private Schnelladestation (DC) selber bauen

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private Schnelladestation (DC) selber bauen

ViennaAustria
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Ich habe eine herkömmliche Ladestationen, die einphasig mit 3,6kW laden kann. Hat 500 Euro gekostet plus ein bissi Kabel und Sicherung. Damit lade ich meinen e-Golf in 7-8h voll. Passt soweit.


Der Versuch, eine stärkere Ladestation zu bekommen - dreiphasig 22kW *) - hätte beim Netzbetreiber rund 6.000 Euro für einen passend starken Stromanschluss gekostet. Plus 1.000 Euro Ladestation plus nochmal 1.000 Euro Elektriker-Arbeiten. :shock: 8.000 Euro verteuern die Anschaffung eines Elektroautos um ein Viertel!

Nun meine ich, dass man das um's selbe Geld auch sinnvoller machen kann. Ich stelle mir vor:

1. ein Satz Batterien als Pufferspeicher mit der Ladeleistung vom Auto. In meinem Fall sind das 24,2kWh Akkuvolumen. Also würde ich das System auf 25kWh auslegen.

2. ein Gleichrichter, der gemütlich mit Haushaltsstrom arbeitet, also einphasig 3,6 oder dreiphasig 11kW. Damit braucht's 2-8h, um die Akkus voll aufzuladen. Natürlich kann man dazu auch (zusätzlich) Photovoltaik verwenden. In meinem Fall geht das wegen der baulichen Gegebenheiten aber nicht.

3. eine DC Ladesteuerung, welche die vorgespeicherten 25kWh mit 50kW und damit in 1/2h ins Elektrofahrzeug übertragen kann. Das könnte mein e-Golf auch.

Wenn man mal ganz simpel etwa 40 12V Batterien je 100AH rechnet, kommt man auf 4.000 Euro. Mit Gel oder anderen "besseren" Akkus kommt man mit demselben Geldbetrag auch auf die geforderten 25kWh und wohl sinnvoller. Es geht mal um die Kostenschätzung. Ein Gleichrichter zum Aufladen und eine Ladesteuerung für das Elektrofahrzeug werden in Summe wohl um 2.000 Euro zu haben sein. Damit bin ich nicht nur billiger, als im "offiziellen" Modell mit einer 22kW Ladestation, sondern kann auch meinen "alten" e-Golf in nur 30 Minuten aufladen.

Wäre doch geil.

Aber wie realisiert man das?

Ich komme aus der Computertechnik und bin mit den grossen USV Anlagen für Datacenter vertraut. Wenn ich davon ausgehe, brauche ich so ein kleineres Kasterl mit 25kWh. Das kostet etwa 11.000 Euro.
http://www.electriccarpartscompany.com/ ... p_541.html
Den Wechselrichter brauche ich nicht und würde stattdessen den Gleichstrom von der 48V Schiene abgreifen. Hier fehlt "nur" noch ein DC-DC-Wandler auf die nötigen 450V(?) plus natürlich eine Ladesteuerung, welche auch die Kommunikation mit dem e-Fahrzeug übernimmt. Wird deutlich teurer und ist wohl etwas russisch.

Man kann es auch mit Photovoltaik Technologie angehen. Die fertigen Pufferspeicher-Lösungen sind durchaus leistbar, kommen auch auf 25kWh Kapazität, deckeln aber alle bei 10kW Stromentnahme an. Das bedeutet beim e-Golf eine Ladezeit von zweieinhalb Stunden. Auch gut. Ich will aber, wenn schon aufwändig, dann "full power" :-)

Das muss man doch auch mit einfacher Technologie hin bekommen.

Meine konkreten Fragen:

1. wie realisiere ich einen Pufferspeicher mit 25kWh, aus dem ich dann 50kW saugen kann?

2. wie lade ich aus so einem Pufferspeicher ein Auto? Welche Form der Ladesteuerung brauche ich eigentlich für CCS Mode 4? Ich habe für DC nur "EV Charge Control Professional" von Phoenix Contact gefunden - kein Preis, klingt aber sehr exklusiv und hat tausend Funktionen, die ich nicht brauche.


Für Tipps oder Ideen wäre ich sehr dankbar!


*) ja, ich weiss, dass mein "alter" e-Golf 22kW dreiphasig nicht kann; aber es wird sicher nicht mein letztes e-Fahrzeug sein und der neue kann es ja schon. Generell zielt mein Beitrag auch auf DC Laden ab.
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Re: private Schnelladestation (DC) selber bauen

TeeKay
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Ich weiß gar nicht, wo ich bei deinem Beitrag anfangen soll. Beginnen wir doch bei der 22kW Wallbox: Mit der könntest du deinen Golf trotzdem nur einphasig mit 3,7kW laden. Denn mehr gibt das Ladegerät im Auto nicht her. Wenn du schneller laden willst, brauchst du eine Gleichstrom-Wallbox, die geht bei 12.000 Euro ohne Netzanschluss los.

Für 8.000 Euro kriegst du auch keine 25kWh Batteriepuffer fertig geliefert. Als Blei vielleicht - aber auch nur die Zellen an sich. LiIon ist für den Preis nicht zu haben. Es sei denn, du hast das Glück, ein gebrauchtes Batteriepack bei eBay zu ergatten. Du willst mit 48V arbeiten? Das macht dann mehr als 1000A, um auf deine 50kW zu kommen. Viel Spaß damit.

Der dir "nur noch" fehlende DC-DC-Wandler ist wieder die 12.000 Euro DC-Wallbox.

Re: private Schnelladestation (DC) selber bauen

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Moin!
Bei den Bleiakkus Bitte beachten, das Du nur etwa 50% der Energie entnehmen kannst, wenn Du eine Halbwegs ordentliche Zyklen Zahl erreichen willst. Dazu kommt, das Du die Akkus sehr schnell entladen willst. Dazu muß dann weitere Kapazität ergänzt werden.

Habe hier große Bleiblöcke mit nominell 420Ah. Bei 10c bleiben davon von 355Ah über. Bei Deinem Ziel von 0,5c finde ich keinen Wert in der Tabelle, es dürften aber vielleicht noch 200Ah sein. Das würde überschläglich bedeuten, daß Du Dir 100kWh hinstellen müßtest.

Gleichrichter sind auch nicht ganz so günstig wie Du denkst. Es ist alles etwas komplizierter wie Du es darstellst.
Gruß Ingo

Re: private Schnelladestation (DC) selber bauen

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Ich hab nen 50kWh Bleiblock bei C10 zu Hause als Speicher, so groß ist das Ding nicht und kostet um die 4k€.
Aus einem Speicher einen CCS Lader zu machen, da gehört aber einiges dazu. Das fängt schon mit TCPIP über CCS an..
Es gibt noch keine einzige CCS Eigenbau Implementierung.

Warscheinlich einfacher wenn du mit einem Cluster aus Sunny Islands nochmal DC-AC wandelst und dann einen fertigen CCS Lader anschließt.
Das Projekt würde ich aber locker mal auf 50.000€ schätzen.
MS75D, Intens R90, S-Pedelec Grace MX
Emobility East - Beratung und Verkauf zu Elektromobilität & Smarthome http://www.emobility-east.de
PV, Speicher zu Hause + Mitbegründer Bürger Energie Drebach eG http://www.buerger-energie-drebach.de

Re: private Schnelladestation (DC) selber bauen

Ahvi5aiv
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Eigentlich müssten sich die Kosten relativ gering halten lassen wenn man die Akkus direkt mit Hochvolt per CSS Ladekontroler + DC StepDown-Wandler (bitte mit absolut minimalen Ripple) auf die erforderliche Ladespannung runter regelt.
Wenn Bleiakkus sollte man 40 12 V Akkus nehmen. Damit liegt man dann entladen (> 10-11 V) immer noch deutlich über > 400 V und kann damit wenigstens so gut wie alle aktuellen Fahrzeuge laden.

Frage: Ich weis das es von Siemens einen Hochvolt Invertersystem bei dem Inverter und Gleichspannungsnetzteile getrennt sind. Man konnte dann Steuergeräte (DC-Motoren) und Inverter (Drehstrommotoren) damit betreiben. Ich war mal länger auf der Suche nach einem DC Steuergerät dieses Systems in der Bucht, aber leider habe ich nur ein mal einen gesehen der mir leider durch die Lappen gegangen ist. Das wäre auch noch eine Idee ;-)

Re: private Schnelladestation (DC) selber bauen

Ragnarok
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Daran arbeiten einige Forenmitglieder u.a. ich (http://www.goingelectric.de/forum/ladee ... ml#p311638

Generell gibt ist in diesem Marktsegment gerade eine Menge Bewegung, mögliche DCDC Wandler sind z.B. diese hier:
- Siemens 30 und 120kW DCDC http://www.industry.siemens.com/drives/ ... s-dcp.aspx
- AmbiBox Open http://ambibox.de/site/wp-content/uploa ... 2016_4.pdf

Forenmitglieder versuchen auch einen 32A 230V AC/DC Wandler zu bauen, damit man damit entweder die Batterie laden kann oder direkt das Auto.

Re: private Schnelladestation (DC) selber bauen

Ahvi5aiv
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Die Siemensgeräte fand unt finde ich hochinteressant da sie in beide richtungen arbeiten.

Re: private Schnelladestation (DC) selber bauen

Ragnarok
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Ja sind super Geräte, nur hat das seinen Preis....

Re: private Schnelladestation (DC) selber bauen

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In Ö. git es doch Wechselkennzeichen. Kauf dir nen gebrauchten Drilling, der vollgeladen an schuko bereit steht :lol:

Statt unmengen an geld in so einen Speicher zu versenken, wäre es dnan eher sinnvoller dem eGolf schnellere AC-Ladung beizubringen.

Wieviel gibt der Stromanschluss aktuell her?
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
"Online" heißt nicht, das ich gerade hier im Forum aktiv bin.

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