
Beegy-Community-Ökostrom

Re: Strategien der Kommunen für die Ladesäulenversorgung

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Sehr wichtig fände ich für die Städte auch, wenn man Strategien fürs "NoHome-Charging" sammelt/erstellt.

Sonst kriegt man die Leute ohne eigene Steckdose nie zum E-Auto.

Problem ist aber: eine Ladesäule, an der eine ganze Nacht ein E-Auto mit kWh-Tarif hängt (und nur das ist wirklich praktikabel), wird wohl nie wirtschaftlich, selbst wenn man nur 3.7kW-Einfach-Wallboxen aufstellt.

Da müssen irgendwelche anderen Anreize (und möglichst keine Verbote) her. Aber ich habe keine Idee welche..
10 Jahre Zoe, 41kWh seit Ende 2018 - Verbrauch ab Zähler mit allem (Ladeverluste) und scharf (Vorheizen) Bild
Aixam eCoupé 2018 - E-Auto ab 15 Jahren - man kommt auch mit 45 km/h an - dank der Ampeln meist gleichzeitig. :-)

Re: Strategien der Kommunen für die Ladesäulenversorgung

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Kann man nicht einfach an vielen öffentlichen Parkplätzen eine normale Schukosteckdose mit kostenlosem Strom anbieten? Ohne Autentifizierung und Gedöns. Ist wesentlich billiger und benötigt kleinere Querschnitte. Dann lädt man eben mit dem Ziegel über Nacht.

Gruß
Dirk
Skoda Citigo e iV
Trinity Uranus

Re: Strategien der Kommunen für die Ladesäulenversorgung

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Leute, bitte vergesst endgültig die Schuko-Steckdose für das Laden in der Öffentlichkeit. Kein Mensch will, das jeder dahergelaufene Idiot einfach den Stecker ziehen kann. Kein Mensch will an jeder Straße in großer Zahl Steckdosen haben, die ständig unter Spannung stehen. Kaum jemand will seinen teuren Ziegel über Nacht am Straßenrand liegen haben. Usw., usf.
Gruß
Werner
Peugeot iOn Produktionsdatum 09/15 seit 01/16
Hyundai ioniq 5 RWD LR seit 11/21

Re: Strategien der Kommunen für die Ladesäulenversorgung

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Umgekehrt wird keine Kommune dutzende Ladesäulen für je 10.000 € oder mehr anschaffen.
- Auch Schukosteckdosen kann man mit FI sichern
- Den Ladeziegel kann man mit Bügelschloss sichern
- Abziehen des Ziegels ist immer noch besser, als wenn der Stecker abgetreten wird
Ich sehe das analog zu eBike-Ladestationen. Da funktioniert das doch auch. Wer da Bedenken hat, dann eben so ein Ladefach mit Schukosteckdose, das während des Ladens gesperrt ist. Kabel hängt dann raus.

Gruß
Dirk
Skoda Citigo e iV
Trinity Uranus

Re: Strategien der Kommunen für die Ladesäulenversorgung

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dirk74 hat geschrieben:Umgekehrt wird keine Kommune dutzende Ladesäulen für je 10.000 € oder mehr anschaffen.
Ein einfacher Stahlpfosten mit ner Typ2-Dose und simple EVSE muss keine 10 k€ kosten. Den FI braucht's eh. Bügelschloss, Ladefach, ... wenn Du einen Schuko-Ladepunkt so ausrüsten willst, das er an die Sicherheit einer Typ2 kommt kostet er zuletzt mehr. Bleibt:
Abziehen des Ziegels ist immer noch besser, als wenn der Stecker abgetreten wird
Typ2-Dose ohne Verriegelung. Wird dann auch nochmal etwas billiger.
Ich sehe das analog zu eBike-Ladestationen.
Die stehen aber eher in belebten, nachts gut beleuchteten Ecken, nicht in der letzten Hinterhofgegend. Gerade die musst Du aber erreichen für die "Laternenparker".
Gruß
Werner
Peugeot iOn Produktionsdatum 09/15 seit 01/16
Hyundai ioniq 5 RWD LR seit 11/21

Re: Strategien der Kommunen für die Ladesäulenversorgung

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Ich sehe da auch kein Schuko als Lösung, schon wegen der Sicherheit.

Die Baukosten sind auch nicht das Thema (das kann der Staat fördern). Jemand muß das warten und die Energieabrechnung machen - und da beginnen m.E. die Probleme.

Wenn der CO2-Zertifikate-Handel mal funktionieren würde, könnten man so eine Infrastruktur mit Zertifikaten belohnen...aber da habe ich im Detail zu wenig Ahnung.
10 Jahre Zoe, 41kWh seit Ende 2018 - Verbrauch ab Zähler mit allem (Ladeverluste) und scharf (Vorheizen) Bild
Aixam eCoupé 2018 - E-Auto ab 15 Jahren - man kommt auch mit 45 km/h an - dank der Ampeln meist gleichzeitig. :-)

Re: Strategien der Kommunen für die Ladesäulenversorgung

LtSpock
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Ich finde jede Typ2 Säule ist rausgeschmissenes Geld im öffentlichen Raum. Es sollte dort nur CCS installiert werden.
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