Lügen Ladesäulen?

[Fidel]

@Heavendenied
Wir sprechen 2020/21 nochmal über das Thema. Auch für die Finanzämter ist das alles Neuland und man ist, nicht zuletzt wegen der politischen Brisanz des ganzen Themas, sehr nachsichtig und genügsam.

Ich glaube mit der Einstellung dürftest Du auf die Nase fallen.
Irgendwelche Stromabrechnungen sind keinesfalls Neuland und die Regelungen sind eigentlich klar. Wenn Du mit dem Finanzamt was abrechnen willst, dann ist dazu ein geeichter bzw. neuerdings ‚MID-zertifizierter‘ Zähler die Voraussetzung. Der Bordcomputer Deines Autos ist mit Sicherheit NICHT MID-zertifiziert und wird vom Finanzamt nicht anerkannt. Es wird Dir nichts anderes übrig bleiben als eine Wallbox mit einem MID-konformen Stromzähler und Abrechnungssystem zu verwenden bzw. einen entsprechenden Stromzähler vor einer Wallbox ohne solchen zu installieren.

[Schwani]

Laut technischer Daten haben die bekannten QC45 von Efacec min 93% Wirkungsgrad.

Nachzulesen hier: http://electricmobility.efacec.com/wp-c ... 1_QC45.pdf

[Jogobo]

@Fidel
Glaub mir, ich weiß aus erster Hand, dass es hinsichtlich der Besonderheiten bei der Berechnung von Kosten pro km bei E-Fahrzeugen in der Finanzverwaltung (NRW) keine klare Linie gibt, geschweige denn allgemein gültige Verwaltungsanweisungen. Trotzdem bin ich mir ziemlich sicher, dass es nicht erforderlich sein wird, in jedem Privathaushalt zertifizierte Hardware installieren zu lassen. Bei Gewerbebetrieben wird es möglicherweise anders sein.
Übrigens ist der Kilometerzähler in meinem Auto auch nicht MID zertifiziert und trotzdem ist er Grundlage für die Berechnung der Kosten pro km.

[Jogobo]

Um mal wieder OnTopic zu kommen:

Wir haben gestern dieselbe Ladesäule nochmal aufgesucht. Ankunft mit 22%, Abfahrt mit 94%. Die Ladesäule zeigte nach dem Ladevorgang 23,2 kWh an. Wenn ich als Basis die Akkuanzeige des Ioniq nehme, dann sind 20,2 kWh in die Batterie geflossen. Diesmal waren es also "nur" 15% Abweichung.
Im Laufe der Zeit werden sicher noch andere Ladensäulenerfahrungen dazu kommen, so dass sich ein (persönliches) Bild über die Qualität der "Schätzeisen" in den Ladesäulen ergeben wird.

@Fidel
Das wäre der richtige Ansatzpunkt, um über MID zertifizierte Zähler nachzudenken. Wenn ich überlege, wie viel Umsatz Allego wohl zusätzlich über großzügig geschätzte Liefermengen macht...

[HeinHH]

@Hein:
Die Säulen zeigen wie gesagt ach das an, was DC raus gekommen ist. Außer eben in diesem einen Beispiel von Jogobo.
Die Ladeleistung die angegeben wird ist die maximale DC ladeleistung bei der maximalen DC Spannung und Stromstärke der Säule.

Danke für die Info. Das hieße aber, dass die genannte Ladesäule des TO entweder defekt ist oder der Ioniq die Differenz beim Laden benötigt (Klima, Heizung etc - wobei ich über 2kWh ohne Wandlungsverluste bei den kurzen Ladezeiten kaum glauben kann). Letzteres entspräche dann einer beim Tanken mitlaufenden Standheizung mit Leck .

Bye Thomas

[Volt]

Die Ladesäule zeigte nach dem Ladevorgang 23,2 kWh an. Wenn ich als Basis die Akkuanzeige des Ioniq nehme, dann sind 20,2 kWh in die Batterie geflossen.

Ich würde das als normale Ladeverluste betrachten.
Kabel wird warm, Akku wird warm, etc.
Auch AC hat Ladeverluste, nicht unerheblich.
Wenn mein Akku leer ist und ich öffentlich lade werden mir auch
über 13 KWh Lademenge angezeigt bzw. berechnet.
Nutzen kann ich dann so um 10,9 KWh.
Eine Berechnung der abgegebenen Menge ist logisch,
den Säulenbetreiben interessiert nicht wie viel Dein Akku aufgenommen hat,
das ist logisch und richtig.
Stefan

[Jogobo]

Eine Berechnung der abgegebenen Menge ist logisch,

Da stimme ich Dir voll und ganz zu!

den Säulenbetreiben interessiert nicht wie viel Dein Akku aufgenommen hat,

Auch hier hast Du meine volle Zustimmung!

Jetzt müsstest Du nur nochmal überlegen, was in Deinem Beispiel die abgegebene Menge und was der Verbrauch der Ladesäule ist.

das ist logisch und richtig.

Nach Deiner Logik wäre es auch logisch und richtig, wenn Du an der Zapfsäule 50 Liter tankst, an der Kasse werden Dir aber 59 Liter berechnet, weil 18% der Produktionsmenge in der gesamten Lieferkette für den Transport zu Dir drauf gehen. Und das, obwohl diese Kosten schon im Preis pro Liter enthalten sind!
Ich glaube, ich mache einen Supermarkt für E-Mobilisten auf. Da gibt es dann 900ml Milch in der 1-Liter Packung, weil 100ml für die Kälberaufzucht gebraucht werden. Nur die Preise werden natürlich den regulären Verkaufsgrößen entsprechen. Das ist logisch und richtig.

[Tigger]

@Jogobo: Du gehst also davon aus, dass an der Tankstelle alles korrekt ist, wenn Du Deine 50 Liter tankst und diese bezahlst?
Das in diesen 50 Litern, welche die Zapfsäule angibt, der Verlust durch Verdunsten während des Tankvorgangs enthalten ist stört Dich nicht? Im Tank landen in Wirklichkeit nämlich nur 49,999xxxx Liter.

Du beziehst keine Menge Strom, die in in Deinen Akku tröpfelt. Du bezahlst für elektrische Leistung, die einen chemischen Vorgang in Deinem Akku in Gang bringt.

Ich verstehe halt immer noch nicht, worüber und mit wem Du Dich hier streiten willst? Abrechnungsmodalitäten an Ladesäulen (nach kWh / nach Zeit / kostenlos / Flatrate /nach kWh und Zeit) sind im Allgemeinen vor dem Start der Ladung bekannt. Wenn Dir die jeweilige Säule nicht zusagt, warum meidest Du sie nicht?

Was schwebt Dir denn vor, wie die Ladung abgerechnet werden soll?
Der Ladesäulenbetreiber pumpt in seine Säule 50 kWh rein, Deine Akkukapazität wird um 40 kWh erhöht. Letzteres bekommt der Ladesäulenbetreiber aber schon nicht mehr mit, weil das von Deinem Auto abhängt.

Also was ist in Deinen Augen die Lösung?

[AbRiNgOi]

Ich finde es auch nicht richtig, wenn ich im Lokal mehr bezahle als ich bestellt habe. Trotzdem ist es aber so, da kommt dann noch das Gedeck und die Musik usw. dazu... das ärgert mich dann ganz toll, auch wenn es im Kleingedruckten der Speisekarte drinnen steht.
Bei McDonald zum Beispiel, zahle ich nur , was ich auch bestellt habe, dafür sind die Burger die zu lange liegen und weg gegeben werden schon im Preis ein berechnet. Auch beim Benzin sind die Treibstoffkosten des LKW zur Tankstelle schon im Liter preis drinnen. Daher wäre ich dafür den DC Leistungspreis zu bezahlen und den Wirkungsgrad der Anlage in den DC Leistungspreis ein zu rechnen. Dann aber wäre der AC Leistungspreis ein anderer als der DC Leistungspreis und alle sind wieder verwirrt. Wen man aber immer den Strom verrechnet der in die Anlage hinein fließt, zahlt der DC Kunde genauso viel für die kWh wie der Ac Kunde, und es ist unerheblich ob die Energie in der Ladesäule oder im OnBord Charger verloren geht. Wenn ich AC 43kW entnehme bekomme ich DC nur 39kW in die Batterie, damit muss ich als AC Lader leben. (zumindest wird mein Auto damit geheizt, der DC Kunde hat nichts von der verlorenen Energie)

[sensai]

Verglichen mit einem Einfamilienhaus:

Ich bezahle auch die Menge die am Eingangzähler vom Haus gemessen werden und nicht die Menge,
die letztendlich über meine Wallbox im Auto ankommt.
Somit gehen die Leitungsverluste, die ja intern in meinem Haus passieren, ebenfalls die Gesamtrechnung
die letztendlich zu zahlen habe.