Stärkere Batterien nachrüsten - nur privat möglich?

[Rogriss]

Gerade bin ich über einen interessanten Gedankengang von Mia Electric gestossen, welche verneinten dass sie in Zukunft stärkere Batterien zum nachrüsten von alten Mias anbieten würden.

Ihre Begründung waren die aktuell gültigen Zulassungsbedingungen:
Ein Auto X wird mit der Batteristärke Y homologiert. Ergo wäre das Auto X, in welches in 2 Jahren locker die Batterie Z passen würde schon wieder ein neues Modell - und damit erneut prüfungspflichtig.

Daran habe ich so noch gar nicht gedacht...
Aber es passt halt mal wieder zur aktuellen Denkweise die noch nicht reif für neue Autos ist - ähnlich wie das der Herr Agassi im aktuellen Artikel auf der Hauptseite auch gesagt hat. Ein E-Auto hat eben gewisse Eigenheiten welche näher bei einem Smartphone sind als bei einem klassischen Auto. Und dazu gehört der Aufrüstbedarf des Benutzers durch die voranschreitenden Technologieentwicklung!

[tom]

Gerade bin ich über einen interessanten Gedankengang von Mia Electric gestossen, welche verneinten dass sie in Zukunft stärkere Batterien zum nachrüsten von alten Mias anbieten würden.

Ihre Begründung waren die aktuell gültigen Zulassungsbedingungen:
Ein Auto X wird mit der Batteristärke Y homologiert. Ergo wäre das Auto X, in welches in 2 Jahren locker die Batterie Z passen würde schon wieder ein neues Modell - und damit erneut prüfungspflichtig.

Daran habe ich so noch gar nicht gedacht...
Aber es passt halt mal wieder zur aktuellen Denkweise die noch nicht reif für neue Autos ist - ähnlich wie das der Herr Agassi im aktuellen Artikel auf der Hauptseite auch gesagt hat. Ein E-Auto hat eben gewisse Eigenheiten welche näher bei einem Smartphone sind als bei einem klassischen Auto. Und dazu gehört der Aufrüstbedarf des Benutzers durch die voranschreitenden Technologieentwicklung!

Ich denke das ist eine Ausrede. Solange die Batterie in etwa gleich schwer ist und die Power des Fahrzeugs nicht gross verändert wird sollte das keine neue Zulassung erfordern. Allenfalls müsste Mia bescheinigen, dass die neuen Batterien zum alten Mia passen. Ich denke aber, dass Mia Electric lieber in eine paar Jahren die neuen Modelle und nicht einfach die neuen Batterien verkaufen will
Also werden das wohl dritte machen müssen.
Selbes Problem wohl auch beim ZOE. Ich glaube nicht, dass es für den aktuellen ZOE von Renault jemals eine grössere Batterie geben wird.

[Rogriss]

Ich bin nicht sicher...
Klar ist es sicher ein guter Grund für den Hersteller. Aber ich denke an der vermeintlichen Ausrede könnte (vor allem in Frankreich) schon was dran sein.

Mir fällt leider grad kein passendes Beispiel von normalen Autos ein bei denen es die gleiche Situation gibt - und vielleicht gibts genau deswegen diese Gesetzeslücke. Weil das bislang einfach kein Thema war.

[tom]

Ich hatte mal vor einen Verbrenner auf Elektro umzurüsten und wurde daher beim Strassenverkehrsamt vorstellig. Es hiess da, es sei grundsätzlich kein Problem, den Motor zu tauschen, er dürfe einfach nicht mehr als ein paar Prozentpunkte stärker sein als der alte. Und dass ist dann schon ein etwas anderer Eingriff als ein von seiner form und vom Gewicht her identisches Batteriepack. Da kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das Probleme machen würde.
Allerdings hast Du recht und in Frankreich könnte das alles anders sein...

Grundsätzlich bin ich ja der Meinung, dass mein ein Auto (wie früher einen Computer) jederzeit Upgraden können sollte. Das wäre mein Traum, eine Einheitliche Basis für Kleinwagen, Kombi, LKW. Was schlussendlich drauf kommt, dass stell ich mir selber zusammen. Am liebsten natürlich mit offenen Schnittstellen, so dass sich ein breiter Markt etablieren könnte. Sowas wie ein Open-Aource-Auto! Man wird ja noch träumen dürfen

[Guy]

Ich glaube schon, dass da was dran ist. mia wird ja vermutlich nicht für jedes Fahrzeug eine Einzelabnahme machen, sondern eine Typgenehmigung haben. Daher sind sie auf ein gewisses Baumuster beschränkt.

Ob die Batterie nun auch unter dieses Baumuster fällt, kann ich nicht sagen. Eine andere Batterie, was z.B. die Achslast verändern könnte, ist ja nicht gerade eine kleine Veränderung.

[Kelomat]

Ich stell mir das so vor:

In 10Jahren will der Akku von meinem Leaf nicht mehr....
Akkupack runter, aufschrauben, der Größe entsprechende Akkus rein, zuschrauben und rauf aufs Auto.

Da kann sich nicht wirklich viel ändern außer die Kapazität

[Rogriss]

Das Gewicht ist sicher das Eine, aber wer weiss was da noch alles sonst an Vorschriften rumgeistert?
Mehr kw auf gleichem Raum bei gleichem Gewicht könnten zum Beispiel unterschiedliche Brandschutzvorgaben zu erfüllen haben (ich saug mir da einfach etwas aus den Fingern, bitte nicht technisch belangen )
Könnte also sein, dass der 2013er Zoe nur auf xxkw zugelassen ist. Eine stärkere Batterie bräuchte anderen Schutz. Ergo kriegt man auch in 2022nur eine gleich grosse eingebaut. Noch sind es eben keine PCs.

Und ja, ich rede hier von der Homologisierung der Industrie. Nicht Einzelzulassungen. Da geht vielleicht nicht mehr, aber teils viel einfacher.
Ebensowenig sage ich dass solche Vorschriften sinnvoll sind. Ich glaube eher, dass das noch nie ein Thema war.
Oder kennt jemand eine Möglichkeit bei einem PKW einen Tank mit mehr Fassungsvermögen einzubauen ohne dass eine Neuzulassung nötig ist?

[PowerTower]

Akku tauschen / aufrüsten ist ja bereits seit Jahrzehten gängige Praxis bei den Elektroautos. Beste Beispiele dafür findet man wohl im elweb. Auch mein Auto wurde umgerüstet von NiCd (250 kg; 11,4 kWh, wassergekühlt) auf LiFeYPO4 (120 kg; 11,5 kWh, keine Kühlung). Zukünftig sind weitere Aufrüstungen geplant, aktuell wären etwa 20 kWh möglich bei immer noch geringerem Gewicht verglichen mit den NiCd Akkus. Mir ist kein Fall bekannt, bei dem ein Umrüster den neuen Akkusatz hat eintragen lassen. Das heißt allerdings nicht, dass es dafür nicht irgendwo ein Gesetz gibt, was dies vorschreibt. Hat noch nie jemand danach gefragt und bei der geringen Verbreitung der Fahrzeuge ist es auch schwer die entsprechende Kompetenz zu finden. Es gibt ja auch unterschiedliche Möglichkeiten, entweder ich rüste nur Kapazität auf und belasse die Batteriespannung original, oder ich erhöhe die Kapazität und gleichzeitig die Batteriespannung, was zu einer höheren Motorleistung führt. Und das wäre dann als "Tuning" anzusehen und benötigt sicher die dafür geltenden Richtlinien für die Zulassung. Aber auch da stören sich die wenigsten Fahrer dran.

Eventuell kann mir die Elektroautowerkstatt meines Vertrauens (Citysax) da näheres zu erzählen, da die sowohl Verbrenner auf Elektro umrüsten, als auch vorhandene Elektroautos mit neuen Akkutechnologien ausstatten. Damit wäre die Frage schon beantwortet: Nur privat möglich - nein, es gibt auch Firmen die sich darum kümmern, allerdings ist es bei den modernen Autos deutlich schwieriger und sollte wenn möglich in der Vertragswerkstatt durchgeführt werden.

Wenn es allerdings für einen großen Hersteller darum geht, die Akkutechnologie aufzurüsten, sollte das auch keine Probleme bereiten, denn die wissen ja was sie ändern müssen, damit sie die entsprechende Zulassung bekommen. Einmal die Zulassung erhalten, sollte das in jedes baugleiche Fahrzeug implementierbar sein. Ob sie wollen ist die andere Frage.

Ich hab das "Aufrüsten" beim Elektroauto jedenfalls lieben gelernt und möchte darauf nicht mehr verzichten. Solange bei der Akkutechnik noch Sprünge zu erwarten sind macht das auch echt Sinn. Schon heute können die Fahrzeuge, die vor der Jahrtausendwende gebaut wurden, über 200 km weit fahren, wenn der Besitzer dies möchte und die entpsrechenden finanziellen Mittel zur Verfügung hat.

[markus]

Hallo Rogiss,
ich wollte ja über meine Reichweitenerweiterung berichten (>30%), bin aber bis jetzt nicht dazu gekommen. Ich wollte zuerst über die Lösung des Problems "Systemabschaltung durch Überhitzung bei steilen Bergfahrten" loslegen.
Was ist interessanter? Betrifft immer MIA ELCTRIC!
Gruß SteRo (pseudonym Markus)

[Rogriss]

"+30% Reichweite!" - klingt wie ein Spam-Mail für EV-Fahrer
Aber klar, erzähl mal!