Maximum Energie "Rekuperation"

Re: Maximum Energie "Rekuperation"

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Ich bin gelernter KFZ`ler.

Punkt eins, BKV:
http://www.kfz-tech.de/Biblio/Bremse/Br ... kerE02.htm

Ich suche mal die Unterlagen hierzu auf meinem Rechner. Ich kann nur sagen, dass die Kolbenstange wie ein rohes Ei beim Einbau behandelt werden muss, da sonst der BKV hinüber ist.

Punkt zwei, Bremsverteilung:
Wenn erst hinten gebremst werden würde, dann können die Hinterräder nur noch wenig Seitenführungskräfte übertragen und damit kommt man ins Übersteuern. Daraum kommen neue Reifen immer auf die HA.
Zuletzt geändert von Jens.P am Fr 29. Sep 2017, 18:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Maximum Energie "Rekuperation"

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Mir ist zudem auf meinem Arbeitsweg aufgefallen, dass bei der leichten Bergabfahrt kein Unterschied zwischen Stellung N und D mit Reku ~ - 1kW besteht. Am Ende ist die Geschwindigkeit gleich.
Segeln macht in meinen Augen nur Sinn, wenn es eine mechanische Trennung zwischen Motor und Getriebe geben würde.

Mein Ibiza zB schafft auf der Arbeitsstrecke im Schubbetrieb eine viel weitere Strecke als der Kia in N.

Re: Maximum Energie "Rekuperation"

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Ein e-Motor braucht zum segeln eine gewisse Leistung, um den Freilauf zu simulieren.
Eine mechanische Trennung wäre natürlich besser, ist aber zu aufwändig.
45 kWp PV
Outlander PHEV 06/17 - 11/18, e-load up! 02/18, Kona 64kWh 11/18 - 09.21, P45 09.21; Sohn Ioniq

Re: Maximum Energie "Rekuperation"

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happydrive hat geschrieben:Aber im Ernst: das Thema "Wie funktioniert die Bremsanlage in einem EV" ist im Forum genau unter diesem Titel zu finden.

Gruß
Jo
Auch schön zu lesen, dass es offensichtlich bei verschiedenen Herstellern auch unterschiedlich gelöst ist. Ist auch kein Wunder, weil da sicher einige Patente verhindern, dass andere Hersteller das einfach nachbauen.

Es gibt da auch verschiedene technische Möglichkeiten dies zu realisieren:

Bei i3 zum Beispiel wird nur rekuperiert, wenn man das Fahrpadel loslässt. Der Tritt aufs Bremspedal löst, wie bei jedem Verbrenner, nur die machanische Bremse aus. Trotzdem wird dabei auch maximal rekuperiert, da man ja in der Regel das Gaspedal beim Bremsen nicht betätigt. Einfache aber wirkungsvolle Lösung.

Bei den meisten Hybriden von Toyota erfolgt die Steuerung über einen Drucksensor, der neben der Rekuperationsleistung auch einen Hubsimulator steuert und so den hydraulischen Gegendruck am Bremspedal erzeugt. Dadurch hat man das Gefühl auf eine normale hydraulische Bremse zu treten und der Übergang zum mechanischen Bremsen ist praktisch nicht spürbar. Ab einer gewissen Bremsleistung wird auch die Hinterachse mechanisch mit gebremst um das Fahrzeug in der Spur zu halten. Deswegen verschleißen die hinteren Bremsen oft eher als die an der Vorderachse. Das Gaswegnehmen rekuperiert aber auch. Je nach Fahrstufe (B oder D) und Geschwindidgeit, kann auch hier bereits die maximale Rekuleistung erreicht werden.

Bei anderen EV ist das ähnlich gelöst. Es gibt hier nur diverse Unterschiede in der konkreten technischen Umsetzung. Das Ergebnis ist annährend gleich.


Allgemein gilt, wer eher Bremst fährt länger schnell (ohne nachzuladen)

Also vorausschauendes Fahren und so wenig wie möglich bremsen spart am meisten Energie. Denn jede Rekuperation ist eine Energieumwandlung, die leider mit mehr oder weniger Verlusten behaftet ist, die es zu vermeiden gilt. Höhere Rekuperationsleistungen erzeugen leider auch höhere Verluste. Daher lieber 10s mit halber Kraft bremsen als 5s mit voller Leistung. Außerdem vermeidet man so eher, dass unnötig mechanisch mitgebremst wird. Die Kurven lieber etwas "schnippeln" und etwas zügiger durchfahren, so fern es die Verkehrslage zulässt. Dadurch muss man vor der Kurve weniger herunterbremsen und nach der Kurve entsprechend weniger beschleunigen.
Wer eher bremst fährt länger schnell (ohne nachzuladen)
Derzeit im Ioniq unterwegs.

Re: Maximum Energie "Rekuperation"

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Schwani hat geschrieben:Ein e-Motor braucht zum segeln eine gewisse Leistung, um den Freilauf zu simulieren.
Eine mechanische Trennung wäre natürlich besser, ist aber zu aufwändig.
Kann es sein, das dies der Wert -1kW ist? Gefühlt rollt der Soul damit weiter. Den Wert schaffe ich jedoch nur zu halten, wenn ich in der Fahrstufe D unterwegs bin und ohne Tempomat fahre. Werde ich mal beobachten.

Danke

Re: Maximum Energie "Rekuperation"

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Priusfahrer hat geschrieben: ... und der Übergang zum mechanischen Bremsen ist praktisch nicht spürbar. Ab einer gewissen Bremsleistung wird auch die Hinterachse mechanisch mit gebremst um das Fahrzeug in der Spur zu halten. Deswegen verschleißen die hinteren Bremsen oft eher als die an der Vorderachse.
Bei meinem Soul hört man ein Klacken, wenn sich die Bremsbeläge anlegen. Das Geräusch kenne ich auch von meinem Verbrenner. Da die Beläge etwas Spiel haben, entsteht dieses Geräusch.

Ich weiß nach wie vor nicht, wieso Du auf die Idee kommst, das die HA so stark mit einbezogen wird beim beim Bremsen? Die hinteren Bremsen verrotten oft, da Scheibenbremsen an der HA bei den meisten Autos einfach unsinn ist und durch die geringe Nutzung verklemmen sich die Klötze gerne mal bzw die Nachstellautomatik der Handbremse und dadurch wird der Verschleiß größer.

Fahre mal eine Kurve und ziehe dann ganz leicht an der Handbremse... (beim Soul nicht möglich, ich weiß)

Re: Maximum Energie "Rekuperation"

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In den letzten vier Tagen bin ich mit dem Soul Alpenpässe gefahren und habe soweit möglich die Rekuperation beobachtet.

z.B. Timmelsjoch (2600m):
im Ötztal in Umhausen (ca. 1000m) am BP-Schnelllader bis 75% geladen, oben am Pass 20% Restkapa, unten in St. Leonhard (700m) wieder 38%, in Meran (300m) am Bahnhof-Schnelllader mit 25% angekommen.

110km Gesamtfahrt, mit kurzem Abstecher nach Hochsölden = 12,3kWh/100km (bei saldiert 700hm bergab)
Den Pass herunter in Reku "B" gefahren, Rekuleistung über viele Minuten durchgehend zwischen -30kW und -81kW, letzteres vor den Serpentinen. BMS hat nie erkennbar abgeregelt.
Also pro 1000 Höhenmeter ca. 10% SOC Erhöhung bei steiler Passabfahrt.

z.B. aus 1200m herunter nach Bozen (300m)
mit bis 94% über Nacht geladenem Akku:
Man merkt deutlich wenn bei 100-103% SOC die Reibungsbremse einsetzt. Die Rekuleistung bei ca. 100% SOC war nur noch maximal ca. -15kW, ging beim Anbremsen an die letzten Serpentinen bis 0kW zurück. Dann muss man spürbar stärker in die Bremse steigen für die Bremswirkung. Ist aber nicht gefährlich, geht vom Übergang her ganz sanft. Geräusche von der Reibungsbremse habe ich keine gehört.

Der Vollständigkeit halber: Brenner (1300m) 83% SOC, bergab nach Innsbruck (600m), dort 77% SOC nach 40km Autobahn.

Faustformel bergauf: 1000 Höhenmeter entsprechen 30km flache Strecke (zur Kalkulation bei der Passanfahrt)
Faustformel berab: 1000 Höhenmeter bringen ca. 10% SOC-Erhöhung, wie oben geschildert
Diesel Weg wird kein leichter sein ...
Zoé 40 an go-e, vorher Kia Soul EV - awattar (.de) variabler Strompreis "Hourly" - WP Geisha 5kWth
PV-Tankstelle 10kWp - Jedes 300Wp Panel ermöglicht 45.000km Fahrt - CO2-arm zu 2ct/km Energiekosten

Re: Maximum Energie "Rekuperation"

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Smartpanel hat geschrieben:Faustformel bergauf: 1000 Höhenmeter entsprechen 30km flache Strecke (zur Kalkulation bei der Passanfahrt)
Faustformel berab: 1000 Höhenmeter bringen ca. 10% SOC-Erhöhung, wie oben geschildert
Wie viel sind die 10% SOC in km?

Hatte vor einigen Monaten eine längere Fahrt im Erzgebirge. Ca. 300m Höhenmeter bergab ergaben knapp 10km Reichweitengewinn. Allerdings nur in B rekuperiert und fast nie das Bremspedal berührt.
Wer eher bremst fährt länger schnell (ohne nachzuladen)
Derzeit im Ioniq unterwegs.

Re: Maximum Energie "Rekuperation"

vnloth
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  • Registriert: Di 22. Mär 2016, 15:32
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Also vorausschauendes Fahren und so wenig wie möglich bremsen spart am meisten Energie. Denn jede Rekuperation ist eine Energieumwandlung, die leider mit mehr oder weniger Verlusten behaftet ist, die es zu vermeiden gilt. Höhere Rekuperationsleistungen erzeugen leider auch höhere Verluste. Daher lieber 10s mit halber Kraft bremsen als 5s mit voller Leistung. Außerdem vermeidet man so eher, dass unnötig mechanisch mitgebremst wird. Die Kurven lieber etwas "schnippeln" und etwas zügiger durchfahren, so fern es die Verkehrslage zulässt. Dadurch muss man vor der Kurve weniger herunterbremsen und nach der Kurve entsprechend weniger beschleunigen.
@priusfahrer: Wier erklährst du Dir dann dieses Video?
https://www.youtube.com/watch?v=UhL2ZoCwLqw

VG Lothar

Re: Maximum Energie "Rekuperation"

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vnloth hat geschrieben: @priusfahrer: Wier erklährst du Dir dann dieses Video?
https://www.youtube.com/watch?v=UhL2ZoCwLqw

VG Lothar
Ganz einfach: In B wird mehr Rekuperiert ohne das Bremspedal und somit die mechanischen Bremsen nutzen zu müssen. Energieverluste durch die mechanischen Bremsen sind geringer. Daher ist auch der effektive Verbrauch in B geringer.
Wer eher bremst fährt länger schnell (ohne nachzuladen)
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