Schieflast Ladung

Re: Schieflast Ladung

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Bei diesem ganzen Thema Schieflast habe ich noch ein grundsätzliches Verständnisproblem. Evtl. kann mir das jemand erklären.
Es geht ja darum, dass, wenn in einem Wohngebiet oder in einem Stadtbezirk viele Autos einphasig laden, dann ist auf der Hauptstromzuleitung in dieses Gebiet diese Phase deutlich stärker ausgelastet, was dann den Stromproduzenten Probleme macht.
Aber das gilt doch nur, wenn auch alle Ladesäulen an der selben Phase hängen. Da nicht vorgeschrieben ist (wäre vermutlich auch gar nicht machbar) welche Phase an der Säule auf welchen Steckerpin angeschlossen wird, müsste das doch bei einzelnen Säulen unterschiedlich sein. Also hängt in einem größeren Gebiet doch gar nicht alles auf eine Phase, sondern das wird sich ausgleichen und damit hat sich das Thema von selbst erledigt. Wo liegt da mein Gedankenfehler?
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Re: Schieflast Ladung

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Wäller hat geschrieben:Da nicht vorgeschrieben ist (wäre vermutlich auch gar nicht machbar) welche Phase an der Säule auf welchen Steckerpin angeschlossen wird, müsste das doch bei einzelnen Säulen unterschiedlich sein.
Vorgeschrieben nicht, aber meldepflichtig. Und hier geht's genau um die Wurst: meldest du, hat der Betreiber (theoretisch) Kenntnis sowie Überblick über die lokale/regionale Auslastung der einzelnen Phasen und könnte so regelnd Einfluss nehmen bei Bedarf, indem Zuleitungen entsprechend umgepatched werden.
Scheint Stand heute kein Problem zu sein, ergo "mach nur, mir egal". Bei 75% Elektroauto Anteil und zig hundert Ladestationen pro Quartier sieht die Sache dann anders aus. Aber da sind wir noch nicht, drum "mach nur, mir egal" Bild

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Re: Schieflast Ladung

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schaggo hat geschrieben:Vorgeschrieben nicht, aber meldepflichtig. Und hier geht's genau um die Wurst: meldest du, hat der Betreiber (theoretisch) Kenntnis sowie Überblick über die lokale/regionale Auslastung der einzelnen Phasen und könnte so regelnd Einfluss nehmen bei Bedarf, indem Zuleitungen entsprechend umgepatched werden.
Evtl. reden wir aneinander vorbei. Die Zuleitung hat 3 Phasen. Aber die sind doch nicht nummeriert (oder doch?), so dass der Elektriker beim Anschließen der Wallbox eine ganz bestimmte Phase einem bestimmten Steckerpin zuordnen kann. Der nimmt sich doch irgend eine Phase und klemmt die auf irgend einen Steckerpin. Und wenn der so bei 20 Ladesäulen arbeitet, dann werden die Phasen gemischt angeschlossen und dadurch auch gemischt genutzt. Ich verstehe nicht, wo da auf ein größere Gebiet bezogen in der Hauptzuleitung die Lastkonzentration auf eine einzelne Phase herkommen soll.
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Re: Schieflast Ladung

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Redwood hat geschrieben:Hallo Community,

ich weiß das dieses Thema schon hunderte Male angesprochen wurde, trotzdem eine kleine Geschichte dazu.

Ich war letzten Freitag Nachmittag mal wieder in meiner Gegend im EKZ Fischpark meinen Soul laden, da ich mit meiner Familie shoppen war. Da der "begehrte" 22kW Ladeplatz, neben vier weiteren 11kW Ladeplätzen, frei war, habe ich mich natürlich, wie auch schon etliche Male davor, dort hingestellt und zum Laden begonnen. Nach ca. 2 Stunden kamen wir zum Fahrzeug zurück und begannen unsere Einkäufe einzuladen. Ich wollte noch den Einkaufswagen retour bringen als mich ein "Hee, Sie da..." einbremste. Der Herr beschwerte sich unmissverständlich darüber, welche Frechheit ich besitze diesen Ladeplatz zu verwenden! Und obendrein ist das, was ich hier mache, auch noch illegal mit meinem "Japaner"! Ähhh, wie, was? Ich sagte ihm, ich bezahle den Ladevorgang doch dementsprechend mit meiner Ladekarte und lade hier auch nicht "schwarz. Und KIA kommt aus Korea, nicht aus Japan". "Das ist mir vollkommen egal, beenden Sie sofort den Ladevorgang! Und ich habe mich auch schon bei der Geschäftsführung (vom EKZ) über Sie beschwert, weil Sie einphasig eine so hohe Leistung beziehen und so das Stromnetz destabilisieren! Ich bin Elektrotechniker, ich kenne mich aus!". Zwischen den Zeilen seines hysterischen Anfalls konnte ich dann jedoch heraushören um was es ihm eigentlich ging: Ich belegte "seinen" 22kW Ladeplatz und sein Smart brauche bei 11kW ewig bis der Ladevorgang fertig sei".

Ich wollte die Stimmung nicht mehr weiter anheizen und bin dann gefahren. Am gleichen Abend habe ich noch versucht die Hotline von EVN bzw. Wien Energie zu dem Thema zu kontaktieren, leider waren aber alle schon im Wochenende.

Ich habe jedoch bei SMATRICS angefragt und bekam zu der Thematik diese, für mich nicht nachvollziehbare, Antwort:

"...auch wenn Sie ihr Fahrzeug (KIA Soul EV) an einer unserer 22kW Ladesäulen laden, so ist das kein Problem! Ihr Fahrzeug kann ja sowieso nur mit 3,7kW/16A laden!!! Ich habe versucht ihm zu erklären das der Soul sehr wohl auch höhere Leistungen laden kann, aber er blieb dabei: "Sie brauchen sich keine Sorgen machen, stecken Sie Ihr Fahrzeug in unserem Ladeverbund an und den Rest macht die Software bzw. die Elektronik. sie haben nichts weiter zu beachten." Eine Frage zum Thema "Schieflast" konnte er überhaupt nicht beantworten: "Schieflast...was ist das denn?"

Eine ähnliche Antwort bekam ich heute Morgen auch bei Wien Energie, der nette Herr hatte auch keine Ahnung zum Thema Schieflast und er beendete das Gespräch mit "... machen Sie sich keine Sorgen, alles kein Problem."

Ich persönlich muss dazu sagen, dass ich mir in der Vergangenheit eigentlich nie Gedanken machte bei öffentlichen Ladesäulen. Auf der anderen Seite ist es für mich aber auch ein Streitthema und fraglich, wer da in der Schuld steht:

- Etwa KIA, weil der Hersteller Fahrzeuge in Europa verkauft welche u. U. nicht "netzkonform" laden?
- Oder gar der Ladesäulenbetreiber, der seine Ladestation nicht so absichert, dass solche Ladevorgänge (einphasig 6,6kW) überhaupt möglich sind?
- Oder dann doch der Endkunde, von dem offenbar ein Studium der Elektrotechnik verlangt wird um ja keine Fehler zu machen.

Wer hat ähnliche Erfahrungen zu dem Thema?
Du hast gar nichts falsch gemacht.
Falsch wäre eher wenn ein i-Miev anstatt ander 11kW an der 22kW anhängt.
Da der KIA aber in der Lage ist mehr als die 3.7kW zu ziehen bist du sicherlich an der richtigen Stelle mit der 22kW Ladestation.
Entweder hat der Smart doppelt so lange oder du...der schnellere ist halt der schnellere.
Was ich jedoch (bei Gratissäulen) nicht verstehe, dass ZOE die mit max. 22kW laden und eh schon 80% haben dann einen ABB Tera DC Lader in beschlag nehmen, um 2kWh in 20 Minuten zu laden. Das gleiche tun auch Tesla Fahrer gerne mal. Jeder aber auch jeder Schnelllader sollte mit maximal 30 Minuten verweilzeit angeschrieben sein! Das war nun eher OT, sorry.
Jan. 2024-, i3s 120Ah, >6000km

38m2 FlachK. > 260'000kWh
1.5kWp PV > 10'000kWh

07.18 - 12.23 BMW i3 94Ah-REx 73'000km REx: ~ 4%
07.15 - 08.18 KIA Soul EV 42000km
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Re: Schieflast Ladung

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Wäller hat geschrieben: Die Zuleitung hat 3 Phasen. Aber die sind doch nicht nummeriert (oder doch?), so dass der Elektriker beim Anschließen der Wallbox eine ganz bestimmte Phase einem bestimmten Steckerpin zuordnen kann. Der nimmt sich doch irgend eine Phase und klemmt die auf irgend einen Steckerpin. Und wenn der so bei 20 Ladesäulen arbeitet, dann werden die Phasen gemischt angeschlossen und dadurch auch gemischt genutzt.
Genau so sieht es aus. Deshalb juckt das die Energieversorger auch herzlich wenig...
Kia Soul EV seit April 2015 im Einsatz (~ 95.000 km)
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Kia e-niro 64 MJ 2020 Spirit 3P. seit Juli 2020 im Einsatz (~ 55000 km)
PV-Anlage 8,9 kWp, Speicher 6,5 kWh

Re: Schieflast Ladung

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Aber hallo!
Natürlich sind die Phasen nummeriert und da ist ganz klar aufzulegen und nicht "irgendwie"!
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Re: Schieflast Ladung

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^tom^ hat geschrieben:Aber hallo!
Natürlich sind die Phasen nummeriert und da ist ganz klar aufzulegen und nicht "irgendwie"!
Aber dann ist es doch der Sache nach kein Problem die Schieflast zu vermeiden. Dann muss doch nur vor dem Anschluss eine kurze Meldung an den Versorger erfolgen und der sagt dann, auf welcher Phase angeschlossen werden soll. So lässt sich recht einfach sicherstellen, dass eine gute Durchmischung der 3 Phasen innerhalb eines Gebietes vorhanden ist und die Schieflast wird sich in Grenzen halten.
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Re: Schieflast Ladung

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Redwood hat geschrieben:Hallo Community,

ich weiß das dieses Thema schon hunderte Male angesprochen wurde, trotzdem eine kleine Geschichte dazu....
Hi Redwood!

Mach dir keine Sorgen, du hast richtig geladen und niemand hat das Recht dir vorzuschreiben an welche Ladesäule du dich zu hängen hast, und schon garnicht in so einer Situation wo, so wie du es beschreibst der Typ ja ganz offensichtlich grantig und persönlich ein wenig "schwierig" war.

Und natürlich macht es Sinn den Soul an einer 22kW Säule zu laden, der Soul kann etwa 28A einphasig umsetzen, daher ist das Laden an einer 22er Säule wesentlich schneller. (rund 6,5kW)

Du als Endbenutzer musst bei einer öffentlichen Ladesäule auch nicht auf Schieflast oder sonst was achten, das ist lächerlich, lass dich da nicht von irgendeinem Wichtigmacher aus der Ruhe bringen, würde er wirklich von Strom was verstehen dann wüsste er auch, dass die Mini Schieflast die du dort erzeugst sowas von egal ist....und solche Dinge auch nicht der Endkunde sondern der Anlagenbetreiber klären muss.

Dass bei Smatrics die Leute mit denen man normalerweise an der Hotline zu tun haben wird sich technisch wenig auskennen und vielleicht Unsinn reden ist natürlich auch nicht sehr überraschend, so funktionieren Firmen heute traurigerweise nunmal. Alles wird dem Helpdesk aufgebürdet, dessen Job ist es 80% der (meist einfach zu lösendenen) Standardfragen zu beantworten, für den Rest interessiert sich niemand, selbst wenn der Helpdesk sowas weiterleitet verschwindet es nachher meist im Nirvana, und mit der 80% Quote kann dann das Managment seine tollen Powerpoints malen, sich gegenseitig beweihräuchern und zeigen wie toll es doch ist.

Wobei einschränkend zu sagen ist, dass sich Smatrics wenigstens bemüht diese dreiphasig-einphasig Problematik dadurch zu entschärfen, dass man sein Auto als "kann nur mit 3,7kW laden" melden kann. Dann werden bei den 11er und 22er Säulen geringere Tarife verrechnet. Smatrics wurde auch schon x Mal darauf hingewiesen, dass die auf der Webseite und im Anmeldeformular zu sehenen Angaben mit "maximal 3,7 kW" unsinnig und falsch sind, daher verstehe ich auch, dass dann der Helpdesk glaubt das würde irgendwie magisch auf 3,7kW runtergeregelt, weil denen natürlich das technische Verständnis fehlt. Aber immerhin kann man mit einem einphasigem Auto zu vernünftigen Tarifen AC laden, das finde ich an sich schon sehr gut! Man sollte daher den Kia oder ähnliche Fahrzeuge unbedingt als "kann nur 3,7kW" registrieren lassen.

Dass man als Kia Fahrer wenn nur eine 22er Säule da ist, die vielleicht jemandem überlässt der nur dreiphasig laden kann, der es eilig hat, und der freundlich fragt ist auch klar, das wird aber eh jeder vernünftige Mensch tun. Wenn aber jemand so daherkommt wie du den Mr. Wichtig beschreibst, würde ich schon aus pädagogischen Gründen keinen Deut nachgeben, und ihm ziemlich unfreundlich sagen, dass er sich schleichen soll.
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Re: Schieflast Ladung

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schaggo hat geschrieben:Bei 75% Elektroauto Anteil und zig hundert Ladestationen pro Quartier sieht die Sache dann anders aus. Aber da sind wir noch nicht, drum "mach nur, mir egal"
Die Leute werden einsehen, dass 2,2kW reichen um über Nacht die verfahrenen km nachzuladen.

Und wenn es schnell gehen soll, dann DC, da viel weniger Verluste (zumindest beim Soul).

Re: Schieflast Ladung

ToyToyToy
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300bar hat geschrieben: Angenommen Fahrzeuge sind leer.
Soul an 22 kw lädt mit 6,6 kW ca. 4 Stunden Ladezeit
Soul an 11 kw lädt mit 3,3 kW ca. 8 Stunden Ladezeit
ZOE an 22kw ca. 1,5 bis 2,5 Stunden mit Balancing je nach Akku
Bei diesen Zahlen wird klar, dass der Zoe-Fahrer ein schlechtes Gewissen haben muss, wenn er eine 22er Säule blockiert, denn schließlich könnte ja noch ein Soul (oder Ioniq oder ...) kommen und laden wollen. Der Zoe-Fahrer würde nur 1,5 bis 2,5 Stunden Zeit verlieren, der Soul-Fahrer aber 4 Stunden. :lol:
Prius 2 von 8/2004 bis 9/2019 - Kia Soul EV von 11/2017 bis 12/2022 - Kia e-Soul 64 kWh seit 9/2019 - Renault Zoe Z.E.50 Riviera seit 4/2023
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