CEE-Steckdose als Verbindung zur Wallbox?

[Holmes]

Hallo Martin,
wie gesagt, hab grad Zeit, und da du gefragt hast:

Laut IEC Norm ist eine Mode 3 Ladung eine Ladung mit fest verdrahtetem Netzanschluss.
Durch einen Zwischenstecker (also bei dir die CEERot Kupplung) handelt es sich laut IEC Norm um eine Ladung Mode 2.
Da Wallboxen für Mode3 Ladung bestimmt sind, erfüllen sie nicht alle Sicherheitsvorschriften des Mode2 Ladestandards.
Ins besonders seit in Kraft träten der IEC 62752:2016 (ab März 2016 gültig).
ENDE

Im Klartext:
Wenn du vorhast auch andere Drehstromgeräte (Kreissäge, Mischmaschine) anzuschließen, benötigst du eine CEERot-Dose.
Kann dich beruhigen, wenn während des Ladens jemand den CEE-Stecker zieht verletzt sich niemand und geht auch nix kaputt.
Wenn du jedoch Normkonform mit einer Wallbox laden möchtest, musst du die CEErot abmontieren (und eventuell eine Verbindungsdose setzen).

@JoDa: Das halte ich für ein Gerücht. Für CEE und Typ 2-Steckverbindungen gibt es geltende Normen und die meisten auch mobil einsetzbaren Wallboxen sind wohl an sich für Mode 2 bestimmt und entsprechen der dazugehörigen Norm. Die meisten davon sind auch sicherheitstechnisch gut ausgestattet (wenn man nicht gerade den Billigsten nimmt). Oder welche Sicherheitsvorschriften des Mode 2 Ladestandards sollte z. B. der go-eCharger nicht erfüllen?

[JoDa]

Hallo Holmes!
Willkommen im Forum!

Eine Wallbox ist eine Ladelösung Mode3. Diese muss z.B. lt. aktueller IEC keinen Fehlerstromschutz enthalten. (Der Fehlerstromschutz kann normgerecht auch mit einem netzseitigen Fehlerstromschutzschalter erfolgen.)
Im Gegensatz dazu ist eine "mobile Wallbox" (wie z.B. der von dir genannte go-eCharger) eine Ladelösung Mode2. Diese enthält z.B. lt. aktueller IEC einen aufwendigen Fehlerstromschutz (30mA AC und 6mA DC).
ENDE
Im Klartext:
Wenn man an eine Wallbox (ohne Netzstecker!) einen Netzstecker montiert um sie an eine Steckdose anstecken zu können ist dies nicht Normkonform!

[zomtecos]

Hi,

ich stehe vor einer ähnlichen Fragestellung wie der Thread-Ersteller und habe mir jetzt mal den ganzen Thread durchgelesen.
Bin mir nun aber leider trotzdem nicht ganz sicher ob mein Plan „einfach so“ aufgeht:

Also, die Situation ist ein Carport an dessen Ende ein gemauerter, abschließbarer Schuppen steht. In diesem Schuppen schlummert eine ungenutzte CEE 16A Dose vor sich hin, welche ordentlich im Hausanschlusskeller des dazugehörigen Hauses angeschlossen ist. Ob es für die Dose einen zusätzlichen FI gibt, kann ich aktuell nicht sagen (bin gerade nicht vor Ort). Das Haus an sich hat aber natürlich schon einen FI. Das Haus inkl. Installation ist etwa 20 Jahre alt.

Nun wird ein eUP angeschafft und der will geladen werden.
Meine Idee wäre nun gewesen:
Eine Heidelberg Wallbox wird gekauft und diese wird im Carport an die Außenwand des Schuppens geschraubt. Durch die Außenwand kommt ein Loch wo das Anschlusskabel der Wallbox in den Schuppen durchgeführt wird.
Im Schuppen bekommt das Anschlusskabel einen CEE-Stecker drauf und dieser kommt in die Dose.
Vorteile: Dose bleibt bestehen, die Leitung kann nich „doppelt“ genutzt werden und ist weiterhin im abgesperrten Raum. Wenn die Dose für was anderes genutzt werden soll: einfach die Wallbox abstecken. Wenn man längere Zeit im Urlaub ist und Angst hat, dass der Nachbar fremdlädt: einfach anstecken.
Ansonsten: heimkommen, Auto anstecken am fest angeschlagenen Kabel der Wallbox, Glückseligkeit.

Wenn ich mich nicht irre ist das einzige was ich nochmal prüfen sollte, ob die Installation hinter der CEE Dose dauerlastfähig ist und ob ein FI Typ A dahinter ist (von dem gehe ich mal aus).
Die Wallbox selber hat Fehlerstromschalter AC 30 mA und DC 6 mA.
—> sollte also die Voraussetzungen erfüllen wie ein ICCB betrieben zu werden (in „fester“ Installation).

Übersehe ich hier noch irgendetwas? Oder ist meine Lösung einwandfrei möglich?

Gruß
Oliver

[bm3]

Hallo,
so wie von dir geschildert sehe ich keine Hindernisse.

[Joey's]

Hallo allerseits,

...bei mir ist es ähnlich wie bei zomtecos...Carport mit abschließbarem Raum dahinter, in dem sich eine mit 16A abgesicherte CEE Dose befindet.
Ich möchte im Carport ebenfalls eine Heidelberg eco Wallbox mit Kabeldurchführung in den angrenzenden Raum montieren und die Wallbox mit einem CEE Stecker ausrüsten und an die CEE Dose anschließen.

Die Zuleitung ist ein 5x2,5mm² Kabel und ist ca 15m von der Hausverteilung bis zur Verteilerdose im Carportraum lang. Von der Verteilung zur CEE Dose ist es nur ein halber Meter.

Ich möchte noch kurz anmerken das ich nur Laie bin und von Strom nicht wirklich Ahnung habe!

Mußte aber feststellen dass die Absicherung des Carportraumes zusammen mit dem E-Herd in der Küche geschaltet ist.
Irgend ein Gefühl sagt mir aber das es so nicht korrekt abgesichert ist. Korrekt?
Das muss bestimmt geändert werden? Also der Carportraum muss eine eigene Absicherung bekommen, oder liege ich da falsch?

Ich wohne in der Haushälfte zur Miete und weiß nicht wer das so angeschlossen hat. Sehr professionell wirkt das auf mich aber nicht.

Fahre zur Zeit einen Kia Optima SW PHEV und lade an Schuko. Also mit ca 2,3kw/h. Mit der Wallbox schaffe ich dann 3,7kw/h richtig?
Möchte mir nächstes Jahr einen eNiro 64kw mit 3Phasenlader kaufen. Den kann ich mit der Wallbox dann 3phasig mit 11kw/h laden?

Kann ich das so realisieren oder muss ich ein neues Kabel mit z. B. 5x6mm² verlegen. Habe schon mehrfach im I-Net gelesen das bis 11kw/h ein
5x2,5mm² ausreichend ist. Korrekt?

Fragen über Fragen... Ich hoffe das ich mein Vorhaben einigermaßen verständlich erklärt habe.

Wäre super wenn da jemand ein paar Antworten für mich hätte...

Mit freundlichen eMobil Grüßen...


Joey's

[JoDa]

Hallo und willkommen im Forum!

Zu deinen Fragen:
1. Also der Carportraum muss eine eigene Absicherung bekommen, oder liege ich da falsch?
Ja. Dazu montiert dir ein Elektriker einen Leitungsschutzschalter und einen 30mA FI-Schalter TypA in deinem Hausverteiler und kontrolliert bei der Gelegenheit auch gleich deine vorhandene Installation.
2. Mit der Wallbox schaffe ich dann 3,7kW richtig? JA
3. Möchte mir nächstes Jahr einen eNiro 64kWh mit 3Phasenlader kaufen. Den kann ich mit der Wallbox dann 3phasig mit 11kW laden? JA
4. ... das bis 11kW ein 5x2,5mm² ausreichend ist. Korrekt? JA

[zomtecos]

Eine Frage habe ich dazu auch noch: muss die Leitung einen exklusiven FI Typ A besitzen, oder reicht der FI aus, denn der Hausanschluss klassischerweise ja sowieso schon hat?

Dadurch dass die Heidelberg Wallbox ja eine integrierte DC Fehlerstromüberwachung hat braucht sie ja keinen teuren Spezial-FI.

[Joey's]

Oh, das ging aber mal fix...... Danke für die schnelle Antwort...und die ganzen Ja's hatte ich mir natürlich erhofft.
Selbstverständlich wird bei der Installation der WB alles vom Elektriker meines Vertrauens kontrolliert und bei Bedarf so angepasst und erweitert wie es die Vorschrift verlangt... ...man möchte sich ja auch sicher fühlen...nicht das einem die Bude noch abfackelt...

Gruß Joey's

[Orion]

@Joey's:
Du hättest dann zwei Verbraucher mit sehr hohen Leistungen am Stromkreis. Wenn du kochst und währenddessen das Auto lädt, wird es dir jedes mal die Sicherung raushauen.

Bei einer ordnungsgemäßen Elektroinstallation darf auch dann nichts "abfackeln", aber der gesunde Menschenverstand sagt, dass man lieber vorher Maßnahmen ergreift, bevor das naheliegende Problem auftritt.

Also lass den Elektriker kommen, der Wallbox wird eine eigene Sicherung spendiert und der Fachmann kann im selben Moment kontrollieren, ob alles passt oder es sonst noch irgendwo zu einem Problem kommen könnte, z.B. Leitungen zu dünn, Hausanschluss gibt die Leistung gar nicht her, ....

[Joey's]

... JoDa hatte ja schon geschrieben das die WB extra abgesichert werden muss... Und ich habe ihm geantwortet, das ich alles bei der Installation der selbigen nach Vorschrift vom Elektriker meines Vertrauens machen lassen werde....

Die CEE Dose wird von mir nicht genutzt....es besteht also im Moment keine Gefahr einer Überlastung der Leitung.

Aber trotzdem Danke für den Hinweis...

Gruß Joey's