CCS bedeutet aus für mehrphasiges Laden mit Drehstrom?

[Alex1]

Warum fällt die EU Entscheidungen, die vor allem dem deutschen Automobilmarkt zu Gute kommen?

Naja, wenn Mutti das will, dann verzögern die ja auch die Reduzierung des Flotten-CO2-Ausstoßes um 10 Jahre oder so. Oder lassen die Deutschen ihre energiefressenden Industrien weiter milliardenfach subventionieren.

Klimaschutz muss stehen still,
Weil Mutti das nicht anders will.

[Alex1]

Könnt Ihr Euch vorstellen, wie überrascht ich war, als ich erfuhr, dass der i3 auch einfach an Typ 2 kann? Auch 22 kW? Am Auto ist es der CCS-Zwitter, an der Zapfe ganz normaler Typ 2.

Is doch nix mit Schnarchladen? Der i3 wäre dann fast so mobil wie die Zoe? Nur halt nicht die vielen CEE- und Schukodosen. Is halt schon ein schönes Teil.

Der Daimler B-electric drive wird ihm ganz schön die Show stehlen können. Aber es sind halt 2 ganz verschiedene Filosofien.

[zitic]

Könnt ihr bitte noch mal genau darlegen, wie die EU da nur den "Deutschen" zu Gute kommt? Also wie die Festlegung auch auf einen DC-Schnelllade-Standard, "die Anderen" der 43kW-AC-Fraktion fertig macht. Fakt ist ja nunmal, dass DC von allen weltweit(praktische auch die anderen Franzosen) favorisiert wird. Auch wenn man Chademo genommen hätte oder beide gleichwertig, hätte das die gleiche Auswirkung auf 43kW-AC.

@Alex1: Was hat dich denn konkret überrascht? Dass man bei dem Combo-Stecker auch an Typ 2 laden kann, ist doch Sinn der Sache?

[energieingenieur]

Könnt Ihr Euch vorstellen, wie überrascht ich war, als ich erfuhr, dass der i3 auch einfach an Typ 2 kann? Auch 22 kW? Am Auto ist es der CCS-Zwitter, an der Zapfe ganz normaler Typ 2.

Selbst einen 43kW-Typ2-Stecker kann man in den i3 Stecken... Das Problem ist nur, dass der 22 bzw. 43kW-Typ2-Stecker 3-Phasig belegt ist und der i3 nur eine Phase verarbeiten kann. D.h. man kann ihn reinstecken, er lädt auch, aber (leider) nur mit 7,4kW bzw. 4,6kW - je nachdem, wie die Software im BMW dass denn schlussendlich mit der einpahsigen Belastung regelt, da bin ich grad nicht auf dem letzten Stand.

[zitic]

D.h. man kann ihn reinstecken, er lädt auch, aber (leider) nur mit 7,4kW bzw. 4,6kW - je nachdem, wie die Software im BMW dass denn schlussendlich mit der einpahsigen Belastung regelt, da bin ich grad nicht auf dem letzten Stand.

7,4 oder 4,6 kW wird letztlich nicht von der BMW-Software entschieden(ok, man kann natürlich auch manuell Limitierungen einstellen, aber das ist ja ein anderes Thema). Das hängt von der Konfiguration der Ladestation ab, bzw. davon welchen rechtlichen Limitierungen diese unterliegt. Stichwort "Schieflast"-Regel von der man erstmal grundsätzlich @home ausgeht, wenn man keine explizite Freigabe vom Versorger hat.

[Alex1]

Also doch Schnarchladung? :verwirrt:

[energieingenieur]

Ich möchte es so formulieren:
Bezogen auf die Wechselstromladung (AC): Egal, wieviel Leistung du an einem Typ2-Stecker anliegen hast: Mehr als 7,4kW kann der i3 technisch nicht verarbeiten.

22kW (AC) kann der i3 definitiv nicht.

[Alex1]

Danke, E-Ing!

Ist halt schon komisch: Zoe mit 43 kW Fahr- und Ladeleistung, i3 170 kW Fahr- und 7,4 Ladeleistung. Aber darüber wurde ja hier schon ein paar Mal diskutiert...

[eDEVIL]

Naja nicht übertreiben der i3 hat "nur" 125KW/170PS.
Wenn man das Prinzip von Zoe anwenden würde, könnte der wohl locker mit 86KW AC Laden, wenn man doppelt so viel Akku einbaut.

[Vanellus]

Noch mal zur Ausgangsfrage, die ja auch den Titel dieses threads abgibt:
Der Entwurf der EU-Richtlinie sieht sowohl CCS-Ladung also Gleichstrom (DC) vor als auch AC-Ladung, diese über die Kupplung Typ 2 vor.
Antwort also: beides soll es geben. Von ChaDeMo ist allerdings keine Rede, was nicht bedeutet, dass es verboten ist ...

Zum Entwurf der Richtlinie:
Eine EU-Richtlinie muss innerhalb einer bestimmten Frist (in diesem Fall 18 Monate) nach Inkrafttreten in nationales Recht umgesetzt werden. Es muss also ein Bundesgesetz her, spätestens 18 Monate nach Inkrafttreten der Richtlinie. Genauso in Österreich. Gegen die Richtlinie kann unsereins nicht klagen, weder TeeKay noch ich. Das könnte allenfalls die Bundesregierung als Vertreterin des Mitgliedstaates Deutschland.
Das Bundesgesetz hat sicherzustellen, dass bis Ende 2020 150.000 öffentlich zugängliche Ladestationen und 1,5 Mio. Ladestationen insgesamt in Deutschland vorhanden sein sollen. Aktuell sind es etwas über 3000 22 kW AC-Ladestationen in D (oder gar nur 3000 Ladepunkte, also Kupplungen?) Da bleibt noch was zu tun ... Selbst für Luxemburg sind mindestens 1000 öffentlich zugängliche Ladestationen vorgesehen!
Der Zugang zu diesen öffentlichen Ladestationen muss diskriminierungsfrei sein, also nicht nur für Vertragskunden oder BMW-Kunden. Zumindest zählen diese nicht bei den 150.000 öffentlichen Stationen. Das umzusetzen wird Aufgabe der Gesetzesmacher sein.
Die Richtlinie ist am 15.4. 2014 vom Europäischen Parlament verabschiedet worden. Hier eine von der Kommission in Auftrag gegebene Folgenabschätzung der Richtlinie zu finden:
http://www.europarl.europa.eu/RegData/e ... 502_DE.pdf

Der Verband kommunaler Unternehmen hat die Verabschiedung durch das 2014EP begrüßt: http://www.presseportal.de/pm/6556/2714 ... markt-fuer
Im Juni 2014 soll der Rat darüber abstimmen. Von einer Zustimmung ist auszugehen.
Ich finde: ein Grund zur Freude (gut für ChaDeMo nicht ) Da sage noch einer, Elektroautos seien ein Auslaufmodell.
Gruß
Vanellus