von TeeKay » Mo 2. Okt 2017, 14:37
Ohne genaue Kenntnis der Zellspezifikationen ist es mühsig zu überlegen, wie ein nur auf dem Papier existierendes Elektroauto idealerweise geladen und gekühlt werden soll. Die auf dem Markt verfügbaren Zelltypen sind viel zu unterschiedlich. So sind die Tesla-Zellen vergleichsweise temperaturunempfindlich. Da fängt die Lüftung mit Luft erst bei Temperaturen an, bei denen die Zoe schon die Ladeleistung gedrosselt hätte. Die aktive Kompressorkühlung für die Tesla-Batterie hat als Ziel(!)-Temperatur 50°C, höhere Temperaturen beim Laden und fahren sind möglich. Toshibas SCiB-Zellen können ebenfalls noch bei 55°C betrieben werden. Solche Temperaturen scheinen die Zellen der Zoe gar nicht aushalten zu können - ich hatte schon bei 40°C Ladeaussetzer.
Fazit: Jede Zell-Linie ist anders, generelle Aussagen wie "bei 1C muss gekühlt werden" sind nicht möglich.
Und zur Frage, ob 22kW Lader generell wassergekühlt werden müssen: Hängt davon ab, wieviel Lärm der Hersteller akzeptiert. Mit dem Lärm, die die Zoe beim Lüften verursacht, könnten noch ganz andere Leistungen abgeführt werden als nur 5% von 22kW. Will man lautloses Laden wie Tesla, wird man sich was überlegen müssen. Tesla leitet die Abwärme der Ladegeräte einfach in die Batteriezellen und kommt so mit rein passiver Wasserkühlung aus. Die Zellen werden dadurch im Sommer zwar 40°C und wärmer beim 22kW (= 0,25C) Laden, dafür ist das Auto aber komplett still und die Zellen sind auch gleich auf optimaler Temperatur für maximale Leistungsabgabe.