Keine Regeln fürs Abschleppen an der Ladesäule

[midimal]

Fahrer von Elektroautos in der Stadt haben ein Problem: Oft sind Ladesäulen von herkömmlichen Autos zugeparkt. Ein durchsetzbares Parkvorrecht fehlt.Wieder zugeparkt. Obwohl das deutlich sichtbare Schild "Ladeplatz E-Mobil" durch den drohenden Hinweis "Widerrechtlich parkende Fahrzeuge werden kostenpflichtig abgeschleppt" ergänzt ist, steht ein konventionelles Auto mit Verbrennungsmotor vor der Ladesäule. Das ist in Hamburg keine ungewöhnliche Ausnahme, sondern ein Regelfall.

Er lässt ein bisher ungelöstes Dilemma des batterieelektrischen Fahrens offenbar werden: Genau dort, wo das Fahren mit Elektroautos bevorzugt propagiert wird, sind die wenigen öffentlichen Ladesäulen wegen Fremdparkern oft nicht nutzbar: in der Stadt. Dabei ist die Reichweite heutiger Elektroautos für urbane Strecken eigentlich ausreichend – wenn nur der Zugang zu einer simplen Steckdose frei wäre.

Den Rest findet Ihr hier:
http://www.zeit.de/auto/2012-05/infrast ... adestation

Auch die Standortplanung ist maßgebend !
Hier ein schlechtes Beispiel aus meinem Dänemarkurlaub 2012:

wenn hier noch der linke Parkplatz durch ne Ölkutsche belegt ist,
wie will der E-Mobilist dann noch laden ? Kopfschüttel ...

[Guy]

Der Artikel der Zeit ist eigentlich recht schlüssig.

Warum sollten Elektroauto-Fahrer die gleichen Privilegien genießen wie Behinderte?

Auch der Einwand, dass Energieversorger damit Geld verdienen, der Parkplatz vor der Ladesäule jedoch öffentlich ist, ist treffend.

Auf der anderen Seite möchten die Städten und Kommunen jedoch auch, dass die Infrastruktur ausgebaut wird, zu möglichst geringen Kosten. Dies kann man den Energieversorgern nur mit entsprechend reservierten Parkplätzen verkaufen.

Schwierige Situation. Rechtlich einwandfrei wären es wohl nur, wenn die Parkplätze vor den Ladesäulen an die Energieversorger verkauft würden.

Haben Fahrer von Elektroautos ein Recht auf reservierte Parkplätze in den Innenstädten?

[berndine1]

Man muss den Menschen eben einen Anreiz geben, um E-Autos zu fahren. Komischerweise schaffen das andere Länder wie Norwegen. Hier gibt es massive Förderung in allen Bereichen, sofern ich da richtig informiert bin. (Maut, Steuer usw)

[buzzingDANZEI]

Ich finde, dass Elektroautofahrer sehr wohl ein Anrecht darauf haben sollten.
Bei 1000 Parkplätzen und 2 Stück mit Ladesäule, hat der Elektroautofahrer keine große Wahl. Der Stinker schon!

[Guy]

Das muss man den Fahrern von Verbrennern aber auch vermitteln.

Bei chronischer Parkplatznot in Großstädten, wo selbst Halteverbote ignoriert werden, wird sich kaum jemand vom Parken vor Ladesäulen abhalten lassen.

Bei 1000 Parkplätzen und 2 Stück mit Ladesäule, hat der Elektroautofahrer keine große Wahl. Der Stinker schon!

Die Wahl haben Elektroautofahrer auch. Du kannst ja parken, wo du möchtest. Dann darfst du halt nur Städte besuchen, die in Reichweite liegen. Mal ganz hart formuliert.

Wenn es da keinen allgemeinen Konsens in der Bevölkerung gibt, wird es sehr schwierig. Zugeparkte Ladesäulen sind ja eher Regel als Ausnahme. Wenn dieser Konsens nicht möglich ist, bzw. das Parkverbot nicht durchgesetzt wird, bleibt eigentlich nur noch übrig, die Parkflächen mit einem Zugangssystem auszustatten. Bezahlen mag das jedoch sicher niemand.

[green_Phil]

Für mich ist das ganze nicht so schwierig. Gesetze sind ja keine unantastbare Gottgegebenheit. Wenn Elektromobilität in den Gemeinden und Städten gefördert werden soll, dann müssen dafür Räume geschaffen werden - und die schafft man gesetzlich. Es gibt ja auch Frauenparkplätze, weil es für diese einen Bedarf gab. Und wenn die Luft besser und der Lärmpegel niedriger werden soll, dann sollte das gesetzlich geschehen. Also wo liegt das Problem? Gemeinden müssen einfach jede für sich erklären, dass diese Parkplätze reserviert sind, wenn das der Bund nicht schafft. Ich sehe da auch keine Unrechtmäßigkeit darin, oder sind Frauenparkplätze unrechtmäßig, weil Frauen nicht behindert sind?
Und sind Tiefgaragenbenutzer nicht auch daran interessiert bessere Luft im Gebäude zu haben?

[Guy]

Der oben erwähnte Artikel bezog sich eher auf die Problematik, dass hier öffentliche Parkplätze zu kommerziellem Nutzen reserviert werden sollen. Schließlich verdient der Ladesäulenbetreiber damit Geld.

Die Nutzung dieser Parkplätze für Verbrenner zu verbieten, ist relativ einfach. Das wird jede Stadt selbst umsetzen können, sind ja schließlich deren Parkplätze. Nur nutzt dies relativ wenig, wenn du immer erst die Polizei rufen musst, bevor du laden kannst.

Deshalb muss dies in der breiten Bevölkerung Zustimmung finden, so wie es bei Behinderten- oder Frauenparkplätzen der Fall ist. Sonst nutzt das nichts.

Ich absolut nicht gegen reservierte Parkplätze für Elektroautos, im Gegenteil.

[green_Phil]

Der oben erwähnte Artikel bezog sich eher auf die Problematik, dass hier öffentliche Parkplätze zu kommerziellem Nutzen reserviert werden sollen. Schließlich verdient der Ladesäulenbetreiber damit Geld.

Ich weiß. Und ich sehe da auch nichts verwerfliches dran. Um das ganze zu umgehen, kann man ja auch erhöte Parkgebühren für diese speziellen Parkplätze verlangen, die müsste dann auch ein Ölverbruzzler bezahlen. Dann könnte der Strom günstiger sein.
Sind Stadtparkplätze nicht immer mehr oder weniger dazu da, damit jemand Geld verdient? (Ob der Hutmacher nebenan, das Einkaufszentrum oder ein Restaurante - öffentliche Parkplätze sind Grundvoraussetzung für den Handel einer Innenstadt)

[Desti]

Es gibt an vielen Stellen doch auch Parkplätze, die nur von Taxis benutzt werden dürfen. Wie ist das denn rechtlich geregelt?

Parkplätze an Ladestationen sollten generell nur zum Laden benutzt werden, also auch Leute die (Hybrid-)Elektroauto sollten dort nur parken wenn sie auch tatsächlich laden wollen.