Laden eines Elektroautos mit Photovoltaik

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Re: Laden eines Elektroautos mit Photovoltaik

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Er schreibt allerdings:
"... ich bin Physiker und Elektro-Ingenieur im Ruhestand..." da sollte man ihm schon beim technischen Verständnis etwas mehr zumuten können als einem Laien ? Falls er noch nie etwas mit PV-Anlagen zu tun gehabt hat bis jetzt, was ich glaube, erklären wir es ihm natürlich sehr gerne.

Das dürfte dann wahrscheinlich, falls du dich entscheidest dieses Projekt durchzuführen, darauf hinauslaufen dass du einen normalen PV-Netzwechselrichter(synchronisiert auf das Stromnetz auf) passend zu den Modulen installierst. Das Ganze funktioniert dann so wie Dachakku es eben beschrieben hat. Damit kannst du zeitparallel zur solaren Einstrahlung deinen Eigenverbrauch machen, egal was es auch ist. Was nicht im Haus verbraucht wird wird ins Netz eingespeist (für die Nachbarn). Die Anlage muss dann beim Netzbetreiber angemeldet und bei der Bundesnetzagentur registriert werden, da sind also noch ein paar Formalitäten vor Inbetriebnahme zu erledigen. Es ist normalerweise auch noch ein Zweirichtungszähler und ein Ertragszähler für die Anlage im Haus zu setzen.
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !
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Re: Laden eines Elektroautos mit Photovoltaik

mbrod
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"Dachakku" hat es eigentlich sehr anschaulich beschrieben. Vor allen Dingen halte ich es für den TE den besten Weg, eine ganz normale netzgekoppelte PV-Anlage zu installieren.
bm3 hat geschrieben:Er schreibt allerdings:
"... ich bin Physiker und Elektro-Ingenieur im Ruhestand..."
Um es auf Elektrotechnikniveau zu heben: Der Hausanschlusspunkt verhält sich wie ein Knoten nach dem Ersten Kirchhoffschen Gesetz. Im Prinzip gibt es nur 3 Ströme: 1.) von der PV-Anlage in den Knoten, 2.) von den Verbrauchern (incl. E-Auto) aus dem Knoten. 3.) Netz: da geht es normalerweise in den Knoten hinein, falls die PV mehr liefert als die Verbraucher abnehmen geht es aus dem Knoten raus.
Zoe Life R240 mit Akku Upgrade auf 41 kWh

Re: Laden eines Elektroautos mit Photovoltaik

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bm3 hat geschrieben:Es ist normalerweise auch noch ein Zweirichtungszähler und ein Ertragszähler für die Anlage im Haus zu setzen.
Wird der extra Ertragszähler nicht nur bei alten Anlagen gebraucht, wo die Einspeisevergütung noch über dem Bezugspreis lag?
Bei mir gibt es nur den Zweirichtungszähler (Anlage von 2015).
Twizy 3/2015-1/2023, Zoe Q210 12/2015-11/2017, Ioniq 12/2017-2/2020, Kona seit 2/2020
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Re: Laden eines Elektroautos mit Photovoltaik

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HubertB hat geschrieben:Wird der extra Ertragszähler nicht nur bei alten Anlagen gebraucht, wo die Einspeisevergütung noch über dem Bezugspreis lag?
Bei mir gibt es nur den Zweirichtungszähler (Anlage von 2015).
Den Ertragszähler benötigt man, wenn der Eigenverbrauch auch vergütet wird. Nur so kann man (Ertrag-Einspeisung) den Eigenverbrauch ermitteln.
Das ist zum Beispiel bei meiner Anlage von 2011 so geregelt.
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Re: Laden eines Elektroautos mit Photovoltaik

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Es gibt schon einen gewissen Hang, die Dinge komplizierter zu machen, als sie sind.

Das fängt mit Renditeerwartungen an. Wenn jemand erwartet, dass er bei einer Investition sein Geld nach zwei Jahren zurück hat, dann sprechen wir in erster Vereinfachung von einer Renditeerwartung von 50%!!! Oder mit anderen Worten von einer Geld-Druckmaschine. Wenn das so einfach wäre, dann würde es jeder machen und man würde die Gelddruckmaschine einfach skalieren und alle wären mühelos Millionär.

Bei Industriellen Investitionen redet man öfters mal von RoI (Return on Invest) von 3 oder 4 Jahren. Das kann in begrenzten Situationen auch mal stattfinden - mit dem Risiko, dass es nicht klappt und die Knete weg ist.

In "Privaten" oder "Endverbraucher"-Situationen wird man so etwas NIE UND NIMMER hinkriegen. Nach unzähligen Erfahrungen kann man mit Eigennutzung und Stromverkauf seine Investition nach 7-14 Jahren reinholen, das hängt von vielen Faktoren ab: Dachneigung, Ausrichtung zur Sonne, Möglichkeiten des Eigenverbrauchs, Gestehungskosten (und damit Eigenleistung) und natürlich auch mögliche Schäden während der Betriebszeit.

Aber man kann einen positiven RoI erwarten, sogar einen, der DEUTLICH über allen anderen (für Verbraucher zugänglichen) Anlageformen liegt. Oder wo bekommt man zwischen 7 und 14% Zinsen?

Wenn man nun sein Auto laden möchte und halbwegs in der Erwartung einer guten Verfügbarkeit und Funktionalität ist, dann VERBIETEN sich alle Gedanken an eine Inselanlage. Entweder wird die Sache so kompliziert, groß und teuer, dass man RoI vergessen kann. Oder das Auto steht das halbe Jahr ungeplant und ungeladen auf dem Hof.

Eine Anlage über einen Investor zu betreiben kann ganz nett sein, aber unter dem Aspekt "RoI" kann das nicht sinnvoll sein, weil erst der Anlageninvestor bedient werden muss, der kommt zu erst mit seinem RoI. Der "Dach-zur-Verfügungsteller" kann eine Miete für sein Dach erwarten und einen etwas vergünstigten PV-Strom. Das ist aber weit weg von einer Wirtschaftlichkeitserwartung.

Wenn man jetzt kein Geld aufbringen kann oder möchte, keinen Kredit aufnehmen will, dann wäre es sinnvoll, nur so viel zu investieren, wie halt da ist, der RoI ist dann, wegen der kleineren Anlage geringer. Oder man spart einfach auf die Anlage.

Aber das wichtigste nach meiner Erfahrung: die Dinge EINFACH HALTEN. Strom herstellen, selbst verbrauchen was geht, den Rest einspeisen und verkaufen. Man bekommt immerhin 11-12 Ct/kWh. Warmes Wasser kann man gar nicht verkaufen und ein Auto hat (meist) gar keinen RoI.

Noch zu den Vorschlägen mit dem Heizstab warmes Wasser zu erzeugen: Das ist fast immer eine einfache, aber dumme Idee! Warmwasser hat bei Öl- oder Gas-Feuerung Energiekosten um die 6-7 Ct/kWh, bei einer Wärmeerzeugung über Wärmepumpe ebenfalls in der Größenordnung. Wenn ich den Strom aber für 12 Ct/kWh verkaufen kann, warum soll ich ihn gegen 6 Ct in Wärme umwandeln, die ich mal brauchen kann und mal nicht? AUSNAHME: man kann den Strom wegen Einspeisebegrenzung nicht verkaufen, dann ist "verbraten" natürlich besser.
Gruß

tango

___________________________________
4/2014 - 12/2014 10.000 km Twizy
12/2014 ZOE Intens black
07/2019 "alte ZOE" mit 41 kWh Batterie
12/2022 ID.3 Pro
02/2023 Tesla Model Y SR

Re: Laden eines Elektroautos mit Photovoltaik

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Ich kann Tango nur zustimmen.
Anlage mit 1,99% finanziert, rechne mit einem ROI nach 15 Jahren.
Vorher habe ich aber schon 15 Jahre lang Freude an den eigenen Erträgen und dem reduzierten Netzbezug.
Twizy 3/2015-1/2023, Zoe Q210 12/2015-11/2017, Ioniq 12/2017-2/2020, Kona seit 2/2020
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Re: Laden eines Elektroautos mit Photovoltaik

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@ tango

99% Zustimmung !!

Nur zum letzten Absatz möchte was anmerken:
Im MFH kann es steuerlich zu Probleme führen, wenn man an dem Mieter und am Netzbetreiber verkauft. Da ist es fast immer günstiger den nicht verbrauchten Überschuss zu verbraten.
Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. :idea:
http://www.perdok.info Ladeboxe und mehr, KfW-förderfähig
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Re: Laden eines Elektroautos mit Photovoltaik

teslaxhannover
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darf ich das thema mal wieder zurück zum thema führen nach all den grundsatzdiskussionen? ;)

konkret besteht (auch bei mir) interesse an einer vom pv-überschuss gesteuerten ladung. offenbar gibt es ein paar anbieter mit so kombis aus erfassung/regelung und wallbox zum laden (zb smartfox und keba), die so ab 1300 euro kosten, alternativ könnte man wahrscheinlich beides einzeln kaufen/realisieren und weniger ausgeben. mein problem ist, dass ich nicht recht weiß, welches system welche sprache spricht. ich habe schon steuerungen gesehen, die ein analogsignal proprtional zum überschuss-strom für die wallbox ausgeben. andere haben verschiedene digitale ausgänge, aber irgendwie finde ich wenig über die protokolle und welche wallbox welche davon versteht.. eigentlich glaube ich ja, für die regelung müsste ein besserer smart meter reichen, kann das jemand bestätigen?

Re: Laden eines Elektroautos mit Photovoltaik

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Moin!
Ja der Markt ist überschwemmt mit vielen halbfertigen Lösungen.
Die neue Box aus UK sieht ganz gut aus und scheint auch alles nötige mitzubringen. Aber sonst kocht jeder auf dem Markt sein eigenes Süppchen. Die wenigen kompletten Angebote sind dabei meist unbezahlbar teuer.
Gerade weil die PV-geführten Lösung so wenige Euro beim Strompreis ausmacht, lohnt es sich nicht dafür hunderte von Euro auszugeben.
Gruß Ingo

Re: Laden eines Elektroautos mit Photovoltaik

snaptec
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@teslaxhannover
hast du selbst etwas ahnung und einen elektriker bei der hand?
Entwickler von OpenWB.de - Die modulare OpenSource Wallbox Lösung.
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