Wallbox 11kW/3,7kW Komb. gesucht

[mweisEl]

Hi,
gibt es auf dem Markt eine Wallbox für den halböffentlichen Bereich mit folgender Spec:

- 1xTyp 2 Dose 11 kW
- 1xTyp 2 Dose 3,7 kW

wobei:

(1) wenn die 11 kW-Dose zuerst belegt wird, bleibt die 3,7 kW-Dose solange stromlos;
(2) bei Belegung der 3,7 kW-Dose wird die 11 kW-Dose auch nur 3,7 kW einphasig zur Verfügung stellen;
(3) Anschluss an 400V/16A. Bei Szenario (2) werden zwei Phasen, z.B. L1 und L2 verwendet.

[JoDa]

Kurze Antwort: Nein

Lange Antwort: Eine günstige Ladelösung mit Lastmanagement verteilt nur den max. Ladestrom (in deinem Fall 16 Ampere) auf die beiden Ladepunkte (z.B. 2 x Tesla Wall Connector á 550€ mit VIN eines Tesla-Fahrers bestellbar). Einphasig und dreiphasig wird dann gleichzeitig mit 8 Ampere geladen.
Da das Kommunikationsprotokoll zwischen EVSE und Elektroauto keinen Unterschied zwischen einphasiger und dreiphasiger Ladung macht ist die von dir gewünschte Umschaltung nur durch eine zusätzliche Schütz-Schaltung möglich. Da zwischen der Umschaltung das Laden unterbrochen werden muss ist die Schaltung entsprechend aufwendig. Ein Elektriker deines Vertrauens oder ein Hersteller von öffentlichen Ladestationen (z.B. In Österreich schrack.at) baut dir für entsprechendes Geld deine Wunschladelösung.

Hab mich auch schon gefragt, wie die Ladelösung aussehen soll wenn mein Zweitauto auch ein PHEV oder BEV wird. In meiner Doppelgarage habe ich momentan nur einen 11kW-Anschluss welcher sich jedoch problemlos auf 22kW erweitern lassen würde. Zum Laden über Nacht reichen aber einphasig 3,6kW. Dies wird sich auch in Zukunft mit größeren Akkus nicht ändern, da man ja nur die gesamt Akkukapazität in einer Nacht laden muss wenn man zwei Tage hintereinander die volle Reichweite des Elektroautos braucht. Werde jedenfalls noch abwarten da sich bei den Ladelösungen ständig etwas ändert. (Vielleicht kommt ja sogar noch das berührungslose induktive Laden.) Derzeit würde ich mir wahrscheinlich einen günstigen Unterverteiler (bei ebay um < 200€) mit 2 x CEE16blau und 1 x CEE16rot kaufen. Normalerweise würde ich dann über Nacht an den beiden CEE16blau laden. Notfalls könnte man dann mit einem Auto auch alleine an der CEE16rot schneller laden. Die beiden einphasigen mobilen Ladelösungen (z.B. á 270€) würde ich dann immer in der Garage stecken lassen. Die dreiphasige Lösung (z.B. á 200€) wäre dann im Kofferraum.

[mweisEl]

Danke für die Einschätzung!

Da das Kommunikationsprotokoll zwischen EVSE und Elektroauto keinen Unterschied zwischen einphasiger und dreiphasiger Ladung macht ist die von dir gewünschte Umschaltung nur durch eine zusätzliche Schütz-Schaltung möglich. Da zwischen der Umschaltung das Laden unterbrochen werden muss ist die Schaltung entsprechend aufwendig.

Eine Ladung unterbrochen werden müsste bei meiner Spezifikation aber nicht, denn wenn
a) zuerst an der 11kW-Dose angeschlossen wird (egal ob einphasig oder dreiphasig), soll die 3,7 kW-Dose nicht mehr aufgeschaltet werden können (z.B. Schütz L2);
b) zuerst an der 3,7 kW-Dose angeschlossen wird, soll bei der 11kW-Dose nur der Schütz für z.B. L1 schalten können.
D.h. man bräuchte für die 11kW-Dose wohl separat steuerbare Schütze für z.B. L1 und für L2+L3.

Idee ist, im Regelfall zwei Ladeparkplätze mit je 3,7 kW zur Verfügung zu haben, gelegentlichen Besuchern aber auch 11 kW anbieten zu können.

[spark-ed]

So eine "Gästevorrangschaltung" ist überhaupt nicht schwer zu bauen und sogar eine sehr coole Idee für unzählige limitierte Anschlüsse! (Auch wenn hier immer von vielen so getan wird, als wüchse Netzleistung für beliebig viele 22kW Anschlüsse auf Bäumen)

Du benötigst neben den normalen Bauteilen für 2 Ladeanschlüsse (EVSE, Schütze) nur zusätzlich ein Strommessrelais.
Das Stromrelais wird auf einen kleinen Überwachungsstrom, z.B. 1A eingestellt und kommt in den Strompfad L3 vom Ladeport 1 (11kW Anschluss)

Solange dort kein Strom fliesst wird das Laderelais an Ladeport 2 (an L3 angeschlossen) über den potentialfreien Kontakt freigegeben. -> Wenn an Ladeport 1 nur L1 (alle einphasigen Lader) oder sogar L1 und L2 (z.B. beim eGolf) genutzt werden, kann parallel an Port 2 einphasig 3,7kW geladen werden.

Sobald sich an Ladeport 1 ein 11kW Lader anschließt, wird Ladeport 2 abgeworfen und geht erst wieder in Betrieb, wenn der 11kW Lader die Balancingphase beendet hat.

[JoDa]

@mweisEL
Laden beide Anschlüsse mit 3,6kW, und ist das 1.Fahrzeug das mit max. 3,6kW laden kann vor dem 2.Fahrzeug das mit max. 11kW laden könnte vollgeladen, so sollte auch die Ladung des 2. Fahrzeuges abgebrochen werden um anschliesend das 2. Fahrzeug mit 11kW beschleunigt weiter laden zu können.
(Bei dreiphasigen Ladern müsste m.E. bei der Umschaltung der Ladung von ein- auf dreiphasig die Ladung nicht unterbrochen werden. Bei meiner ZOE führt dies jedoch zu einem Kurzschluss der im günstigen Fall nur den Leitungsschutzschalter zum auslösen bringt. )

@spark-ed
Ja, deine "Gästevorrangschaltung" würde m.E. funktionieren.
Als freundlicher Gastgeber wird man für seinen Gast aber sowieso das An- und Ausstecken übernehmen.
Also einfach seine eigenen Ladekabel ausstecken bevor man das Ladekabel des Gastes an den 11kW-Anschluss anschließt, und umgekehrt nach dem Abstecken des Ladekabels des Gastes sein eigenen Ladekabel wieder anstecken.

[spark-ed]

@mweisEL
Laden beide Anschlüsse mit 3,6kW, und ist das 1.Fahrzeug das mit max. 3,6kW laden kann vor dem 2.Fahrzeug das mit max. 11kW laden könnte vollgeladen, so sollte auch die Ladung des 2. Fahrzeuges abgebrochen werden um anschliesend das 2. Fahrzeug mit 11kW beschleunigt weiter laden zu können.
(Bei dreiphasigen Ladern müsste m.E. bei der Umschaltung der Ladung von ein- auf dreiphasig die Ladung nicht unterbrochen werden. Bei meiner ZOE führt dies jedoch zu einem Kurzschluss der im günstigen Fall nur den Leitungsschutzschalter zum auslösen bringt. )

Klingt das nur für mich so kompliziert? In unserer heilen E-Autowelt dreht sich ja alles um dieses Thema und man kennt sich mit den besonderen Befindlichkeiten unserer Schätzchen aus. Die Ab- oder Zuschaltung von einzelnen Phasen kommt zumindest beim Zoe vom Hörensagen nicht so gut an

Bei der Variante mit dem Stromrelais kann man stecken, wie man will. Es kann dann nur sein, dass das (nachrangige) eigene Fahrzeug erst etwas bekommt wenn das (Gast)Fahrzeug überhaupt einen 3phasen Lader hat und dann mit Priorität vollgeladen ist.

Solange das Fahrzeug an Port 1 ein Ein- oder Zweiphasenlader ist (oder einphasige Typ2 Kabel benutzen) bekommen ja eh beide Anschlüsse gleichzeitig Strom.

[JoDa]

Ich würde händisch umstecken, spark-ed würde eine Gästevorrangschaltung machen, und mweisEL die von ihm beschriebene Schaltung (ohne Umschaltung während der Ladung). Und alle sind zufrieden!

Alle Varianten sind einfach und günstig von einem Elektriker zu realisieren. Wenn man selbst kein Elektriker ist findet man auch hier im Forum Elektriker welche die "Wunschladebox" zusammenschrauben. (z.B. Henning Bettermann hier im Forum vor allem wegen seiner "Bettermann Box" bekannt, oder Oscar Perdoc)

[mweisEl]

Bei der Variante mit dem Stromrelais kann man stecken, wie man will. Es kann dann nur sein, dass das (nachrangige) eigene Fahrzeug erst etwas bekommt wenn das (Gast)Fahrzeug überhaupt einen 3phasen Lader hat und dann mit Priorität vollgeladen ist.

Ich würde händisch umstecken, spark-ed würde eine Gästevorrangschaltung machen, und mweisEL die von ihm beschriebene Schaltung (ohne Umschaltung während der Ladung). Und alle sind zufrieden!

Danke euch für die Vorschläge! Bei meinem Szenario (das doch nicht "halböffentlich" ist wie ich geschrieben habe, sondern privat) wäre es so, dass an den beiden Ladeparkplätzen normalerweise zwei Mitarbeiter ihre E-Autos einphasig laden. Dann würde sich der zuerst ankommende immer an die 3,7kW-Dose anschließen, so dass die noch freie 11 kW-Dose nur 1 Phase (oder besser 2 Phasen passend auf e-Golf o.ä.) freischaltet. Das könnte ohne Strommessrelais gehen.

Kommt gelegentlich mal ein Besucher mit 11kW AC Ladebedarf, werden beide E-Autos abgesteckt und ein Ladestellplatz frei gemacht, für die Zeit verwendet der Besucher den Stromanschluss alleine.

So hatte ich mir es vorgestellt. Aber es stimmt schon, mit dem Strommessrelais an L3 der 11kW-Dose wäre es flexibler.

[JoDa]

Wenn ihr eh vorhabt händisch umzustecken braucht ihr eh keine Extraschaltung. (Wenn z.B. die 3,7kW-Dose vom Elektriker an L1 angeschlossen wird, dann soll der Elektriker beim Anschluss der 11kW-Dose einfach den L1 und L3 vertauschen.)

[snaptec]

edit: nicht alle infos gelesen...