Trommelbremse schleift

[Rustyx]

Hallo cgc,

hast Du eine kleine Anleitung wie man die Handbremsseile ausbauen kann? Würde gerne wissen, was da so auf einen zukommen kann... Halbe Stunde oder halber Tag... Was für Werkzeug wird benötigt?

Kurze Antwort wäre super!

Gruß
Rustyx

[cgc]

Hallo,
ist jetzt schon eine Zeit lang her, aber ich habe keine bösen Erinnerungen an die Bremse
Wenn du schon mal was an einer Trommelbremse gemacht hast, dann klappt das.
So aus dem Gedächnis:
- Rad runter
- Trommel abziehen
- die eine Backe mit dem Bremsseil ausbauen
- Bremsseil aushängen
- Bremszug an dem Bremsgehäuse lösen
- Bremsseil unter dem Auto lösen, damit man es etwas rausziehen kann
- hoch halten und das rausstehende Seil ölen
- dann immer Seil rein und raus ziehen, damit das Öl in den Zug läuft
- alles wieder trocken wischen
- Bremszug wieder ins gehäuse stecken und fixieren
- Bremsseil an der Backe einhängen und Backe wieder montieren
- Trommel drauf
- Rad drauf
- fertig

ca. eine halbe Stunde Arbeit, wenn nichts verrostet ist

Gruß Frank

[bm3]

Ein festgerostetes Bremsseil hinten hatte ich auch schon. Ich habs aber wieder hinbekommen.
Bremsseil ausbauen, aufhängen und Öl reinlaufen lassen, bis es unten wieder rauskommt. Alles überschüssige Öl wieder abwischen, dann geht es wieder. Das Andere hab ich auch gleich so gemacht.

Hallo,
na, dann will ich mal hoffen dass die Reparatur auch nachhaltig ist.
Meine Meinung und Erfahrung dazu:
Ölen hilft nur kurzzeitig um das wieder gangbar zu machen, es sei denn man ölt regelmäßig nach.
Bowdenzüge gehören gefettet !
Am besten sie schwimmen im Fett !
Aber dafür bitte ein professionelles Produkt nehmen, und nicht die Butter aus dem Kühlschrank zuhause.

Viele Grüße:

Klaus

[cgc]

Mir war erst mal ein kurzfristiger Erfolg wichtig, damit ich wieder fahren konnte.
Aber das war vor ein einhalb Jahren und geht immer noch.

Gruß Frank

[Rustyx]

Hallo Frank,

danke für die schnelle Rückmeldung!
Meine Trommelbremse schleift halt manchmal leicht bis sehr geräuschvoll...
Werde bei wärmer werdenden Temperaturen mal nach meiner Mia sehen.

Gruß
Rustyx

[SolarE30]

Moin Moin,

ich bin nach längerer Abstinenz wieder hier.
Warum längere Abstinenz... nun... weil ich/wir mehr mit der MIA fahren, als schrauben wollen.
Aber nun ist es soweit, es muss wieder geschraubt werden.

Eine unserer MIA`s da wird nun bei nicht einmal 50tkm Fahrleistung hinten links (Fahrerseite) die Bremstrommel heiß.
Alles klar... das Bremsseil ist vergammelt.

Nun sah ich "Tipp der Woche" von Meister Jacobi, aber leider hat er nur die Aussage getroffen, dass alle 5 Jahre solch ein Bremsseil fällig wird.
Weitere Tipps... alias "open source", wie man allein etwas instand setzen kann und hilfreiche Tipps gegeben werden, finde ich hier nicht.

Ich machte mich nun ran an die Arbeit und muss die Bremstrommel abziehen, aber die ist so fest drauf, dass bei mir die Frage aufkommt, ob evtl. die Bremstrommel ein mechanischen Ausrückmechanismus an der Feder für die Bremstrommelbeläge auf der Ankerplatte der Bremstrommel hat.

Wenn ja, stünde so was in einer Werkstattanweisung, die wohl niemand hier im Forum hat, außer Fox Automobile ?
Wer kann denn aber etwas mehr aus Erfahrung schreiben ?
Oder hat jemand Insiderwissen ?

Eine Anleitung ist ja hier in diesem Thread, aber auch nur der Hinweis "Bremstrommel abziehen", das geht, na klar, wenn man die Bremsbeläge der Bremstrommel noch mal schädigen möchte.

Es gibt einige Kfz, da ist eben das Problem ähnlich, nicht wirklich besonders Besorgnis aufsehenerregend und man kann so auf dieser Art die Bremsbeläge an der Bremstrommel ad hoc entspannen. Kann halt passieren.... ist Verschleiß.
Mir scheint es aber, dass eben jetzt diese Bremsbeläge an der Bremstrommel "voll auf der Bremse" stehen, da ist es kein Wunder, dass man nur mit viel Gewalt, die ich unserer MIA nicht verabreichen möchte, die Bremstrommel herunter bekommt.


Gruß
Christian

[ghia]

Die Werkstattanleitungen sind in die Bibliotech (MIM51) oder ein Bericht von MiaHamMia zeigt auch Tipps.

Die Vermutung ist dass es CLASSIC AP Caparo - CW15953 MORGAN 1993-2012 sein.

[SolarE30]

Moin,

vielen Dank für die Tipps !
Es fehlt beiden Empfehlungen ein paar nähere Erläuterungen.

Die MIM51 (Werkstattanweisung) zeigt nur auf, wie die Handbremse eingestellt wird.
Bevor die Handbremse eingestellt werden kann, muss erst einmal die Mechanik der Handbremse, insbesondere das Bremsseil und die Mechanik der Bremstrommel funktionieren.

Aber vielen Dank für die Empfehlung !

Ganz wichtig ist, dass es in der Tat von hinten an der Ankerplatte eine Öffnung gibt (waagerechter Schlitz, der mit einem Gumminoppen geschlossen ist), wo man die mechanische Nachstellung der Bremsbeläge entlasten kann.

Wenn man diese eben mit einem Schraubenzieher herunter, nach oben und wieder herunter drückt, so war es jedenfalls bei meiner MIA, war der Bremsbelag nicht mehr so fest an der Bremstrommel, wie vorher. Einfach nach herunterdrücken, das hat nicht geholfen oder wird nicht immer helfen.

Sofern man jetzt nur das Bremsseil ersetzen muss, wäre es ja einfach.

Aber !

Wenn man schon die Bremstrommel geöffnet hat, sollte man eine kleine Wartung der Bremsanlage der Hinterachse durchführen.

Dazu gehört die Gängigkeit des Bremszylinders zu prüfen, die Mechanik der Bremsbeläge (Feststellbremse), die Seile -logisch-, die Dicke des Bremsbelags, die Staubschutzmanschette der Bremskolben, ein Wechsel der Bremsflüssigkeit ist evtl. auch gegeben und natürlich die Bremstrommel selbst.
Es gibt Verschleißgrenzen, die kann man der Werkstattanweisung der Empfehlung von Ghia (vielen Dank) entnehmen.
Ist ein Verschleiß erreicht hilft nur Austausch.

Fangen wir mal an.

Ob der Bremszylinders funktioniert und dicht ist, kann man einfach sehen, wenn man die Staubschutzmanschette der beiden Kolben abnimmt.
Ist es darunter feucht, also tritt Bremsflüssigkeit aus, ist hier eine Reparatur fällig.
Was man auch sehr oft sehen wird, dass die Kolben tlw. arg korrodiert/rostig aussehen.
Auch das kann die Funktion des Bremszylinder stören. MIA`s, die wenig benutzt werden, kann so förmlich die Bremsanlage sinngemäß festrosten.
Der Rost muss ab, ringsherum so gut es geht aufpolieren und zum Schluss ganz wenig Maschinenfett in den Staubschutz der beiden Kolben einbringen.
Wie gesagt in den Staubschutz und nicht außerhalb !
Natürlich nicht alles einfach planlos mit Maschinenfett bestreichen, das macht die Bremsbeläge unbrauchbar.
Das ist bei uns gängige Praxis und die Bremszylinder halten ewig auch bei Oldtimern, wenn man denn bei den Intervallen nicht oberflächlich arbeitet.
Aber, wie gesagt, jede(r) kann seine eigene Erfahrungen sammeln und für meine hier dargelegten Reparaturen sind empfehlen.
Ich übernehme keine Verantwortung, wenn es später kracht, weil unsachgemäß an der Bremsanlage gepfuscht wurde.

Und jetzt beginnt für mich die Unsicherheit.

Kann man denn die beiden Kolben der Bremszylinder nun einfach zurückdrücken, das kann durchaus auch einfach eine Spannzwinge erledigen.
Wenn man bspw. den Bremsbelag durch einen neuen Bremsbelag ersetzen muss, müssen die Kolben des Bremszylinders zurück in die Nullstellung.

Das ist die Stellung, die die Bremszylinderkolben einnehmen müssen.
Es gibt aber nun Besonderheiten.

Manche Bremszylinder würde man beschädigen, wenn man diese "nur in die Nullstellung" zurückdrückt, per bspw. Spannzwinge.
Es gibt Bremszylinder dessen Kolben mechanisch zurückgedreht werden müssen.

Wie verhält es sich hier ?
Werden die Kolben zurückgedrückt oder zurückgedreht ?

Später geht es noch darum, wie man dann die Bremsanlage erst mit der Hauptbremsanlage einbremst und eben erst danach das Handbremsseil wieder einhängt. Oder gibt es auch hier eine Besonderheit. Wir werden es klären müssen.
Auch hier muss der Ablauf genau beleuchtet werden, denn sonst bekommt man nach einem Wechsel der Bremsbackenbeläge keine wirklich funktionierende Bremsanlage hin.


Viele Grüße
Christian


P.S.
Ich bin seit gestern auch im französischem Forum angemeldet.
Vielen Dank auch Ghia !

[ghia]

Die MIM51 (Werkstattanweisung) zeigt nur auf, wie die Handbremse eingestellt wird.
../..
Ganz wichtig ist, dass es in der Tat von hinten an der Ankerplatte eine Öffnung gibt (waagerechter Schlitz, der mit einem Gumminoppen geschlossen ist), wo man die mechanische Nachstellung der Bremsbeläge entlasten kann.

Dass zeigt MIM5100047 Seite 2. Da sind auch meistens Referenzen nach andere Aktionen zB. da MIM4100000 Rad entfernen.
Die Werkstattanweisungen sind gedacht für geschulte Fachleute, welche alle Unterteilen und die Wirkung davon begreifen.

Bremsen sind das wichtigsten Teil einer PKW und ich gehe da nicht an basteln!

Dass ist auch nichts special. Es ist Standardverfahren und könnte in jeden Werkstatt bearbeitet werden. Bei die große Markenwerkstatte ist es etwas schwieriger, aber da sind (bei uns) auch Unabhängigeren welche alle Marke pflegen und mehr Lust haben die Mia kennenzulernen.

Ich gehe bei Old Skool Cars. Und jawohl, spezialisiert in Oldtimers, aber er hatte die Plakette von Landrover für die Bremse vorn auf Vorrat. Er hatte auch die 'Biellettes' erneuert und danach bin ich für die Ausrichtung nach ein Reifenzentrale gewesen, wo die Mia auf ein Prüfstand mit Laser ist bearbeitet.

[SolarE30]

Moin,

das ist doch gut zu wissen.
Wenn das Alles nur zum Allgemeinwissen gehört.
Allerdings gibt es Typen bezogene Besonderheiten, das wäre eben gut zu wissen.
Zu der Besonderheit heißt es zu klären, wie eben bspw. der Bremszylinder in die Nullstellung gebracht werden kann.
Wenn Du da keine Antwort hast, ist es auch gut.
Schade nur, dass das in der Werkstattanweisung nicht explizit darauf hingewiesen wird. Vergessen !
Ergo... werden wir einen Bremszylinder demontieren und und die Erkenntnis auf anderen Wegen erarbeiten, sofern niemand weiter hier im Forum die Antwort parat hat.

Also... an Bremsen arbeiten, heißt mit dem eigenen Leben und dem Leben anderer Menschen zu spielen, wenn man nur bastelt, das stimmt.

Wir basteln nicht, sondern gehen mit Wissen & Verstand an die Arbeit.
Unsere so instand gesetzten Kfz werden von einem Kfz-Meister begleitet und die Kfz bestehen ohne Mängel die Hauptuntersuchung beim TÜV/Dekra.
Und eine MIA ist nun mal eigentlich bedeutend einfacher, als ein Verbrenner Kfz, zu reparieren.
Zumindest was es die "Hardware" betrifft ,)


Gruß
Christian