Ziel ist es, meinen Arbeitgeber davon zu überzeugen, dass Ladesäulen auf dem Firmengelände für die Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten ein Zugewinn sind. Perspektivisch soll dann auch ein öffentlicher Zugang zu einem Schnellladesystem gegeben sein.
Mal sehen, wie weit es gut läuft...

Zum Backround der Firma: Lokal ca. 300 Mitarbeiter, mit Produktion und Produktentwicklung im Bereich der automobilen Zulieferung.
Wir gehören zu einem weltweit agierenden Unternehmen mit insgesamt ca. 10.000 Mitarbeitern.
Momentan gibt es an unserem Standort zwei Mitarbeiter mit einem reinen Elektro-Fahrzeug, beide hier im Forum angemeldet...

Heute war, nach etwa einem halben Jahr Vorarbeit, mein erstes Meeting mit unserer Energie- und Umweltmanagerin.
Geplant war ein kurzes, 30 minütiges Kick-off-Meeting, geworden sind es dann fast 1,5 Stunden.
Sie selbst fährt einen Hybrid von Toyota, war aber mit dem Betrieb reiner Elektrofahrzeuge überhaupt noch nicht vertraut.
Auf der Tagesordnung standen drei Themen:
1. Errichtung von 2 ... xx Schnellladesystemen (50 ... 150 kW) zum Laden von Test- und Firmenfahrzeugen sowie ein optionales Angebot für Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern, wenn es überraschend mal schnell gehen soll. Zudem, wie schon erwähnt, hoffentlich dann auch die Gewährung eines öffentlichen Zugangs für alle Durchreisenden. Der Eintrag hier in das GE-Verzeichnis ist dann hoffentlich der krönende Abschluss aller Bemühungen...
2. Errichtung eines Destination-Ladesystems für die Mitarbeiter mit einer Leistung von 2,3 kW pro Ladepunkt.
Es soll ein skalierbares System werden, welches entsprechend des Bedarfes erweitert werden kann. Über den Punkt kostenlos/kostenpflichtig wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.
Die besten Voraussetzungen gibt es bereits, dort, wo jetzt der Mitarbeiterparkplatz ist, stand früher mal eine komplette Werkshalle mit drei fetten Drehstromanschlüssen (mindestens 125 A pro Phase), die rein vom Querschnitt auch weitaus höhere Ströme verkraften würden. Der alte Anschlusskasten steht noch am Rand des Parkplatzes und befeuert aktuell nur die Parkplatzbeleuchtung.
3. Eine "Quick-and-Dirty"-Lösung für den bevorstehend Winter, da mein Kollege den Weg 1x zur Arbeit und wieder zurück nicht mit einer Akku-Ladung schaffen würde bzw. es ziemlich knapp werden könnte.
Hier werden wir (wahrscheinlich) den Verteilerkasten am Rand des Parkplatzes schon mal anzapfen und eine Anschlussmöglichkeit für unsere Lade-Ziegel schaffen. Natürlich schön verpackt in einem kleinen IP67-Schaltschrank inklusive Ablagemöglichkeit für die "Klumpen".
Das Ergebnis der heutigen Besprechung:
1. Die Ideen zu Punkt 1 & 2 wurden wohlwollend aufgenommen und werden im Rahmen der Vorbereitung auf die Auditierung (Energie und Umwelt) im nächsten Jahr genauer ausgearbeitet und der Geschäftsführung vorgestellt.
2. Punkt 3 kann dieses Jahr noch umgesetzt werden und auch beim diesjährigen Audit noch in die Bewertung einfließen, wenn ich den Nachweis erbringen kann, dass das Laden von Mitarbeiterfahrzeugen keinen geldwerten Vorteil darstellt, wenn der Arbeitgeber den Strom kostenlos zur Verfügung stellt. Hintergrund ist, dass die Organisation eines geeigneten Abrechnungssystems unser Rechnungswesen so kurz vor dem Jahresabschluss überfordern würde und sich der Aufwand für aktuell 2 Mitarbeiter nicht lohnt.
Die entsprechenden PDF-Dokumente zu finden war ja (dank diesem Forum) kein Problem, somit steht dem eigentlich nichts mehr im Wege...
Ich werde hier dann weiter berichten, vielleicht helfen meine Erfahrungen und Ideen bei der Herangehensweise an dieses Thema ja auch anderen Lesern bei der Überwindung der Hürden in ihrer Firma. Oder vielleicht hat jemand das auch schon hinter sich und kann wertvolle Anregungen und Argumente einbringen.