Planung einer privaten/halböffentlichen Ladestation

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Planung einer privaten/halböffentlichen Ladestation

gemm
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Als zukünftiger E-Auto Neueinsteiger möchte ich schon mal meine Ladestation planen. Ich habe bis 2019 Zeit (Lieferzeit ist lang für den geplanten e.Go) und kann in 2018 in aller Ruhe bauen. Ich brauche für den e.Go eingentlich nur einen Typ2 Anschluss mit 3,6kW einphasig, aber ich möchte ein paar Schritte in die Zukunft planen.
Ich denke an eine 22kW Leitung plus Ladestation - auch wenn ich die vorläufig mit dem e.Go nicht voll ausnutzen kann. Der Ladepunkt muss in meinem Fall dann wetterfest sein. Ich muss zunächt mal ein Erdkabel aus dem Keller nach draußen legen (dachte da an Erdleitung YKY NYY-J 5x10 mm² bei 30m Länge). Stellfläche vor dem Haus ist vorhanden - jedoch keine Garage oder Carport.
Brauche ich eine Wallbox (welche ?) oder reicht so eine Art fest montierter Baustromverteiler ? Muss halt zunächst wie gesagt einen Typ-2 Stecker 1-phasig belegen und soll dann evtl. auch ausbaufähig sein. Ich könnte in dem Zuge auch gleich einen semi-öffentlichen Ladepunkt (z.B. Drehstromkiste aus drehstrohmnetz.de) mit errichten.
Oder sollte ich gleich eine Nummer größer planen - in Richtung 43kW ? Dann müsste ich meinen Hausanschluss überarbeiten lassen, denn der ist nur auf 50A im Haupsicherungskasten abgesichert (diese alte, braune Bakelitkiste).

Die Bedingungen sind bei mir sonst sehr gut - ich betreibe ein kleines BHKW im Winter und eine (kleine) PV-Anlage im Sommer. Im Keller steht ein kleiner Pufferakku (Blei-Säure). Die PV läßt sich nachezu beliebig vergrößern, da ich keinen Überschußstrom einspeise und daher an der Anlage machen kann was ich will. Ich habe direkt unter dem Sicherungskasten im Keller bereits eine rote Drehstromdose anbringen lassen (32A, dreipasig, also 22kW). Damit betreibe ich (über einen Adapter) ab und zu mal einen Gartenhäcksler über ein Kabel durchs Fenster. Der Anschluß an sich wäre damit schon mal da.

Also - wie geht man sowas sinnvoll an ? Ich brauche jetzt keine Schritt-für Schritt Anleitung, aber eine kleine Orientierung im unübersichtlichen Bereich der Wallboxen wäre ganz hilfreich und zum Thema Wetterschutz muss ich mir auch noch was einfallen lassen...
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Re: Planung einer privaten/halböffentlichen Ladestation

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43 kW heimlader ist in aller Regel völlige Verschwendung, wenn nicht einen Fuhrpark zu betreuen hat, oder an einer äußerst verkehrsgünstig gelegenen Stelle einen Crowd-Ladepunkt anbieten möchte.

Für Heimladungen würden eigentlich auch 16A, also 11 kW Ladeleistung völlig ausreichen, aber der Aufwand ist meist fast der gleiche, wie bei 32A/22 kW.

Als Wallbox kann man natürlich was selber bauen, wenn man die Elektrotechnischen Fachkenntnisse hat. Man kann aber auch eine von den preiswerteren, wetterfesten Standardlösungen nehmen, die kaum teurer sind als ein selbst gebautes Teil.

Man sollte sich noch die Frage nach einer Paywall stellen, also ob man Fremdlader zur Spende einladen und ansonsten den Strom verschenken will, oder ob man eine Bezahlschranke aufbauen und unterhalten möchte.
Gruß

tango

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Re: Planung einer privaten/halböffentlichen Ladestation

gemm
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Ok, dann plane ich mal mit 22kW. Selber bauen kann ich keine Wallbox. Welche preiswerten, wetterfesten Standardlösungen gibt es denn ? V.a. der Punkt "wetterfest" ist ja eher Auslegungssache.

Ich kann mir schon vorstellen, die Box auch für Fremdlader gegen Spende anzubieten. Zumindest in der Anfangszeit, wenn Ladepunkte noch gesucht sind. So fürchterlich verkehrsgünstig liegt die Box nicht - ist eben ein Wohngebiet in einer Kleinstadt. Ich betrachte das auch eher als Einladung zur Kontaktaufnahme . Später, wenn das Angebot zunimmt wird es sicher keine öffentlichen Boxen auf Privatgrund mehr benötigen. Daher auch die Idee mehrere Anschlüsse anzubringen (z.B. 32A Steckdose plus Typ2 Buchse) um zumindest zwei Fahzeuge gleichzeitig zu laden. Die Box sollte dann die Last automatisch auf beide verteilen, wenn während des Ladevorgangs ein zweiter Wagen dazukommt oder wegfällt. Paywall bzw. Freischaltung über App sind höchstens "nice-to-have". Die Box muss eben komplett zu oder abschaltbar sein - aber das war es auch schon.

Re: Planung einer privaten/halböffentlichen Ladestation

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  • tango
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Mach es nicht kompliziert. Eine Typ2 reicht völlig aus. Kompatibilität zu "Vorkriegsfahrzeugen" braucht man nicht mehr.
Ich habe meine Box selber konstruiert und gebaut und mir auch noch ein Ladekabel von NRGkick gekauft. Mit mehr Wallboxen habe ich keine eigenen Erfahrungen. Beliebt, aber teuer sind die Boxen von Menekes. Ganz guten Rufe haben auch die Wallbe.de.
Vielleicht schaust Du auch hier im Forum unter "Ladeequipment" mal ein bisschen durch. Da findet sich sicher etwas.
Je nach Installationsart braucht man ggf. auch eine Säule, wenn man die Box nicht an einer Wand festmachen kann.
Gruß

tango

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Re: Planung einer privaten/halböffentlichen Ladestation

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Da Du Drehstromnetz.de schon selbst anführst. Als Standortpate bekommst Du dort auch eine Drehstromkiste mit Typ2 Anschluss zum Selbstkostenpreis.
https://drehstromnetz.de/drehstromkiste.html
(Version 4 oder 5).
Ich habe das Gehäuse in der Edelstahlvariante, das ist schick und wetterfest.
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