gelöst:Allstromsensitive Fehlerstromschutzschalter Typ B ?

[Orion]

Grundsätzlich ist das Hintereinanderschalten von Sicherungselemente (FI, Si) mit gleichen Auslösewerten unzulässig. Im Juristendeutsch "nicht fachgerecht".

Nicht fachgerecht? Korrekt.
Unzulässig (im Sinne von "verboten") ist es aber nicht. Die Selektivität ist dann nicht gewahrt. Es besteht dann bei einem Fehler an der Ladesäule die Gefahr, dass mehrere Schutzorgane auslösen.

Wer aber kein Problem damit hat, dass es auch in Keller und Garage dunkel wird, weil an der Ladesäule ein Fehler aufgetreten ist, verstößt nicht gegen Gesetze oder Normen.

Es gibt eine einzige, klare Ausnahme: Fi Typ B darf nicht nach Typ A geschalten werden.
Tipp: Wer das doch tun muss, kann auf einen Fi Typ MI zurückgreifen. Ist aber schwer zu bekommen und teuer.

[ecopowerprofi]

verstößt nicht gegen Gesetze oder Normen.

Ich bin jetzt kein Jurist aber "nicht Fachgerecht" ist in der Juristensprache identisch mit unzulässig. In der VDE steht das aber mit der Selektivität und damit verstößt man gegen die Norm. Bei einem Schaden kann man, wenn die Norm nicht beachtet wurde, genauso belangt werden wie bei einem Gesetzesverstoß. Es gibt zwar keinen direktes Strafmaß aber der Richter legt den dann anhand des Schadens eine Strafe festlegen, den wer wieder besseren Wissens gegen eine Norm verstößt handelt vorsätzlich.

[Orion]

Wenn man die Gründe für die Bestimmungen in der Norm nicht kennt ist man natürlich gut beraten, sich exakt daran zu halten.
Kann man aber aufgrund seiner eigenen Fachkenntnis die Situation (sogar besser) beurteilen, muss man sich nicht an die Norm halten. Sie ist kein Gesetz.

Ein Verstoß gegen die Selektivität ist in vielen Fällen unvermeidbar. Aber das ist auch selten Lebensgefährlich. Im Zweifel fallen eben zwei Fi (oder Sicherungen). Ist nicht schön, wenn das Licht dort ausgeht, wo es nicht ausgehen müsste. Aber dadurch entsteht keine Personengefährdung. Im Gegenteil, man hat sogar doppelte Chance, das was abschaltet.
Soll es ja auch schon gegeben haben, dass ein Fi nicht funktioniert.

[mimikri]

Der 1. Post im diesem Thread beschreibt die Forderung nach einem FI Typ B. Nach der leider etwas verwirrenden Diskussion und den gegensätzlichen Kommentaren meine Frage:
- Doepke hat einen FI Typ A - EV (für Elektrc Vehicle) rausgebracht, der bei DC Fehlerströmen über 6mA auslöst. Meine Annahme damit: es ist nicht unbedingt ein Typ B vorgeschrieben, sonst würde das ja keinen Sinn machen?
- Ich habe einen (Doepke) Typ B aber der ist beschriftet mit 0.03A also 30mA. Dürfte der dann überhaupt verwendet werden, wenn die Vorschrift 6mA vorschreibt?

[Kalocube]

- Doepke hat einen FI Typ A - EV (für Elektrc Vehicle) rausgebracht, der bei DC Fehlerströmen über 6mA auslöst. Meine Annahme damit: es ist nicht unbedingt ein Typ B vorgeschrieben, sonst würde das ja keinen Sinn machen?

Genau so ein Doepke DFS 4 A EV R ist in meiner Hensel Envystation (Wallbox) seit September 2016 in der Firma verbaut und auch privat hat unser Elektriker bei der Neuverlegung von zwei 32A Leitungen in die Garage in diesem Sommer genau diesen Typ zweifach verbaut!

[mimikri]

- Doepke hat einen FI Typ A - EV (für Elektrc Vehicle) rausgebracht, der bei DC Fehlerströmen über 6mA auslöst. Meine Annahme damit: es ist nicht unbedingt ein Typ B vorgeschrieben, sonst würde das ja keinen Sinn machen?

Genau so ein Doepke DFS 4 A EV R ist in meiner Hensel Envystation (Wallbox) seit September 2016 in der Firma verbaut und auch privat hat unser Elektriker bei der Neuverlegung von zwei 32A Leitungen in die Garage in diesem Sommer genau diesen Typ zweifach verbaut!

Prima, ja das Teil ist wohl relativ neu auf dem Markt.
Trotzdem falls jemand mitliest: darf es ein Typ B mit 30mA sein, obwohl da immer von 6mA die Rede ist???

[Oberfranke]

Beim Typ B ist der Auslösestrom 30mA korrekt, da er ja durch Gleichstromfehlerströme nicht erblindet.
Die 6mA kommen von den separaten DC RCDs (und der Doepke A EV ist im Pronzip einTyp A FI plus DC RCD). Hinter diesen DC RCDs hängt ja in der Regel ein Typ A FI. Damit dieser nicht erblindet darf muss schon bei kleineren Gleichstrom Fehlerströmen abgeschaltet werden.

[mimikri]

Beim Typ B ist der Auslösestrom 30mA korrekt, da er ja durch Gleichstromfehlerströme nicht erblindet.
Die 6mA kommen von den separaten DC RCDs (und der Doepke A EV ist im Pronzip einTyp A FI plus DC RCD). Hinter diesen DC RCDs hängt ja in der Regel ein Typ A FI. Damit dieser nicht erblindet darf muss schon bei kleineren Gleichstrom Fehlerströmen abgeschaltet werden.

Danke für die Erklärung!

[Misterdublex]

Also unsere Drehstromdosen haben alle keinen FI Typ B, sondern nur FI Typ A. Die Elektroanlage ist erst 6 Monate alt.

[Der-Kieler]

Also unsere Drehstromdosen haben alle keinen FI Typ B, sondern nur FI Typ A. Die Elektroanlage ist erst 6 Monate alt.

Jetzt bin ich ratlos.