Erste Langstrecke mit Leaf Tekna 30 kWh

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cpeter
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Langstrecke theoretisch kein Problem - in der Praxis auch nicht
Endlich ist unser roter Nissan Leaf Tekna 30 kWh (mit 6,6 kW AC Lader) gekommen. Meine Gattin und ich haben nicht lange gewartet und gleich eine Langstrecke in Angriff genommen, damit es nicht zu einfach wird: in klirrender Kälte und mit dem größten Streckenanteil auf der Autobahn.

Mit dem Routenplaner von Goingelectric haben wir die Strecke geplant: 2 CHAdeMO Zwischenladungen mit ca. 30 Minuten auf dem Weg von Klosterneuburg nach Gosau.

Die Fahrt war entspannend. Auch auf der Autobahn kann man sich in normaler Lautstärke unterhalten. Die eigenen Abrollgeräusche sind auch bei 120 km/h (laut Tacho) kaum wahrnehmbar, auch die Heizung/Wärmepumpe hören wir nicht bewusst. Überraschend laut sind die Autos auf der Überholspur, die es eiliger haben als wir.

Der letzte Streckenabschnitt war malerisch: tiefste Winterlandschaft, dunkle Wolken, dazwischen gleißende Abendsonne. Vor uns eine Kolonne - eingebremst an der Spitze durch ein Auto mit Pferdeanhänger. Wir genießen es, das spart Energie.

Wir kommen wie geplant mit den zwei Ladestopps in Gosau an.

Geplantes und Ungeplantes
Wir sind also gefahren wie geplant und angekommen wie geplant, aber natürlich haben wir trotz (aus unserer Sicht) intensiver Vorbereitung unsere ersten Anfängerfehler gemacht.

Sehr nützlich war die Routenplanung von Goingelectric. Insbesondere die Fotos waren nützlich, um die Ladesäulen auf Anhieb zu finden. Unser Ehrgeiz war natürlich, die geplante Route auch auf das Leaf-Navi zu übertragen. Die Überraschung: das ist gar nicht so einfach (ja, mit GPX Export und dann GPX auf SLC Konvertierung und dann auf SD Karte spielen ginge das, aber einfach ist anders). Wir haben letztlich die Route mit You+ von Nissan geplant, leider fehlte die zweite der geplanten CHAdeMO Ladesäulen im Nissan Routenplaner. Die Übertragung an das Navi im Auto war problemlos, aber warum ist ausgerechnet der Menüpunkt für den Import in französisch? Bei der zweiten Ladesäule sind wir dadurch erstmals auf einer Tankstelle gelandet. Die Ladesäule war jedoch auf der anderen Straßenseite auf dem Parkplatz eines Hotels.

Dort mein gröbster Anfängerfehler: der Ladestart mit der ELLA NFC Karte scheitert und ich denke, das bringe ich auch anders hin. QR Code einscannen und per Web freischalten. Natürlich hatte ich das Passwort vergessen, also schnell (?) zurücksetzen und dann per Browser den Ladevorgang starten. Aber natürlich, bis das neue Passwort allen Passwort-Regeln entspricht, dauert das. Meine Finger werden kalt, aber noch schlimmer: mein iPhone stürzt ab und verlangt nach einem Ladekabel. Gut, dass ich das im Auto griffbereit liegen habe. Aber warum bin ich bei dieser Eiseskälte überhaupt die ganze Zeit draussen gestanden. Das hätte ich doch im warmen Auto auch machen können?

Und nach mehreren Telefonaten mit ELLA besonders peinlich: hätte ich bloss gleich die Hotline angerufen, dann wäre die Säule gleich in 2 Minuten freigeschaltet worden. Warum die NFC Karte nicht akzeptiert wurde, wir wissen es noch nicht. Bei der Rückreise probieren wir es dort nochmal, aber diesmal mit Hotline-Freischaltung, falls die NFC Autorisierung nicht klappt.

Auch gelernt: die QR Freischaltung passiert über eine separate Plattform, nicht direkt über ELLA, natürlich ist das wesentlich teurer. ELLA war aber erfreut, dass die QR Methode funktioniert hat und kümmert sich darum, dass ich den Normalpreis verrechnet bekomme.

Erfreuliche Überraschungen
Fragen hilft. Beim Blick in das Goingelectric Verzeichnis der Lademöglichkeiten in Gosau finde ich eine kostenfreie CEE Dose in der Nähe des Hallenbads, aber leider einen 25 Minuten Fußweg von unserem Hotel entfernt. Nach Rückfrage bei unserem Hotel dann die positive Überraschung: dort wurden schon mehrmals Elektroautos aufgeladen, wir können direkt beim Hotel laden. Die Outdoor-Schukosteckdose beleuchtet sonst den Weihnachtsbaum, letzte Nacht hing unser Leaf dran. Das Team des Hotels ist sehr an Elektromobiliät interessiert, ich glaube es gibt demnächst neue Goingelectric Forum Leser. Und natürlich gibt es jetzt auch einen neuen Eintrag im Stromtankstellenverzeichnis.

Doppeltes und dreifaches Sicherheitsnetz
Zur Sicherheit hatten wir für jeden Ladestopp auch einen Plan B, aber alle beiden Ladesäulen haben funktioniert und waren auch nicht besetzt oder zugeparkt.
Außerdem hatten wir jede Menge alternative Ladekabeln mit, gebraucht hatten wir letztlich nur die Standardausrüstung, den Schuko-Ladeziegel im Hotel und CHAdeMO unterwegs.

Mut oder doch lieber nicht?
Auf dem ersten Streckenabschnitt von Klosterneuburg zu Autobahnraststätte Ybbs sind wir 120 km/h gefahren. Das ist angenehm, weil sich der Verbrauch noch in Grenzen hält, aber wir trotzdem die LKWs leicht überholen konnten und das ohne ein Verkehrshindernis zu sein. Beim Ladestopp in Ybbs hat unser Mittagessen länger gedauert als der Ladevorgang.

Auf den weiteren Steckenabschnitten hat mich dann der Mut verlassen. Das stetig ansteigende Höhenprofil und die knapp werdende Restreichweite bremsten uns auf 110 bzw. 100 km/h ab. Bei dieser Geschwindigkeit ist allerdings ein Überholen von LKWs sehr langwierig und eigentlich nicht sinnvoll. Wir sind also meist in der ersten Spur mit dem LKW Verkehr mitgeschwommen.

In dieser Hinsicht bin ich gespannt auf die Rückreise: erstens ist das Höhenprofil abnehmend und zweitens fahren am Sonntag keine LKWs. Vielleicht gehen sich also 120 km/h durchgehend aus.

Gelernt: eine Route mit Etappenzielen im Nissan Navi ist praktisch, aber ich konnte nicht auf Anhieb herausfinden, wo ich die aktuell verbleibenden km bis zum nächsten Etappenziel (= Ladesäule) finde. Für mich persönlich also angenehmer: Navi jeweils nur für einen Streckenabschnitt routen lassen, dann sehe ich immer gleich, wielange der Akku noch durchhalten muss.

In Summe: uns hat es gefallen. Langstrecke mit dem Nissan Leaf? Ja, gerne wieder, solange es auf der Strecke eine gute CHAdeMO Infrastruktur gibt.

Und: gut, dass es Goingelectric gibt. Die vielen Tipps im Forum und insbesondere der Routenplaner haben uns unsere erste Langstrecke bedeutend einfacher gemacht.


—————————
P.S.: Nissan Connect EV
Ich war ja auf einiges gefaßt bzgl. Nissan Connect.
Bei der Fahrzeug-Auslieferung meinte dann auch noch Nissan Wien, dass die initiale Registrierung langwierig und umständlich sei.

Dann zuerst die positive Überraschung: Anmeldung bei You+ geht problemlos, die Freischaltung des Leafs für Nissan Connect mittels Chat geht zügig und schnell. Die iOS App funktioniert gleich. Allerdings geht dann Nissan Connect im Browser noch nicht. Das Fahrzeug wird zwar in meiner "Garage" angezeigt, aber die Nissan Connect Services (wie der Nissan Routenplaner) können nicht aufgerufen werden. Das fällt mir erst am Wochenende auf, also kein online Chat verfügbar. Meine Anfrage wird aber automatisch per eMail versandt. Die eMail Antwort vom Montag beseitigt das Problem.

Ich wollte es wissen und habe mich bewusst vorerst bei Nissan AT angemeldet.

Lange funktioniert auch alles, zwar zäh und langsam (Abfrage Akkustatus dauert > 1 Minute), aber sonst passt es.
Seit heute hat mich die Unzuverlässigkeit aber auch erwischt: ab heute mittag bis ca. 16h konnte sich die App nicht einloggen, keine Vorheizung des Leafs nach einem Ausflug. Zwischendurch ab ca. 16h geht die App zwar wieder, aber nur selektiv. Die Fahrtstrecke wird aktualisiert angezeigt, aber der Akkustatus bleibt der App ein Rätsel.

Der Routenplaner im Browser funktioniert auch eher unzuverlässig. Mal stundenlang sehr gut, dann wieder stundenlang gar nicht. Und selbst wenn es funktioniert braucht man Geduld.

Also ist es offenbar Zeit, auf die japanische Webseite zu wechseln. Schade eigentlich...
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Re: Erste Langstrecke mit Leaf Tekna 30 kWh

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Hi Christian,

coole Sache Deine erste Langstrecke, und das gleich wenige Tage nach der Lieferung Deines ersten Elektrofahrzeugs!
So viele schöne Bilder von verschneiter Landschaft auf WhatsUp und keines hier?

LG Arno.
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
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Re: Erste Langstrecke mit Leaf Tekna 30 kWh

cpeter
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OK, gerne, kleine Kostprobe:
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Hallsättersee, Österreich
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Gosau, Österreich
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Re: Erste Langstrecke mit Leaf Tekna 30 kWh

Nichtraucher
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cpeter hat geschrieben:Langstrecke theoretisch kein Problem - in der Praxis auch nicht
Unser Ehrgeiz war natürlich, die geplante Route auch auf das Leaf-Navi zu übertragen. Die Überraschung: das ist gar nicht so einfach
Man kann von Google Maps aus Routen direkt ans Auto schicken (bei "Wegbeschreibung auf mein Smartphone senden" kann man auch sein Auto hinterlegen; wie es genau geht ist in der Hilfe recht gut erklärt). Das klappt auch. Die Route ist dann im Navi aber nicht einfach so da, sondern muss erst noch über's Menü abgerufen werden. Ist schon eine Weile her dass ich es benutzt habe und nach dem ersten Mal nie wieder. Den Zielort einfach so im Navi eingeben geht wesentlich schneller.
Aktuell Zoe Intens mit AHK von Wolf, eig. PV, Überschussladung mit evcc.io
Tibber Empfehlungslink https://invite.tibber.com/3w8af618

Re: Erste Langstrecke mit Leaf Tekna 30 kWh

cpeter
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@nichtraucher: danke, das probiere ich aus.

@AbRiNgOi: noch ein Foto
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Unser Leaf fühlt sich wohl im Schnee und in der Kälte
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Re: Erste Langstrecke mit Leaf Tekna 30 kWh

cpeter
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Kurzes Update zum Problem mit Nissan Connect: seit heute ca. 10 Uhr funktioniert wieder alles.
Der Nissan Support hat noch nach der VIN hinter der Windschutzscheibe und den IDs im Navi gefragt. Ich schätze die Sorgfalt. In den Systemen passt es, funktionieren tut es auch und Nissan hat sich für den Ausfall und die Unannehmlichkeiten entschuldigt.

Damit war der heutige Ausflug wesentlich angenehmer als gestern.
Der Leaf war jeweils vorgeheizt für uns bereit: die Abfahrt vom Hotel haben wir erstmals mit einem Timer probiert (über die App) - funktioniert tadellos inkl. Rückmeldungen auf meine Pebble-Watch. Bei der Rückfahrt habe ich die Heizung mittels App in der Gondel an der Bergstation gestartet (auch mit Rückmeldung auf der Pebble), das Auto war dann im Tal nach 10 Minuten schön warm. Die 4 km Reichweite waren uns das wert und wir kamen mit 60% Akku zurück zum Hotel. Unser Verbrenner kann sowas nicht.
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Re: Erste Langstrecke mit Leaf Tekna 30 kWh

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Glückwunsch und schöne Tour.
Strecke fahren mit dem Leaf macht einfach Spaß.
Ich habe mir angewöhnt immer von Etappe zu Etappe das Navi zu füttern. Wenn Du nach Eingabe des Ziel nicht auf Start, sondern auf Alternativ gehst, werden dir auch verschiedene Routen mit den jeweiligen Kilometern angezeigt.
Viel Spaß noch.
Gruß Bernd
Hyundai Kona (64/19er), 60,000 km, Kona (64/21er) 30.000 km
Leaf Tekna: 108.000 km Erfahrung/verkauft :-)
In Planung: Ford Streetka-E-Roadster.

Re: Erste Langstrecke mit Leaf Tekna 30 kWh

cpeter
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Danke Bernd, das mit den Alternativrouten muss ich probieren, klingt interessant und spannend.
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Re: Erste Langstrecke mit Leaf Tekna 30 kWh

p.hase
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glückwunsch zu der tollen rundreise! welche winterreifen hast du drauf? mit sensoren oder wegprogrammiert?

tipp: im web und app immer auf ausloggen klicken und auch die "nissan" und "youplus" cookies regelmässig löschen. wirkt wunder.

unser siebter leaf (30kWh diesmal) kommt nächste woche. ob ich die sommerreifen gleich drauflassen kann?

Re: Erste Langstrecke mit Leaf Tekna 30 kWh

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Das rot hebt sich sehr schön vom weißen Schnee ab :)

Außer den Winterreifen auch eine Frage zu den Felgen: Sind das ENZO-Felgen?
Sehen gleich aus wie meine.
Gelassenheit ist nicht nur ein Lebensmotto. Sondern eine Tugend. (Gregor von Rezzori)
3/16 LEAF Acenta, 30kWh + 4/18 LEAF ZE1 40kWh (SpCl)
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